Zitat von KarlDerGroße: Ganz im Gegenteil. Bei der bedingungslosen Liebe ist die Bindung um so stärker.
Wenn ich mir das so überlege, dann stimmt das. Man kann zwar selbst nur lieben, aber wenn man zum Dank auch geliebt wird (für mich ist Liebe eigentlich immer bedingungslos, sonst ist es ja keine Liebe), dann kann eine große intensive Bindung entstehen. Man wächst miteinander.
Zitat von KarlDerGroße: Meiner Meinung nach muss man erstmal sich selbst bedingungslos und aufrichtig lieben. Solange man das nicht kann, kann man auch andere Menschen nicht so lieben. Dann führt das schnlell zu falsch verstandener Liebe, falsche Erwartungshaltung, Abhängigkeit weil der Partner die eigenen Defizite ausgleichen soll etc
Auch da gebe ich dir Recht, aber auch um sich selbst lieben zu können, ist es sinnvoll (in meinen Augen) sich überhaupt mal bewusst zu machen, was die Liebe wirklich ausmacht, nämlich dass sie bedingungslos ist. Das annehmen/akzeptieren von allem.
Ich beschreibe mal meinen Werdegang bisher. Zuerst habe ich mir Gedanken gemacht, wie jemand sein müsste, dass ich mich wirklich geliebt fühlen würde. Und dabei musste ich (leider) feststellen, dass das äußerst schwierig ist, weil ich jedes Mal etwas anderes brauchen würde. Mal würde ich die Motivation brauchen und mal würde die Motivation den Widerstand in mir verstärken. Aber wie soll der andere das erkennen? Also will ich erstmal meinen eigenen Weg finden, bevor ich den anderen immer verletze, weil ich ihm das Gefühl gebe, dass er nicht erkennen kann, was gut für mich ist. Außerdem habe ich noch andere Punkte für mich herausgefunden, was mir wichtig wäre, wie z. B. Ehrlichkeit und wirkliches Interesse.
Das was ich für mich herausgefunden habe habe ich dann versucht bei meiner Mama umzusetzen. Da sie aber anders ist als ich war das Ergebnis nicht befriedigend und es gab mir nicht das Gefühl, dass ich ihr gut tue, so wie ich bin. Also teilweise schon, aber hin und wieder eben nicht. Mein Geben war nicht optimal auf ihr Wohl ausgerichtet. Ich habe in ihr nicht das Gefühl erwecken können, dass sie mir auch gibt, so dass es ein Wechselspiel gewesen wäre. Und somit kam ich an meine Grenzen und meine Lust und Freude am Geben verschwand. Es kam nicht mehr von Herzen.
Somit habe ich mich wieder für die Liebe für mich entschieden, weil man nur lieben kann, wenn man selbst in sich ruht. Habe ihr ehrlich mitgeteilt wie es mir geht, was sie enttäuscht hat und wir uns somit etwas entfernt haben. Dennoch habe ich sie nicht aus den Augen verloren und ihr weiterhin das Gefühl gegeben, dass meine Tür offen steht, aber auch sie muss etwas auf mich zugehen und bereit sein mich zu sehen.
Durch diese Erfahrung konnte ich erkennen, dass ich versucht habe sie bedingungslos zu lieben (das, was ich mir darunter vorstellte), aber es nicht getan habe. Ich habe mehr gegeben als ich eigentlich innerlich bereit war, in dem Glauben, dass es für sie notwendig ist. Und während ich das jetzt schreibe merke ich, dass es an meiner Ehrlichkeit gescheitert ist. Ich war nicht ehrlich zu mir selbst und auch nicht zu ihr, weil Ehrlichkeit ja oft verletzt und man meint das aus Liebe lieber nicht zu tun. Lieber auf sich nehmen und selber leiden....
So und jetzt habe ich einen Knoten im Kopf.
Aber ich glaube mein langer Text ist nicht nötig, denn mein Ergebnis ist tatsächlich auch: Solange ich mich selbst nicht lieben kann, kann ich es bei anderen auch nicht.
Also gut, der Text ist für mich nötig, aber nicht für euch
Ich wollte nämlich schreiben, dass man bei Liebe nicht leiden muss, aber das stimmt nicht, man muss nur die Bereitschaft haben, für jemand anderes zu leiden und weil man das eigene Leid ablehnt, will man natürlich erst recht nicht für andere leiden.....
Eijeijei, alles kompliziert und doch wieder einfach. Man darf nur nie aus den Augen verlieren zu geben ohne zu erwarten. Das immer überprüfen, damit man weiß, ob es Liebe ist oder etwas anderes.