Macht fasziniert und stösst mich ab. Es kommt immer mal wieder vor, dass mich ein dominantes und ablehnend empfundenes Verhalten antriggert. In so einer Situation drin, kann sich Frustration breit machen und empfundene Ohnmacht schon mal in Wut verwandeln.
Mit Abstand betrachtet sind da gewaltige Projektionen meinerseits mit im Spiel, den die 'Mächtigen' eignen sich besonders gut als Projektionsflächen, da sie im Hintergrund oder an der Front ziemlich präsent sind.
Es ist Zeit, mein entsprechende Projektion aufzulösen und inneren Frieden zu finden. Wenn ich z.B. wegen des abweisenden und ignorierenden Verhaltens meines Vorgesetzten frustriert bin, zweifle ich in Wirklichkeit meinen eigenen Fähigkeiten der Selbstregulation und der entsprechende Satz heisst: Ich bin frustriert, weil ich meiner Selbstregulation nicht traue.
Es gibt in mir den Anteil, der das Leben plant, steuert, kontrolliert, reguliert, etc. und es gibt den Anteil, der fleissig ist, macht und tut. Mit dem Anteil, der sich selbst steuert, bin ich in der getriggerten Situation drin nicht zufrieden. Ich könnte mich glücklich schätzen, wenn ich meiner Selbstregulation zu 100% vertrauen könnte. Der paradoxe Satz lautet also:
Ich bin glücklich, weil ich meiner Selbstregulation nicht traue.
Ich bin nicht perfekt, vergesse Dinge, mache Fehler, akzeptiere ohne darüber nachzudenken, denke manchmal schlecht über andere, bin nicht immer in der Lage, Problem zu lösen oder Ziele zu verfolgen, etc. Ich bin bloss ein Mensch mit Schwächen und Stärken wie jeder von uns. Warum zum Kuckuck kann ich nicht einfach glücklich sein mit mir, mit all meinen Stärken und Schwächen.
Es ist wohl wieder so ein Ding, dass wir Signale an unser Gehirn senden und zu wenig darauf achten, was die Folgen sind. Sehe ich in erster Linie meine Schwächen, schwächt das mein ganzes System und umgekehrt.
Es wird Zeit, meine Stärken aufzulisten und endlich inneren Frieden zu finden!
01.10.2022 05:02 • • 01.10.2022 x 3 #1