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Zitat von hereingeschneit:
Hier unterscheiden wir uns. Ohne Forderung etwas zurück zu bekommen ist eine Erwartung, das hat für mich dann nichts mehr mit Liebe zu tun. Wenn ...

Lese mal deinen letzten absatz... Das ist eine versteckte erwartung

Zitat von Knipsi:
Lese mal deinen letzten absatz... Das ist eine versteckte erwartung

Eine versteckte Erwartung oder die Erkenntnis nicht bereit für die bedingungslose Liebe auf Dauer zu sein?

A


Was würde die bedingungslose Liebe tun?

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Zitat von moo:
ich steh grad a weng auf´m Schlauch: bindungslos oder bedingungslos?

ich stell mich mit dazu, was ist der Unterschied?
Muss man gebunden sein um zu lieben?

Boah wurde echt meine Antwort gefressen eben..nochmal


@hereingeschneit du schriebst:


Für mich ist die Liebe zu geben und wenn mich das Ergebnis nicht erfüllt mit dem Geben einfach aufzuhören.

Heißt fuer mich soviel wie

Du gibst

Kommt nicht dein gewuenschtes ergebnis

Hoerst du auf mit dem geben

Konsequenz ist, du entfernst dich emotional.

Denn geben beide nicht, ist da ja nichts mehr zwischen einem

Zitat von hereingeschneit:
Hier unterscheiden wir uns. Ohne Forderung etwas zurück zu bekommen ist eine Erwartung, das hat für mich dann nichts mehr mit Liebe zu tun. Wenn nämlich nichts kommt, dann ist man enttäuscht, also hat man gegeben um etwas zu erhalten. Für mich ist die Liebe zu geben und wenn mich das Ergebnis nicht erfüllt mit ...

Ich verstehe was du meinst. Danke für den Denkanstoß.
Ja das würde in bestimmten Situationen oder Konstellationen für mich sicher auch zu Entäuschung führen…

Tolles Thema!

Ich hoffe, es ist nicht zu Off Topic, aber wenn es um bedingungslose Liebe geht, sehe ich die Metta Sutta als meinen Leittext an. Sie wird oft vor oder nach einer Einheit Metta-Meditation auf Deutsch oder Pali rezitiert.

Metta (die Liebende Güte) wird von manchen Theravada-Buddhisten als Praxis zur Einsicht in die Selbst-Losigkeit, in die Leere alles bedingt Entstandenen (=Ich und Welt) geübt. Was dabei auffällt: es wird explizit als einziges Beispiel die Mutterliebe (s. Fettdruck) genannt. Ich denke auch, dass dies uns weltlichen Charakteren durchaus als das gemeinhin Selbst-Loseste gelten könnte...

Das Metta Sutta (Die Lehrrede des Buddha über die liebende Güte)

Wer gütig ist und Frieden anstrebt, bemühe sich um folgende Gesinnung:
Er sei stark und aufrecht, gewissenhaft und sanft im Reden.
Er sei bescheiden und ohne Stolz, genügsam und leicht befriedigt.
Nicht viel geschäftig sei er und bedürfnislos.

Die Sinne still, klar der Verstand, nicht stolz und fordernd sei seine Art.
Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen, wofür ihn die Weisen tadeln könnten.
Mögen alle Wesen glücklich sein und Frieden finden, sei sein Wunsch.
Was es auch an Lebewesen gibt, ob schwach oder stark, restlos alle, ob groß oder mächtig,
ob mittelgroß, ob kurz oder klein, ob sichtbar oder unsichtbar,
ob nah oder fern, ob schon geboren oder einer Geburt zustrebend – mögen sie alle glücklich sein.

Niemand betrüge oder verachte einen anderen, gleich welcher Existenzebene.
Aus Ärger oder Abneigung wünsche man niemandem Schaden.
Wie eine Mutter mit ihrem Leben ihr einziges Kind beschützt, so möge man mit grenzenloser Liebe
alle Wesen achten und strahle Güte aus auf die ganze Welt, nach oben und nach unten, nach allen Seiten unbegrenzt, von Hass und Übelwollen frei.

Im Stehen oder Gehen, Sitzen oder Liegen, ohne Schläfrigkeit entfalte man dies alles.
Das nennt man heiliges Verweilen in der Welt.

Wer sich nicht an Ansichten klammert, tugendhaft ist, Erkenntnis erlangt hat und von Sinnesbegierden befreit, der wird in dieser Welt nicht mehr geboren.

(Sutta-Nipata, 143-152)

Ich muss jetzt mal gestehen durch @moo
Bin ich aufmerksam geworden - ich habe falsch gelesen für mich stand da Bedingungslose Liebe - sorry

Zitat von Knipsi:
Heißt fuer mich soviel wie

Du gibst

Kommt nicht dein gewuenschtes ergebnis

Hoerst du auf mit dem geben

Konsequenz ist, du entfernst dich emotional.

Ja, stimmt. Jetzt musst du das in Bezug setzen. Warum gibt man. Man gibt eigentlich nie wirklich ohne Erwartung. Man gibt immer um sich selbst ein gutes Gefühl zu geben. Wenn ich einem fremden Kind etwas schenke und sehe die strahlenden Augen, dann ist mir das Belohnung genug. Wenn ich diese Erfahrung mache, wie sehr mich das beglückt, dann werde ich wieder einem Kind etwas schenken, dennoch erwarte ich sicherlich nicht, dass das Kind mir ewig dankbar ist.

Du beziehst das jetzt aber bestimmt eher in Richtung einer Partnerschaft. Eine Partnerschaft funktioniert sicherlich nur, wenn sich geben und nehmen ausgleichen, wenn beide das Bedürfnis haben zu geben und somit man auch etwas bekommt. Weil man etwas bekommt, gibt man auch wieder gerne usw.
Wenn ich jetzt gebe, aber ich das Gefühl bekomme, dass ich nicht genug erhalte, dann kann und muss ich mich sogar entscheiden, ob ich in diesen Menschen weiterhin meine Liebe investieren möchte. Ich muss mir bewusst machen, das Liebe keine Forderung ist, sondern ein Geschenk und wenn der Partner mich nicht so beschenken möchte, wie ich es mir wünschen würde, dann muss ich das akzeptieren und für mich herausfinden, wie ich dazu stehen möchte. Das kann sein, dass meine Liebe stärker ist, mir sein Wohl mehr am Herzen liegt wie meines und ich trotzdem weiter gebe, aber bitte mit dem Herzen und nicht weil man erwartet, dass er es bemerkt und sich etwas verändern soll. Ich kann mich aber auch dafür entscheiden, dass ich selbst dabei nicht die Befriedigung erhalte, die ich brauche um weiter geben zu können und deshalb wird man sich entfremden.

In gewisser Weise passiert das ja ständig in Partnerschaften, nur dass es nicht bewusst passiert und deshalb so viel Leid entsteht. Würden sich beide Partner darüber bewusst sein, was sie geben möchten ohne zu erwarten, würde eine Partnerschaft auf einem ganz anderen Level ablaufen. Das Wohl des anderen steht immer im Vordergrund, damit das so ist muss sich der Partner automatisch mit dem Gegenüber auseinandersetzen, denn sonst weiß er ja nicht, was das Wohl, das Bedürfnis des anderen ist. Es geht ja nicht darum das zu tun, was man selbst für richtig erachtet, sondern das, was zum Wohle des anderen ist.

Zitat von Cornelie:
Bin ich aufmerksam geworden - ich habe falsch gelesen für mich stand da Bedingungslose Liebe - sorry

Es sollte auch bedingungslose Liebe heißen, aber im Endeffekt ist eine bedingungslose Liebe auch bindungslos, oder

Zitat von hereingeschneit:
Es sollte auch bedingungslose Liebe heißen, aber im Endeffekt ist eine bedingungslose Liebe auch bindungslos

Ganz im Gegenteil. Bei der bedingungslosen Liebe ist die Bindung um so stärker.




Meiner Meinung nach muss man erstmal sich selbst bedingungslos und aufrichtig lieben. Solange man das nicht kann, kann man auch andere Menschen nicht so lieben. Dann führt das schnlell zu falsch verstandener Liebe, falsche Erwartungshaltung, Abhängigkeit weil der Partner die eigenen Defizite ausgleichen soll etc

Das Problem der Fragestellung besteht in der Abstrahierung der Liebe.
Sie ist letztlich immer an die konkrete Person gebunden, mit ihrer Geschichte, ihren Enttäuschungen und Erwartungshaltungen.
Die Liebe an sich gibt es nicht.

Interessant, ich war auch verwundert, weil der Titel anders war als das Thema. Bedingungslose Liebe kann ich nur zu unserer Katze empfinden.
Meinen Mann liebe ich zwar über alles, aber es ist nicht zu 100 Prozent bedingungslos. Würde er mich schlecht behandeln oder mich nicht mehr glücklich machen, wäre es mit der Liebe vorbei.

Bindungslose Liebe habe ich auch schon erlebt, dass ich geliebt habe ohne eine Bindung zu der Person hatte.

Zitat von KarlDerGroße:
Ganz im Gegenteil. Bei der bedingungslosen Liebe ist die Bindung um so stärker.

Wenn ich mir das so überlege, dann stimmt das. Man kann zwar selbst nur lieben, aber wenn man zum Dank auch geliebt wird (für mich ist Liebe eigentlich immer bedingungslos, sonst ist es ja keine Liebe), dann kann eine große intensive Bindung entstehen. Man wächst miteinander.


Zitat von KarlDerGroße:
Meiner Meinung nach muss man erstmal sich selbst bedingungslos und aufrichtig lieben. Solange man das nicht kann, kann man auch andere Menschen nicht so lieben. Dann führt das schnlell zu falsch verstandener Liebe, falsche Erwartungshaltung, Abhängigkeit weil der Partner die eigenen Defizite ausgleichen soll etc

Auch da gebe ich dir Recht, aber auch um sich selbst lieben zu können, ist es sinnvoll (in meinen Augen) sich überhaupt mal bewusst zu machen, was die Liebe wirklich ausmacht, nämlich dass sie bedingungslos ist. Das annehmen/akzeptieren von allem.

Ich beschreibe mal meinen Werdegang bisher. Zuerst habe ich mir Gedanken gemacht, wie jemand sein müsste, dass ich mich wirklich geliebt fühlen würde. Und dabei musste ich (leider) feststellen, dass das äußerst schwierig ist, weil ich jedes Mal etwas anderes brauchen würde. Mal würde ich die Motivation brauchen und mal würde die Motivation den Widerstand in mir verstärken. Aber wie soll der andere das erkennen? Also will ich erstmal meinen eigenen Weg finden, bevor ich den anderen immer verletze, weil ich ihm das Gefühl gebe, dass er nicht erkennen kann, was gut für mich ist. Außerdem habe ich noch andere Punkte für mich herausgefunden, was mir wichtig wäre, wie z. B. Ehrlichkeit und wirkliches Interesse.

Das was ich für mich herausgefunden habe habe ich dann versucht bei meiner Mama umzusetzen. Da sie aber anders ist als ich war das Ergebnis nicht befriedigend und es gab mir nicht das Gefühl, dass ich ihr gut tue, so wie ich bin. Also teilweise schon, aber hin und wieder eben nicht. Mein Geben war nicht optimal auf ihr Wohl ausgerichtet. Ich habe in ihr nicht das Gefühl erwecken können, dass sie mir auch gibt, so dass es ein Wechselspiel gewesen wäre. Und somit kam ich an meine Grenzen und meine Lust und Freude am Geben verschwand. Es kam nicht mehr von Herzen.

Somit habe ich mich wieder für die Liebe für mich entschieden, weil man nur lieben kann, wenn man selbst in sich ruht. Habe ihr ehrlich mitgeteilt wie es mir geht, was sie enttäuscht hat und wir uns somit etwas entfernt haben. Dennoch habe ich sie nicht aus den Augen verloren und ihr weiterhin das Gefühl gegeben, dass meine Tür offen steht, aber auch sie muss etwas auf mich zugehen und bereit sein mich zu sehen.

Durch diese Erfahrung konnte ich erkennen, dass ich versucht habe sie bedingungslos zu lieben (das, was ich mir darunter vorstellte), aber es nicht getan habe. Ich habe mehr gegeben als ich eigentlich innerlich bereit war, in dem Glauben, dass es für sie notwendig ist. Und während ich das jetzt schreibe merke ich, dass es an meiner Ehrlichkeit gescheitert ist. Ich war nicht ehrlich zu mir selbst und auch nicht zu ihr, weil Ehrlichkeit ja oft verletzt und man meint das aus Liebe lieber nicht zu tun. Lieber auf sich nehmen und selber leiden....

So und jetzt habe ich einen Knoten im Kopf.

Aber ich glaube mein langer Text ist nicht nötig, denn mein Ergebnis ist tatsächlich auch: Solange ich mich selbst nicht lieben kann, kann ich es bei anderen auch nicht.
Also gut, der Text ist für mich nötig, aber nicht für euch
Ich wollte nämlich schreiben, dass man bei Liebe nicht leiden muss, aber das stimmt nicht, man muss nur die Bereitschaft haben, für jemand anderes zu leiden und weil man das eigene Leid ablehnt, will man natürlich erst recht nicht für andere leiden.....

Eijeijei, alles kompliziert und doch wieder einfach. Man darf nur nie aus den Augen verlieren zu geben ohne zu erwarten. Das immer überprüfen, damit man weiß, ob es Liebe ist oder etwas anderes.

Zitat von Chingachgook:
Das Problem der Fragestellung besteht in der Abstrahierung der Liebe.

Ne, das Problem ist, dass ich kompliziert bin und somit etwas Einfaches, sich eigentlich selbst Erklärendes erst so lange in meinem Kopf hin und her wälze bis ich die Einfachheit erkennen kann.

Eijeijei, alles kompliziert und doch wieder einfach. ' -
Da hast du recht - aber das ist Liebe - schön - einfach - schwierig - aber eins ist für mich klar - echte Liebe ist was wunderschönes

Zitat von hereingeschneit:
Wenn man einem Bettler auf der Straße einen Geldschein zusteckt, das fällt bei mir auch unter bedingungsloser Liebe, denn ich gebe freiwillig und erwarte sicherlich nicht, dass der mir irgendetwas dafür gibt oder macht.

Das mache ich auch und habe darüber mit meiner Schwägerin mal diskutiert.
Sie wäre sauer wenn er sich für das Geld Zig. oder eine Flachen Bi.. kaufen würde.
Deshalb wird sie nichts geben.
Ich sehe das völlig anders,wenn ich ihm etwas gebe und er kauft sich dafür Zigare-tten und auch eine Flache Bi..
dann habe ich ihm den Tag vieleicht etwas erträgliche gemacht .
Das ist dann bedingungslose Liebe,obwohl hier der Begriff Liebe vielleicht etwas zu hoch gegriffen ist.

Zitat von klaus-willi:
Ich sehe das völlig anders,wenn ich ihm etwas gebe und er kauft sich dafür Zigare-tten und auch eine Flache Bi..
dann habe ich ihm den Tag vieleicht etwas erträgliche gemacht .

Sehe ich auch so, denn wenn man ihm vorschreiben würde, was er sich für das Geld kaufen muss, dann wäre es kein Annehmen, so wie er ist. Ergo, keine Liebe. Dann wäre das Geben an Bedingungen geknüpft.
Sponsor-Mitgliedschaft

Im Grunde genommen heißt die Frage nicht, was würde die bedingungslose Liebe tun, sondern bin ich bereit wirklich und vom ganzen Herzen bereit bedingungslos zu lieben.
Kann ich den anderen wirklich so annehmen wie er ist oder will ich ihn irgendwie verändern. Kann ich seinen Willen, seine Entscheidungen akzeptieren? Stelle ich sein Wohl, sein Glück immer über meines? Wem will ich diese Liebe auf Dauer schenken und wem nur mal für einen Augenblick oder nur über einen bestimmten Zeitraum. Für wen bin ich selbst bereit auch Leid zu tragen.
Beschränke ich diese Liebe nur auf einzelne Personen oder versuche ich dies möglichst bei allen zu tun.
Das sind die Fragen, die man sich stellen muss im Hinblick auf die Liebe, die immer nur ein Geschenk und bedingungslos sein kann, sonst ist es keine Liebe.

Mann oh Mann, heute früh ging es ab in meinem Kopf.

Mein jetziges Fazit ist.
Liebe ist, sich immer für das Wohl des anderen zu entscheiden. Was ist das Wohl des anderen? Das Wohl ist, ihm die Möglichkeit zu geben zu wachsen, selbst zu entscheiden, wer er sein möchte.
Was braucht man um das entscheiden zu können? Man braucht alles. Man braucht die Zuwendung sowie auch die Ablehnung, weil man sich dann bewusst dafür entscheiden kann, wie man zu der Wahrheit des anderen stehen möchte. Alle hier im Forum waren für mich wichtig um mich entwickeln zu können und somit haben mich eigentlich alle geliebt

Das wiederum bedeutet, dass es egal ist, was man tut oder nicht tut, denn alles ermöglicht dem anderen zu erkennen, wie er selbst in Bezug dazu stehen möchte. Der einzige Unterschied ist, ob ich meine Entscheidungen bewusst oder unbewusst mache und ob ich es aus Berechnung oder von Herzen mache.

Und somit bestätigt sich die Aussage: Liebe ist alles, nur hat diese Aussage jetzt für mich eine andere Bedeutung und nicht nur eine Ahnung, was diese Aussage mir vermitteln will/kann.

Warum beschäftigt dich das Thema so?

A


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