ich habe mich dafür entschieden, mir mein Leben wieder zurück zu holen und mein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen; ich habe mir jeden Tag Ziele gesetzt, mich entschieden niemanden mehr um Hilfe zu bitten und hab mich gleich im Fitnesscenter angemeldet; ab diesen Zeitpunkt bin ich vier mal die Woche ins Center gegangen, egal wie es mir gegangen ist; und es war der Alptraum; bin jeden Tag zur Arbeit mit den öffentlichen Verkehrsmittel gefahren; wenn ich aussteigen mußte, weil ich es nach zwei Minuten nicht mehr geschafft habe (und das kam sehr oft vor) bin ich den ganzen Weg zu fuß gelaufen; wenn ich es nicht schaffte einkaufen zu gehen, hab ich nichts gegessen; es folgten zwei Monate des Wahnsinns; Tränen, Wut, Hilflosigkeit, Aussichtslosigkeit und unendliches Disziplin; Ich habe Nächte lang geweint, weil ich mir ständig dachte dass bringt doch eh alles nichts - es wird und wird nicht besser, egal was ich mache; es gelang mir vieles am Anfang gar nicht; Abendessen mußten abgebrochen werden usw. aber ich habe immer immer weiter gekämpft, weil ich keine Medis nehmen wollte; nach Wochen täglichen Kampfes habe ich gemerkt, dass ich auch beginnen muss, meine Einstellung zu ändern; also wurde die Angst zu meiner Freundin und ich habe mir jeden Tag gesagt ich werde es schaffen, ich schaffe es, ich bin stark ich habe begonnen, die Ängste anzunehmen, sie zu begrüssen wenn sie da sind (und ja, es ist mir verdammt schwer gefallen); langsam merkt ich, dass die Ängste und Symtome nicht mehr den ganzen Tag da waren sondern nur mehr ein paar Stunden lang und die PA auch leichter wurden; also hab ich weiter gekämpft; mal motiviert mal weinend; ich hab begonnen, mich mehr um mich zu kümmern; hab mich begonnen mehr abzugrenzen, wurde noch disziplinierter und habe mich vorallem nicht mehr in meinem Selbstmitleid gebadet; habe begonnen mehr Emotionen zu zeigen und habe mich an die erste Stelle gestellt. Es hilft auch keine Therapie der Welt, wenn man nicht bereit ist, selbst die Dinge in die Hand zu nehmen und bereit ist den langen und steingen Weg anzutreten; für mich war es ein Überlebenskampf, den ich glaubte nicht zu gewinnen;
aber irgendwann hab ich begonnen, ganz stark an mich zu glauben und mir wieder zu vertrauen und das war der Schlüssel; wenn man immer wen um Hilfe bittet, werden die Ängste mehr, weil man dadurch nicht mehr auf sich selbst vertraut;
Heute bin ich seit zwei Wochen völlig angstfrei! Manchmal begleiten mich noch irgendwelche Symtome (sehr gering), aber die sind zwar mühsam aber nicht schlimm!!
10.04.2011 23:16 •
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