Hallo Emma, ich kenne das, was du beschreibst. Mir ist auch die Fähigkeit, mich zu freuen und für etwas so richtig zu begeistern, abhanden gekommen. Hast du auch Depressionen?
Das Gefühl, glücklich zu sein, hatte ich in meinem Leben selten. Wenn ich es hatte, dann in Momenten, in denen ich aus dem Alltag ausgebrochen bin und mein alltägliches Leben hinter mich gelassen habe. Ich erinnere mich z.B. an ein Bad im Meer in einem sehr idyllischen Ort in Griechenland und an eine Wanderung im Hochgebirge, bei der ich ein einsames, exponiertes Fleckchen mit herrlicher Aussicht fand. Da war ich allerdings noch nicht depressiv und daher leichter zufriedenzustellen. Heute finde ich es zwar auch noch gut, wenn das Wetter toll und die Natur schön ist, aber das tiefe Glücksgefühl bleibt aus, weil ich einen Grundschmerz in mir trage, der alles überdeckt. Als ich noch Freunde hatte, gab es auch mit denen sehr schöne Momente, in denen ich mich glücklich fühlte. Da erinnere ich mich besonders an einem Abend zu zweit, mit der einzigen Freundin, mit der ich je über meine schwierige Kindheit gesprochen habe. Sie hat mir mit dem, was sie zu meinen Erzählungen gesagt hat, sehr geholfen. Sie hatte Ähnliches durchgemacht und verstand deshalb genau, wie es mir ging. Das tat so gut.
15.04.2014 22:06 •
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