Zitat von Kassandra:Es ist doch schon längst erwiesen das Psychoanalyse, tiefenpsychologische und verhaltenstherapeutische Therapien nur einen begrenzten Nutzen vorweisen können. Natürlich tritt eine zeitweise Verbesserung ein, man konnte ja seine ganze leidige Geschichte mal loswerden und weiß scheinbar auch die Ursache der Ängste, aber was nützt es denn langfristig? Bei den meisten Leidenen erscheinen die Ängste wieder. Also sollten doch mal endlich andere Wege beschritten werden und dafür bieten Dans Ausführungen gute Ansätze.
Der Glaube spielt m.E. eine große Rolle bei der Arbeit an sich selbst. Wenn ich nicht glaube, daß mir etwas hilft, habe ich schon verloren.
Deine Worte finde ich mehr als wichtig, Kassandra, vor allem:
Zitat von Kassandra:Es gilt den Glauben an sich selbst zu schulen und zu kultivieren, anstatt nach Studien oder Beweisen zu rufen, denn diese nutzen den Betroffenen nichts in den konkreten Situationen .
Eben dieses schulen; den Glauben an sich selbst, an die eigenen Fähigkeiten, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein.
Dabei werden schon diese Worte oft mit 'seltsamen' (Bedeutungs-)Bildern versehen: Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein ~ der Großkotz da oben am Rednerpult. ( ... ) Nö, isses nich!
Selbstbewusstsein heißt nur: Ich bin mir, meiner Fähigkeiten, Wünsche, Ziele ... bewusst. Und, ich habe mich ausprobiert.
Selbstvertrauen heißt nur: Ich habe die Erfahrung gemacht, meine Fähigkeiten, Talente, Anlagen bringen mich weiter und ich kann neue hinzu gewinnen. Ich kann auf sie, auf mich vertrauen.
Und Glaube heißt nur: Ich glaube an mich; daran, mich mit meinen Fähigkeiten den nächsten Herausforderungen des Lebens stellen zu können. Und wenn es nicht beim ersten Male klappen sollte, glaube ich daran, genug zu lernen, um bei der nächsten Herausforderung besser zu sein.
(Irgendwie reizt es mich gerade eine Art Glaubensbekenntnis auf dieser Basis zu erstellen. Was bei religiöser Indoktrination funzt sollte hier eigentlich auch funzen. Muss ich mal drüber nachdenken... )
Deine Meinung
Zitat von Kassandra:teile ich....Therapien nur einen begrenzten Nutzen vorweisen können
Die Ursache sehe ich jedoch weniger in den Therapien selber, als in 'unserem fehlenden Selbstvertrauen' die Erfahrungen aus solchen auch konsequent in unser Leben einzubauen. Ich betone, nicht die Therapien, die Erfahrungen. (Will ich mich selber nicht ausschließen.)
Dabei können nur 'wir' feststellen, wann es uns gut geht oder nicht.
Und, dazu betrachte ich die von DanPanic aufgezeigte Methodik als guten 'Schuhlöffel'.
Schuhlöffel deshalb: Sie hilft uns in den 'bildlichen' Schuh. 'Laufen' müssen wir immer noch selber. Das wird weder eine Therapie oder Therapeut abnehmen.
Und 'ne Diskussion, welcher Schuhlöffel der Beste oder auch nur gut ist, halte ich für überkandidelt. Nicht der Löffel ist wichtig, sondern das wir selber ans 'Laufen' kommen.
Also ausprobieren.
Passt? Gut! Weiter.
Nicht? Nächster Löffel....
@Robinson
Ja.
DanPanic ist noch weit von den Fähigkeiten eines Frank Schätzing entfernt.
Ich genauso.
Dein Beitrag liest sich gut, aber... Schätzing?
Dennoch, deine Offenheit ist toll. Wie soll ich wissen, was mein Gegenüber über mich denkt, woran ich evtl arbeiten muss, wenn dieser es mir nicht sagt?
Aber: Wie wir alle hat Dan an sich zu arbeiten; ändert dies jedoch etwas an der Qualität der dargestellten Methodik?
Und was die Begrifflichkeiten (Konditionierung etc.) oder die Bilder dahinter betrifft: Schmecken mir auch oft nicht wirklich.
Für mich sind das aber eher Nebenschauplätze. Ich übersetze die einfach in 'meine' Begriffe. Einen Begriff zu wählen der allen schmeckt dürfte schwierig werden...
Deine Gedanken zur positiven Konditionierung und zur ergebnisoffenen Neukonditionierung finde ich sehr gut.
Bei deinen Bedenken zur positiven Konditionierung sehe ich die Herausforderung aber weniger in der Konditionierung (andere sprechen von Programmierung; noch mehr ) als im Umgehen mit Schuld. Schuld wird zu oft im religiösen Sinne übersetzt. (Ab in die Hölle mit dem Kerle! ) Bedeutet tatsächlich aber nur 'Verantwortung'. Und hier liegt die Herausforderung: Lasse ich mich davon a la Mea culpa, mea maxima culpa! niederdrücken, oder verwende ich es a la Verflixt! Mist gebaut! Wie kriege ich das wieder hin und wie verhindere ich das zukünftig?
Eine ergebnisoffenen Neukonditionierung dürfte am Beginn der Methodik mehr als sinnvoll sein. Ein Kind versucht Umwelt, sich und seine Fähigkeiten zu entdecken, zu entwickeln. Das macht am Anfang absolut Sinn. Allerdings sind wir bereits erwachsen. Wir brauchen Ziele um uns weiter zu entwickeln, dazu zu gewinnen.
Ich habe seinerzeit diesen Punkt übersprungen, bin direkt auf Ziele los marschiert. Die Diskrepanz zwischen Grundorientierung und vordergründigen Zielen brachte mir zwar einige schöne Erfolge, letztendlich aber auch einen massiven Burn Out ein. Muss keiner nachmachen....
28.10.2016 16:11 • x 1 #121