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Hallo, welches Vorgehen ist zu empfehlen, wenn man eine spezifische Fragestellung zu psychischen, neurologischen Themen oder Fragen bezüglich Zeitmanagement, Lerntechniken, Rhethorik etc. hat?

Fragen in diesem Forum?
* Vermutlich ein guter Einstieg, Herzlichen Dank schonmal an dieser Stelle an alle, die sich mit meinen Fragestellungen bisher beschäftigt haben.
* Ggf. kann man mir hier dann in entsprechenden Threads weitere Anlaufstellen nennen, falls jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
* Falls der Vorschlag aufkommt: Ja, die Möglichkeit, für das Forum zu spenden habe ich gesehen und wird kommen.

Selbsthilfegruppen vor Ort?
* Für die Zukunft vielleicht interessant
* Muss eben auch terminlich passen - Man muss Prioritäten setzten (Dienstagabend: Sportgruppe, in der man bereits seit 10 Jahren ist, oder Selbsthilfegruppe)
* Hingehen und schauen, ob es von den Personen und Thematik her passt, ist sicherlich eine Option. Wichtig für mich selbst wäre hier, dass es eine Gruppierung ist, die mich auch tatsächlich nach vorne bringen würde. Z.B. sollte aktiv nach Lösungen gesucht werden, anstelle dass man sich gegenseitig vorjammert, wie schlecht es einem geht und wie böse die Aussenwelt ist.

Professionelle Beratung?
* Wie komme ich an kompetente Person?
* Unterschiedliche Fachgebiete
* Überfüllte Praxis
* Person sollte in der Lage sein, meine Motivation und meine konkrete Problematik zu verstehen und mir plausible Lösungsansätze mit auf den Weg geben?
* Kosten sind ja oft enorm (würde ich vermutlich investieren, wenn ich mir Erfolgschancen versprechen würde)
* Einige meiner Themen werden vermutlich nicht als Krankheit durchgehen, also vielleicht eher richtung Coaching gezählt?

Coaches aus dem Internet?
* Youtube Videos tatsächlich oft hilfreich, aber sehr zeitaufwändig.
* Spreu von Weizen unterscheiden?
* Um die Sichtbarkeit zu erhöhen sind Coaches angewiesen, viele Videos zu erzeugen, wodurch zwangsweise Wiederholungen kommen.
* Wenn ich einen vermeintlich guten Coach auf Youtube gefunden habe: Gibt mir sein kostenpflichtiges Premiumprogramm zusätzlichen Nutzen, der das Geld Wert ist? (Argumentation ist hier ja manchmal: Wenn ich viel bezahle, dann ist es mir etwas Wert und dann setze ich es auch eher um)
* Wäre ein separater Thread: Online-Videos, Blogeinträge die mir persönlich geholfen haben hier in diesem Forum eine gute Idee, gibt es soetwas bereits?

Wissenschaftliche Papers zum Thema?
* Wie finden? (Freier Zugang + geeignete Vorauswahl)
* Papers anlesen kostet Zeit, die ich eigentlich gerne für andrere Interessen investieren würde
* Ich habe oft den Eindruck, dass meine intellektuelle Kapazität und/oder Zeit nicht reicht, um die Inhalte so weit zu verstehen, als dass ich einen persönlichen Nutzen daraus finden kann?

Psychologen/Psychiater im Bekanntenkreis?
* Bisherige Bedenken:
* Möchte die Personen nicht in Freizeit mit ihrem Job belasten
* Stehen mir die Personen zu nah/zu fern, als dass ich dieses Thema überhaupt anschneiden sollte?
* Wie würde das Ansprechen meiner Themen sich auf die Beziehung auswirken?
-- Möglichkeit: Vielleicht bei Gelegenheit genau die Fragen, die ich in diesem Posting geschrieben habe ansprechen, und ihre Expertise nutzen, dass sie mir ggf. geeignete Kontakte/Informationen geben können.

Ich bin auf Eure Erfahrungen, Kommentare, Ergänzungen gespannt.

Danke und viele Grüße
Azure

17.06.2022 07:41 • 05.06.2024 #1


3 Antworten ↓


Hallo Azure,
sofern du diese Liste nicht explizit für dich erstellst und sie nicht weiter spezifizierst, wird es schwierig bis unmöglich sein, Empfehlungen auszusprechen, die nicht grob oder verallgemeinernd sind.

Beim Aspekt des Zeitaufwandes wird niemand drumherum kommen, jeden Beitrag seinen eigenen Kriterien nach (oft sogar mehr intuitiv, emotionall) zu durchforsten und Wiederholungen ein ums andere Mal durchzugehen, bis es klick macht, oder die richtige Information gefunden ist. Das gilt vor allem auch für alle Zitat Online-Videos, Blogeinträge die mir persönlich geholfen haben, weil diese in höhstem Maße subjektiv sind. Was jenem geholfen hat, könnte dir doch trivial, ja vielleicht sogar völlig Banane vorkommen. Jeder Beitrag von Betroffenen ist subjektiv, es sei denn es handelt sich um eine wissenschaftliche Aussage in einem definierten Kontext.

Der Anspruch, den ich hinter deiner Bemühung zu erkennen glaube, erzwingt eine extreme Mammutaufgabe, die sich selber im Wege steht, zum großen Teil deshalb, weil die Fragen vage und allgemein formuliert sind, sodass man hunderte, wenn nicht sogar tausende Bücher dazu schreiben könnte und wir wieder am Anfang deiner Bemühung wären, nämlich ohne großen Zeitaufwand die nötigen Informationen zu einem Thema zu erhalten.

Kurze begründete Einwände:
* Wie komme ich an kompetente Person? = Durch persönliche Erfahrung. Kompetenz kann man nicht am Titel ablesen und wissenschaftliche Studien beweisen sogar, dass eine positive zwischenmenschliche Beziehung zum Therapeuten einen wesentlichen Wirkfaktor in der Therapie hat. Das ist höchst Individuell und man könnte vielleicht festlegen, woran man eine gute Beziehung erkennt.

* Unterschiedliche Fachgebiete = Allein die Psychiatrie hat 13 Fachgebiete (Psychopathologie, Allgemeinpsychiatrie, Akutpsychiatrie, Suchtmedizin, Gerontopsychiatrie, Forensische Psychiatrie, Psychosomatische Medizin, Biologische, Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Militärpsychiatrie, Transkulturelle Psychiatrie, Neuropsychiatrie und Sozialpsychiatrie) und dazu gehören noch 9 (oder mehr) interdisziplinähre Fachgebiete anderer Wissenschaften (Neurologie, Neurobiochemie, Psychologie, Psychophysiologie, Verhaltensforschung, Neuroanatomie, Genetik, Soziologie und Anthropologie). Es ist eine unzumutbare, wenn nicht sogar unmögliche Aufgabe, für jeden hier im Forum oder generell für die eigenen zu klärenden Probleme eine strukturierte Anleitung zu erstellen, wonach ersichtlich wird, wo die Fachkompetenz anzutreffen wäre und wie man weiterverfahren sollte. Und wenn ich mich recht entsinne, soll es über 30.000 definierte Erkrankungen im ICD geben.

* Person sollte in der Lage sein, meine Motivation und meine konkrete Problematik zu verstehen und mir plausible Lösungsansätze mit auf den Weg geben? = Individuelle Lösungsansätze, keine Allgemeinen und das durch persönliche Beratung. Was du verstehst, das kann ein anderer vielleicht nicht mehr verstehen. Welche Kriterien für die Lösungsansätze sollten definiert werden, die Intellekt und Motivation beinhalten? Keine Chance.

* Ich habe oft den Eindruck, dass meine intellektuelle Kapazität und/oder Zeit nicht reicht, um die Inhalte so weit zu verstehen, als dass ich einen persönlichen Nutzen daraus finden kann? = Das trifft auf jeden Lösungsansatz zu. Manchen Menschen kann es zu simpel oder zu kompliziert sein, anderen ist es nicht ausdifferenziert genug, etc. Für jeden Fall, jede mögliche Komplexität einer Lösung aufzuzeigen ist unmöglich.

Du kommst nicht umhin, Erfahrungen zu sammeln und Zeit zu investieren, um dein ganz persönliches Repertoire an Methoden und Kriterien zu entwickeln, die du uns dann in besonderen Fällen mitteilen könntest, die dennoch subjetiv sind und die Gefahr besteht, dass ich oder jemand anderes das bereits weiß und somit uns Zeit gekostet hatte, deine Lösung durchzulesen. Ich glaube fest daran, dass man sich von unten individuell nach oben zur Lösung arbeitet. Gehe jede für dich wichtige Frage einzeln an.
Es tut mir Leid, wenn ich dich enttäusche, aber ich bin aus vielen Gründen davon überzeugt, dass dieses Vorhaben nicht umsetzbar ist, ich habe dir einige Gründe genannt.

Viele Grüße
Matthias

A


Vorgehen bei spezifischen psychischen Fragestellungen

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Zitat von Roman87:
Hallo Azure, sofern du diese Liste nicht explizit für dich erstellst und sie nicht weiter spezifizierst, wird es schwierig bis unmöglich sein, ...


Vielen Dank, Matthias für deine ausführliche Antwort. Du erwähnst explizit einige der Gründe, weshalb ich dieses Thema geschrieben habe.

Ich denke, dass ich für mich für konkrete Fragestellungen mit diesem Forum eine geieignete Erstanlaufstelle gefunden habe. Bei Bedarf werde ich eine konkrete Fragestellung hier erwähnen und schauen, ob jemand mit ähnlichen Erfahrungen mir weiter helfen kann. Ich bilde mir ein, dass ich ganz gut filtern kann, ob mir die jeweilige Antwort etwas bringt. Darüber hinaus werde ich bei Bedarf über meinen Schatten springen und mir persönlich bekannte Psychologen um adressen oder um die Einschätzung eines Themas bitten.

Was online coachings auf youtube anbelangt, versuche ich da so langsam einen Riegel vorzuschieben um der Sucht zu wiederstehen, eines nach dem anderen anzuklicken. Manches wiederholt sich eben schon. Ich setze in kleinen Schritten Dinge um, die ich von dort mitnehmen konnte und habe mir zum Ziel gesetzt, inhalte in einer mir verständlichen Form zu notieren, so dass längerfristig davon profitieren kann. Ab und an werde ich auch hier im Forum den einen oder anderen Tipp aus solchen Videos als Kommentar anfügen, wenn es zum Thema passt, auch wenn ich nicht immer die Quelle verlinke.

Vielen Dank insbesondere auch für die letzten beiden Absätze.

Kommentar nach zwei Jahren: ich habe mich ganz gut ohne professionelle Hilfe durch gewurstelt. Youtube und dieses Forum sowie eine Studie, die hier im Forum verlinkt ist, haben mir geholfen, an meinem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Ich konnte mich dabei zunehmend anderen gegenüber öffnen. Parallel fand ich auch engeren Kontakt zu meinen Eltern und Geschwistern, die mir (wenn ich es brauchte) helfen konnten. Gespräche mit loseren Bekannten waren eine sehr gute Erfahrung: Zunächst kein großes Risiko,dass eine Freundschaft brechen könnte, aber weitest gehend positive und konstruktive Rückmeldung. Freundschaften entstanden dabei.

Einmal ein großes Danke hier in die Runde....




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