Zitat von Islandfan: Ich will in einen Status kommen, in dem ich sagen kann ich bin wie ich bin mit guten und schlechten Seiten ,
Ich finde, das ist ein sehr gutes Vorhaben. Und soll ich dir was sagen? Für mich ist genau das die Selbstliebe. Das Erkennen und annehmen/akzeptieren, dass man nicht perfekt sein muss, damit man jemanden lieben kann. Eigentlich ist genau das Unperfekte, unsere Eigenarten, das liebenswerte an uns.
Der erste Schritt ist somit erst mal zu sehen, wie man ist und das zu akzeptieren. Jedes Verhalten kommt ja von irgendwoher. Prägungen von der Kindheit, Schule, Partnerschaften.......
Wir sind meistens nicht so wie wir sind, weil wir es uns rausgesucht haben, sondern, weil wir so geprägt wurden. Das gilt es erst mal zu akzeptieren und anzunehmen und nicht zu verurteilen.
Und wenn man dann dazu steht, dass man eben so ist, wie man gerade ist, dann kann man sich weiter Gedanken machen, was ich denn gerne selbst ändern möchte, denn wenn wir uns schon mal akzeptiert haben und nicht mehr ablehnen, dann können wir uns auch bewusst für eine andere Vorgehensweise entscheiden. Es ist die Ablehnung von uns selbst, die das Verhindert.
Zitat von Islandfan: Ich ekel mich regelrecht bei der Vorstellung mich selbst zu lieben. Ich kann das gar nicht genau beschreiben. Sich selbst mögen und akzeptieren hört sich besser an, wobei mir auch das mögen schwer fällt.
Du willst dich nicht lieben, weil du mit dir, so wie du momentan bist, nicht zufrieden bist. Daher hast du für dich richtig entschieden, dass du daran arbeitest, dass du dich magst und akzeptierst. Das ist ein guter Weg, bleib da dran. Auch ich kann mich nicht voll lieben. Ich bin aber zufrieden, wenn ich mich im Spiegel ansehen kann und sagen kann, so schlecht bist du gar nicht. Bist eigentlich ganz ok. Nicht perfekt, aber das ist niemand. Jeder hat Ecken und Kanten und eigentlich macht uns das ja aus, also bin ich doch was Besonderes
Zitat von Islandfan: weil ich Liebe als sehr starkes Gefühl empfinde.
Calima hat mal die Frage in den Raum gestellt: Ist Liebe ein Gefühl oder eine Entscheidung.
Ich für meinen Teil bin auf die Antwort gekommen, dass es eine Entscheidung ist. Liebe beinhaltet alle Gefühle. Aber um zu lieben, muss man sich bewusst dafür entscheiden. Wie stehe ich zu diesem Menschen. Was bin ich bereit zu geben?.....
Mir hat dieses Bewusstwerden, dass es eine Entscheidung ist, sehr geholfen, denn Entscheidungen fallen nicht immer gleich aus. Das Leben ist Veränderung und somit kann sich auch die Liebe zu einem Menschen verändern.
Zitat von Islandfan: Das kann sein, ich glaube aber nicht, dass es eine einzige Definiton von Selbstliebe gibt. Ich glaube, dass die wenigsten Menschen sich selbst lieben, da würde dann eher wieder das Wort Selbstakzeptanz passen.
Für mich ist die Selbstakzeptanz die Vorstufe von Selbstliebe. Zuerst muss ich akzeptieren wie es ist und dann kann ich mir darüber Gedanken machen, ob und was ich verändern möchte, damit es herrlich wird.
Vergleiche es mit einem alten heruntergekommenem Haus. Die Bauweise, sein Charakter/Charme zieht dich an, deshalb entscheidest du dich für dieses Haus, obwohl es schon sehr heruntergekommen ist.
Die Grundsubstanz passt und jetzt legt man viel Liebe ins Detail und gestaltet es nach seinen eigenen Vorstellungen.
Zitat von Islandfan: wenn alles nur so einfach wäre.
Ja, dann würden hier nicht so viele nach Hilfe suchen
Zitat von Islandfan: Manchmal gehören weitere Personen dazu, an die man denken muss.
Wenn es eine Leidenschaft ist, die nur einen selbst betrifft, dann ist es bei weitem einfacher.
Da gebe ich dir natürlich vollkommen Recht. Sobald andere in irgendeiner Weise mit eingebunden sind, dann muss es für alle passen und dann braucht es Kompromisse....
Zitat von Islandfan: wenn jemand um mich herum immer gute Laune hat und immer sagt, er wäre glücklich.
Das kann zweierlei Bedeutungen haben. Entweder es ist jemand, der nur versucht immer glücklich zu sein oder es ist jemand, der fast immer glücklich ist, weil er schon eine andere Stufe erreicht hat. Weil er sich schon akzeptiert hat und weil er schon an dem, wie er sein möchte, gearbeitet hat.
Die ersten Menschen, die nerven irgendwie immer, weil man spürt, dass es nicht echt ist, aber die anderen - so empfinde es zumindest ich - die können einem helfen sich selbst zu akzeptieren, weil sie einen so nehmen wie man ist und sie nicht darunter leiden, wenn man seine Gefühle auslebt und auch mal wütend ist.....
Zitat von Islandfan: Nichts kann ohne das Gegenteil existieren. Ohne böse kein gut und ohne unglücklich kein glücklich.
Das stimmt, aber man kann sich entscheiden, welcher Seite man sich zuwendet.