App im Playstore
Pfeil rechts
308

Ich bin noch mitten drin dabei, mit meiner Angst (Verlust- und Trennungsangst) umgehen zu lernen. Ich merke immer wieder, dass ein ganz essentieller Baustein für mich dabei Bewegung draußen, spazieren gehen, radfahren, joggen, auch drinnen im Fitnessstudio, Geräte und Ausdauertraining, Yogakurse, Sauna, ist. Danach wird mein Kopf meist klarer und ich komme aus meinem Tunnelblick heraus

In der letzten Zeit habe ich gemerkt, dass zum einen die Zeit hilft, etwas Schlimmes zu verarbeiten und Abstand zu gewinnen, die Haltung, nicht aufzugeben, das Zulassen von Traurigkeit, und zwar viel mehr, als ich erst dachte, dass nötig ist, und gute Therapeuten

A


Wie ich es schaffte meine Angst zu besiegen

x 3


Gerade in den letzten Tagen und Wochen merkte ich wie stark meine Verlustangst mein Leben aus allen Bahnen werfen kann. Nach der Abreise von Lisa, dachte ich die Welt geht unter, und weinte ohne Ende. Ich konnte mich dagegen auch nicht wehren. Mein Unterbewusstsein sagte mir immer wieder.

Vor dreißig Jahren war das selbe. Damals hat dich auch eine Frau, die du sehr liebtest, umarmt, geküsst und gesagt bis dann. Drei Stunden später war sie tot.

Ich muss lernen mit diesen Ängsten um zu gehen, deshalb habe ich begonnen daran zu glauben das sie wieder kommt. Das hat mir sehr geholfen. Täglich schrieb ich eine Karte, mit netten Worten und auch was ich den Tag über getan habe, und was ich fühle, das hat mir sehr geholfen.

Zitat von zukunft-2021:
Ich muss lernen mit diesen Ängsten um zu gehen, deshalb habe ich begonnen daran zu glauben das sie wieder kommt. Das hat mir sehr geholfen. Täglich schrieb ich eine Karte, mit netten Worten

Berührt mich sehr, was du da geschrieben hast

Zitat von Myosotis:
Berührt mich sehr, was du da geschrieben hast

Danke liebe Myosotis. Das hilft mir sehr, deine lieben Worte

Immer wieder mitten durch und ganz offen gegenüber Freunden, Nähe zulassen, die eigene Schwäche zulassen und akzeptieren lernen

Ich habe es geschafft, körperliche Trigger einfach nur wahrzunehmen und anzunehmen. Was sind für mich denn körperliche Trigger? Nun, in erster Linie Dinge, die in mir ein Unwohlsein auslösen und schlimmstenfalls halt auch unbewusster Stress, Unruhe oder Angst. Eben, weil man es loswerden möchte. Dies sind z.B. ein flaues Gefül im Bauch, leises aufstoßen, Verspannungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Quaddelbildung, erhöhter Puls.

Heute kamen zwischendurch immer wieder solche Dinge, vermutlich weil ich besonders im Schulterbereich verspannt war. Sobald ich z.B. die Schmerzen angenommen hatte, spürte ich, wie mich das nicht mehr so sehr belastet hat. Früher hätte ich anfangen, die Stelle zu dehnen, zu massieren und mich dann gleichzeitig innerlich stressen, während ich mich darüber wundere, warum es nicht besser wird. Tatsächlich haben starke Schulter-Nacken-Verspannungen bei mir schon Panik ausgelöst, nämlich, als ich während einer Probe Querflöte gespielt habe und das Gefühl hatte, an Benommenheitsschwindel zu leisen. Der Schultergürtel war total verhärtet. Zusätzlich kamen noch Gedanken hinzu, von wegen Was ist, wenn ich wegen meinen Schulterschmerzen, nicht mehr Querflöte spielen kann?!.

Auf der Suche nach positiven Threads hier im Forum bin ich auf diesen hier gestoßen.
Ich finde, es ist wert, ihn nach oben zu holen und hoffe, dass viele Ängstler ihn lesen.
Er ist es wert, besonders der Eingangspost.

Der Ersteller hat nur 4 Posts in diesem Forum erstellt, aber diese wenigen Posts können vielen hier vermutlich mehr helfen als zig 1000 andere Posts. Dafür ein Danke an Hannes, auch wenn dieser hier wohl nicht mehr aktiv ist (was nachvollziehbar ist - er hat es geschafft und lebt hoffentlich sein glückliches Leben ohne das Thema Angst).

Ich bin noch nicht ganz so weit wie Hannes, kann aber seine Tipps im Eingangspost zu 100% nachvollziehen, besonders Tipp Nr. 1 finde ich megawichtig und auch die Worte AUSHALTEN und VERMEIDUNG.

Ein guter Therapeut von mir hat sinngemäß die Aussagen von Hannes exakt so bestätigt und zum Thema VERMEIDUNG und AUSHALTEN sogar noch ein bisschen mehr dazu erzählt.

Das Schlimme am Vermeidungsverhalten (= Flucht vor dem Aushalten) ist, dass dadurch der Zustand der Angst in uns mit der Zeit nicht nur eine Verbesserung verhindert, sondern das Fatale ist, dass dieses Vermeiden dazu führt, dass unser Zustand schleichend sogar immer schlechter wird und die Angst wachsen lässt / sogar zu zusätzlichen Depressionen führen kann.
Das ist auch logisch, denn mit jedem Vermeiden gehen wir einen Schritt zurück und ziehen uns aus der Welt zurück. Dabei ist es egal, ob wir uns nicht mehr zum Arzt trauen, nicht mehr unter Leute gehen, keinen Sport mehr machen, nicht mehr in den Urlaub fahren, keine Beziehung mehr eingehen wollen und und und....
Wir kapseln uns Stück für Stück immer mehr ab von der echten Welt und das macht etwas mit unserem Gehirn. Wir verlernen, zu leben, weil wir überall Gefahren und negative Szenarien sehen (die aber wahrscheinlichkeitstechnisch einfach total unwahrscheinlich sind - verrückt, denn wir glauben eher an den 6er im Lotto als daran, morgen nicht zu sterben). Unser Hirn verlernt, mit Reizen umzugehen, die nun einmal da sind in der Welt. Unser Hirn kennt dann sozusagen irgendwann im Extremfall nur noch Angst und zwar in fast allem.

Daher auch aus meiner Erfahrung heraus:
Versucht, so schwer es auch ist. niemals aufzugeben, AUSZUHALTEN und dem Drang der Vermeidung entgegenzutreten und zu kämpfen. Ich wünsche diese Kraft hier von Herzen jedem, der mit irgendeiner Art von Angststörung zu kämpfen hat!



App im Playstore