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Ich habe jetzt nur die letzte Seite zum Thema Funktionieren gelesen und dabei fiel mir spontan folgendes ein:

Man soll schon funktionieren, aber hauptsächlich für sich selbst. Seine eigenen Erwartungen erfüllen. Also wenn ich gerne Arzthelferin werden möchte, dann soll ich das durchziehen. Und wenn der Vater gerne möchte, dass ich Medizin studiere, das Selbstbewusstsein haben, sich dagegen eben zu wehren. Funktionieren ist darum so negativ besetzt, weil man für andere funktionieren soll (deren Erwartungen erfüllen) und nicht hauptsächlich für sich selbst.

@Kosmos

Ah ok, jetzt verstehe ich besser worauf du genau hinaus willst.
Ich kann mir vorstellen, dass das was du zu Hause erlebt hast, auch nicht schön ist. Wenn es den Eltern halt komplett egal ist, fühlt man sich ja auch nicht wirklich gefördert und anerkannt. Um einige Sachen bin ich auch meinem Vater dankbar. In der Oberstufe hatte ich mal so nen halbes Jahr nen kleinen Hänger und wollte einfach abbrechen und mit einem Realschulabschluss raus gehen. Das kam absolut nicht in Frage für meinen Papa. Ich war damals schon angfressen, heute bin ich ihm aber dankbar dafür. Ich möchte mein Studium nicht mehr missen und auch noch irgendwann meinen Master nachholen. Weil ich das Grundthema so liebe und wirklich gerne in dem Gebiet lerne. Momentan scheint das soooo weit weg, aber ich will da hin kommen dass ich das machen kann. Daran arbeite ich. Nicht nur, aber unter anderem.

Du hast beruflich da wahrscheinlich auch viele Leute gesehen die dann auch finanziell sehr am Boden waren. Grad junge Menschen brauchen ja auch eine Perspektive. Zumal sich der Arbeitsmarkt ja auch allmählich ändert. Im Idealfall findet man was was einem Spass macht und einen Lebensunterhalt sichert. Der muss ja nicht wer weiss wie hoch sein, aber dass man sich versorgen kann.

Ich kann mir diese Art von Auszeit auch nur durch meinen Mann und meine Familie leisten. Das gebe ich offen zu. Sonst müsste ich schon längst wieder in der Arbeitswelt stehen. Ich bin sehr dankbar dafür aber mein Ziel ist es definitiv nicht, dass das für immer so bleibt. Dafür bin ich auch zu jung und möchte auch noch viel erreichen, bzw. mich einbringen.

A


Worauf bist Du stolz?

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@Edie-NY

Das ist mir schon zu viel Haarspalterei. Und ja, vielleicht findet man das alles wichtig, wenn man eine Lebenssituation hat, wo man den Luxus hat, sich sowas leisten zu können.

Das hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht. Und ich sehe überhaupt nicht so, dass wir alle grade machen können, was wir wollen, sondern dass wir erst mal viel dafür tun müssen, um sozusagen diesen Garten Eden erreichen können, wo es dann so schön ist und ich so frei leben kann. Ich kann es nicht und ich hatte nie die Möglichkeit dazu. Ich bin Realist und ich sehe viele, die in ihren Therapien total zerstört wurden, deren Leben danach noch hundertfach schlimmer war als wie es in der Ausgangsbasis war. Ich gehöre auch dazu und ich würde sagen, dass ich nicht zu den Leuten gehöre, die sich dumm oder ungeschickt anstellen. Viele Therapien sind tickende Zeitbomben. Das ist heute weniger so. Aber es gibt immer noch genug schlechte Therapeuten, um davor zu warnen, dass man nicht alles glauben sollte, was man erzählt bekommt. Es stimmt nämlich ganz oft einfach nicht.

@Häkelini

Merkst Du was?!

Das kann man sich alles nur erlauben, wenn das auch von irgendwem finanziert wird.

Und diejenigen, die so einen Sponsor nicht haben, die sind auf das Sozialsystem des jeweiligen Landes verwiesen. In Deutschland wird man dort nur zwischen Sozialversicherungsträgern hin und her geschoben und bekommt von allen Seiten Druck. Das Geld ist so wenig, dass die Leute kriminell werden müssen, hungern müssen, betteln müssen und auf der Straße landen können.

DAS ist die Konsequenz von Nicht-Funktionieren!

Und es wäre ganz schön, wenn man diesen Mist nicht mehr bewerben und hochhalten würde.

Man muss sich das mal aus der wirtschaftlichen, finanziellen und rechtlichen Ebene anschauen und sich dann überlegen, wie gesund und glücklich jemand werden kann, der sich in so einer Situation wieder findet. Die verzweifeln und werden jeden Tag mehr psychisch kaputt gehen. Manche werden dann auch noch körperlich krank.... Es ist ein Abstieg. Und diejenigen, die die Leute da reintreiben, die verpissen sich dann und das muss man mal ganz klar sagen, was dabei rauskommt. Ich kriege auch wirklich die Wut, wenn ich sehe, wie unvernünftig und zerstörerisch da agiert wird. Ohne Sinn und Verstand Menschen kaputt machen... Als Jurist kriegt man da einen Anfall. Da kann man nicht mehr anders...

Zitat von Kosmos:
Und ja, vielleicht findet man das alles wichtig, wenn man eine Lebenssituation hat, wo man den Luxus hat, sich sowas leisten zu können.

Wie meinst du das jetzt? Ich verstehe den Zusammenhang zu meinem Posting nicht?


Zitat von Kosmos:
Merkst Du was?!

Das kann man sich alles nur erlauben, wenn das auch von irgendwem finanziert wird.

Ja, absolut.

Finde das sehr spannend, will hier aber nicht zu viel OT gehen mit meinen Sachen.

Zitat von Edie-NY:
Wie meinst du das jetzt? Ich verstehe den Zusammenhang zu meinem Posting nicht?

Nein, das war allgemein gemeint. Ich würde sagen, dass wir Menschen oft in sehr unterschiedlichen Lebensverhältnissen leben, auch wenn wir im gleichen Land oder im gleichen Kulturkreis leben.

Man nimmt Dinge einfach anders wahr.



Du bist nicht so ein kleines Licht
Das sich sagen lassen muss, dass es nicht hell genug ist
Um die Nacht zu erleuchten

Sie sagen, dafür bräuchte es viele wie dich
Viele kleine Lichter, die ein ganzes werden
Wie der nächtliche Himmel mit all seinen Sternen
Nur verraten sie dir dabei nicht
Dass in Wirklichkeit selbst der kleinste Stern am Firmament
Eine Sonne ist
Du bist stärker als du ahnst
Lass dir von niemandem sagen
Dass du irgendwas nicht kannst
Du bist stark, sei stolz auf dich
Denn du bist großartig, du bist großartig
So wie du bist

Du bist nicht so ein kleines Rad
Im Getriebe der großen Maschine, das nichts zu sagen hat
Das nur zu funktionieren hat

Ich will nur, dass du weißt
Dass du selbst die Maschine bist
Niemand ist da, der größer und wichtiger ist als du es bist
Da ist niemand, der weiß welcher Weg, der deine ist
Das weißt nur du allein
Wenn du nur willst

Du bist stärker als du ahnst
Lass dir von niemandem sagen
Dass du irgendwas nicht kannst
Du bist stark, sei stolz auf dich
Denn du bist großartig, du bist großartig
So wie du bist
Lichter die ein Ganzes werden
Wie der nächtliche Himmel mit all seinen Sternen
Nur verraten sie dir dabei nicht
Dass in Wirklichkeit selbst der kleinste Stern am Firmament
Eine Sonne ist
Du bist stärker als du ahnst
Lass dir von niemandem sagen
Dass du irgendwas nicht kannst
Du bist stark, sei stolz auf dich
Denn du bist großartig, du bist großartig
Du bist stärker als du ahnst
Lass dir von niemandem sagen
Dass du irgendwas nicht kannst
Du bist stark, sei stolz auf dich
Denn du bist großartig, du bist großartig
So wie du bist


Meine Definition von Stolz. Ich funktioniere nicht für andere, sondern lebe für meine Familie und mich.

Zitat von Häkelini:
Ja, absolut. Finde das sehr spannend, will hier aber nicht zu viel OT gehen mit meinen Sachen.


Natürlich! Klar, das is das Real Life. Die meisten Menschen, die zusammenklappen, klappen zusammen, weil es ihnen wirtschaftlich schlecht geht, weil sie in Gewaltbeziehungen stecken und nicht mehr weiter wissen.

Wenn ich was schreibe oder jemanden einen Rat gebe, dann bedenke ich immer automatisch gleich mit, in welcher Lebenssituation das Ganze eingebettet ist. Dazu muss ich die dann aber auch kennen. Wenn ich jemandem wirklich helfen will, dann frage ich genau nach, wie es aussieht, was er für Möglichkeiten hat usw. Ich überlege mir für ihn oder sie die beste individuelle passende Marschroute.

Lösungswege dürfen nie pauschal sein, sondern das muss so genau angepasst werden wie ein Maßanzug eines Schneiders an die Figur des Kundens.

Und ich denke immer daran, dass ein anderer Mensch vielleicht ganz andere Kontexte hat, was Anderes erlebt hat als ich und ich stelle mich - wenn ich ihm helfen will - voll auf ihn. Das Eigene nehme ich dann komplett raus, damit es mich auch nicht beeinflussen kann. Und das ist sehr anstrengend, wenn man das gut machen will. Aber als Jurist lernt man genau das. Und natürlich schaut man auf die Rechtslage, auf die Finanzen, auf die Kosten, man überschlägt, wie rechnet sich was. Im Leben würde von mir keiner Sprüche hören wie Mach' das, was Dich glücklich macht!. Ich würde als Erstes den Taschenrechner nehmen und ausrechnen, wieviel Geld dafür noch bleibt, um denn dann glücklich zu sein und würde fragen: Reicht Dir das zum Leben?.

Ich denke in Fakten, in Tatsachen, in Zahlen. Pragmatisch. Wenn ich Dein Vater gewesen wäre, hätte ich auch nicht zugelassen, dass Du mit dem Realschulabschlusss abgehst. Aber ich hätte es vielleicht geschickter anstellt, dass Du Dich doch wieder auf die Schule einlässt. Dein Vater hat es Dir halt gut gemeint und Du hast es als junges Mädchen einfach nicht begriffen. Dass er zu streng war, glaube ich Dir aber sehr wohl. War nicht gut.

Man muss immer die Finanzen im Blick haben, die Sachzwänge. Luftschlösser bauen können sich nur wenige Leute wirklich leisten. Die meisten Menschen müssen sich den Realitäten stellen und haben keine großen Wahlmöglichkeiten.

@Kosmos Natürlich da hast du vollkommen recht.
Es hat nicht nur jeder seine eigene Geschichte, sondern auch Herkunft, Sozialisation, Bildungsgrad … und eben auch den finanziellen Hintergrund.
Und dennoch treffen wir alle hier in diesem Schutzraum zusammen, geeint durch unsere Krankheiten oder Probleme und versuchen durch den Tag zu kommen bzw. uns gegenseitig zu unterstützen.


@Edie-NY

Ja, Edie-NY, die Menschen sind sooo verschieden. Ich frage mich manchmal auch, wie man das unter einen Hut bringen soll. Die Auswirkungen sehen wir in der Politik. Da prallt das dann zusammen, Fronten gegen Fronten. Die einen verstehen die Lebensrealität der anderen nicht und so finden sie nur Gegensätze, aber keine gemeinsamen Wege.... Man müsste sie alle mal einfach wie beim Frauentausch auf die Position des anderen Menschen setzen, das wäre sehr erhellend. Ich finde diese Experimente sehr aufschlussreich, wenn Menschen mal in ein Leben wechseln, was sie nie kennengelernt haben z.B. Millionär geht mal zwei Wochen unter die Brücke.

Zitat von Kosmos:
Die Auswirkungen sehen wir in der Politik. Da prallt das dann zusammen, Fronten gegen Fronten. Die einen verstehen die Lebensrealität der anderen nicht und so finden sie nur Gegensätze, aber keine gemeinsamen Wege

Wenn man das sozialpsychologisch betrachtet, ist das mittlerweile ein gravierendes Problem, denn es wird von der Politik an den Menschen vorbeigearbeitet und nicht für die Bürger gearbeitet. Sie hören und erspüren die Bedürfnisse der Bevölkerung nicht mehr.

Da kann dann schnell die Stimmung kippen und es könnten gefährliche Kräfte ans Werk kommen.

Geht es hier nicht um Stolz?

Stolz ist eine Emotion, die tief in uns drin wohnt,
sie gibt uns das Gefühl, dass wir auf etwas Bemerkenswertes stolz sein können.
Doch wer sagt, dass der Stolz nur für jene reserviert ist,
die große Dinge erreicht haben und im Rampenlicht stehen?

Auch wer nicht unbedingt Berge versetzt,
kann auf sich stolz sein, ohne dass es jemand bemerkt.
Denn es gibt viele Dinge, auf die man stolz sein kann,
die nicht unbedingt laut und offensichtlich sind.

Vielleicht hast Du es geschafft, Dich aus einer schwierigen Situation zu befreien,
Deine Ängste zu überwinden oder einfach jeden Tag dein Bestes zu geben.
Vielleicht hast Du anderen geholfen, ohne dass es jemand bemerkt hat,
oder hast einfach Deinen eigenen Weg gefunden, ohne dich von anderen beeinflussen zu lassen.

Es ist in Ordnung, stolz auf sich selbst zu sein,
ohne dass man immer etwas Großes geleistet hat.
Denn der Stolz kommt von innen und gibt uns die Kraft,
weiterzumachen und uns immer wieder neu herauszufordern.

Also sei stolz auf Dich, für das, was du erreicht hast,
auch wenn es manchmal nur kleine Dinge sind.
Denn Du bist einzigartig und Deine Leistungen zählen,
egal wie groß oder klein sie sind.

Zitat von Angor:
Geht es hier nicht um Stolz? Stolz ist eine Emotion, die tief in uns drin wohnt, sie gibt uns das Gefühl, dass wir auf etwas Bemerkenswertes stolz ...

Das hast du sehr schön geschrieben. Vieles , was ich erreicht habe, sind Dinge, die für andere normal sind. Aber für mich waren sie es eben nicht und deshalb bin ich stolz auf mich ,dass ich mittlerweile ein halbwegs normales Leben führen darf .

Zitat von Pübbels:
Das hast du sehr schön geschrieben. Vieles , was ich erreicht habe, sind Dinge, die für andere normal sind. Aber für mich waren sie es eben nicht und deshalb bin ich stolz auf mich ,dass ich mittlerweile ein halbwegs normales Leben führen darf .

Richtig, und ich könnte eigentlich jetzt auch sagen, dass ich stolz bin, trotz aller Widrigkeiten, schlimmer Ereignisse, Ängsten und Depressionen immer weiter gekämpft zu haben.

Manchmal reicht es leider nicht einfach zu leben, sondern man muss darum kämpfen.

Zitat von Angor:

Also sei stolz auf dich, für das, was du erreicht hast,
auch wenn es manchmal nur kleine Dinge sind.

Hi liebe Angor
Wir hatten doch vor kurzem schon mal eine Diskussion wo es um Stolz ging.
Da wurde der Begriff Stolz sein eher als negativ gewertet.
Es gibt einige Dinge ,worauf ich auch ein wenig Stolz bin.
Nur hänge ich das nicht so oft an die große Glocke.

Zitat von klaus-willi:
Hi liebe Angor Wir hatten doch vor kurzem schon mal eine Diskussion wo es um Stolz ging. Da wurde der Begriff Stolz sein eher als negativ gewertet. Es gibt einige Dinge ,worauf ich auch ein wenig Stolz bin. Nur hänge ich das nicht so oft an die große Glocke.

Soll das jetzt eine doofe Anspielung auf mich sein oder soll ich das einfach überlesen? Überlesen. Ok. Gelassenheitskaffee und gut is..
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Angor:
Richtig, und ich könnte eigentlich jetzt auch sagen, dass ich stolz bin, trotz aller Widrigkeiten, schlimmer Ereignisse, Ängsten und Depressionen ...

Allein Erziehenden wird ja gern nachgesagt, dass Bildung der Kinder zu kurz kommt etc. pp.

Bei uns nicht. Kinderturnen, Musikschule, DLRG, freiwillige Feuerwehr, reiten, Jahreskarte Zoo, lesen, Rituale zum einschlafen und so viel mehr.

Abitur, Studium. Auslandsfahrten, Urlaube, Städtereisen.

Damit renn ich auch nicht durch die Gegend, weil es für mich normal ist, dass alles meinen Kindern gegeben zu haben.

Und wäre das Leben aller so super, wie manche schreiben, dann wäre das Forum leer.

Bescheidenheit ist auch eine Tugend, welche auch den Weg ebnet.

My Point of view.

Zitat von Angor:
Richtig, und ich könnte eigentlich jetzt auch sagen, dass ich stolz bin, trotz aller Widrigkeiten, schlimmer Ereignisse, Ängsten und Depressionen immer weiter gekämpft zu haben.

Das kannst du auch sein .

Zitat von Grace_99:
Allein Erziehenden wird ja gern nachgesagt, dass Bildung der Kinder zu kurz kommt etc. pp. Bei uns nicht. Kinderturnen, Musikschule, DLRG, freiwillige Feuerwehr, reiten, Jahreskarte Zoo, lesen, Rituale zum einschlafen und so viel mehr. Abitur, Studium. Auslandsfahrten, Urlaube, Städtereisen. Damit renn ich auch nicht ...

Und wer hat das alles hauptsächlich bezahlt? Du oder der Papa?

A


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