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Es ist wie ein Krankheit, die manche Menschen um uns herum befällt. Sie denken permanent bloss an ihren eigenen Profit. Als Nabel der Welt erwarten sie wie ein kleines Baby in der Gestalt eines Erwachsenen, dass du ihren Wünschen entsprichst, ihre Bedürfnisse befriedigst und du dich um sie kümmerst. Sie bauen sich wie eine Spinne ein Netz mit Bezugspersonen auf, die warum auch immer springen, wenn mit den Fingern geschnippt wird. Sie können raffiniert sein, dich einwickeln, dich manipulieren oder schamlos direkt Dienstleistung von dir einfordern. Es ist Zeit darüber nachzudenken, was das mit dir selbst zu tun hat.

Darum formuliere ich wieder einmal mehr einen paradoxen Satz, den du rein für dich auflösen kannst. Ausgang ist der folgende Satz: Du verstehst egoistisches Menschen nicht, weil Gerechtigkeit o.ä. ein wichtiger Wert in deinem Leben ist. Der Satz könnte genau so gut lauten: Ich verurteile egoistisches Handeln, weil . Die erste Hälfte des Satzes wird nun umgekehrt und klingt erst einmal paradox.

Du verstehst dein selbstloses Handeln, weil Gerechtigkeit o.ä. ein wichtiger Wert in deinem Leben ist.

Du hast ganz klar die Erfahrung gemacht, dass das Leben nicht gerecht ist. Warum soll dein selbstloses Handeln plötzlich Gerechtigkeit generieren?

25.09.2022 06:22 • 26.09.2022 x 1 #1


57 Antworten ↓


Ich ignoriere sie so gut es geht.

A


Wie gehst du als Betroffener mit egoistischen Menschen um?

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Ich stelle mal die These in den Raum, dass es selbstloses Handeln nicht gibt. Wie untermale ich dies? Nun, ich gehe davon aus, dass selbst dem objektiv selbstlosesten Menschen durch sein Handeln ein Gewinn zukommt und wenn es nur ein gutes Gefühl für diesen selbst ist. Somit ist es nicht mehr selbstlos. Es wäre meiner Meinung nach ein Fehler, selbstloses Handeln nur auf den Umgang mit materiellem oder im Bezug auf Werte zu beurteilen.

Er gab sein letztes Hemd und friert nun, fühlt sich aber gut damit.

Deswegen ist Egoismus auch so eine Sache, die sehr schwammig ist. Selbstfürsorge könnte auf andere egoistisch wirken. Wird aber im psychotherapeutischen Setting immer wieder propagiert. Wo zieht man da die Grenze, so es eine gibt.

Der nutzt andere aus, der Egoist.
Der schaut nur, das es ihm gut geht, der Egoist, denn der gibt mir nicht was ich gern hätte.

Eigener Egoismus ist negativ, verletzend, enttäuschend für andere und umgekehrt. Da liegt die Grenze. Klar, hier muss man auch die Empfindlichkeit des Empfängers mit betrachten, ob es tatsächlich Egoismus des Absenders ist. Sicher ein schmaler Grad zwischen Selbstfürsorge und Egoismus. Aber Selbstfürsorge schadet dem anderen im Normalfall nicht.

Zitat von zukunft-2021:
Ich ignoriere sie so gut es geht.

So halte ich es auch.
Zitat von MaKaZen:
Als Nabel der Welt erwarten sie wie ein kleines Baby in der Gestalt eines Erwachsenen, dass du ihren Wünschen entsprichst, ihre Bedürfnisse befriedigst und du dich um sie kümmerst. Sie bauen sich wie eine Spinne ein Netz mit Bezugspersonen auf, die warum auch immer springen, wenn mit den Fingern geschnippt wird. Sie können raffiniert sein, dich einwickeln, dich manipulieren oder schamlos direkt Dienstleistung von dir einfordern.

Das habe ich noch nie mit mir machen lassen. Da bin ich auch egoistisch. Ich denke auch immer an mein eigenes Wohl, jedoch ohne das zu tun, was oben beschrieben wird.

Zitat von Schlaflose:
Das habe ich noch nie mit mir machen lassen. Da bin ich auch egoistisch. Ich denke auch immer an mein eigenes Wohl, jedoch ohne das zu tun, was oben beschrieben wird.

Das ist Selbstfürsorge

Zitat von Gaulin:
Das ist Selbstfürsorge

So sehe ich das auch Böse Zungen hier im Forum nennen mich aber egoistisch

Zitat von Disturbed:
Ich stelle mal die These in den Raum, dass es selbstloses Handeln nicht gibt. Wie untermale ich dies? Nun, ich gehe davon aus, dass selbst dem objektiv selbstlosesten Menschen durch sein Handeln ein Gewinn zukommt und wenn es nur ein gutes Gefühl für diesen selbst ist. Somit ist es nicht mehr selbstlos. Es wäre ...

Finde deine Aussagen ziemlich abstrakt, du hinterfragst, was gut ist. Es ist nicht der Sinn, hier absolute Antworten zu generieren. Wenn Selbstlosigkeit für dich eine Art Egoismus ist, weil der Mensch sich besser fühlt dadurch, dann kann diese Art von Begriff genommen werden. Ist es nicht das Ziel, uns gut zu fühlen? Fühlt sich eine Mensch, der viel nimmt und wenig gibt wirklich gut?

Zitat von Gaulin:
Eigener Egoismus ist negativ, verletzend, enttäuschend für andere und umgekehrt. Da liegt die Grenze. Klar, hier muss man auch die Empfindlichkeit des Empfängers mit betrachten, ob es tatsächlich Egoismus des Absenders ist. Sicher ein schmaler Grad zwischen Selbstfürsorge und Egoismus. Aber Selbstfürsorge ...

Hey, besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Wann verwandelt sich Selbstfürsorge in Egoismus?

Zitat von Gaulin:
Aber Selbstfürsorge schadet dem anderen im Normalfall nicht.

Das ist formell richtig. Aber wie soll zu Beispiel dies Situation gesehen werden können.

Mutter fühlt sich nicht wohl, nimmt sich eine Auszeit und meditiert oder übt sich in Achtsamkeit. Kind im Nebenzimmer weint. Die weitere Handlung lass ich mal bewusst offen.

Möglicher Gedanke der Mutter, wenn ich jetzt nicht rüber gehe, bin ich ein Egoist aber ich müsste mir Selbstfürsorge gönnen, weils mir grad schlecht geht.

Egoismus gibt es immer nur im Bezug zu anderen. Im Bezug zu anderen gibt es immer auch Egoismus. So schmerzhaft es im eigenen Wertesystem auch brennen mag, niemand kann sich von Egoismus freisprechen. Das liegt am Ego.

Selbst ein autarker Einsiedler könnte sich selbst gedanklich als Egoist bezeichnen, weil er seine Präsenz nicht mit anderen Teilt, alleine nur durch das Wissen, dass da noch andere sind. Muss er sich damit schlecht fühlen?

Zitat von Disturbed:
Selbst ein autarker Einsiedler könnte sich selbst gedanklich als Egoist bezeichnen, weil er seine Präsenz nicht mit anderen Teilt, alleine nur durch das Wissen, dass da noch andere sind. Muss er sich damit schlecht fühlen?

Das ist eine wirklich gute Frage. Ich glaub nicht, dass er sich zwingend schlecht fühlen muss, möglicherweise fühlt er sich ab und an einsam.

Zitat von Disturbed:
Der nutzt andere aus, der Egoist.
Der schaut nur, das es ihm gut geht, der Egoist, denn der gibt mir nicht was ich gern hätte.

Das muss nicht zwingend so sein. Ich kann bis zu einem gewissen Punkt geben, ohne etwas zu erwarten. Ausnutzen lasse ich mich jedoch nicht. Für mich sind Beziehungen mit einem Geben und einem Nehmen befriedigend, eine Art Tanz der Gedanken, Wahrnehmungen, Absichten und Gefühlen.

Zitat von MaKaZen:
Es ist nicht der Sinn, hier absolute Antworten zu generieren.

Eine These ist keine absolute Antwort.
Zitat von MaKaZen:
Wenn Selbstlosigkeit für dich eine Art Egoismus ist, weil der Mensch sich besser fühlt dadurch, dann kann diese Art von Begriff genommen werden.

Ich habe nicht behauptet, das Selbstlosigkeit eine Art Egoismus ist. Das wäre ja, als würde ich behaupten, ein Apfel ist eine Art Birne. Es geht mir lediglich um die Begrifflichkeit. Selbstlos wird überwiegend nur positiv besetzt. Egoismus überwiegend nur negativ. Aber was definiert die beiden Begriffe denn eigentlich?
Zitat von MaKaZen:
Ist es nicht das Ziel, uns gut zu fühlen?

Darauf habe ich keine Antwort. Wer hat so ein Ziel, so es ein allgemein gültiges wäre, vorgegeben? Aber das spielt ja auch erstmal keine übergeordnete Rolle für mich. Die Frage liegt darin, was ist wirklich Selbstlos? Ist eine Handlung, nach der ich mich wohl fühle, die nach aussen hin aber dadurch gekennzeichnet ist, dass ich etwas gegeben habe, das einen Verlust für mich bedeutet, wirklich selbstlos?
Zitat von MaKaZen:
Fühlt sich eine Mensch, der viel nimmt und wenig gibt wirklich gut?

Das solltest Du so einen Menschen fragen, wenn Du einen kennst.

Ich spreche für mich negativ empfundene Handlungen, Verhaltensweisen immer dann an, wenn mir etwas an diesen Menschen liegt. Anhand dieses Gesprächs entscheide ich dann, welchen Stellenwert dieser Mensch zukünftig bei mir hat.

Zitat von Disturbed:
Aber was definiert die beiden Begriffe denn eigentlich?

'Selbstlos' = mehr geben als nehmen und 'egoistisch' gleich mehr nehmen als geben. Das muss imho nicht zwingend ein Charakter sein. Es gibt Beziehung wie die von Eltern zu Kindern, wo die Eltern in der Regel die Gebenden sind und die Kinder die Empfangenden.

Ein Mensch kann sich von innen heraus 'selbstlos' verhalten, also intrinsisch motiviert und genauso gut kann sich ein Mensch nach aussen hin 'selbstlos' verhalten, jedoch bloss Profit rausschlagen wollen.

Ich denke, man kann tatsächlich nur über System sprechen und die genau beschreiben. Der selbe Mensch, der sich gegenüber den Kindern selbstlos verhält, kann sich gegenüber dem Partner egoistisch verhalten.

Zitat von Icefalki:
Ich spreche für mich negativ empfundene Handlungen, Verhaltensweisen immer dann an, wenn mir etwas an diesen Menschen liegt. Anhand dieses Gesprächs entscheide ich dann, welchen Stellenwert dieser Mensch zukünftig bei mir hat.

Hey Icefalki, finde ich eine super Einstellung. Damit gibst du dem Gegenüber die Gelegenheit, sich zu erklären oder auch nicht.

PS Ist man selbst in einem egoistischen System drin als Gebender, wird der Nehmende nix dazu sagen. Er weiss ja selbst ganz genau, was er tut.

Zitat von MaKaZen:
Du verstehst dein selbstloses Handeln, weil Gerechtigkeit o.ä. ein wichtiger Wert in deinem Leben ist.

Es steh immer noch die obige Frage im Raum.

Wie könnt ihr die Aussage interpretieren, dass sie stimmig ist für euch.
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Zitat von MaKaZen:
weil Gerechtigkeit o.ä. ein wichtiger Wert in deinem Leben ist.

Gerechtigkeit gibt es nicht. Es ist nur unser Empfinden, etwas was wir einordnen, bewerten, von daher sehe ich es wie Disturbed. Irgendwie ist jede Entscheidung egoistisch.
Bewusste Entscheidungen werden ja getroffen, weil wir etwas für richtig oder falsch halten. Es geht also um mich und meine Werte und somit entscheide ich mich egoistisch.

Einfaches Beispiel für Gerechtigkeit.
Eine Mutter mit zwei Kindern in unterschiedlichem Alter will die Kinder gleich behandeln, weil das ja nur gerecht ist. Keines soll bevorzugt werden.
Jetzt baut sie mit jedem ein Puzzle. Da die Kinder ja in der Entwicklung unterschiedlich sind, ist es dann gerecht, wenn sie sich für jedes Kind so viel Zeit nimmt, dass es das Puzzle fertig bauen kann oder wäre es gerecht, wenn sie die Zeit nach Minuten verteilt, dafür aber das jüngere Kind das Puzzle eben nicht mit ihr fertig bauen darf.
Welche Aufteilung ist gerecht? Gleiche Zeit oder begleiten bis zum Erfolg?

Zitat von MaKaZen:
Wie könnt ihr die Aussage interpretieren, dass sie stimmig ist für euch.

Für mich kann diese Aussage nicht stimmig werden, weil ich nicht selbstlos handeln kann und es in meinen Augen keine Gerechtigkeit gibt.

@MaKaZen Sämtliche Deiner Rätsel spielen m. E. stets auf unsere individuellen Interpretationen und den daraus bedingten Schlussfolgerungen bezüglich unseres Selbstverständnisses an. Du kombinierst das dann mit den - ebenfalls sehr individuellen - Wechselwirkungen im Umgang mit Anderen. Durch eine Umkehrung der allgemein üblichen Interpretation versuchst Du Dich (und v. a. uns? ) zu einer gegenteiligen Sicht anzuspornen. Dies (so hoffe ich) in der Absicht, Interpretationen und deren Folgen generell zu hinterfragen und gleichzeitig einen Ausgleich bzw. eine Harmonie (Yin-Yang-Prinzip) zu generieren.
Wenn dann jemand wie z. B. @Disturbed Interpretation an sich m. E. sehr berechtigt hinterfragt, nennst Du das abstrakt.

Zitat von MaKaZen:
Es steht immer noch die obige Frage im Raum.

Nicht jede Frage muss direkt beantwortet werden, nur weil sie jemand stellt. Die Frage, die vor Deiner Frage eigentlich hätte gestellt werden müssen, hat @Disturbed m. E. bereits beantwortet.

Zitat von MaKaZen:
'Selbstlos' = mehr geben als nehmen und 'egoistisch' gleich mehr nehmen als geben.

Wie passt das hierzu?
Zitat von MaKaZen:
Es ist nicht der Sinn, hier absolute Antworten zu generieren.

Aber
Zitat von MaKaZen:
Es steh immer noch die obige Frage im Raum.

Nun wie gehe ich als Betroffener mit egoistischen Menschen um?
Wie mit allen anderen Menschen, die mich irgendwie "betreffen", je nach subjektivem Empfinden der jeweiligen Situation, subjektiv individuell.

A


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