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Kennt ihr das nicht auch so, dass die eigene Stimmung ziemlich beeinflusst, wie man andere wahrnimmt?

Und auch, was denn Liebe für den einzelnen überhaupt bedeutet? Und um welche Liebe es sich handelt? Liebe zum Kind, zum Partner, zu den Menschen an sich?

Ich finde, dass das echt ein sehr schwieriges Thema ist, zumal wir von bedingungslos reden. Kann auch sein, dass ich hier nicht über über meinen Tellerrand drüberschauen kann.

Ich bring es tatsächlich fertig, heute diese Meinung zu haben und morgen kann ich ganz anders argumentieren.

Zitat von Islandfan:
Denn die Welt wurde nicht von den Glücklichen verändert, sondern von den Unzufriedenen.

Jeder verändert die Welt, jeder auf seine eigene Weise.
Zitat von Icefalki:
Kennt ihr das nicht auch so, dass die eigene Stimmung ziemlich beeinflusst, wie man andere wahrnimmt?

Ein aggressiver Autofahrer hat genauso eine Auswirkung auf mich, wie ein relaxter, zuvorkommender Autofahrer. Wie ich auf wen reagiere, darauf haben die anderen keinen Einfluss, aber dass ich auf sie reagiere, dass ist einfach so. Also hat jedes Verhalten von mir auch Einfluss auf unser Umfeld und oder auch Umwelt.

Also ich würde sagen, die Glücklichen arbeiten im Innern, die Unzufriedenen um Außen. Letztendlich können beide das gleiche tun, sich für etwas einsetzen, aber ihr Motiv ist ein anderes. Eine wollen etwas verändern, andere etwas bekämpfen.

Nehmen wir ein Beispiel:
Man sitzt in einer geselligen Runde mit Menschen, die man mag. Der Alk. läuft an dem Tag gut und aufgrund dessen benimmt man sich etwas daneben. Das wird einem hinterher bewusst.
Die, die im Innern arbeiten, die nehmen das zum Anlass um nachzudenken, wie sie sein möchten. Wenn ihnen das peinlich war, dann werden sie ihren Konsum beim nächsten Mal besser kontrollieren und die, die das Gefühl super fanden und nicht auf den Alk. in geselliger Runde einschränken möchten, die entscheiden sich dann dafür, dass es ihnen egal ist, was andere denken und ob die sich deshalb von ihnen abwenden. Sie entscheiden sich, wie will ich sein. Ein geselliger Typ, der auch mal trinkt und dadurch vielleicht ein bisschen auffällt oder jemand, der darauf bedacht ist die Kontrolle über sich selbst zu behalten.

Diejenigen, die diese innere Entscheidung nicht treffen wollen, die versuchen das Außen zu beeinflussen. Sie schauen nach dem, wie die anderen reagieren, wollen herausfinden, was jetzt über einen gedacht wird, haben das Bedürfnis sich zu rechtfertigen....

Nachdem man aber das Außen nicht kontrollieren kann wird man immer abhängig sein und nicht glücklich. Diejenigen, die für sich selbst eine Entscheidung getroffen haben, die werden eine innere Zufriedenheit haben, egal ob sie trinken oder nicht.

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Was würde die bedingungslose Liebe tun?

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Zitat von Icefalki:
Kennt ihr das nicht auch so, dass die eigene Stimmung ziemlich beeinflusst, wie man andere wahrnimmt?

Natürlich.

Für mich ist Liebe inzwischen eine Entscheidung. Wem möchte ich meine Liebe schenken. Einmal oder immer wieder. Und diese Entscheidung wird natürlich beeinflusst von der Stimmung die einen umgibt.
Jemanden zu lieben, der mir zugewandt ist ist einfacher als für jemanden da zu sein, der das gar nicht zu schätzen weiß.....

Zitat von hereingeschneit:
Jeder verändert die Welt, jeder auf seine eigene Weise.

Da gebe ich dir auf alle Fälle Recht.

Zitat von hereingeschneit:
Die, die im Innern arbeiten, die nehmen das zum Anlass um nachzudenken, wie sie sein möchten. Wenn ihnen das peinlich war, dann werden sie ihren Konsum beim nächsten Mal besser kontrollieren und die, die das Gefühl super fanden und nicht auf den Alk. in geselliger Runde einschränken möchten, die entscheiden sich dann dafür, dass es ihnen egal ist, was andere denken und ob die sich deshalb von ihnen abwenden

Leider gibt es auch den Fall, dass einem der Konsum peinlich war und man sich daneben hat und trotzdem wieder beim nächsten Mal an der Flasche hängt.

Zitat von Islandfan:
Leider gibt es auch den Fall, dass einem der Konsum peinlich war und man sich daneben hat und trotzdem wieder beim nächsten Mal an der Flasche hängt.

Dann hat die Person sich eigentlich schon entschieden, aber noch nicht ihren Weg gefunden, wie sie an ihr Ziel kommt, wie sie das auch jedes Mal wieder umsetzen kann, das, wie sie eigentlich sein möchte. Diese Person ist sicherlich alles andere als glücklich und zufrieden. Und weil sie das selbst nicht ist, darum fühlen sich Sätze wie: sich dem Positiven zuwenden und das Leben selbst gestalten, wie blanker Hohn an. Man spürt Wut, weil man den eigenen Weg nicht findet. Man würde gerne anders sein, aber man schafft es nicht. Vielleicht hat man schon positive Sätze und so ausprobiert und ist gescheitert, denn sowas gelingt auch nur, wenn man tatsächlich hinter dem steht. Wenn man seine Wut etc. gar nicht loslassen möchte, dann kann es ja auch gar nicht funktionieren.

Ich z. B. möchte mit viel Verständnis und Rücksicht möglichst liebevoll für meine Mama da sein. Ich bin der Meinung, dass sie das verdient hat. Aber glaube ja nicht, nur weil ich so entschieden habe, dass es mir gelingt. Ich koche auch oft innerlich vor Wut, weil sich alles so kompliziert gestaltet, weil mein Körper mir Grenzen setzt.....
Aber, damit ich an mein Ziel komme, habe ich für mich herausgefunden, dass es sinnvoll ist, dass ich erst mal mich selbst liebe, selbst eine Zufriedenheit in mir finde..... Für mich ist das kein Muss, für mich ist das mein Weg um zu meinem Ziel zu kommen. Für meine Mama liebevoll da sein zu können.

Ich kann nicht liebevoll sein, wenn ich Wut in mir habe. Aber wenn man sich nicht gestattet wütend zu sein, obwohl man so fühlt, dann lehnt man sich selber ab und ist mit sich selbst unzufrieden und diese Unzufriedenheit verhindert wieder, dass man liebevoll ist und so ist das eine negative Spirale.

Also, nur wenn ich mir erlaube, dass ich auch wütend sein darf, dann kann ich mich selbst lieben und annehmen und dann kann in mir eine Zufriedenheit entstehen. Ich darf wütend sein. Ich muss nicht perfekt sein.
Ich glaube, die Personen, die allergisch auf diese positive Gesülze reagieren, die haben noch Schwierigkeiten sich erst mal selbst anzunehmen. Sie weigern sich, sich so zu lieben wie sie im Moment gerade sind, weil sie so eigentlich nicht sein möchten.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Buch dir dabei helfen würde, weil du dann erkennen kannst, dass du damit nicht alleine bist. Dass deine negativen Gefühle nicht verboten sind, dass auch sie ihre Berechtigung haben.

Sich dem Positiven zuwenden bedeutet nicht, das Negative in einem selbst abzulehnen. Es bedeutet lediglich dem Positivem mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn du dich in einem Raum umsiehst, dann kannst du dich auf alle blauen Dinge konzentrieren, sie beachten, aber nur weil du die Farbe blau bevorzugst, dürfen auch die anderen Farben vorhanden sein.

Zitat von hereingeschneit:
Dann hat die Person sich eigentlich schon entschieden, aber noch nicht ihren Weg gefunden, wie sie an ihr Ziel kommt, wie sie das auch jedes Mal wieder umsetzen kann, das, wie sie eigentlich sein möchte. Diese Person ist sicherlich alles andere als glücklich und zufrieden.

Den ersten Satz finde ich gut, den anderen kann ich so nicht unterschreiben. Ich muss nicht das Ziel haben glücklich und zufrieden zu sein, es ist schön, wenn es gute Momente gibt, aber ich möchte nicht endlos in diesem Zustand verharren, denn dann kann ich ihn nicht mehr genießen.

Zitat von hereingeschneit:
Und weil sie das selbst nicht ist, darum fühlen sich Sätze wie: sich dem Positiven zuwenden und das Leben selbst gestalten, wie blanker Hohn an. Man spürt Wut, weil man den eigenen Weg nicht findet.

Ich habe solche Sätze immer schon gehasst, weil sie für mich leer sind. Ich hatte auch schon sehr gute Zeiten, aber ich brauchte auch immer mal den Gegenpol. Sich dem positiven zuwenden ist für mich sehr schwammig. Ich versuche eher den Jetzt Zustand zu akzeptieren und zu überlegen, wie ich mit ihm umgehe, ob ich was ändern möchte, etc.

Zitat von hereingeschneit:
Aber, damit ich an mein Ziel komme, habe ich für mich herausgefunden, dass es sinnvoll ist, dass ich erst mal mich selbst liebe, selbst eine Zufriedenheit in mir finde.....

Das ist etwas, was ich nicht kann. Ich kann mich nicht selbst lieben. Ich mag bestimmte Eigenschaften an mir und manchmal denke ich, ich bin okay so, wie ich bin. Aber ich werde nie an den Punkt kommen, an dem ich Liebe für mich empfinde, das will ich gar nicht. Selbstakzeptanz mit allen guten und schlechten Eigenschaften, das wäre ein Ziel.

Zitat von hereingeschneit:
Für mich ist das kein Muss, für mich ist das mein Weg um zu meinem Ziel zu kommen.

Genau, alles, was ein Muss ist, ist schon mal grundlegend mit Zwang verbunden. Und wenn man es nicht schafft, geht es einem schlecht, weil andere sagen man muss aber

Zitat von hereingeschneit:
Ich kann nicht liebevoll sein, wenn ich Wut in mir habe.

Interessant, da ticke ich auch anders. Wut ist für mich teilweise Leidenschaft, ein Ausbruch der Gefühle. Ich kann leidenschaftlich lieben, aber ebenso auch leidenschaftlich meine Wut auslassen. Ich muss mich richtig fetzen können mit vollem Körpereinsatz (nicht jemanden schlagen, damit man das nicht missversteht). Ich möchte alles so gut es geht mit Leidenschaft machen. Interessant ist, dass in dem Wort Leidenschaft das Wort leiden steckt. Ich glaube, wenn ich das schönste Wort der Welt krönen müsste, dann wäre es Leidenschaft. Das ist für mich wie Extase, man verausgabt sich mit allem, was man an Kräften hat, um seine Gefühle intensiv zu erleben.

Zitat von hereingeschneit:
Ich glaube, die Personen, die allergisch auf diese positive Gesülze reagieren, die haben noch Schwierigkeiten sich erst mal selbst anzunehmen. Sie weigern sich sich so zu lieben wie sie im Moment gerade sind, weil sie so eigentlich nicht sein möchten.


Schwierig, zum Thema Selbstliebe habe ich oben ja was geschrieben. Gesülze ist für mich ein leerer Spruch. Etwas, was sich jemand ausgedacht hat und auf irgendeine Situation passt er schon. Ich habe mittlerweile auch eine totale Abneigung gegen Glückwunschkarten. Es ist immer das gleiche Gesülze und irgendwie schreibt man meistens immer irgendeinen Mist, nur damit man eine Karte hat. Ich möchte eigentlich gar keine Glcükwunschkarten mehr bekommen.
Oder solche positiven Sprüchekalender, das ist auch nicht meins. Ich liebe eher düstere Gedanken und melancholische Stimmungen, aber auch nicht immer.
Für viele sind düstere Gedanken immer nur negativ, aber mir helfen sie enorm, um meinen Zustand überhaupt zu ertragen.

Zitat von hereingeschneit:
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Buch dir dabei helfen würde, weil du dann erkennen kannst, dass du damit nicht alleine bist. Dass deine negativen Gefühle nicht verboten sind, dass auch sie ihre Berechtigung haben.

Ja, das Buch werde ich mir besorgen. Ich hoffe, dass es das bald im Taschenbuchformat gibt. Das schenke ich dann meiner Schwägerin, die so einer Glücksgurusekte zum Opfer gefallen ist.

Zitat von Islandfan:
Aber ich werde nie an den Punkt kommen, an dem ich Liebe für mich empfinde, das will ich gar nicht.

Du willst dich selbst nicht lieben?
Willst du geliebt werden? Willst du gemocht werden?
Wenn ja, warum möchtest du, dass andere dich wertvoller/liebenswerter empfinden als du dich selbst?


Zitat von Islandfan:
Schwierig, zum Thema Selbstliebe habe ich oben ja was geschrieben.

Mir kommt der Verdacht, dass du ein falsches Bild der Selbstliebe hast. Vielleicht hast du ein bestimmtes Weltbild, wie man ist, wenn man sich selbst liebt, in sich ruht...... und dieses Bild passt nicht zu dem, wie du gerne sein würdest und deshalb sträubst du dich natürlich auch so zu sein. Aber wenn du so nicht bist, dann darfst du dich auch nicht lieben, weil so darf man ja schließlich nicht sein.


Zitat von Islandfan:
Ich muss nicht das Ziel haben glücklich und zufrieden zu sein,

Auch hier hast du vielleicht falsche Vorstellungen.
Deine Leidenschaft ist doch ein gutes Beispiel. Wenn du dich traust, deine Leidenschaft zu leben, wenn du hinter ihr stehst, dann macht dich das glücklich und zufrieden, oder nicht?
Bei dir hört es sich so an, als ob du dir die Leidenschaft verbieten möchtest, weil es sich nicht gehört und dabei sollst du dann auch noch Zufriedenheit empfinden. Das das nicht klappt ist doch klar.
Ich denke, wenn man leidenschaftlich etwas tut, dann lebt man ganz und gar im Moment. Man geht auf, man fühlt, man nimmt wahr. Das ist genau das, was man unter positiv ausrichten versteht, also zumindest ich verstehe das darunter, sich dem zuwenden, was einem selbst gut tut.

Zitat von hereingeschneit:
Du willst dich selbst nicht lieben?


Nein, ich will mich nicht lieben. Ich will mich akzeptieren. Aber lieben kann ich mich nicht, dafür habe ich zu viele schlechte Seiten an mir. Ich will in einen Status kommen, in dem ich sagen kann ich bin wie ich bin mit guten und schlechten Seiten , das ist momentan einfach wertfrei. Ich ekel mich regelrecht bei der Vorstellung mich selbst zu lieben. Ich kann das gar nicht genau beschreiben. Sich selbst mögen und akzeptieren hört sich besser an, wobei mir auch das mögen schwer fällt.

Zitat von hereingeschneit:
Willst du geliebt werden? Willst du gemocht werden?
Wenn ja, warum möchtest du, dass andere dich wertvoller/liebenswerter empfinden als du dich selbst?

Ich denke jeder Mensch will geliebt/gemocht werden, das ist recht natürlich. Mir fällt es schwer, wenn man mich liebt, weil ich Liebe als sehr starkes Gefühl empfinde. Liebe kann auch ein hohles Wort sein, es wird oft in zu vielen Kontexten missbraucht, so dass es an Bedeutung verliert. Liebe macht mir eher Angst.
Wenn ich einen Menschen liebe, dann liebe ich ihn immer mehr als mich selbst.

Zitat von hereingeschneit:
Mir kommt der Verdacht, dass du ein falsches Bild der Selbstliebe hast. Vielleicht hast du ein bestimmtes Weltbild, wie man ist, wenn man sich selbst liebt, in sich ruht...... und dieses Bild passt nicht zu dem, wie du gerne sein würdest und deshalb sträubst du dich natürlich auch so zu sein. Aber wenn du so nicht bist, dann darfst du dich auch nicht lieben, weil so darf man ja schließlich nicht sein.

Das kann sein, ich glaube aber nicht, dass es eine einzige Definiton von Selbstliebe gibt. Ich glaube, dass die wenigsten Menschen sich selbst lieben, da würde dann eher wieder das Wort Selbstakzeptanz passen.

Zitat von hereingeschneit:
Deine Leidenschaft ist doch ein gutes Beispiel. Wenn du dich traust, deine Leidenschaft zu leben, wenn du hinter ihr stehst, dann macht dich das glücklich und zufrieden, oder nicht?


Das ist schwieriger als gedacht. Ich kann meine Leidenschaft nicht so leben, wie ich es wollte. Es ist einfach so. Unterdrückte Leidenschaft macht auf Dauer nicht glücklich, das ist klar. Aber auch da muss ich wieder sagen wenn alles nur so einfach wäre.
Es gibt viele Menschen, die ihre Leidenscchaften aus verschiedenen Gründen nicht richtig ausleben können. Vielleicht muss man auch akzeptieren, dass nicht immer alles möglich ist im Leben.

Zitat von hereingeschneit:
Bei dir hört es sich so an, als ob du dir die Leidenschaft verbieten möchtest, weil es sich nicht gehört und dabei sollst du dann auch noch Zufriedenheit empfinden. Das das nicht klappt ist doch klar.


Nein, das stimmt überhaupt nicht. Ich verbiete es mir nicht, aber ich kann es auch noch nicht umsetzen. Weil eben alles nicht so leicht ist, wie man denkt. Manchmal gehören weitere Personen dazu, an die man denken muss.
Wenn es eine Leidenschaft ist, die nur einen selbst betrifft, dann ist es bei weitem einfacher.

Zitat von hereingeschneit:
Ich denke, wenn man leidenschaftlich etwas tut, dann lebt man ganz und gar im Moment. Man geht auf, man fühlt, man nimmt wahr. Das ist genau das, was man unter positiv ausrichten versteht, also zumindest ich verstehe das darunter, sich dem zuwenden, was einem selbst gut tut

Das sehe ich auch so, man ist im Moment und dieser Moment bedeutet, für einen gewissen Zeitraum glücklich zu sein. Ich möchte kleine, glückliche Momente, aber niemals das Glück rund um die Uhr spüren, das würde mich aggressiv machen. Ich bin total genervt, wenn jemand um mich herum immer gute Laune hat und immer sagt, er wäre glücklich. Ich mag lieber, wenn man alles Gefühle, die negativen als auch die positiven zulässt und auslebt.
Nichts kann ohne das Gegenteil existieren. Ohne böse kein gut und ohne unglücklich kein glücklich.

Zitat von Islandfan:
Ich will in einen Status kommen, in dem ich sagen kann ich bin wie ich bin mit guten und schlechten Seiten ,

Ich finde, das ist ein sehr gutes Vorhaben. Und soll ich dir was sagen? Für mich ist genau das die Selbstliebe. Das Erkennen und annehmen/akzeptieren, dass man nicht perfekt sein muss, damit man jemanden lieben kann. Eigentlich ist genau das Unperfekte, unsere Eigenarten, das liebenswerte an uns.

Der erste Schritt ist somit erst mal zu sehen, wie man ist und das zu akzeptieren. Jedes Verhalten kommt ja von irgendwoher. Prägungen von der Kindheit, Schule, Partnerschaften.......
Wir sind meistens nicht so wie wir sind, weil wir es uns rausgesucht haben, sondern, weil wir so geprägt wurden. Das gilt es erst mal zu akzeptieren und anzunehmen und nicht zu verurteilen.
Und wenn man dann dazu steht, dass man eben so ist, wie man gerade ist, dann kann man sich weiter Gedanken machen, was ich denn gerne selbst ändern möchte, denn wenn wir uns schon mal akzeptiert haben und nicht mehr ablehnen, dann können wir uns auch bewusst für eine andere Vorgehensweise entscheiden. Es ist die Ablehnung von uns selbst, die das Verhindert.


Zitat von Islandfan:
Ich ekel mich regelrecht bei der Vorstellung mich selbst zu lieben. Ich kann das gar nicht genau beschreiben. Sich selbst mögen und akzeptieren hört sich besser an, wobei mir auch das mögen schwer fällt.

Du willst dich nicht lieben, weil du mit dir, so wie du momentan bist, nicht zufrieden bist. Daher hast du für dich richtig entschieden, dass du daran arbeitest, dass du dich magst und akzeptierst. Das ist ein guter Weg, bleib da dran. Auch ich kann mich nicht voll lieben. Ich bin aber zufrieden, wenn ich mich im Spiegel ansehen kann und sagen kann, so schlecht bist du gar nicht. Bist eigentlich ganz ok. Nicht perfekt, aber das ist niemand. Jeder hat Ecken und Kanten und eigentlich macht uns das ja aus, also bin ich doch was Besonderes


Zitat von Islandfan:
weil ich Liebe als sehr starkes Gefühl empfinde.

Calima hat mal die Frage in den Raum gestellt: Ist Liebe ein Gefühl oder eine Entscheidung.

Ich für meinen Teil bin auf die Antwort gekommen, dass es eine Entscheidung ist. Liebe beinhaltet alle Gefühle. Aber um zu lieben, muss man sich bewusst dafür entscheiden. Wie stehe ich zu diesem Menschen. Was bin ich bereit zu geben?.....

Mir hat dieses Bewusstwerden, dass es eine Entscheidung ist, sehr geholfen, denn Entscheidungen fallen nicht immer gleich aus. Das Leben ist Veränderung und somit kann sich auch die Liebe zu einem Menschen verändern.


Zitat von Islandfan:
Das kann sein, ich glaube aber nicht, dass es eine einzige Definiton von Selbstliebe gibt. Ich glaube, dass die wenigsten Menschen sich selbst lieben, da würde dann eher wieder das Wort Selbstakzeptanz passen.

Für mich ist die Selbstakzeptanz die Vorstufe von Selbstliebe. Zuerst muss ich akzeptieren wie es ist und dann kann ich mir darüber Gedanken machen, ob und was ich verändern möchte, damit es herrlich wird.
Vergleiche es mit einem alten heruntergekommenem Haus. Die Bauweise, sein Charakter/Charme zieht dich an, deshalb entscheidest du dich für dieses Haus, obwohl es schon sehr heruntergekommen ist.
Die Grundsubstanz passt und jetzt legt man viel Liebe ins Detail und gestaltet es nach seinen eigenen Vorstellungen.


Zitat von Islandfan:
wenn alles nur so einfach wäre.

Ja, dann würden hier nicht so viele nach Hilfe suchen


Zitat von Islandfan:
Manchmal gehören weitere Personen dazu, an die man denken muss.
Wenn es eine Leidenschaft ist, die nur einen selbst betrifft, dann ist es bei weitem einfacher.

Da gebe ich dir natürlich vollkommen Recht. Sobald andere in irgendeiner Weise mit eingebunden sind, dann muss es für alle passen und dann braucht es Kompromisse....


Zitat von Islandfan:
wenn jemand um mich herum immer gute Laune hat und immer sagt, er wäre glücklich.

Das kann zweierlei Bedeutungen haben. Entweder es ist jemand, der nur versucht immer glücklich zu sein oder es ist jemand, der fast immer glücklich ist, weil er schon eine andere Stufe erreicht hat. Weil er sich schon akzeptiert hat und weil er schon an dem, wie er sein möchte, gearbeitet hat.

Die ersten Menschen, die nerven irgendwie immer, weil man spürt, dass es nicht echt ist, aber die anderen - so empfinde es zumindest ich - die können einem helfen sich selbst zu akzeptieren, weil sie einen so nehmen wie man ist und sie nicht darunter leiden, wenn man seine Gefühle auslebt und auch mal wütend ist.....


Zitat von Islandfan:
Nichts kann ohne das Gegenteil existieren. Ohne böse kein gut und ohne unglücklich kein glücklich.

Das stimmt, aber man kann sich entscheiden, welcher Seite man sich zuwendet.

Zitat von hereingeschneit:
Du willst dich nicht lieben, weil du mit dir, so wie du momentan bist, nicht zufrieden bist. Daher hast du für dich richtig entschieden, dass du daran arbeitest, dass du dich magst und akzeptierst.

Das stimmt, ich will mich nicht lieben und ich will mich nicht dem Druck aussetzen, mich lieben zu lernen. Ich akzeptiere mich, aber mögen tue ich mich nicht.

Zitat von hereingeschneit:
Ist Liebe ein Gefühl oder eine Entscheidung.


Für mich ist es nur ein Gefühl und ein überaus starkes Gefühl. Bei einer Entscheidung habe ich die Wahl, bei Liebe nicht. Liebe kann man nicht unterdrücken und wenn man es versucht, kommt sie immer wieder hoch. Liebe kann vergehen, aber das passiert nicht mit dem Verstand. Liebe ist unheimlich, weil sie sich gegen den Verstand stellt.
Liebe ist mit Hass die Endstufe eines Gefühls. Stärker geht es gar nicht mehr.

Zitat von hereingeschneit:
Ich für meinen Teil bin auf die Antwort gekommen, dass es eine Entscheidung ist. Liebe beinhaltet alle Gefühle. Aber um zu lieben, muss man sich bewusst dafür entscheiden. Wie stehe ich zu diesem Menschen. Was bin ich bereit zu geben?...

Meiner Meinung nach kann man bei echter Liebe nicht mit dem Verstand entscheiden, man kann es versuchen, aber die Liebe führt ihre eigene Regie. Daher kann ich auch nicht lernen mich zu lieben, entweder es passiert automatisch oder nicht. Ich selbst kann dafür nichts tun.
Ganz anders als bei Akzeptanz, da ist der Verstand mit von der Partie und man kann bewusst üben, sich zu akzeptieren.
Aber Liebe ist ein sehr hartes Wort.

Zitat von hereingeschneit:
Das kann zweierlei Bedeutungen haben. Entweder es ist jemand, der nur versucht immer glücklich zu sein oder es ist jemand, der fast immer glücklich ist, weil er schon eine andere Stufe erreicht hat. Weil er sich schon akzeptiert hat und weil er schon an dem, wie er sein möchte, gearbeitet hat.

Die ersten Menschen, die nerven irgendwie immer, weil man spürt, dass es nicht echt ist, aber die anderen - so empfinde es zumindest ich - die können einem helfen sich selbst zu akzeptieren, weil sie einen so nehmen wie man ist und sie nicht darunter leiden, wenn man seine Gefühle auslebt und auch mal wütend ist.....

Ich möchte gar nicht immer glücklich sein, ich brauche den Kontrast, ich muss die düstere Seite miterleben um die schöne überhaupt zu erkennen. Ich glaube auch nicht, dass es normal ist, dauerhaft glücklich zu sein. Die, die es täglich hinausposaunen machen sich was vor. Mich nerven solche Leute, die immer fröhlich und glücklich sind.

Zitat von hereingeschneit:
Das stimmt, aber man kann sich entscheiden, welcher Seite man sich zuwendet.

Muss man das? Ist vielleicht eine provokante Frage. Aber es sieht für mich nach Zwang aus. Du MUSST dich entscheiden, ob du glücklich bist oder nicht. Nein, das muss ich nicht. Ich lasse das Leben auf mich zukommen und sehe dann, was mich mal glücklich macht und was mich mal traurig macht. Ich versuche es nicht zu bewerten und die unschöneren Tage genauso wichtig zu nehmen wie die schönen Tage. Das ist zwanglos und ich muss nicht auf Teufel komm raus dem Glück hinterherrennen. Ich möchte von Tag zu Tag leben. Ob ich morgen einen guten oder schlechten Tag habe, weiß ich nicht, es ist mir aber auch egal.

Zitat von Islandfan:
Muss man das?

Ich fang mal hinten an, dazu habe ich schon Gedanken
Ich habe nicht geschrieben, dass man muss, ich habe geschrieben, dass man kann.
So wie ich deinen weiteren Text deute, hast du dich entschieden, dass du die Gefühle einfach leben möchtest, so wie sie kommen. Das ist normalerweise auch das, was man macht, wenn man unbewusst lebt.
Aber du hast auch geschrieben, dass du versuchst, dass du sie nicht bewertest. Somit bist du schon einen Schritt weiter und gehst die ersten Schritte dein Leben bewusster zu leben. Du nimmst wahr, du akzeptierst, es darf sein.

Bei mir war es so, dass mit der Zeit bestimmte Muster erkennbar wurden. Dann weiß man in etwa, ok, ich fühle jetzt so, weil..... Und dann kann man, wenn man möchte, sich jedes Mal wieder neu entscheiden: Möchte ich dieses Gefühl immer und immer wieder erleben, wenn.... oder möchte ich in mir etwas verändern. Entweder meine Einstellung zum Thema oder mein eigenes Verhalten, damit sich mein Umfeld verändert und neue Situationen entstehen, in denen ich mich vielleicht auf Dauer wohler fühle. Und je nachdem wie es sich dann verändert entscheide ich mich wieder neu.

Und auch wenn ich selbst die Tendenz habe, mehr Freude und Zufriedenheit anzustreben, so entscheide ich mich oft noch für das mir Bekannte. Das ist mir vertraut und irgendwie haben auch diese Gefühle ihren Reiz. Ja, auch ich möchte sie nicht in der Gänze vermissen, das ist nicht mein Bestreben, sie machen ja schließlich mein bisheriges Leben aus, aber sie dürfen so nach und nach in den Hintergrund treten. Wenn ich sie möchte oder brauche, dann kann ich sie ja jederzeit wieder hervorholen. Das geht mit diesen Gefühlen eigentlich ganz leicht, wenn sie das Leben schon bestimmt haben. Aber die Freude und Zufriedenheit, die kann ich nicht einfach so hervorholen, wie ich gerade möchte. Die will ich aber auch spüren und somit arbeite ich daran, dass sie ein Teil von meinem Leben werden, indem ich mich bewusst dafür entscheide mein Leben zu verändern, damit sie entstehen können.

Irgendwann sind sie mir vielleicht auch so vertraut, dass ich auch sie einfach auf Wunsch entstehen lassen kann, aber soweit bin ich noch nicht.


Zitat von Islandfan:
Für mich ist es nur ein Gefühl und ein überaus starkes Gefühl.
Liebe ist mit Hass die Endstufe eines Gefühls. Stärker geht es gar nicht mehr.

Wenn Liebe ein Gefühl ist, dann weiß ich nicht, wie es sich anfühlt. Ich kenne Traurigkeit, Wut, Ärger, Glück, Zufriedenheit, Harmonie...., zu allen Gefühlen habe ich ein bestimmtes Bild, wie es sich anfühlt, aber bei Liebe nicht. Und wie kann Hass Liebe sein? Für mich ist Hass eher das Gegenteil von Liebe, wobei Hass für mich ja ein Gefühl ist und Liebe nicht, aber Hass ist totale Ablehnung, ein Gefühl der Vernichtung, kalt. Und so wie ich das jetzt schreibe, ist vielleicht Liebe doch ein Gefühl, denn Liebe ist offen, annehmend, wärmend.

Für mich entsteht Hass, wenn man meint, dass man liebt, aber die Liebe nicht erwidert wird. Dann wird man enttäuscht und bemüht sich wieder und wieder enttäuscht... bis man es leid ist und es sich in Hass wandelt. Du bist es gar nicht wert geliebt zu werden, du bist der letzte .....

Also somit stimme ich mit dir jetzt überein. Entweder man kann sich dafür entscheiden, was man fühlen möchte, oder nicht. Dann trifft das auf alle Gefühle zu, auch die Liebe.
Es gibt Menschen, die können sich für die Gefühle entscheiden (sicherlich auch nicht immer und in jeder Situation, aber doch hin und wieder) und dann gibt es welche, die können es nicht, weil sie sich damit nie beschäftigt haben.
So meine Gedanken im Moment

Zitat von hereingeschneit:
Entweder man kann sich dafür entscheiden, was man fühlen möchte,

Ich denke diese Formulierung passt so nicht. Man kann nicht entscheiden, was man fühlen möchte. Gefühle sind einfach da, aber man hat schon gewisse Möglichkeiten sie zu steuern, sie zu beeinflussen, sie zu lenken, sie zu wandeln.
Man kann entscheiden, wie man mit ihnen umgeht.

Zitat von hereingeschneit:
Und wie kann Hass Liebe sein? Für mich ist Hass eher das Gegenteil von Liebe,


Vielleicht hast du mich da falsch verstanden. Liebe und Hass sind die absoluten Gegenteile. Hass ist die Endstufe eines Gefühls und Liebe ebenso nur in die andere Richtung.

Zitat von hereingeschneit:
Für mich entsteht Hass, wenn man meint, dass man liebt, aber die Liebe nicht erwidert wird. Dann wird man enttäuscht und bemüht sich wieder und wieder enttäuscht... bis man es leid ist und es sich in Hass wandelt. Du bist es gar nicht wert geliebt zu werden, du bist der letzte ..


Hass entsteht bei mir in verschiedenen Situationen, das kann ich gar nicht vorhersagen. Unerfüllte Liebe muss nicht zum Hass werden. Und ebenso selten, da kostbar, ich meine Liebe verschenke, hasse ich genauso selten. Heute werden die Wörter oft und viel gebraucht, aber das verwechselt man oft mit der echten Liebe oder dem echten Hass.
Man sagt oft ich liebe das, oder die Person..., dabei ist es oft nur starke Sympathie. Echte Liebe ist ein Gefühl, dass es selten im Leben gibt und dann kann man nichts dagegen machen. Deswegen ist Liebe für mich auch nie eine Entscheidung, sondern nur ein Gefühl, gegen das man nicht ankämpfen kann. Wenn ich liebe, dann mit allen Sinnen, dann bin ich im Rausch und opfere mich auf, weil ich diese Person so sehr in mein Herz geschlossen habe, dass ich dagegen nichts tun kann. Dann fragt man auch nicht nach den Umständen, denn die Umstände können zwar gut oder schlecht sein, aber sie ändern nichts an diesem tiefen Gefühl.

Und bei Hass ist es ebenso. Es muss schon sehr viel passieren, man muss die Person gut kennen, damit sich Hass überhaupt entwickeln kann. Fremde Menschen kann man nicht hassen, dazu benötigt es eine bestimmte Bindung. Wenn dir die Person Leid antut, dann kann sich Hass entwickeln.

Zitat von hereingeschneit:
Es gibt Menschen, die können sich für die Gefühle entscheiden (sicherlich auch nicht immer und in jeder Situation, aber doch hin und wieder) und dann gibt es welche, die können es nicht, weil sie sich damit nie beschäftigt haben.

Das Problem für mich sehe ich, dass ich mich frage, warum man alles bewerten und einordnen muss, warum muss man sich mit Gefühlen als Gefühl beschäftigen. Ich fühle lieber und genieße es und lasse mich treiben. Sonst habe ich das Gefühl, man analysiert das Schöne kaputt.

Zitat von Islandfan:
Vielleicht hast du mich da falsch verstanden. Liebe und Hass sind die absoluten Gegenteile. Hass ist die Endstufe eines Gefühls und Liebe ebenso nur in die andere Richtung.

Ok, so passt das besser.


Zitat von Islandfan:
Das Problem für mich sehe ich, dass ich mich frage, warum man alles bewerten und einordnen muss, warum muss man sich mit Gefühlen als Gefühl beschäftigen. Ich fühle lieber und genieße es und lasse mich treiben. Sonst habe ich das Gefühl, man analysiert das Schöne kaputt.

Dann passt doch alles. Dann ist es für dich stimmig, dann willst du doch gar kein anderes Leben, keine anderen Gefühle, also bist du in meinen Augen zufrieden. Und nur darum geht es.
Man kann auch mit den sogenannten negativen Gefühlen zufrieden sein, wenn man sie fühlt. Sie haben ja ihre Berechtigung, ihren Reiz, ihre Vorzüge. Also warum nicht auch so fühlen?

Nur wenn man mit seiner Gefühlswelt unzufrieden ist, wenn man anders fühlen möchte, dann lohnt es sich näher hinzuschauen.

Dein Mittelteil sind für mich gute Gedanken. So gesehen habe ich wohl noch nie gehasst oder richtig geliebt. Vielleicht beschäftigt mich das Thema auch deshalb, weil man ein reines Gefühl der Liebe erfahren möchte?
Auch meine Aussage, dass ich eigentlich kein Gefühl für die Liebe habe, also wie sie sich eigentlich anfühlt, spricht ja dafür.

Zitat von hereingeschneit:
also bist du in meinen Augen zufrieden.

Nein, das bin ich nicht. Aber es ist okay so, manches läuft gut, manches nicht. So ist es halt momentan.

Zitat von hereingeschneit:
Nur wenn man mit seiner Gefühlswelt unzufrieden ist, wenn man anders fühlen möchte, dann lohnt es sich näher hinzuschauen.


Das Problem ist halt, dass man manchmal Sehnsüchte hat, die sich nicht realisieren lassen, egal wie sehr man will. Und das führt zu Leid. Rational kann ich es nicht ändern und gefühlstechnisch erst recht nicht. Also muss ich mich dem Hingeben und es dulden.

Zitat von hereingeschneit:
Dein Mittelteil sind für mich gute Gedanken. So gesehen habe ich wohl noch nie gehasst oder richtig geliebt. Vielleicht beschäftigt mich das Thema auch deshalb, weil man ein reines Gefühl der Liebe erfahren möchte?
Auch meine Aussage, dass ich eigentlich kein Gefühl für die Liebe habe, also wie sie sich eigentlich anfühlt, spricht ja dafür.


Hast du wirklich noch nie geliebt?

Zitat von Islandfan:
Also muss ich mich dem Hingeben und es dulden.

Zwänge (muss) sind oft schwer zu ertragen, aber es wird schon einen Grund geben, dass du es musst und dich nicht anders entscheiden möchtest.
Ich kenne deine Geschichte und ich habe dir schon viele Möglichkeiten aufgezeigt, in welche Richtungen du dich selbst ändern könntest, aber du hast dich dagegen entschieden. Das ist dein gutes Recht, aber in meinen Augen musst du es nicht dulden, sondern du willst es, weil dir alle anderen Möglichkeiten noch schwerer fallen - die Zukunft wäre ungewiss..... Es ist eine bewusste Entscheidung gegen die anderen Möglichkeiten, also eine bewusste Entscheidung für die jetzigen Gefühle.


Zitat von Islandfan:
Hast du wirklich noch nie geliebt?

So richtig, dauerhaft und bedingungslos, glaube nicht.
Sicherlich gibt es viele Momente, wo ich sagen könnte, das war Liebe, aber das Gefühl hat keinen Bestand. Vielleicht fehlt mir dazu die Gegenliebe, so wie ich sie bräuchte, dass ich mich auch voll und ganz angenommen fühle?
Es gibt jetzt niemand, wo ich mich komplett aufopfern würde.
Für meine Tochter würde ich natürlich auf vieles verzichten oder sogar eine Kugel für sie einfangen, denn ihr Leben ist mir mehr wert als meines, aber dennoch ist zwischen uns eine gewisse Distanz. Die wirkliche Wärme fehlt, aber beidseitig, darum passt es auch wieder. Also so gesehen verstehen wir uns gut und akzeptieren uns wie wir sind. Keiner redet dem anderen drein, keiner macht dem anderen Vorschriften.... und wir besprechen auch Probleme.... dennoch, fehlt irgendwie die Wärme, man hat nicht das Bedürfnis unbedingt Zeit miteinander zu verbringen.

Bei meiner Mama gibt es Situationen von dieser Wärme und Nähe, aber dafür gibt es wiederum viele Reibungspunkte, wo es einfach nicht passt, wo man sauer auf den anderen ist. Ich bin mir nicht sicher, ob ich für sie die Kugel einfangen wollen würde.

Also was ist dann jetzt mehr die Liebe?

Zitat von hereingeschneit:
Ich kenne deine Geschichte und ich habe dir schon viele Möglichkeiten aufgezeigt, in welche Richtungen du dich selbst ändern könntest, aber du hast dich dagegen entschieden. Das ist dein gutes Recht, aber in meinen Augen musst du es nicht dulden, sondern du willst es, weil dir alle anderen Möglichkeiten noch schwerer fallen - die Zukunft wäre ungewiss..... Es ist eine bewusste Entscheidung gegen die anderen Möglichkeiten, also eine bewusste Entscheidung für die jetzigen Gefühle.

Was heißt denn, dass ich mich dagegen entschieden habe? Ich habe mich überhaupt nicht entschieden, weil es meiner Meinung nach gar keine richtige Entscheidung geben kann. In mancherlei HInsicht mache ich Fortschritte und sehe manches klarer, in anderer HInsicht hat sich nichts geändert, weil, und da kommen wir wieder zum Thema Gefühle, sich alles automatisch abspielt, dass es schwer ist, dagegen anzukommen.
Man kann kämpfen und das tue ich auch, aber manches liegt nur bedingt in der eigenen Macht.
Ich will auch nicht alles dulden, aber manchmal habe ich keine andere Wahl. Dennoch weiß ich aus meiner Vergangenheit, dass der Tag der Tage, an dem es sich ändern wird, kommen wird. Aber ich lasse es auf mich zukommen, weil ich aktiv nicht viel daran ändern kann.

Zitat von hereingeschneit:
Sicherlich gibt es viele Momente, wo ich sagen könnte, das war Liebe, aber das Gefühl hat keinen Bestand. Vielleicht fehlt mir dazu die Gegenliebe, so wie ich sie bräuchte, dass ich mich auch voll und ganz angenommen fühle?

Um zu lieben, braucht man keine Gegenliebe. Sicherlich ist es schöner, wenn man Gegenliebe erfährt, aber Liebe passiert EGAL welche Umstände es gibt. Deine Aussagen zeigen mir, dass du Liebe sehr verkopft und rational ansiehst. Du machst damit das Gefühl von den äußeren Umständen abhängig, ich denke aber, dass das dieses wahre Gefühlserlebnis der Liebe bremst.
Ich liebe grenzenlos, wenn ich liebe, ich denke nicht darüber nach, ob ich davon etwas habe oder zurückbekomme.
Sich angenommen fühlen beginnt mMn im eigenen Kopf, wenn ich mich ganz und gar annehme, dann zweifel ich auch nicht an mir. Mir selbst gelingt das nicht, aber die Annahme, dass Liebe erst dann wirklich spürbar ist, wenn sie auf Gegenliebe stößt, wäre für mich das klassische Beispiel, dass von Liebe erwartet wird, dass sie Bedingungen erfüllt. Und dann hat man das Gefühl, dass man enttäuscht wird, wenn sich die Bedingungen nicht erfüllen.
Liebe ist für mich nie enttäuschend, weil ich keine Erwartungen habe.
Interessant finde ich auch, was du über das Verhältnis zu deiner Tochter schreibst. Hier merkt man, dass du sehr viel analysierst.
Es ist normal, dass jeder unterschiedlich tickt, aber das hat mMn nichts damit zu tun, wie sehr man jemanden liebt. Liebe ist für mich das Endstadium an Gefühlen, die ich einem anderen Menschen geben kann. Dabei kann es Punkte geben, die die andere Person unsympathisch machen, aber an der Liebe ändert es nichts.
Natürlich kann sich Liebe auch mit der Zeit ändern oder sie kann versiegen.
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Zitat von Islandfan:
wenn ich liebe, ich denke nicht darüber nach, ob ich davon etwas habe oder zurückbekomme.

Ja, das ist für mich die Liebe.


Zitat von Islandfan:
aber die Annahme, dass Liebe erst dann wirklich spürbar ist, wenn sie auf Gegenliebe stößt, wäre für mich das klassische Beispiel, dass von Liebe erwartet wird, dass sie Bedingungen erfüllt.

Stimmt, sobald es an Bedingungen geknüpft wird, ist es keine Liebe.

Soweit die Theorie.

Oftmals ist alles irgendwie ineinanderfließend, zumindest für mich. Nachdem ich kein Gefühl der Liebe zuordnen kann, habe ich es wohl noch nie gemacht.

Wir werden schon noch einen Weg finden, um unsere Gefühlswelt zu ordnen. Du deinen und ich meinen.
Sie sind definitiv sehr unterschiedlich.

Zitat von Islandfan:
weil es meiner Meinung nach gar keine richtige Entscheidung geben kann.

Eben. Es gibt kein richtig oder falsch, sondern nur ein Ist. Alles hat Vor- und Nachteile, jede Situation bringt dann wieder seine eigenen Gefühle mit sich.

Eine extreme Möglichkeit etwas zu verändern wäre ja, den Standort zu wechseln, also umzuziehen, sein ganzes Umfeld zu ersetzen. Das würde einiges gravierend verändern. Man müsste sich mit ganz anderen Sorgen und Problemen auseinandersetzen. Das wiederum würde die jetzigen Sorgen und Probleme in einem anderen Licht erscheinen lassen und sie würden vermutlich in den Hintergrund treten und sich vielleicht sogar ganz auflösen.

Kann, muss nicht. Man weiß es nicht im Voraus, aber es wäre eine Möglichkeit etwas an der jetzigen Situation zu verändern. Hinterher wäre man dann schlauer und könnte sagen: Es war eine gute Idee (mein Leben hat sich sehr zum Positiven verändert) oder da habe ich ganz schönen Mist gebaut (jetzt ist alles Schlimmer).

Zitat von Islandfan:
In mancherlei HInsicht mache ich Fortschritte und sehe manches klarer,

Bedeutet, du bist in der Veränderung und somit doch gut, denn dann kann es besser werden.


Zitat von Islandfan:
Aber ich lasse es auf mich zukommen, weil ich aktiv nicht viel daran ändern kann.

Auch das ist eine bewusste Entscheidung, wenn man hinter ihr steht, dann schwächt es die negativen Gefühle ab. Man trägt an ihnen nicht mehr so schwer, sie werden angenommen, sie werden ein Teil von einem Selbst. Sie werden eben nicht mehr negativ erlebt, sondern eher neutral.
Das bin ich, das gehört zu mir.

Zitat von hereingeschneit:
Wir werden schon noch einen Weg finden, um unsere Gefühlswelt zu ordnen. Du deinen und ich meinen.
Sie sind definitiv sehr unterschiedlich.


Das denke ich auch.

Zitat von hereingeschneit:
Eine extreme Möglichkeit etwas zu verändern wäre ja, den Standort zu wechseln, also umzuziehen, sein ganzes Umfeld zu ersetzen. Das würde einiges gravierend verändern. Man müsste sich mit ganz anderen Sorgen und Problemen auseinandersetzen. Das wiederum würde die jetzigen Sorgen und Probleme in einem anderen Licht erscheinen lassen und sie würden vermutlich in den Hintergrund treten und sich vielleicht sogar ganz auflösen.

Warum sollte ich umziehen, ich fühle mich nirgendwo so wohl wie hier, auf dem kleinen Dorf. Wir haben ein eigenes Haus, für das wir, bis auf die Nebenkosten, nichts zu zahlen brauchen, wir haben Freunde hier und es ist einfach mein Wohlfühlort. Egal, wo ich sonst so bin, denke ich immer, dass ich nirgendwo anders mehr wohnen möchte. Daher stelle ich es gar nicht mehr in Frage. Ebenso geht es meinem Mann, er würde auch nie woanders wohnen wollen. Mich bekommt hier nichts mehr weg, auch wenn es natürlich leider auch ein Problem gibt. Aber ich laufe dem Problem nicht weg, sondern versuche mich ihm zu stellen.
Keine zehn Pferde würden mich mehr in eine Stadt bringen und warum sollte ich ein anderes Dorf wählen, in dem ich niemanden kenne? Nein, das ist für mich felsenfest. Wenn ich meine Probleme hier nicht lösen kann, dann nirgendwo.

Zitat von hereingeschneit:
Bedeutet, du bist in der Veränderung und somit doch gut, denn dann kann es besser werden.


Ja, teilweise gibt es Veränderungen, teilweise nicht, was aber auch daran liegt, dass ich bei manchen Dingen nicht weiß, was ich will.

Zitat von hereingeschneit:
Auch das ist eine bewusste Entscheidung, wenn man hinter ihr steht, dann schwächt es die negativen Gefühle ab. Man trägt an ihnen nicht mehr so schwer, sie werden angenommen, sie werden ein Teil von einem Selbst. Sie werden eben nicht mehr negativ erlebt, sondern eher neutral.
Das bin ich, das gehört zu mir.

Ja, Gefühle können abschwächen, auch Liebesgefühle. Ich war in der 13. Klasse total in einen Klassenkameraden verliebt, ich habe diese Liebe so stark gespürt wie selten, ich habe nicht geschlafen, nicht gegessen, ich habe Liebesgedichte geschrieben und mich an ihn herangeschmissen, als gäbe es keinen Morgen mehr. Fazit war, dass wir 2 Wochen zusammen waren, dann fand er mich zu nervig (was ich auch bin) und hat sich von mir getrennt. Ich dachte, ich käme nie über ihn hinweg, habe ihm aufgelauert und mit Haut und Haaren mich nach ihm verzehrt. Bin nachts vor seiner Haustür hin-und hergegangen.
Dann waren wir noch mal verabredet und nach dem Treffen hat er gesagt, als wir an der Bushaltestelle standen Ich gehe jetzt und möchte nicht mehr mit dir zusammen sein. Ich wollte darüber sprechen. Er ist einfach gegangen und in mir kochte die Wut, dass ich hinter ihm hergelaufen bin und ihm vor Wut in den Hintern getreten habe. Er war sprachlos, hat aber nichts gesagt oder getan und ist einfach weitergelaufen. Ich habe so starke Liebes-und gleichzeitig Hassgefühle empfunden, dass mir ganz schwindelig wurde. Später nach dem Abi habe ich ihn nach einem Jahr auf einer Party wiedergetroffen und ich empfand gar nichts mehr für ihn, ich konnte kaum glauben, dass ich mich so für ihn zum Affen gemacht habe.

A


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