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Fortschritt / Resignation

Zitat von MaKaZen:
Passion, Wille, Zeit und Geduld...


Schreite ich fort oder resigniere ich?

von Manipulationsversuchen zu innerer Stärke

Zitat von MaKaZen:
Lasse ich mich manipulieren oder zeige ich innere Stärke?


Ich bin ein Stück weit verführbar, höre jedoch auch auf mein Bauchgefühl!

A


Sammelthread Kontemplationen für individuelle Probleme

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Raum und Zeit

Was wären wir ohne sie?

Wären wir ohne sie?

Sind sie nicht Leitplanken, um nicht vom Weg abzukommen?
Von welchem Weg?

Sind sie nicht Krücken, um weitermachen zu können?
Was weitermachen?

Sind sie nicht Netze, um nicht abzustürzen in die Verrücktheit?
Wo und wann sind wir denn richtig, unverrückt?

Sind es nicht die Leitplanken, die begrenzen?
Sind es nicht die Krücken, die das Leid aufrechterhalten?
Sind es nicht die Netze, die verstricken?

Wann begann, wann entstand die Zeit?
Und mit ihr Tage, Stunden, Jugend und Alter, Geburt und Tod?

Wo begann, wo entstand der Raum?
Und mit ihm Heimat, Fremde, Anfang und Ende?

Schon allein die Fragestellung (wann und wo) basiert auf leidhaften, begrenzenden Verstrickungen.
Wie sollte hierauf eine verbindliche Wahrheit aufbauen?
Doch der Geist akzeptiert diese Basis als seine Wahrheit, seine Welt - die Welt.

Ist nicht Sprache ebenfalls ein Abkömmling der Zeit-und-Raum-Ideologie?

Demut bedeutet, dies alles anzuerkennen; im Schweigen die Antwort zu ahnen.

Zur Demut gehört vor allem Mut:

Mut, die Antwort zu finden.
Mut, die Sicherheit aufzugeben.
Mut, zu erkennen, dass sowohl die Sicherheit als auch der zu Sichernde eine sich gegenseitig bedingende Illusion sind.

Mut, wahre Freiheit zu wagen - ohne Ich.

@moo - Schönes und wertvolles Thema über Raum und Zeit.

Zitat von moo:
Mut, wahre Freiheit zu wagen - ohne Ich


Es gibt keine Freiheit ohne Ich, auch keine wahre Freiheit. Dein Ich möchte sich frei fühlen von der Zwängen durch Raum und Zeit. Du müsstest über Freiheit sinnieren.

Es gibt immer eine Antwort, sie kann laut oder still sein. Du kannst mutig oder ängstlich sein. Du kannst die Polarität nicht mit der Polarität transzendieren. Das haben schon viele versucht, es klappt nicht.

Für mich existiert Zeit auf der weltlichen Ebene im Sinne von Terminen. Für mich existiert Zeit auf der immateriellen Ebene als etwas, was jenseits von meinem verstandesmässigen Begreifen liegt. Beides bedingt sich. Hinter diesen beiden Zuständen steckt eine Kraft, die Leben spendet und Leben nimmt.

Zeit ist knallharte Realität und Zeit ist zugleich eine Illusion. Es kommt immer auf den Standpunkt drauf an. Ein Termin ist absolut zwingend und die wortlose Zeit ist an sich auch absolut, weil sie nicht existiert.

Die Kraft dahinter, ich nenne sie SEIN, sorgt für das Gleichgewicht der Kräfte. Die Kraft hinter dieser Kraft ist das pure LEBEN bzw. das pure NICHT-SEIN.

Wir sind, was wir sind, menschliche Wesen und zugleich transzendente Wesen. Wir sind, was wir sind. Wir sind. Wir. ...

vom Aufwand zum Glück

Ist das Leben anstrengend oder geht das Leben leicht von der Hand?

Ist man ausgebrannt, erledigt und schlapp oder ist man glücklich, zufrieden und erfüllt?

Gibt es überhaupt einen Zusammenhang zwischen dem Befinden und dem Lebensstil?

Kann der Mensch glücklich sein, obwohl sein Leben mehr als ermüdend ist?
Kann der Mensch unglücklich sein, obwohl sein Leben mehr als leicht fällt?

Hängst das Glück von den Taten ab oder vom Sein?

Kann sich der Mensch erlauben, ohne etwas zu erfüllen, glücklich zu sein?

erfolgreich versus erfolglos

dein Leben verläuft wie an Schnürchen und du fühlst dich stark!
dein Leben verläuft sehr zäh und du fühlst dich schwach!
dein Leben verläuft sehr zäh und du fühlst dich stark!
dein Leben verläuft wie am Schnürchen und du fühlst dich schwach!

fühlst du dich erfolgreich, weil dein Leben fetzt?
fühlst du dich erfolglos, weil dein Leben stockt?
fühlst du dich erfolgreich, weil dein Leben stockt?
fühlst du dich erfolglos, weil dein Leben fetzt?

wann fühlst du dich erfolgreich und wann fühlst du dich erfolglos?

hängt dein erfolgreiches Sein von deinem Befinden ab oder nicht?
hängt dein erfolgloses Sein von deinem Befinden ab oder nicht?

erfolgreich sein hängt von rein gar nix ab, denn es langt, dass du dir es erlaubst.
erfolglos sein hängt von deiner Einstellung ab, weil du dir den Erfolg nicht gönnst.

warum nur, gönnt sich der Mensch den Erfolg nicht?
hat er Angst, ihn wieder zu verlieren?

der Mensch strebt nach Sicherheit und etwas Erstrebenswertes zu verlieren, geht gar nicht.
immer ist da dieses ominöse Streben nach dieser 'Pseudo-Sicherheit'.
es fehlt allein die Offenheit für die Veränderung
und auch die Bereitschaft für den Erfolg

nichts ist von Dauer, alles ist in Bewegung, Erfolg ist im ständigen Wechsel mit Misserfolg
Erfolg heisst, wir lagen richtig und Misserfolg heisst, wir lagen falsch.

wir lernen oder wir lernen nicht oder wir lernen oder wir lernen nicht!

hört das jemals auf?

die Erleuchtung und die Unsicherheit

Ist Erleuchtung von Dauer oder bloss ein flüchtiger Augenblick?

Die 'flüchtige' Erleuchtung gibt uns einen Vorgeschmack auf das, was uns irgendwann in unbestimmter Zeit erwarten wird.
Die 'dauerhafte' Erleuchtung schenkt uns die Sicherheit, dass wir den Zustand auf immer und ewig behalten werden.

Ich bin unsicher, weil ich nicht weiss, ob es so etwas wie dauerhaftes Glück gibt.
Ich bin unsicher, weil es dauerhafte Zustände gibt, nämlich dieses ewige Auf und Ab.

Ich bin erleuchtet, weil ich unsicher bin, ob der Zustand dauerhaft ist.
Ich bin erleuchtet, weil der Zustand dauerhaft ist.

Was ist das überhaupt für ein Zustand, bei dem der Mensch erleuchtet ist?
Kann der Zustand der Erleuchtung überhaupt beschrieben werden?

Erleuchtung ist der Zustand, wo beschreibende Worte komplett versagen.
Erleuchtung ist der Zustand, den du intensiv erlebst.
Du nimmst teil am ewigen Sein, bist selbst ewiges Sein.
Erleuchtung ist der Anfang und das Ende zugleich.

Erleuchtung ist unendliches Mitgefühl mit dem Leiden der Menschen.
Erleuchtung ist unendliche Freude über das Wohlergehen der Menschen.
Erleuchtung ist unendlicher Schmerz bei all dem Unglück der Menschen.
Erleuchtung ist unendlicher Genuss bei all dem geglückte Leben der Menschen.

Erleuchtung ist Verbundenheit und Trennung zur selben Zeit.
Erleuchtung ist Verstehen und Nicht-Wissen zur selben Zeit.
Erleuchtung ist Tun und Nicht-Tun zur selben Zeit.
Erleuchtung ist Mitgefühl und Selbstliebe zur selben Zeit.

Erleuchtung ist ewiges Feuer in der Finsternis,
das in jeder Sekunde deines Lebens den Weg erhellt,
bis jedes Wesen seine Bestimmung gefunden hat
und das grosse Geheimnis hinter dem Geheimnis gelüftet sein wird!

die Identifikation und das Selbst

Sterbliche Menschen identifizieren sich meist mit ihrem Erleben, jedoch nicht immer mit ihrem Verhalten.
Erleuchtete Menschen identifizieren sich nicht mit ihrem Erleben, jedoch immer mit ihrem Verhalten.

Das Ego des sterblichen Menschen ist gross und das Selbst ist klein.
Das Ego des erleuchteten Menschen existiert nicht und das Selbst ist umfassend.

Der vergängliche Weg führt zu grossem Leid und der ewige Weg führt zur Glückseligkeit.

Sich nicht mit dem eigenen Verhalten zu identifizieren ist schwach. Wer anders, als der Mensch selbst, soll denn bitte den ganzen Mist bauen?
Sich nicht mit dem eigenen Ich zu identifizieren ist stark. Es bedeutet zu 100% Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen.

Es gibt so viele Selbstwörter wie Selbstliebe, Selbstwert, Selbstvertrauen, Selbstachtung, Selbstfürsorge etc., die allesamt Ressourcen darstellen, die unser aktives Sein entweder ausbremsen oder antreiben. Je weniger Selbst, um so gebremster ist das Verhalten und umgekehrt.

Das vergängliche Ich hadert oft mit dem Schicksal und das ewige Ich ist dankbar und bewegt sich ewig.

Ich kann nur beschreiben, was ich wahrnehme, denke, tue und fühle und mir keinen Reim darauf machen, warum es so ist, dass ich erlebe und mich trotzdem nicht damit identifiziere.

Zwangsatmung (das Gefühl, ohne bewusste Atmungssteuerung zu ersticken)

Auch dieses Phänomen ist lediglich eine konzentrierte Fokussierung des Geistes auf einen körperlichen Aspekt. Der Eine hört sein Blut rauschen, sein Herz schlagen, der Andere eben seine Lunge atmen. Der Geist sucht sich, je nach dahinter liegender mentaler Thematik, ein körperliches Objekt, das er stellvertretend für die Thematik ins Zentrum seiner Gewahrsamkeit rückt.

Zu dem physischen Objekt Atmung/Lunge möchte ich hypothetisch ein paar mögliche psychische Äquivalente nennen:

- Leben, Zeitnot, Ausdauer, Warten, Ungeduld, Eile, Unerledigtes, Langeweile, Zuständigkeit, Versäumnis, Reue, Letzte Chance, Verantwortung, Eingesperrtsein uvm.

Die Atmung ist ein körperlicher Vorgang, der auch vom ungeübten Geist bis zu einem gewissen Grad gesteuert und kontrolliert werden kann. Darum liegt es nahe, dass der Geist die Atmung als Ersatzobjekt nimmt, um so - unbewusst - die o. g. Äquivalente zu bedienen.

Hinzu kommt, dass man gemeinhin von meiner Atmung ausgeht. Sie gehört mir, sie dient mir, sie läuft in mir ab, ich atme usw. Das verlockt zu der Überzeugung, dass ich mit der Kontrolle des Atmens auch die Kontrolle über mein Leben erlange. Obwohl das in mancherlei Hinsicht bis zu einem gewissen Grad auch stimmt (erfahrene Yogis und Meditierende wissen, wovon ich spreche), begeht ein ängstlicher Geist jedoch einen entscheidenden Fehler: er arbeitet nicht mit Achtsamkeit und Weisheit mit dem Atem sondern fürchtet sich vor ihm - besser: vor seinem Ausbleiben. Und er fürchtet sich vor sich selber - vor seiner Verantwortung, den Atem zu steuern bzw. aufrecht zu erhalten.

Ich habe das Gefühl, wenn ich nicht bewusst weiteratme, hört die Atmung auf!

Ein oft gegebener Rat ist, der Muskulatur solange (geistig) nicht das Einatmen zu befehlen, bis der Körper die Regie übernimmt und sich - meist durch ein tiefes Luftholen nimmt, was er braucht. Der Lerneffekt ist jedoch m. E. minimal. Denn wenn man genau hinschaut, geht es bei diesem Atmungszwang nicht um einen möglichen Tod durch Atemstillstand, sondern um die Leidhaftigkeit, von dem Zwang des Steuernmüssens nicht mehr loszukommen.

Somit müssen wir zurück zu dem ängstlichen Geist kommen. Letztlich ist die Zwangsatmung eine verkörperlichte Variante der Angststörung (Angst vor der Angst).

Wenn wir dies verstehen und am eigenen Körper und Geist nachvollziehen können, können wir nun daran gehen und das Atmen nutzen, um der Angst mit Aufmerksamkeit entgegenzukommen. Der Atem darf dabei jedoch nicht als Werkzeug missbraucht bzw. missverstanden werden. Um dies sicherzustellen, sollten wir ein neues Verständnis von Atmung etablieren:

Wir werden geatmet.

Wer mag, kann dies auch einer höheren Macht oder Energie oder einem Naturprinzip überverantworten. Ich persönlich benutze hingegen eine etwas weniger dramatische Formulierung: atmen findet statt.

Sie hat mit mir nichts zu tun und ist doch nicht getrennt von mir. Ich bin Atmung und Atmung ist Nicht-Ich.

Weiters sollte nun ganz ergebnisoffen am Körper untersucht werden, was denn Atmung überhaupt ist. Wo ist sie wann konkret? Wo beginnt konkret die Ein- und wo die Ausatmung usw. Es ist wichtig, dabei keine biologischen Abläufe zu zitieren sondern lediglich die körperliche Erfahrung dessen, was wir gemeinhin Atmung nennen, zu erleben - und zwar nonverbal!

Dabei werden wir feststellen, dass es eigentlich unmöglich ist, eine körperliche Definition - also Abgrenzung - von dem, was Atmung ist und dem was Atmung nicht ist zu geben!

Dann sollte die Atmung im Geist untersucht werden. Wo gehört sie (vermeintlich) mir, wo kommt sie von außen? Wie ist mein Geist beschaffen, wenn die Atmung kurz und schnell bzw. lang und tief ist. Wie kann Einatmen geistig interpretiert werden, wie Ausatmen? Wo ist geistig überhaupt Innen, wo Außen? Kann ich Freude einatmen und Sorgen ausatmen?

Diese Übungen sollten uns ein neues bzw. realistischeres Verständnis ermöglichen. Sofern Atmung verstanden wird, schwindet unser unterbewusster Missbrauch. Vor allem wird idealerweise auch mal kurz die Seligkeit empfunden, wie wunderbar Atmung unseren Geist mit dem Körper vereint und wie sie gegenseitig wechselwirken.

Zitat von moo:
Diese Übungen sollten uns ein neues bzw. realistischeres Verständnis ermöglichen. Sofern Atmung verstanden wird, schwindet unser unterbewusster Missbrauch. Vor allem wird idealerweise auch mal kurz die Seligkeit empfunden, wie wunderbar Atmung unseren Geist mit dem Körper vereint und wie sie gegenseitig wechselwirken.

Woher kommt das Gefühl, dass das Ich verantwortlich über Leben und Tod ist? Atmung ist autonom, wieso will der Mensch das kontrollieren? Wieso soll der Mensch Seligkeit empfinden? Das Leben ist, was es ist, pures Leben auch ohne unser Ich.

Wieso verschwendet der Mensch Lebenszeit, um etwas zu ergründen, was selbstverständlich ist? Wieso will der Mensch besonders sein, einzigartig und ursprünglich? Er ist es doch, wozu braucht es den Willen?

Ich lese das Wort 'Missbrauch' und es trifft ins Schwarze. Mensch missbrauchen andere und merken nicht, dass sie sich selbst Schaden zufügen dabei. Mensch missbrauchen sich selbst und tun niemanden einen Gefallen damit.

Menschen sollten Menschen sein, einzigartig und doch verbunden, perfekt und doch chaotisch. Wann begreift der Mensch, dass er nicht Gott ist und wann begreift der Mensch, dass er Herr seiner Sinne ist?

Auf einer körperlichen Ebene werden wir geatmet und auf einer mentalen Ebene hauchen wir dem Hier und Jetzt leben ein oder auch nicht.

Es gibt so viel frevelhaftes und ausbeuterisches Verhalten, kein Wunder, wenn der Mensch die Klarheit verliert. Gefangen im System gilt es zu überleben. Der Preis ist hoch und die Ausbeute niedrig.

Der Lohn ist die scheinbare Sicherheit und die Wirklichkeit schaut düster und traurig aus. Da hilft auch kein Üben und kein Bemühen, was Besseres zu sein. Atmung als Objekt ist genauso ein Anhaften, wie alles woran sich der Mensch klammert.

Loslassen, dem Tod in die hässliche Fratze zu schauen und zu akzeptieren, wäre schon mal ein Anfang. Ich persönlich bezweifle, dass der Mensch den Anfang sucht. Er orientiert sich am Ende, wie immer das ausschaut.

Kein Schick-sal

Je aufrichtiger man nach einer Antwort sucht,
umso einsichtiger wird man,
dass es nichts zu beantworten gibt.

Dieses Leben endet,
wie ein Traum, der nie begann.

Ergreifen und Vermeinen
oder Nicht-Ergreifen und Nicht-Vermeinen
entscheiden
über Leid und Nicht-Leid.

Karma endet
mit dem Beendigung
der Entscheidung.

das Göttliche in uns allen

in jedem von uns ist das Göttliche angelegt,
es wartet geduldig auf seine Befreiung.

du gräbst immer tiefer,
legst wie ein Archäologe Schicht um Schicht frei,
bis du zum Kern gelangst.

nur ein dünne Haut schützt den Kern
und ein kleiner Pikser genügt,
um den Inhalt verströmen zu lassen.

die Essenz des Leben verteilt sich in jeder Zelle deines Körper,
du bist verbunden und doch getrennt.

du weisst, es ist deine Hand, die du betrachtest
und doch ist sie weit weg und irgendwie fremd.

alles um dich herum erscheint vertraut
und doch so unwirklich.

du bist nicht verrückt,
bloss ein offenes System.

du bist reine Existenz,
pures Leben
und wortloses Sein.

du kennst die Antworten auf tausend Fragen
und doch versagt dein Wissen in der Tiefe.

darum verneigt sich der Weise vor dem grossen Unbekannten,
weil er weiss, dass er rein gar nix weiss.

das Göttliche in dir ist wie ein riesiger Strom,
der sich seinen Lauf durch all die Leben sucht,
ohne jemals wirklich anzukommen.

es gibt keinen Anfang und kein Ende,
kein Ich und kein Du,
kein Soll und kein Haben
und kein Leben und kein Sterben.

wann trittst du die Reise in die Tiefe deines Inneren an,
wo du bereits erwartet wirst und wo es kein Zurück mehr gibt?

das TOR

Zitat von MaKaZen:
es gibt keinen Anfang und kein Ende,
kein Ich und kein Du,
kein Soll und kein Haben
und kein Leben und kein Sterben.


Das klingt schon irgendwie verrückt und doch ist es so. Wir können die Transzendenz nur mit negativen Aussagen beschreiben. Hinter den Worten steckt das Geheime, das Unbeschreibliche, die Transzendenz.

Du versuchst mit Worten hinter das Geheimnis zu blicken und sofort entsteht diese meterdicke Mauer. Es gibt keine Chance, die Mauer gedanklich zu durchdringen. Wenn du nicht darüber nachdenkst, ist die Mauer weg und du bist dieses wortlose Sein.

Trotzdem gibt es diesen direkten Draht zur Transzendenz. Es ist die Intuition, das Gespür, der Instinkt, das Bauchgefühl, etc.

Die Verbindung sorgt dafür, dass du gewisse Dinge wahrnimmst, denkst, tust und fühlst und andere Dinge lässt du, so wie sie sind. Es gibt Dinge, die sind in Bewegung und andere stehen still. Es gibt die lauten Dinge und die leise Dinge. Es gibt so viel Gegensatz in der Welt, was absolut korrekt ist, aber auch schwer zu begreifen

In die Mauer ist ein Tor eingelassen und es schaut so aus, als ob es ein Zugang zum Jenseits gibt. Dem ist nicht so, denn dieses Tor ist eine Art Attrappe, sobald du sie bedienen willst. Es ist etwas, was der menschliche Geist erschafft, ein Fantasiegebilde.

Das Tor soll dich daran erinnern, dass es kein gedankliches Durchdringen gibt und du dich auf deine Intuition verlassen kannst.

die Er-lösung

Schon mal über das Wort nachgedacht?

Lösung hat mit dem Verb 'lösen' zu tun. Du sucht verzweifelt nach einer Lösungen eines Problems und es zu 'verdrängen' ist nicht der richtige Weg. Du solltest das Problem angehen, rein in den emotionalen Sumpf und es auflösen. Ein Problem 'lösen' heisst nicht, es zu verdrängen. Es bedeutet, bereit sein und dafür zu sterben.

Bist du wirklich bereit, für eine Lösung zu sterben?

Du bist erst frei, wenn du bereit bist, für deine Sache zu sterben. Den Tod gibt es auf vielen Ebenen: Mental, körperlich, motivational oder emotional.

Erlösung steht im Zusammenhang mit Prozessen des Sterbens. Du lässt alles los, bist bereit für den Übergang und für das Neue, das da kommen wird. Erlösung heisst, ALLES loszulassen, woran du dich jemals geklammert hast. Das ist wirklich kein einfacher Schritt und doch wartet ewige Freiheit auf dich.

Ich weiß zwar, dass der Text nicht so gemeint war, aber es klingt tatsächlich irgendwie nach Werbung für den Freitod.

@MaKaZen
vielleicht versuchst du mal auszublenden, was du mit diesem Text vermitteln möchtest und versuchst ihn neutral zu lesen.

Etwas mit Worten zu beschreiben, wofür es eigentlich keine Worte gibt, ist nicht einfach und manchmal kommt es anders an, als man eigentlich möchte. Ich glaube nachvollziehen zu können, was du zum Ausdruck bringen willst, aber im ersten Moment dachte ich mir: Ja, der Freitod löst alle meine Probleme und wenn ich es nicht mehr aushalte, dann ist das eine gute Option.

Wenn das Menschen lesen, die an einem Punkt stehen, wo sie eh darüber nachdenken, empfinde ich es als Motivation es auch zu tun und das geht ja wohl wirklich an dem vorbei, was du damit zum Ausdruck bringen wolltest.

Vielleicht willst du den Text noch mal überarbeiten und ihn dann vom Team ändern lassen?
Ich bin sicher, dass es dir gelingt das deutlicher oder anders zu formulieren, so dass man es auf die eigene Art mit Problemen umzugehen und nicht auf den Freitod bezieht.

Zitat von moo:
Zu mir selber zu stehen finde ich äußerst fragwürdig.

Zitat von Hypoxonder:
Gern mal näher ausführen. Danke.

In einem anderen Thread las ich etwas über zu sich stehen und sich selber treu zu bleiben, worunter ich so ungefähr das gleiche verstehe.

Ich sehe in mir tatsächlich keine verlässliche Basis, denn Ich ist ein der steten Veränderung unterworfenes Selbst-Bild, ein Selbst-Gefühl. Darauf spielt m. E. auch @MaKaZen des Öfteren an (so auch hier in Beitrag #74).

Wenn ich mir mein Leben lang treu geblieben wäre, hätte ich mich stets an dem gegenwärtig im Geist vorherrschenden Selbstbild orientieren müssen (und allem was dazu gehört - u. a. an meinem Weltbild...denn das Eine gibt´s nicht ohne das Andere ). Das würde streng genommen bedeuten, ich müsste mich bis heute am Erleben meines ca. 2-jährigen Ich-Bewusstseins orientieren...denn irgendwo um diese Lebenszeit rum dürfte sich m. W. laut Wissenschaft das bilden, was ich gemeinhin unter Persönlichkeitsansicht verstehe.

Die Diskussion in dem besagtem Thread führte soweit, dass einer, der lediglich seine aktuelle Ich-und-Welt-Sicht vehement vertrat, vorübergehend gesperrt werden musste, weil die seine nicht mit der Ich-und-Welt-Sicht einiger anderer Foris übereinstimmte bzw. denen extrem zuwider lief. Ein wunderschönes Beispiel, wie aus Ansichten Streit, Krieg und Schlimmeres (ja, das gibt´s!) entstehen kann.

Mein Fazit resultierte genau aus der Lektüre dieses Thread. Danke, @Hypoxonder, für´s Nachfragen. Ich selber helfe mir sehr damit, derlei Einsichten ausführlicher formulieren zu müssen.

Zitat von moo:
Ich sehe in mir tatsächlich keine verlässliche Basis, denn Ich ist ein der steten Veränderung unterworfenes Selbst-Bild, ein Selbst-Gefühl.

Das Ich als Selbst-Bild finde ich einen guten Begriff. Auf einer bewussten Eben sind da zwei Pole vorhanden: Eigenschaften, die man anstrebt und Eigenschaften, die man ablehnt. Eigenschaften, die einem helfen und Eigenschaften, die einem hindern. Schon ist der Mensch mitten im täglichen Überlebenskampf drin.

Auf einer tieferen Ebene gibt es kein Ich, allenfalls ein Selbst. Das Selbst ist mehr so eine dauerhafte Idee zu eigenen Persönlichkeit. Während das Ich im Wandel ist, ist das Selbst die Konstante.

Weiter zu graben, macht leider keinen Sinn, denn das liegt in einem nicht beschreibbaren Feld, jenseits von Zeit und Raum. Diese Welt existiert und wir sind mit ihr verbunden durch unsere Intuition. Die Transzendenz kennt kein Ich und auch kein Selbst. Wir können nur sagen, was die Transzendenz nicht ist. Irgendwie schade, aber auch irgendwie befreiend.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von moo:
In einem anderen Thread las ich etwas über zu sich stehen und sich selber treu zu bleiben, worunter ich so ungefähr das gleiche verstehe.

Also ich verstehe darunter, dass alles was ich tue oder nicht tue, aus einer Entscheidung heraus geschieht, die ich bewusst getroffen habe und ich somit dahinter stehe. Im Hier und im Jetzt.
Natürlich ist alles in der Veränderung, auch das ich, und somit kann sich natürlich auch meine Meinung ändern oder meine Taten.

Nur, wenn ich zu mir selbst stehe, dann verändert sich zwar meine Meinung, meine Handlungen, aber ich habe deswegen kein schlechtes Gewissen, keine Schamgefühle und keine Schuldgefühle, weil ich es davor falsch gemacht habe.

Diese Gefühle kommen m. E. dann, wenn ich eben nicht zu dem stehe, was ich tue, weil ich zweifel, weil ich unsicher bin. Und wenn ich merke, dass ich zweifel oder unsicher bin, dann kann ich auch dazu stehen und wenn sich meine Entscheidung dann hinterher als falsch heraus stellt, dann kann ich sagen, ich habe es so gut es mir möglich war, entschieden.


Zitat von moo:
ich müsste mich bis heute am Erleben meines ca. 2-jährigen Ich-Bewusstseins orientieren...

Dann wärst du aber nur dir als 2-jährigen treu und nicht deinem Ich in der Veränderung.
Ein zweijähriger hat sicherlich ein anderes Weltbild als ein Erwachsener.

Wenn man seinem Lebenspartner treu ist, dann ist der ja auch in der Veränderung. Er wird krank oder arbeitslos....

Guten Morgen @hereingeschneit,

danke für Deine Anmerkungen. Auf der alltäglichen Auffassungsebene stimme ich Dir natürlich zu aber mir ging es schon um etwas grundsätzlicheres, was Erleben an sich angeht.

Genau das, wovon Du sprichst, würde ich als Bild bezeichnen. Beispiel: Auch wenn wir einem Lebenspartner treu sind, sind wir letzten Endes nicht ihm treu, sondern es manifestiert sich lediglich eine Verwicklung zweier Gestaltungen (Bilder), die sich im Laufe dieser Daseinsrunde etabliert haben: Ich und mein Partner.

Ich wollte auf die letztendliche Leerheit dieser Bilder hinweisen, wenn es darum geht, sich auf etwas verlassen zu können. Und ich denke, MaKaZen spielte ebenfalls darauf an!?

Also kein Widerspruch, sondern nur einen Schritt weiter gegangen. Das widerspricht sich m. E. nicht.

das Wunder des Lebens

Sich selbst treu sein, finde ich wichtig. Die Aussage bezieht sich auf das Selbst, der konstanten Seite der Persönlichkeit.

Einem 'Partner' treu zu sein, halte ich für ein Konstrukt, eine Idee, ein Wunsch und letztlich ein Anhaftung. Man kann letztlich nur sich selbst treu sein. Psychologisch sind da Projektionen im Spiel. Der Mensch projiziert das, was er sich selbst nicht geben kann, auf den Partner. In diesem Beispiel kann sich der Mensch sich selbst nicht immer treu sein, denn er hat sich noch nicht wirklich gefunden und verändert sich. Das Defizit wird nun auf den 'Partner' bzw. die 'Partnerschaft' projiziert. Ist auch nicht weiter schlimm, gehört zum 'Spiel des Lebens'.

Ich glaub schon, dass das geläuterte Selbst eine Art Befreiung darstellt von jeglichen Anhaftungen des Ichs. Am 'Ich' selbst ist nix verkehrt. Es wird bloss quälend, wenn sich das Ich an eine Idee klammert und nicht bemerkt, wenn es gescheiter wäre, los zu lassen.

Das 'Ich' hat Träume, Visionen, Wünsche, Begierden, etc. Das ist alles okay soweit. Wenn das 'Wollen' in einen höheren Kontext gestellt wird, kann sich das 'Ich' beruhigen. Der höhere Kontext ist so etwas wie Schicksal, Bestimmung, Fügung, etc. alles Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Es braucht dazu Bescheidenheit, Demut, Hingabe, etc.

Das Selbst frei zu legen und das Ich sich entspannen zu lassen, halte ich für wichtig. Es spielt letztlich alles ineinander. Es braucht den Glauben, den Zugang zum Selbst und ein souveränes Ich, um am Wunder Leben teil zu nehmen.

A


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