@Ausländer Ich habe hier schon ganz oft in ganz vielen Beiträgen meine Erfahrungen weitergegeben, bin damit aber auf sehr wenig Resonanz gestoßen. Ich mache ja eine körperorientierte Psychotherapie und habe mittlerweile schon viele Tools, die mir in bestimmten Siuationen weiterhelfen. Wohlgemerkt - weiterhelfen, nicht heilen. Mit Dingen wie z.B. autogenes Training, haben wir einen begrenzten Einfluss. Aber der entscheidende Faktor ist, dass es uns ein Stück Selbstwirksamkeit zurückgibt. Man fühlt sich nicht mehr so ausgeliefert.
Meine Strategien sind:
Meditation - aber selbst machen, keine geführten! Nur in der Stille können Gedankenimpulse hochkkommen. Wenn einen jemand in einer geführten Meditation zublubbert, bekommt man wieder was von außen aufgedrückt.
Herzkohärente Atmung - kann jeder googeln, ist leicht zu lernen, wissenschaftlich beforscht und hilft super. Da ich zum Team Ungläubiger Thomas gehört, und mir nicht glaubte, dass ich mit der Atemtechnik wirklich Einfluß auf meine vegetatives Nervensystem habe, habe ich mir die Inner Circle App und einen entsprechenden Ohrclip mit USB-C-Anschluss für mein Handy zugelegt. Damit kann man im Biofeedback-Verfahren direkt am Handy sehen, wie man durch Atmung Puls und Herzkohärenz beeinflussen kann.
Yoga - bei Angststörungen hat man es mich einem permanent erhöhten Cortisolspiegel und erhöhtem Muskeltonus zu tun. Das macht auf die Dauer jede Menge Sekundärprobleme. Mit Yoga bleiben die Gelenke, Muskeln, Sehnen und Faszien gedehnt und geschmeidig und man ist beweglicher und hat eine bessere Haltung. Allerdings sollte man die Grundlagen in einem Kurs lernen, und nicht allein zu Hause per YouTube. Da ist die Gefahr zu groß, dass man sich was falsches angewöhnt und vorhandene Probleme verschlimmert.
Energieübungen - Grundlage dafür ist Chi Gong oder Tai Chi. Die meisten denken, dass es im Chi Gong um Bewegungen geht. Das stimmt aber nicht. Die Bewegungen sind dazu da, das Chi (die Lebensenergie) zu fühlen und zum fließen zu bringen. Ich übe mit dieser Energie mittlerweile sitzend im Sessel, nehme sie einfach nur wahr. Das schafft eine unglaubliche Ruhe und Entspannung im Körper - ich nenne es immer das Brummgefühl. Danach sind viele meine körperlichen Symptome erst einmal verschwunden, bis mein Gehirn sagt: Da war doch noch was....
Ganz entscheidend bei all diesen Methoden ist das konsequente und konstante Üben. Nicht nur eine Woche, sondern über Monate und Jahre. Erst dann kann man es auch in stürmischen Zeiten oder beim Aufziehen der Panik effektiv einsetzen. Ich höre hier so oft: Hab ich versucht, bringt mir nichts. Wenn man dann nachfragt, wurde es zwei- oder dreimal probiert. Oder Als die Panikattacke kam, habe ich das mal mit dem Atmen versucht. Hat nicht geklappt. Natürlich nicht, wie auch. Das muss in Fleisch und Blut übergehen, so wie Zähneputzen. Und vor allem muss man sich selbst und dem Körper vertrauen, dass diese Methoden einen zuverlässig runterbringen.
Mein Therapeut sagt immer: Möglichkeiten und Methoden gibt es viele. Ich kann Ihnen die alle beibringen. Entscheidend ist aber, dass Sie EINE finden, die Ihnen guttut und der Sie vertrauen. Und die gilt es dann konsequent zu üben und anzuwenden. Punkt. Ende der Geschichte. Nicht mehr und nicht weniger.
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