Zitat von MaKaZen: Wenn ich z.B. einem älteren Menschen der schwere Taschen schleppt, die Türe aufhalte, belohne ich mich so quasi selbst. Dieses Verhalten bezeichnen hier einige auch als 'egoistisch'.
Zitat von Grace_99: Egoismus allerdings interessiert mich.
Sollen wir Egoismus genauer unter die Lupe nehmen?
Hier sind meine Gedanken dazu:
Aufgrund des Abhängigkeitsverhältnisses von zwei mir bekannten Personen habe ich mir schon viel Gedanken über dieses Thema gemacht, weil nämlich einer von denen zwein von außen betrachtet seeeehr egoistisch eingestuft werden würde bzw wird.
Aber, wenn man sich mit diesem Menschen näher beschäftigt, dann wird man feststellen, dass er nicht so handelt, weil er dadurch einen Nutzen hat (es wirkt, als ob er sich bedienen lassen würde), sondern, dass er es nicht schafft seine Ängste zu überwinden. Ist es somit egoistisch, wenn man seine Ängste beachtet?
Und die andere Person, bei der man meint, dass sie sich ausnützen lässt, wenn man sich mit der näher beschäftigt, dann wird man feststellen, dass sie ebenfalls egoistisch handelt, weil sie der Ansicht ist, dass sie so ihr Leben erleichtert. Wenn sie es nämlich nicht so tun würde, dann würden Konsequenzen entstehen, die sie nicht mitmachen möchte.
Also, wird sie nun manipuliert oder trifft sie doch ihre eigene Entscheidungen?
Allgemein üblich wird Egoismus als negativ eingestuft, doch durch meine Erfahrungen, alles aus verschiedenen Blickpunkten zu betrachten bin
ich zu dem Ergebnis gekommen, dass eigentlich jede Entscheidung egoistisch ist.
Somit verliert dieses Wort seine Bewertung.
Für mich bedeutet Egoismus nur noch, dass das Ego, also ich, bewerte, einordne, entscheide....
Und somit ist es für mich auch nicht mehr negativ. Eigentlich ein unnützes Wort, wahrscheinlich wollte man damit das Ich in gut und böse einteilen und deshalb erfand man die Wörter egoistisch und selbstlos.
Aber es gibt kein Ich, das nur gut oder nur böse ist.