Ergänzend zu DanPanic's Post:
Zitat von Vonnie006: Deine Übungen versuche ich seit ein paar Abenden, natürlich kann ich noch nichts zur Effektivität erzählen. Aber das mit der Rolle ist für mich noch ein Rätsel wie ich das umsetzen kann
Vielleicht hilft dir zusätzlich Folgendes:
Ich hatte mit erheblicher Prüfungsangst zu kämpfen. Auch Empfehlung meines (Sport-)Trainers versuchte ich es wie folgt: Ich zog mich in meine 'Bude' zurück und versuchte mich so tief als möglich zu entspannen. Mit geschlossenen Augen stellte ich mir die Situation vor, während und nach der Prüfung vor.
Aber nicht so wie sie war, sondern so, wie sie optimal ablaufen würde.
Ich stellte mir vor (visualisierte), wie der Lehrer die Bögen austeilte, ich ganz entspannt, mit freudiger Erwartung diese erwartete. Wie ich ebenso entspannt mich auf die Bögen 'stürzte', eine Frage nach der Anderen beantwortete. Wie mir auf jede Frage fast sofort die Antwort durch den Kopf schoss. Und sie schließlich dem Lehrer auf den noch leeren Schreibtisch legte.
Auch stellte ich mir vor, wie der Lehrer später diese Bögen - benotet - wieder austeilte. Wie ich eine durchaus positive Note auf dieser sah. Auch, wie mich der Lehrer vor versammelter Klasse lobend erwähnte.
Diese Übung wiederholte ich anfänglich täglich. Und ebenso anfänglich veränderte sie sich zu Beginn von Übung zu Übung. Mit den Worten von DanPanic's Methodik: Ich begann meine Rolle zu kreieren und mit jedem Tag entwickelte sie sich weiter. Diese Veränderungen wurde mit der Zeit geringer, und irgendwann wurde der Abstand zwischen den Übungen auch länger. Bei den Übungen selber veränderte sich dagegen kaum noch etwas.
Dafür aber an der Realität: Diese schien sich mehr und mehr meinen Übungen anzupassen. Tatsächlich war ich es aber, der sich in die Rolle hinein fand und sich anpasste.
Allerdings hatte meine Übung auch eine unerwartete 'Nebenwirkung', deren Ursachen mir erst viel später klar wurden:
Nach recht kurzer Zeit wurde aus mir - aus demjenigen, der bei Test's und Prüfungen oft genug ein weitgehend leeres Blatt abgeliefert hatte - jemand, der um gefühlte Ewigkeiten früher fertig war, wie die Anderen. Dies verunsicherte mich. Ich begann meine Eintragungen noch mal zu prüfen, zu korrigieren. Und musste bei der Rückgabe des Testes vorwiegend feststellen, dass meine erste Lösung bereits richtig oder richtiger gewesen war. Irgendwann entwickelte ich genügend Mut (Wohl mehr Frechheit als Selbstvertrauen ) die Test's einfach abzugeben und zu gehen.
Diese Eigenschaft - meine Testergebnisse als erster abzugeben - zog sich übrigens auch quer durch meine berufliche Laufbahn.
Warum? Dazu brauchte ich einen erfahrenen Therapeuten: Ich habe doch oben beschrieben, das in meiner Visualisierung der Schreibtisch des Lehrers noch leer war, wenn ich meinen Test abgab. Nun, war mir lange nicht bewusst geworden. Aber, wenn der Schreibtisch des Lehrers noch leer war, durfte zuvor keiner abgegeben haben. Also hat mein Unterbewusstes die Möglichkeiten geschaffen 'der Erste' zu sein. Genau wie bei gleichartigem Training vieler Sportler....
Eines sollte ich noch hinzufügen: Als ich diese Übung begann, war ich 9. Heute funzt sie noch genauso, nur mit einem Unterschied: Damals habe ich einfach gemacht. Bin den Anweisungen meines Trainers gefolgt. heute mache ich mir wesentlich mehr Kopf über 'wenn und aber'. Dadurch bremse ich mich aber nur selber aus....