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Ich sehe es ähnlich wie @Icefalki und finde es gar nicht schlimm, dass mehrere Themen erstellt werden. Die Denkweise ist tief, interessant und regt zum Nachdenken an. Finde ich persönlich.
Zum Thema: Vielleicht ist es eher eine Frage der Sinnhaftigkeit und nicht der Herausforderung zwecks der Langenweile oder das Gefühl der inneren Leere. Wenn ich Sinn in meinem Tun, meinem Tagesablauf sehe, bin ich zufrieden und brauche nicht ständig Herausforderungen. Es ist eben wieder die eigene Beurteilung, das eigene Empfinden, sehr individuell. Für die einen ist es schon eine riesige Herausforderung den Haushalt zu meistern, andere langweilen sich mit 3 Jobs zusätzlich (übertrieben dargestellt).

Zitat von hereingeschneit:
Vielleicht wäre für dich auch dieser Beitrag interessant:

Danke für den Input. Mir sind die Beiträge dort zu 'hoch'. Hab selbst viele spirituelle Erfahrungen hinter mir. Dieses theoretische Argumentieren ist nicht meine Art von Spiritualität. Es ist mehr so eine philosophische Richtung mit starken Anteilen von Logik alla Wittgenstein. Da versucht ein Mensch mit der Ratio das Fassbare und das Unfassbare zu begreifen. Finde dieses Bemühen wirklich okay. Langeweile hat für mich nix Spirituelles an sich, mehr so eine Emotion hinter meiner inneren Leere, die ich erlebe und auch beschreiben kann. Ich löse meine Problem generell auf der Ebene, wo ihre Ursache liegt.

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Von der Langeweile zur Motivation

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Zitat von Gaulin:
Wenn ich Sinn in meinem Tun, meinem Tagesablauf sehe, bin ich zufrieden und brauche nicht ständig Herausforderungen.

Bei mir geht es aktuell um die Differenzierung von intrinsischer und extrinsischer Motivation. Hab die letzen Jahre viel Energie darauf verwendet, zu überleben, einen Platz in der Gesellschaft zu erschaffen, etc. Ich sehe eben auch die Nachteile meiner bisherigen Motivationen. Sie sind begrenzt und z.T. nicht intrinsisch also von innen kommend. Ich versuch mein Sein deutlich mehr in die intrinsische Richtung zu lenken.

Wenn du zufrieden bist mit dem Sinn deines Tagesablaufs ist das eine gute Sache. Probleme entstehen doch erst dann, wenn sich Unzufriedenheit einstellt. Bin tatsächlich nicht länger glücklich mit der vergangenen Art der Motivation und möchte diese ändern. Ich sehe, dass sich da viele Herausforderung anbieten. Damit ich den Weg gehen kann, muss ich erst Ordnung schaffen bzw. Freiräume schaffen für diese Art von Tätigkeit, die mir sehr am Herzen liegt.

Zitat von MaKaZen:
Dieses theoretische Argumentieren ist nicht meine Art von Spiritualität.

Für dich mag das theoretisch sein, aber ich glaube, dass es für den Verfasser mehr war als nur Theorie.
So wie für mich deine Texte nur theoretisch sind, weil ich eine andere Gefühlswelt habe wie du.
Aber das ist vollkommen ok. Jeder darf und muss auch seinen eigenen Weg finden, weil wir ja in verschiedenen Gefühlswelten leben und somit unser erleben und erlebtes nicht gleich sind.
Dennoch ist es oft hilfreich sich darüber auszutauschen.

Wenn ich z. B. Langeweile spüre, was eigentlich so gut wie nie vor kommt, dann spüre ich eine innere Unruhe, eine Unzufriedenheit mit dem Hier und Jetzt. Und um dem zu entgehen will man etwas tun, weil man das nicht spüren möchte. Vielleicht ist das deine innere Leere? Du kannst schlecht mit Ruhe und Stillstand umgehen?


Finde es übrigens interessant, dass du für dich zweierlei Arten von Motivationen gefunden hast. Von innen und von außen.

Zitat von hereingeschneit:
Wenn ich z. B. Langeweile spüre, was eigentlich so gut wie nie vor kommt, dann spüre ich eine innere Unruhe, eine Unzufriedenheit mit dem Hier und Jetzt. Und um dem zu entgehen will man etwas tun, weil man das nicht spüren möchte. Vielleicht ist das deine innere Leere? Du kannst schlecht mit Ruhe und Stillstand umgehen?

Innere Leere ist bei mir, wenn ich keine Wahrnehmung, keine Gedanken und keine Absichten in einem Zustand drin habe. Da lässt sich bloss eine Emotion wahrnehmen und die war aktuell Langeweile. Die Langeweile ist eine Schicht tiefer wie die innere Leere. Stillstand ist für mich die Möglichkeit, einfach mal eine Pause einzulegen.

Ich differenziere schon zwischen dem Innen und Aussen. Es kann in mir drin ruhig sein und im Aussen das totale Chaos herrschen und umgekehrt. Es gibt einen Stillstand im Aussen und einen Stillstand im Innen. Stillstand im Innen kann Ruhe sein aber auch quälende Langeweile. Stillstand im Aussen kann Stagnation aber auch eine Art Neuorientierung, Zeit für Veränderungen.

Hab auch geschrieben, dass ich Langeweile wenig erlebe, weil ich mir in der Vergangenheit immer irgendwie beschäftigen konnte. Ich erlebe Langeweile im Hier und Jetzt. Ich möchte zwingend Langeweile spüren, weil es mich aktiviert. Man könnte auch sagen, den Zustand anzunehmen und zu akzeptieren macht etwas mit mir, verändert meine Haltung zum Thema.

Alles ist gut, alles geht seinen gewohnten Gang und ich löse meine Themen auf, Schritt für Schritt

Zitat von hereingeschneit:
Für dich mag das theoretisch sein, aber ich glaube, dass es für den Verfasser mehr war als nur Theorie.
So wie für mich deine Texte nur theoretisch sind, weil ich eine andere Gefühlswelt habe wie du.

Hey, Toleranz finde echt eine gute Sache. Ich muss ja nicht alles verstehen und alle müssen mich nicht verstehen.

Bis in die Pubertät wusste ich gar nicht so richtig, was Langeweile ist. Selbst wenn ich nichts zu tun hatte, war da immer noch das Lesen und meine reichhaltige Gedankenwelt, die sich schon in der Jugend zeigte.

So richtige, echte Langeweile habe ich erst durch Depressionen kennengelernt. Die lange Weile der Untätigkeit und Ratlosigkeit, das lange Verweilen des Sekundenzeiger sowie des Selbst in Leere, Starre, Lähmung, Düsterkeit und Nichtstun.

Paradox an der Langeweile ist, dass sie durch Aktivitäten nicht nur vermieden sondern auch durchbrochen werden kann, sie aber gleichzeitig ein Aufraffen verhindert.

Zitat von Gaulin:
Vielleicht ist es eher eine Frage der Sinnhaftigkeit und nicht der Herausforderung zwecks der Langenweile oder das Gefühl der inneren Leere.

Das beobachte ich auch an mir. Wäre es sinnvoll, wenn ich dies, das oder jenes jetzt mache? Das kann total blockieren, das Handeln verhindern und einen in der Langeweile halten. Nicht alles, was wir tun muss unbedingt sinnvoll oder förderlich sein. Manchmal (oft?) geht es darum einfach Spaß zu haben, zu entspannen sich loszulösen, etc. - egal, ob das sinnvoll oder gar produktiv ist.

Zitat von MaKaZen:
Ich bin motiviert, weil mir Herausforderungen fehlen.

Ich finde das in keinerweise paradox. Herausforderung zu suchen kann auch motivieren.

Zitat von MaKaZen:
Es ist mehr so eine philosophische Richtung mit starken Anteilen von Logik alla Wittgenstein.

Vorsichtig mit Wittgenstein. Über was man nicht reden kann, darüber muss man schweigen. Ich befürchte der (frühe) Ludwig würde viele dieser Themen nicht gutheißen (ich schon).

Zitat von MaKaZen:
Bei mir geht es aktuell um die Differenzierung von intrinsischer und extrinsischer Motivation.

Wenn die innere Motivation fehlt, ist jede von außen kommende Motivation bestenfalls wenig nützlich und schlimmstenfalls kontraproduktiv. Innere Motivation lässt sich aber auch aufbauen, indem man in den externen Motivatoren für sich interessante Teilaspekte herausholt.

Zitat von hereingeschneit:
Für dich mag das theoretisch sein, aber ich glaube, dass es für den Verfasser mehr war als nur Theorie.


Über die Theorie zur Praxis. Nicht jedermanns Sache aber auch ein von mir oft bevorzugte Arbeitsweise.

Zitat von MaKaZen:
Innere Leere

Wie nimmst du innere Leere wahr? Positiv, negativ oder neutral? Für mein besseres Verständnis.

Zitat von hereingeschneit:
Wie nimmst du innere Leere wahr? Positiv, negativ oder neutral? Für mein besseres Verständnis.

Innere Leere ist für mich hinderlich, problematisch bis hin zu quälend. Hab innere Leere früher nicht mal wahrgenommen, denn ich hab die wohl unbewusst sofort gefüllt. Sehnsüchte spielten dabei eine Rolle. Die innere Leere kann bei mir unterschiedlich sein, manchmal anhaltend und manchmal auffordern. Bin schon baff dagesessen und hab nicht schlecht gestaunt, dass ich völlig antriebslos war, Situationen nicht mehr beurteilen konnte und die innere Wahrnehmung auf tiefstem Level stattfand. Irgendwann hab ich bemerkt, dass ich eine ganz bestimmte Emotion wahrnehmen konnte. In dem Fall war es Wut und damit konnte ich wieder etwas anfangen. Ich vermute mal ganz stark, dass da ein wichtige Emotion angezeigt wäre, die jedoch vom System nicht toleriert wird im Sinne von Selbstschutz. Dadurch entsteht dann diese innere Leere.

Die Aussenwelt verlangt von mir persönliche eine Reaktion und ich bräuchte eine Emotion, die das System jedoch abwehrt. Ist irgendwie kompliziert. Ich versuch bloss Puzzle-Teile zusammen zu setzen.

Ich bin schon mehr so pragmatisch orientiert, mach lieber erst Erfahrungen und versuch später mir einen Reim darauf zu machen.

Zitat von Spaceman:
Wenn die innere Motivation fehlt, ist jede von außen kommende Motivation bestenfalls wenig nützlich und schlimmstenfalls kontraproduktiv. Innere Motivation lässt sich aber auch aufbauen, indem man in den externen Motivatoren für sich interessante Teilaspekte herausholt.

Das kann ich zu 100% unterschreiben. Ich hatte mal so vor ca. 10 Jahren eine Art Bore-Out in meinem Beruf. Ich hab ausser Geld verdienen keinen Sinn darin gesehen. Heute mache ich immer noch den gleichen Beruf und es macht so richtig Spass.

Ich merke, dass mir Tätigkeiten Spass machen müssen. Hab wohl zu lange 'bloss' funktioniert' und diesen Aspekt unterdrückt. Die Tätigkeit selbst muss mich erfüllen, muss Spass machen, ... dann bin ich von innen motiviert. Ich muss wohl auch Abstand nehmen von Dingen, die wenig Spass machen und mich nicht erfüllen. Da ist er wieder der Wandel. Altes muss vergehen und Neues entsteht.

Nachtrag Ich merke, dass im Prinzip jede Tätigkeit Spass machen kann. Es ist ein Frage der Dosierung. Dazu braucht es eine wenig Achtsamkeit: Worauf hab ich (keine) Lust? - Wieviele Pflichten mag ich erledigen? - Wie lange und wie oft tue ich etwas? Muss das jetzt wirklich sein? Ich hab immer die Wahl.

Zitat von MaKaZen:
Ich diskutiere hier mit euch gerne über Sehnsüchte, innere Leere, Emotionen, Langeweile und Motivation. Ich mag lösungsorientiertes Vorgehen und schaue bei Problemen grundsätzlich nach vorne.

Bei mir ist es momentan so, daß ich eine unglaubliche Langeweile habe. Mir fehlt etwas sinnhaftes. Nicht das 1. Mal in meinem Leben.
Gleichzeitig fühle ich mich erschöpft und der Antrieb fehlt.

Zum Glück startet übernächste Woche meine Maßnahme über das Jobcenter. Da hab ich dann Tagesstruktur und Menschen um mich.

Aber im Moment ist es furchtbar. Kann mich selbst nicht ertragen

Zitat von Dunkelbunte:
Zum Glück startet übernächste Woche meine Maßnahme über das Jobcenter. Da hab ich dann Tagesstruktur und Menschen um mich.

Irgendwo muss man ja anfangen. Dann mal gutes Gelingen da. Ob du die Menschen, die da sind um dich haben willst bleibt abzuwarten

Zitat von Hitchi:
Irgendwo muss man ja anfangen. Dann mal gutes Gelingen da. Ob du die Menschen, die da sind um dich haben willst bleibt abzuwarten ...

Danke
Ja ich hoffe, das ein paar dabei sind, die auch was im Kopf haben. Diese Geschichte hab ich 2019 schon einmal gemacht und Kurse kann ich mir selbst zusammenstellen. Kreativwerkstatt, Polittalk, Literaturcafe, Spazieren und Meditation werde ich wahrscheinlich nehmen.

Und wenn ich belastbarer werde einen Minijob mit Unterstützung suchen. Auf auf

Ich wünsche dir einen guten Rutsch @Hitchi

Zitat von Dunkelbunte:
Ja ich hoffe, das ein paar dabei sind, die auch was im Kopf haben.

Nicht zwangsweise aber wird schon werden
Zitat von Dunkelbunte:
Ich wünsche dir einen guten Rutsch

Wünsche ich dir auch

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