Zitat von Cornelie: Warum beschäftigt dich das Thema so?
Hm, gute Frage. Warum beschäftigt man sich mit etwas, man will irgendwas damit erreichen. Es ist in einem etwas, was sich noch nicht stimmig anfühlt und versucht herauszufinden, was das ist.
Rein jetzt vom Gefühl her würde ich sagen:
Ich glaube, dass Liebe die größte Macht ist. Liebe kann alles heilen. Damit man aber diese Macht nutzen kann, damit man heilen kann, muss man verstehen, wie die Liebe wirklich funktioniert. Ich sehe Leid um mich (auch gerade in meiner Familie) und fühle mich hilflos. Was kann ich tun um dieses Leid auf Dauer zu minimieren (in meinem eigenen Rahmen), was kann ich tun um Menschen, die mir wichtig sind, das Gefühl zu vermitteln, dass sie mir wirklich wichtig sind, dass sie sich von mir angenommen fühlen, so wie sie sind, so dass wir gemeinsam wachsen können?
Ich weiß inzwischen, was ich brauchen würde, aber da wir so verschieden sind, braucht ja nicht jeder das Gleiche. Nicht jedem motiviert das Gleiche. Was für mich gut ist, muss nicht für den anderen gut sein und wenn ich wissen will, was für den anderen gut ist, dann muss ich mich mit ihm auseinandersetzen und für mich herausfinden, was ich mit Freude geben kann. Denn nur was man mit Freude geben kann, lässt beim anderen das Gefühl entstehen, dass man angenommen ist. Macht man etwas, was man eigentlich gar nicht möchte und nur meint, dass es ihm hilft, dann spürt der andere es und er fühlt sich nicht angenommen sondern als Last.
Und je mehr ich darüber nachdenke und mehr ich hin und her überlege und mir die verschiedensten Varianten im Kopf durchgehe umso mehr merke ich, dass der alles entscheidende Punkt ist, dass es von Herzen kommt.
Nur wenn es vom Herzen kommt, was der andere tut, dann fühlt man sich wirklich angenommen.
Also ein Grund ist das Leid in unserer Familie. Ein weiterer Grund ist eine eventuelle Partnerschaft. Ich habe eine nicht so gute Ehe hinter mir und eine Beziehung, wo ich eine Ahnung davon bekommen habe, wie es sein könnte, wenn man miteinander wachsen möchte. Sollte ich je mal wieder eine Beziehung in Betracht ziehen, dann möchte ich wissen worauf es mir wirklich ankommt, damit ich mir das viele Hin und Her ersparen kann. Wenn ich weiß, was ich möchte, dann kann ich das klar artikulieren und der andere kann sich dann entscheiden wie er dazu stehen möchte und das entscheidet dann, ob wir gemeinsam weiter gehen möchten oder ob wir uns freundschaftlich trennen. Ich will definitv keine Partnerschaft mehr, wo ich das Gefühl habe um etwas kämpfen zu müssen. Entweder es wird mir etwas geschenkt oder nicht. Und ich habe die Freiheit zu entscheiden, ob mich die Geschenke wachsen lassen oder nicht und wie ich im Bezug darauf sein möchte.
Ich bin der Mensch, der lieber erst denkt und dann die Erfahrung machen möchte. Die meisten gehen den anderen Weg. Sie lassen sich auf etwas ein und erfahren dann und dann entscheiden sie (vielleicht erst nach langem Leid) wie sie sein möchten.
Und wieder merke ich beim Schreiben, dass auch ich diesen Weg gegangen bin, aber mir dieser Weg nicht gefällt und deshalb es jetzt auf eine andere Art versuche. Also ich habe erfahren wie es ist, wenn man mit jemanden zusammenbleibt, der einem nicht sonderlich gut tut. Dann versuchte ich einen anderen Weg indem ich versuchte mich voll und ganz auf jemanden einzulassen und es war ein sehr guter Versuch. Ich würde sagen, es war die schönste Zeit in meinem Leben, aber für ihn hat es nicht gereicht. Ich konnte ihm nicht das Geben, was für sein komplettes Glück gereicht hätte. Und ich versuche herauszufinden, die Zusammenhänge zu erkennen um beim nächsten Versuch eine noch bessere Version zu erhalten.
Und dass ich so eine Quasselstrippe bin, ist für mich auch eine neue Erfahrung