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Zitat von moo:
[Zitat:] Die Vergangenheit ist gewiss.

Selbst das stelle ich ernsthaft in Frage


Absolut! Schon deshalb, weil unser Verstand die eigene Geschichte immer weiter uminterpretiert.

Kann echt heftig werden:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/men...44334.html

Zitat von moo:
Rupert Sheldrake, einer der renommiertesten Forscher unserer Zeit sagte einmal: Wissenschaft ist der aktuelle Stand der Unkenntnis.


Das Zitat dürfte auf die Arbeit des wichtigsten Wissenschaftsphilosophen des 20. Jahrhunderts zurückgehen: Karl Popper. Er formulierte es so: Wir irren uns empor. Popper ist sehr lesenswert, wenn man verstehen will, wie die moderne Wissenschaft funktioniert, was sie kann, warum sie so erfolgreich ist, aber auch, wo ihre Grenzen liegen.

Zitat von moo:
Es ist ein nicht zu unterschätzendes Problem: Die Absicht, durch Meditation und Achtsamkeitsübungen etwas zu erreichen oder loszuwerden, verhindert zuverlässig den Erfolg.


Kleiner Widerspruch

An dem Ziel durch Entspannungs- und/oder Achtsamkeitsübungen beispielsweise Ängste abbauen zu wollen ist nichts Falsches. Problematisch hierbei ist, wenn man jedes Mal den Erfolg messen oder weitergekommen sein will. Ich verstehe, was Du meinst und dass diese Techniken als Selbstzweck zu betrachten sind. Für mich sind diese Techniken sehr hilfreich und ich möchte nicht, dass irgendjemand darauf verzichtet, weil sie glauben, man müsse den ganzen Weg gehen.

P.S.: Die Leistungsgesellschaft ist so gut wie das letzte Model, an dem man sich orientieren sollte.

Zitat von Spaceman:
An dem Ziel durch Entspannungs- und/oder Achtsamkeitsübungen beispielsweise Ängste abbauen zu wollen ist nichts Falsches. Problematisch hierbei ist, wenn man jedes Mal den Erfolg messen oder weitergekommen sein will.

Danke für Deine wichtige Anmerkung. Deshalb auch meine Relativierung:

Zitat von moo:
Die Absicht, dadurch etwas zu lösen, ist schon legitim, aber bereits beim Lesen als auch dann in der Praxis sollte der Geist wirklich absichtslos sein. Das ist möglich!


Jeglicher Entschluss zur Geistesschulung, sei es Ethik, Ausrichtung etc. bedarf eines Antriebs, eines Entschlusses und dies kann somit als heilsame Absicht bezeichnet werden. In der Praxis selber jedoch muss das Abzielen zurücktreten, weil es sonst buchstäblich die Sicht verhindert. Dies ist übrigens gar nicht so einfach, wie es sich anhört - vor allem, wenn man schon mal - v. a. zu Beginn - gute Fortschritte erzielt hat. Das Zurücktreten ist sozusagen der Fortschritt (sic!). Rede da aus eigener Erfahrung, so wie Du wohl auch. Ich stimme Dir also absolut zu, dass man sich von meiner o. g. Äußerung nicht abhalten lassen sollte, es zu probieren.

Zitat von Spaceman:
Wir irren uns empor.

Klasse!

A


Sammelthread Kontemplationen für individuelle Probleme

x 3


Es könnte auch

ein anderes Leben sein
ganz ohne mich
wie jemand anders -
wie anders?

Jemand anders -
gibt es das überhaupt?

Der Blick oder das Wort eines anderen
kann treffen wie ein Stromschlag -
warum?

Kann ich je
aus meiner Haut
aus meinem Geist,
der Beobachter aus dem Geist
schlüpfen?

Wo ist wer oder was?
Wie war gestern, ist heute, wird morgen sein?
Überhaupt sein?

Warum diese Fragen?
Warum verlassen wir uns auf derlei Erlebensmatrix?

Sind Erlebensgrenzen Bedingung für ein Ich-Erleben?
Wo oder was wäre ich ohne Grenzen?
Sind Grenzen real?
Wirklich?

Zitat von moo:
Kontemplation

was bedeutet das`?

Zitat von Nora5:
Kontemplation - was bedeutet das`?


Hier habe ich es ein wenig erklärt...:

erfolgserlebnisse-f59/sammelthread-kontemplationen-fuer-individuelle-probleme-t107790.html#p2150702

Wer icht, vermeint,
wer vermeint, trennt,
wer trennt, leidet.

Wer?

Zwangsgedanken

Ein Zwangsgedanke ist wie eine Jagdtrophäe, die an der Wand hängt. Er ist ebenso tot wie das Tier.

Wieso ist er tot?

Denken ist etwas anderes als ein (erkannter) wiederkehrender Gedanke. Letzterer ist nicht mehr aktiv. Wenn man wirklich aktiv denkt, bekommt man das gar nicht mit, da der Geist mit Denken beschäftigt ist. Das bedeutet, man kann nur bewusst Denken, wenn es etwas Neues ist. Beispiele dafür: Reflektieren, Planen, Gestalten, Arbeiten, etc.

Ein Zwangsgedanke hingegen ist wie ein direkt vor den Augen liegender Gegenstand oder ein unaufhörlich nervendes Geräusch, ein dauerhaft vorhandener Geruch, ein ständiges Jucken auf der Haut etc. Es ist lediglich ein (passiver) Sinneseindruck. Sich davor zu fürchten und zu meinen, dass diese Gedanken irgendeine Macht hätten, ist so ähnlich wie sich vor der Jagdtrophäe zu fürchten.

Man kann ihnen gegenüber auch mal die 180-Grad-Theorie anwenden: In Wirklichkeit hat der Gedanke gar keine Macht über uns, sondern wir über ihn! Indem wir ständig mitbekommen, dass er da ist, behalten wir ihn im Auge - wie eine Katze vor einem Mauseloch wartet, starren wir auf den Zwangsgedanken. Wir üben auf den Gedanken eigentlich den Zwang aus, nicht er auf uns. Wir verbrauchen dafür sehr viel Energie aber wir haben uns aus irgendeinem Grund dafür entschieden. Wir können uns auch dafür entscheiden, ihn nicht mehr zu erzwingen.

Hinzu kommt, dass ein wiederkehrender Gedanke NIEMALS das seinerzeit wirklich stattgefundene - erstmalige - Denken wiedergibt. Es ist eine geistige Abbildung. Und um diese Abbildung bauen wir mitunter wechselnde Rahmen rum. Diese Rahmen sind unsere Emotionen, welche ebenfalls ständig wechseln.

Kommen wir wieder ins Denken, statt nur alte Gedanken zu betrachten.

Alleinsein

1. Alleine sein - also Sein im alleinigem Zustand.
2. Alleiniges Sein - also pures Sein ohne Subjekt/Objekt.
3. Mit allem Eins sein - also Non-Dualität.
4. Alleinsein - ohne Andere sein.
5. All(es) - ist da überhaupt ein Sein?

Ich glaube, jede(r) kennt alle obigen Varianten bzw. Fragen, wenn es um das Alleinsein geht. Und doch verbinden wir landläufig mit dem Begriff nahezu immer Variante 4. Warum? Wurde der Begriff exakt dafür erstmals verwendet aus dem für den Menschen typischen Singulärempfinden heraus?

Oft bin ich mit einem mir nahestehenden (sic!) Menschen mehr verbunden, wenn er gerade nicht da ist. Zuneigung oder Abneigung spielen da interessanterweise keine Rolle. Daraus ergibt sich für mich die Frage: Hat Allein(e)sein überhaupt etwas mit der Körperlichkeit zu tun oder ist es vielmehr eine rein geistige Angelegenheit? Also somit ein Geisteszustand, eine Geistesgestaltung?

Ich neige dazu, diese Frage zu bejahen, bin mir allerdings darüber im Klaren, dass es ein weiter Weg ist, aus dieser Beantwortung (sofern man eine Wahrheit darin erkennt!) auch eine Konsequenz hinsichtlich der eigenen Wahrnehmung und damit der Identifikation (damit) zu ziehen.

Tatsache ist für mich, dass das Gefühl des Alleinseins, eindeutig a) temporär und b) letztlich in seiner Wandelbarkeit direkt unabhängig ist von äußeren Umständen. Somit verliert der Begriff für mich automatisch an Glaubwürdigkeit und Wirkung. Darin erlebe ich tatsächlich einen - zugegeben kleinen - Schritt Richtung Befreiung.

Abgrenzung Einsamkeit

Ausgrenzung, Eingrenzung, Umgrenzung - Grenzen umgeben uns allerorten, insbesondere in Deutschland. Auch ethische, moralische, finanzielle oder verbale Grenzen werden gefordert und gesetzlich formuliert. Doch wo verläuft unsere (!), persönliche Grenze? Lässt sich diese erkennen, definieren, verschieben, etablieren und schützen oder vielleicht sogar öffnen?

Ich persönlich halte aus eigener Erfahrung nichts davon, den von Therapeuten oft und gedankenlos gegebenen Rat sich deutlicher abzugrenzen, unreflektiert anzunehmen und versuche zu erklären, warum. Klar: Wenn die Umgebung als extrem belastend oder gar als bedrohlich wahrgenommen wird, ist Abgrenzung - zur Beruhigung - mit Sicherheit wichtig und kurzfristig sogar unbedingt anzuraten.

Jedoch möchte ich dazu anregen, eine Stufe weiter zu gehen und sich Gedanken darüber zu machen,

a) was bzw. wer sich denn abgrenzt
und
b) über die andere Seite der Abgrenzung.


Letztere kommt m. E. in der Folgen- und Gefahrendiskussion zu kurz.

Zu a):

In der psychotherapeutischen Abgrenzung wird grundsätzlich entweder von zwei Entitäten (Ich und Du) oder einem Subjekt (der Erlebende) und dem Objekt (die Welt da draußen) ausgegangen: "Ich grenze mich von Dir ab / Ich grenze mich von den Einflüssen meiner (!) Umgebung ab". Noch kompakter ausgedrückt: Ich grenze mich ab. So entstand übrigens unser Ich-zentriertes Weltbild (welches übrigens nicht schon immer und überall auf der Welt vorherrschte): durch Abgrenzung. Es hat sich so eingeschliffen - wir haben uns in jeder Hinsicht auf die Richtigkeit dieser Annahme verständigt. Wissenschaft, Politik, Medizin, Bildung, Kultur, ja sogar die meisten westlichen Religionen - alle gehen von der Gültigkeit des Individuums aus. Die Wirtschaft und damit verbunden die Werbung macht sich diese allgemein verinnerl-ICH-te Überzeugung zunutze.

Ich möchte dazu anregen, diesen Persönlichkeitsglauben einmal - zumindest hypothetisch - in Frage zu stellen. Mit welchen Parametern wollen wir dieses Ich darstellen? Vorschläge wären:

Materiell: Maße (1,80 m Höhe)? Gewicht (80 Kg)? Dauer (80 Jahre in belebtem Zustand des Körpers)?

Geistig: Charaktergrundtyp (Gewissenhaft)? Intelligenz (IQ: 95)? Erlerntes (Sprachliche Ausdrucksweise)?

Wo genau ist nun das Ich zu lokalisieren? In den 80 Kilogramm? Im Dialekt? In Vorlieben? Eine oft benutzte Antwort lautet: In allem - all das macht mich aus! Wenn dies aber so wäre, wie verhält es sich dann z. B., wenn ich den 80 Kg durch Amputation eines Armes 10 Kg abtrenne? Wenn ich mir aufgrund eines Umzugs nach Dresden das Bayerisch vollständig abgewöhne und nach und nach Sächsisch annektiere? Wenn ich anstelle von Schnitzel mit Pommes plötzlich mehr Gefallen an Burger vom Tofutier finde?

Wer ein Muster oder eine Logik hinsichtlich der körperlich-geistigen Zusammensetzung und Lokalisierung des Ichs sucht, wird irgendwann feststellen: Geht nicht! Das einzig Beständige an diesem Ich ist: Unbeständigkeit. Nun mag jemand einwenden: Gut, das sehe ich ein. Aber deshalb gibt es doch trotzdem ein - vor mir aus unbeständiges - Ich?!

Und genau hier liegt der Fehler: Niemand postuliert ein Ich, welches einem ständigen Wechsel unterworfen ist! Dem Persönlichkeitsglauben zugrundeliegend ist ja eben die Annahme einer Beständigkeit, eines individuellen Kerns - manche Religionen nennen das auch die Seele.

Wer sich eine Weile damit auseinandersetzt und vielleicht sogar intellektuell (!) zustimmt, dass dieses Ich im Grunde eine Illusion ist, wird das Thema Abgrenzung mit völlig anderen Augen betrachten: Wie kann man etwas abgrenzen, was nicht mal definiert werden kann?

Zu b):

Aufbauend auf das eben Gesagte, nun die kritische Betrachtung über die Folgen, die das geradezu inflationär geforderte und praktizierte Abgrenzen zeitigt:

Uns wird vermittelt, dass wir uns schützen müssen: Vor Energieräubern, vor Problemen anderer, vor Katastrophenmeldungen, vor falscher Meinungsbildung usw. Dies soll geschehen durch Abgrenzung: Bis hierher und nicht weiter! soll die Innere Stimme uns zurufen. Am Boden werden Kreise um uns gezeichnet, in Körpertherapien wird mittels eines visualisierten Sicherheitsringes ein individueller Schutzbereich vermittelt, den es zu verinnerlichen gilt. Es werden entsprechende Sätze für den Alltag formuliert und Verhaltensweisen für soziale Situationen eingeübt und vieles dergleichen mehr. All dies soll unseren Bereich bestimmen und stärken.

Der - kurzfristig - positive Effekt: Menschen mit wenig Selbstvertrauen gewinnen dadurch etwas mehr Sicherheit und folglich etwas mehr geistige Autonomie. Diese ist aber leider selten von Dauer, da ja - siehe oben - ein Selbst illusionär ist: Man schützt also eine letztendlich unhaltbare Theorie – nämlich "das Ich", "mich".

Dies birgt gleichzeitig mehrere Gefahren: Gefühl der Isolation, Einsamkeit, Depression, Ängste etc. Weshalb? Weil der Ansatz der therapeutischen Forderung (Grenze Dich ab!) falsch ist!

Viel sinnvoller und natürlicher wäre:

Wir müssen lernen, wie Körper und Geist zusammenwirken, wie Wahrnehmung funktioniert, wie Gedanken und Bewusstsein entstehen (und vergehen). Allem voran sollte deren Unbeständigkeit immer und immer wieder untersucht und verstanden werden. Dass sich in diesem Zuge idealer Weise der Persönlichkeitsglaube (= das Ich-Gefühl) abschwächt, darf entgegengesetzt der landespsychologischen Auffassung als ein echter Fortschritt gewertet werden! Der Begriff und die Aufforderung, sich abzugrenzen sollte umformuliert werden in: Achte auf die Sinneseindrücke, die gerade in den Geist eintreten. Auch sie sind unbeständig, wechselnd und haben mit einem Ich letztendlich nichts zu tun. Dasselbe gilt natürlich für mein(e) Gegenüber...!

Sobald das Selbst-Verständnis (= Ich-Illusion, Persönlichkeitsglaube) durch eingehende Betrachtung schwächer wird, hinterfragen wir automatisch auch die Natur (und die Berechtigung) der körperlichen und geistigen Bedürfnisse. Sofern wir tatsächlich (!) Einsicht in die Illusion bekommen, schwächen sich auch automatisch unsere Bedürfnisse ab. Gleiches gilt für unsere "Interpretation" der Absichten unseres Gegenübers, denn wir erkennen dann folgerichtig auch dessen Illusion und die daraus entstehenden (vermeintlichen) Bedürfnisse des Partners! Die Frage der Abwägung, wessen Bedürfnisse vor- oder nachrangig sind, wird somit - ebenso wie die Notwendigkeit einer Abgrenzung - hinfällig.

Wenn verstanden wird, dass sowohl der Bedrohte (Ich) als auch die Bedrohung (Du / Welt) letztlich Ein-Bildungen sind, schwinden allmählich Isolationsgefühl, Unruhe, Angst, Trauer, etc. Jegliche Aversion geht m. E. auf die Angst des Ichs vor dem Tod (=Kontrollverlust) zurück. Tod oder Kontrollverlust bedeuten die allergrößte Gefahr für das Ich. Darum gilt: Freiheit ist da, wo die Ich-Illusion endet. Beispiele hierfür kann ich gerne nennen.

Um nun Ursache und Entstehung des Einsamkeitsgefühls klar nachvollziehen zu können, bedarf es selbstverständlich einiger Übung und ernsthaftes Interesse an dem bisher Geschilderten. Wer nicht achtsam ist, den überwältigt das Gefühl geradezu wie ein Tsunami. Um die Entwicklung "aufdröseln" und somit auch auflösen zu können, bieten sich drei Übungsschritte an:


Schritt Nr. 1 (Theorie)

Es kann enorm helfen, sich regelmäßig vor Augen zu führen, dass Einsamkeit an sich keine objektive "Tatsache" ist. Denn die Abwesenheit von z.B. einem bestimmten Menschen oder überhaupt Alleinsein empfindet nicht jeder Mensch als Einsamkeit. Es handelt sich also lediglich um ein Gefühl, das [i]wir[/i] Einsamkeit nennen. Dies ist ein gewaltiger Unterschied!

Schritt Nr. 2 (Praxis)

wäre, den Akutfall zu nutzen, um das Einsamkeitsgefühl auf Herz und Nieren zu untersuchen. Hier ist es wichtig, NICHT die üblichen verhaltenstherapeutischen Fragen zu stellen (Auslöser/Trigger, Gedanken etc.) sondern lediglich das Einsamkeitsgefühl vollumfänglich bewusst zu erleben und zu akzeptieren, dass es im Grunde nur jetzt ein Gefühl ist. Keiner hat daran Schuld – weder meine Umwelt noch wir selber. Es ist einfach gerade im Geist gegenwärtig und zeitigt u. U. auch körperliche Symptome (Tränen, Klos im Hals etc.) – das ist alles. Wichtig ist, nicht zu versuchen, das Gefühl loszuwerden. Irgendwann wird das Gefühl schwächer und verschwindet. Auch hier ist es sehr wichtig, achtsam festzustellen, dass nun kein Einsamkeitsgefühl mehr im Geist vorhanden ist, also, die Abwesenheit von Einsamkeit vollständig zu erleben.

Schritt Nr. 3 (Direkte Einsicht / Weisheit)

Dieser ist im Grunde keine Übung, sondern eine wirkmächtige Folge aus Schritt 1 und 2: Je öfter wir uns dem theoretischem "Wesen" des Einsamkeitsgefühls (Schritt 1) und dem tatsächlichen Erleben (Schritt 2) widmen, umso deutlicher reift ein klares Verständnis, dass es sich nicht um ein "Ich" handelt, welches "einsam ist", sondern nur eine Wahrnehmung eines temporären Gefühls stattfindet. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber irgendwann entsteht eine direkte Einsicht, dass Gefühle kommen und gehen aber keine Person da ist, die fühlt!

Hier ist anzumerken, dass diese Einsicht nahezu unmöglich intellektuell wirklich auf Anhieb verstanden und ins alltägliche Erleben umgesetzt werden kann. Schritt 3 ist in der Tat nicht singulär zu "üben", sondern er ist irgendwann automatisch manifest: Dass dies der Fall ist, wird spätestens dann ersichtlich, wenn das Thema Einsamkeit sich irgendwann komplett "aufgelöst" hat. Weshalb hat es sich aufgelöst? Weil die Ursache sich langsam aufgelöst hat...

Abschließend bleibt zu erwähnen, dass die geschilderte Vorgehensweise als echte Geistesarbeit angesehen werden kann und letztendlich sämtliche Emotionen ungefähr ähnlich "behandelt" werden können. Die Beschäftigung mit Persönlichkeits-Illusion erscheint auf den ersten Blick provokant und radikal. Gerade weil es unserem alltäglichen Selbstverständnis völlig "gegen den Strich" geht, darf es tatsächlich als lebenslange Aufgabe betrachtet werden. Aber wenn wir uns mal ganz ehrlich fragen, wer oder was wir denn eigentlich sind, haben wir doch bislang keine nachweisbar richtige Antwort darauf! Trotzdem denken, reden und handeln wir nahezu ständig so, als wenn wir sie hätten! Dass dadurch zwangsläufig Probleme entstehen ist nur folgerichtig.

Ich finde deine Ansicht durchaus interessant und im Großteil stimme ich dir zu, nur dass ich eine andere Defintion von meinem Ich habe.

Ich bin nicht materiell und auch nicht das, was du unter geistig definierst.

Ich bin meine Gefühle und zwar immer. Ja, meine Gefühle ändern sich ständig, teilweise von einer Sekunde auf die andere, aber meine Gefühle sind das, was mich ausmacht.
Sie lassen mich handeln oder nicht. Sie lassen mich erfolgreich sein oder nicht. Sie geben mir Lebensmut oder eben nicht.....
Es ist aber durchaus wichtig sie zu betrachten (also mich zu betrachten) und sie anzunehmen, sie als einen Teil von mir zu sehen, auch wenn ich traurig oder einsam.... bin.
Und es ist wichtig mein Umfeld zu betrachten um zu sehen, was es mit mir macht. Welche Gefühle weckt das Umfeld in mir. Heilsam oder Unheilsam.
Muss ich mich abgrenzen oder sind es nur Trigger, aufgrund schlechter Erfahrungen?....

Servus @hereingeschneit ,

herzlichen Dank für Deine Gedanken hierzu. Ich möchte allerdings schon meinen, dass Gefühle dem geistigen Aspekt des Erlebens zuzuordnen sind.

Zitat von hereingeschneit:
Welche Gefühle weckt das Umfeld in mir. Heilsam oder Unheilsam.

Gehe ich dann richtig in der Annahme, dass Du unter heilsam die Erzeugung angenehmer Gefühle und unter unheilsam die Erzeugung unangenehmer Gefühle verstehst?
Wenn(!) dem so ist, dann akzeptierst Du jedoch das Diktat Deiner Gefühle und bist idF deren Spielball, indem Du so lebst, dass Du angehme Gefühle erzeugst und unangenehme Gefühle vermeidest... Also: voll drin im Sturm und Drang

Auch über die komplette geistige Komponente des Erlebens habe ich einen etwas längeren Text verfasst. Hier wird insbesondere den Gefühlen besonderes Augenmerk geschenkt. Wenn Du mal viel Zeit und Muße hast...(den Part A. kannst Du eigentlich überspringen, aber ich habe ihn der Vollständigkeit halber mit eingefügt):

A. Körper (Form, Materie)

Was macht einen Menschen materiell aus? Wieviel kg brauche ich, um mich gut zu fühlen? Woraus besteht mein Körper?

Ist der Frühstücksbrei da ein Teil von mir oder erst, wenn ich ihn gegessen habe? Gehe ich ins Kino oder gehen da auch meine Hose, meine Socken, der Darm- und Blaseninhalt mit oder blieben letztere daheim auf'm Klo? Bin ich weniger nach einer Amputation des Armes? Bin ich mein Gehirn oder das Blut das es versorgt?

Egal ob man en gros oder im Detail hinschaut: Eine feste Grenze oder Ort ist nicht auszumachen.

Gehört mir vielleicht aber der Körper? Kann ich ihn steuern nach Belieben? Ihn gesund sein lassen nach Belieben? Kann ich seine Lebensdauer nach Belieben verlängern?

Ist es nicht eher so, dass der Körper alles andere als autonom existent ist und ich ihm offenbar ausgeliefert bin? Der Körper funktioniert weitgehend ohne jeglichen Einfluss seines Eigentümers.

Bin ich deswegen also frei, unabhängig vom Körper? Mitnichten...

Sind wir also im oder der Körper oder sind wir außerhalb oder beides oder weder-noch?

Wie beständig und unabhängig ist der Körper? Wie lange bleibt er physikalisch lebendig ohne Sauerstoff, Atmung, Blutdruck, Nahrung, Flüssigkeit, UV-Strahlung?
Je genauer wir den Körper betrachten umso klarer wird seine unpersönliche, vergängliche, abhängige Natur. Können wir uns auf ihn wirklich als unseren Körper verlassen?

Ich glaube nicht! Und deshalb zeugt es eher von natürlicher Weisheit, wenn wir uns zumindest unterschwellig stets Sorgen wegen dem Körper machen. Wir haben ihn einfach nicht in der Gewalt und das ängstigt uns.

Die o. g. Körpernatur ist der erste existenziell-erkennbare Grund für Angst, Unsicherheit, Sorge - kurz: für Leiden.

Wir leiden aufgrund des Körpers, der wir normalerweise (!) meinen, zu sein.

Das Leiden würde weniger, wenn wir schlicht die o. g. direkt erlebbaren Fakten sehen und akzeptieren.


B. Geist

Dem Geist wird sowohl in der Philosophie als auch in den Religionslehren deutlich mehr Aufmerksamkeit zuteil. Ist ja auch sinnvoll, denn wenn ich über etwas rede, das Raum und Zeit überdauern soll, muss ich mich sehr bald vom Körper abwenden.

Ich möchte, um es gleich vorwegzunehmen, das unabhängig existierende Ich als Illusion, als entscheidenden Verblendungs- und Leidensfaktor bezeichnen. Nichts destoweniger ist diese Illusion aber vorhanden. Genau deshalb ist eine Diskussion über das Ich-Gefühl so schwierig.

Eine gute Möglichkeit besteht allerdings darin, unser Ich-Erleben aufzudröseln in seine (fünf) Bestandteile oder Faktoren:

1. Sinnesorgane und das jeweilige Bewusstsein:

Man kann mit den Augen etwas erblicken, aber zum Sehen gehört das (dahinterstehende) Sehbewusstsein.
Gleiches gilt für Hören, Riechen, Schmecken, Tasten (Berühren) und - Denken.
Zu einem Sinneskontakt der seinen Namen auch verdient, gehören also jeweils drei Komponenten: Objekt, Sinnesorgan, Sinnesbewusstsein.

2. Gefühle

Die Gefühle sind ein so entscheidender Faktor, dass wir ihn später eingehender betrachten müssen. Hier genügt vorerst die Feststellung, dass es zwei verschiedene Gefühle gibt: Angenehm und Unangenehm. Die Emotionen sind hier nicht einzuordnen, denn sie sind bereits Produkte der Ich-Illusion. Eng verbunden mit den beiden Gefühlen sind die jeweiligen automatischen und zumeist unbewussten Bewertungen (angenehmes Gefühl = gut / unangenehmes Gefühl = schlecht).

3. Wahrnehmung

Wahrnehmung bestimmt bzw. identifiziert alles, was über die Sinneskontakte in den Geist gelangt. Sie stellt Bezüge her, Kategorien und ist bereits durch die o.g. Bewertungen vorgefärbt! Ebenso wie die Gefühle ist die Wahrnehmung ein dualisierender Faktor - keine Instanz! Sie teilt ein (innen, außen, Ich, Welt, meins, gut, schlecht etc.) und grenzt aus. Sie be-stimmt: Erhebt die Stimme über die Dinge.

4. Gestaltungen

Gestaltungen sind der aktiv agierende und vor allem reagierende Faktor. Sie bilden Meinungen, Überzeugungen; schmieden Pläne, setzen Perspektiven. Hier entstehen vor allem auch die Grundtendenzen des Menschseins: Das Wollen und das Nicht-wollen.

5. Bewusstsein

Wie der Name schon sagt, ist dies die Bewusstheit, zu sein. Es ist jener Faktor, dem die meisten Menschen (auch Wissenschaftler und Philosophen, Mystiker und Schriftgelehrte) seit langem die Heimat oder gar feinstoffliche Substanz des Ichs, des Geistes, der Seele etc. zuordnen.
Ich bin! sagt sich das Bewusstsein, doch faktisch ist das Bewusstsein ein letztlich unpersönliches Ergebnis aus den anderen vier mentalen Faktoren und sogleich Treibstoff bzw. Baumaterial für das unaufhörliche Weiterzusammenwirken sämtlicher Faktoren. Das Bewusstsein ist der perpetuumobilisierende Aspekt des Daseins.

Das sind also die beiden Bereiche, in denen das Ich zu suchen wäre: Körper und Geist.

Schon bei oberflächlicher Betrachtung dürfte auffallen, dass es aufgrund der ständigen Bewegung und Veränderung beider Bereiche sehr schwierig sein dürfte, ein eigenständiges, unabhängiges Ich, ein Selbst, eine Seele auszumachen.
Trotzdem kann nicht von der Hand gewiesen werden, dass Ich-Erleben stattfindet!

Ich möchte darauf hinaus, dass es dieses Ich-Erleben ist, welches als Selbst missinterpretiert wird und somit unser menschliches Leid erschafft und endlos am Laufen hält.

Um nun ein Gespür für das Entstehen und Aufrechterhalten der Ich-Illusion zu bekommen, betrachten wir nun eingehender das Ineinander-Wirken und Gegenseitig-bedingen dieser Fünf Geistes-Faktoren:

1. Sinneskontakt
2. Gefühle
3. Wahrnehmung
4. Gestaltungen
5. Bewusstsein

Obwohl sie nummeriert sind, ist es kein chronologischer Ablauf der hier stattfindet. Wir neigen dazu, ein Schema oder eine Struktur erkennen zu wollen. Das ist hier schlechterdings unmöglich. Es ist vielmehr eine Art gleichzeitige Verflechtung oder besser Verfilzung. So wie beim Filzen aus einzelnen Fasern z. B. ein Tassenuntersetzer entsteht, wird aus den 5 Geistesfaktoren ein Ich, ein Selbst ge-wirkt (- von Wirken!).

(Wir dürfen hier nicht den typisch menschlichen Fehler machen, sofort zu fragen: Von wem denn gewirkt? Diese automatische Reaktion entspringt bereits wieder der Ich-Illusion (ich nenne sie ab hier mal der Einfachheit halber das Ego). Das Ego kann gar nicht anders, als von einem Zentrum - nämlich sich selbst - auszugehen).

Aufgrund dieser Verflechtung kann man seine Untersuchung an fast jedem beliebigen Faktor (1.- 5.) beginnen, denn wie bei einem Hologramm wird sofort die Wechselwirkung ersichtlich. Jeder Faktor wirkt auf die anderen ein und wird gleichzeitig von ihnen beeinflusst.

Da die Gefühle (2.) den Bereich darstellen, an dem bei der Geistesarbeit echte Veränderungen erreicht werden können (und müssen), fange ich mal dort an.

Im folgenden Beispiel werde ich nun immer die jeweiligen Faktoren nummerieren, damit es übersichtlich bleibt:

Irgendeine Behauptung eines Bekannten (1.) löst einen Gedanken (1.) bei uns mit aus. Denken (4.) und Gedanken (1.) sind zwei verschiedene Dinge - nichtsdestotrotz gehen sie Hand in Hand. Diese Unterscheidung ist wichtig für das Verständnis der Geistesfunktion. Am Denkvorgang (4.) sind neben den Gedanken(objekten) (1.) idR immer auch Gefühle (2.) und damit verbundene Bewertungen (3.) beteiligt. Ebenso bilden und verändern sie die Wahrnehmung (3.) und das Bewusstsein (5.).

Das Bewusstsein (5.) beinhaltet u. a., dass sich irgendeine Sache (1.) so und so verhält - es wurde eine Meinung (3.) gebildet welche für richtig (3.) gilt. In Wirklichkeit ist aber diese Meinung rein subjektiv - sie hat mit der objektiven Lage der Dinge überhaupt nichts zu tun.

Obgleich der letzte Satz bestimmt einleuchtet, verhält sich das Bewusstsein (5.) völlig anders, da nämlich die Gefühle (2.) nun ihren großen Auftritt haben: Im Fall von gegensätzllichen Behauptungen anderer entstehen (automatisch und unbewusst) Gefühle (2.) unangenehmer Art (das Ego fühlt sich bedroht). Hingegen im Fall von bestätigenden Äußerungen von außen entstehen (ebenfalls automatisch und unbewusst) Gefühle (2.) angenehmer Art (das Ego fühlt sich bestätigt). Unmittelbar mit den Gefühlen (2.) entstehen die o. g. Bewertungen (3.).

Gefühl bedingt automatisch Bewertung!

Unsere (Für-)Wahrnehmung (3.) ist bereits von diesen Bewertungen (3.) gefärbt und somit alles andere als neutral oder objektiv. Das alles ist der passive und idR unbewusste Part des Vorgangs.

Der aktive Part sind - und jetzt kommt´s - oftmals sogar bewusste Reaktionen (4.). Diese Reaktionen (4.) können in dreierlei Gestalt erfolgen: Erneutes Denken, Rede und/oder Taten. Sie kann mehrgestaltig auftreten, aber niemals ohne Denken.

Wenn man nun ganz genau hinschaut, erkennt man dass diese Reaktionen (4.) eigentlich eine Art Kompensations- oder Zwangshandlung (4.) darstellt. Wir wollen (müssen!) (4.) uns dazu äußern. Das ist auch der Grund, weshalb viele Psychologen sagen dass wir unserer Meinung Luft machen sollen indem wir sowohl verbal als auch körperlich Klartext reden. Das Bewusstsein (5.) ist also eigentlich ständig getrieben! Getrieben von was? Von den Sinneseindrücken (1.) und der unbewussten, passiven, automatischen (internen) Beantwortung durch Gefühl (2.), Bewertung (3.) und Gestaltungen (4.). Und dies seit anfangslosen Zeiten, wie wir später noch besprechen werden.

Das Ego setzt sich aus diesem o. g. unbewussten Ablauf zusammen. Aus diesem unbewussten Wirkens-Komplex entsteht das Ego. Es ist ein Nebenprodukt dieses Vorgangs und nährt und erhält sich selbst durch ständige Wiederholung. Das ganze Erleben ist durch das Ego Ich-gefärbt, die Welt wird ins Verhältnis zum Ich gesetzt, alles wird vermeint. Hier liegt das ganze Problem begründet.

Aus diesem Ich-Bewusstsein heraus leben wir unser (vermeintliches) Leben, bilden unser Weltbild, unseren Glauben, politische Überzeugungen, ethische Einstellungen etc.

Ein deutscher Buddhist der alten Zeit (Paul Debes) nannte das Ego auch programmierten Wohlerfahrungssuchlauf. Denn das Ego will immer bestätigt werden. Es will angenehme Dinge erfahren und unangenehme Dinge loswerden. Und das deswegen, weil der o. g. Ablauf unbewusst erfolgt. Diese drei Fakten nennt man im Dhamma (die Buddha-Lehre) lapidar Gier, Hass und Verblendung.

Man darf nun nicht der Ansicht verfallen, dass diese 5 Geistesfaktoren irgendwie an sich unheilsam sind. Es sind lebensnotwendige Werkzeuge, denen wir uns bedienen müssen. Den Unterschied zwischen angemessener und unheilsamer Handhabung macht jedoch das Wissen über deren Wirken.

Mir ist bewusst, wie trocken und theoretisch das vielleicht zu lesen ist. Aber man kann dies bei nahezu jeder Regung des Geistes mal nachprüfen, wie frei denn unsere Aktionen (besser: Reaktionen) in der Regel sind.

Von der existenziellen Notwendigkeit abgesehen, ist ein Verständnis der Geistesfaktoren eigentherapeutisch m. E. äußerst wertvoll hinsichtlich Ängsten, Phobien, Zwängen, Traumen, Depressionen etc. Derlei Krankheiten sind nichts anderes als (sichtbare) pathologische Entwicklungen des Egos. Von Schuld kann man hier jedoch nicht sprechen. Es spielen m. E. auch karmische Entwicklungen mit rein. So komplex bei vielen von uns die Gemengelage sein mag: Eine Veränderung kann (!) bewirkt werden!

Ok, jetzt habe ich einen Knoten im Kopf.
Ich meine, dass ich deinen Gedanken ziemlich folgen kann, aber trotzdem auch irgendwie nicht.

Gibt es jetzt ein ich? Wenn nicht, was sind wir dann? Und was würdest du antworten, wenn man dich fragt. Wer oder was bist du?
Oder ist es eben nur ein Unterschied zwischen ich und Ego?
Wenn es kein ich in dem Sinne gibt, warum macht man dann Übungen zur Selbstliebe? Wen soll ich lieben, wenn nicht mich? Und wer bin ich denn, den ich lieben soll?

Zitat von hereingeschneit:
Gibt es jetzt ein Ich? Wenn nicht, was sind wir dann? Und was würdest du antworten, wenn man dich fragt. Wer oder was bist du?

Diese Frage kann weder mit Ja noch mit Nein beantwortet werden. Denn sie wurde aufgrund unzureichenden Verständnisses formuliert. Ansonsten würde sie sich gar nicht ergeben. Bitte nimm das nicht persönlich (sic!) .

Darum nehme ich einen neuen Anlauf und beziehe mich dabei auf den o. g. Beitrag. Wir machen uns erneut auf die Suche nach dem Ich (kannst Du gerne auch Ego nennen - das bleibt sich gleich). Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass das, was wir als Ich empfinden, noch am ehesten im Bewusstsein zu lokalisieren wäre:

Zitat von moo:
5. Bewusstsein

Wie der Name schon sagt, ist dies die Bewusstheit, zu sein. Es ist jener Faktor, dem die meisten Menschen (auch Wissenschaftler und Philosophen, Mystiker und Schriftgelehrte) seit langem die Heimat oder gar feinstoffliche Substanz des Ichs, des Geistes, der Seele etc. zuordnen.
Ich bin! sagt sich das Bewusstsein, doch faktisch ist das Bewusstsein ein letztlich unpersönliches Ergebnis aus den anderen vier mentalen Faktoren und sogleich Treibstoff bzw. Baumaterial für das unaufhörliche Weiterzusammenwirken sämtlicher Faktoren. Das Bewusstsein ist der perpetuumobilisierende Aspekt des Daseins.


Dieses Ich-Gefühl ist also bedingt, abhängig, nicht von sich aus heraus existent!

Somit könnte man - oberflächlich betrachtet - meinen, Deine obige Frage wäre mit Nein zu beantworten. Dem ist aber nicht so: denn das Gefühl, bzw. die Illusion eines (unabhängigen!) Ichs existiert sehr wohl!

Dass man Deine Frage jedoch andererseits auch nicht mit Ja beantworten kann, liegt aufgrund der Bedingtheit/Abhängigkeit dieses Ich-Gefühls hingegen ebenfalls klar auf der Hand. Die Frage muss also eher lauten:

Was sind die Bedingungen der Ich-Illusion und welche Folgen ergeben sich daraus?

Diese Frage nach den Bedingungen ist mit dem o. g. Text weitgehend beantwortet (siehe Erklärungen zu den Aspekten 1. bis 5.). Dass das nicht so einfach verständlich ist, ist völlig logisch, denn es geht komplett gegen unsere seit ewigen Zeiten gelernte Empfindung. Und hier schließt sich tatsächlich der Kreis, indem ich wieder auf Deine vorherige Feststellung zurückkomme:

Zitat von hereingeschneit:
Ich bin meine Gefühle und zwar immer.

Insofern hast Du eigentlich nahezu recht, indem Du die Gefühle damit als unaufhörlichen Trieb (Sucht) interpretierst - als das, was uns ausmacht!

Nun zu der Folge dieses Perpetuumobiles. Indem den Gefühlen gemäß wahrgenommen und gehandelt wird (= denken, sprechen, tun), verdunkeln sie die Sicht auf die Wahrheit und lassen so etwas wie einen programmierten Wohlerfahrungssuchlauf (s. o.) anstehen.

Dieser Suchlauf ist, wenn man so will, tatsächlich das, was das Ego (das Bewusstsein) vollumfänglich darstellt: Eine Sucht nach angenehmen Gefühlen und die Flucht vor unangenehmen Gefühlen.

Nicht schön, oder? Um die Tragik aus dieser Erkenntnis noch besser zu veranschaulichen, werde ich im Folgebeitrag aus einem Brief zitieren, der diesen Suchtvergleich in hervorragender Weise näher beleuchtet. Ich rate unbedingt zur Lektüre - habe selten einen besseren Text diesbezüglich gelesen!

Zitat von hereingeschneit:
Wenn es kein ich in dem Sinne gibt, warum macht man dann Übungen zur Selbstliebe? Wen soll ich lieben, wenn nicht mich?

Aus dreierlei Gründen:

a) Weil die Tatsache, dass wenn wir das, was wir als Ich interpretieren, auch noch ablehnen oder gar hassen ja eine noch schlimmere Verdunkelung darstellt. Die Übung der Selbstliebe ist ein Zwischenschritt, um ein halbwegs erträgliches Erleben zu ermöglichen.

b) Weil idealerweise bei der Übung der Selbstliebe erkannt wird, dass dieses Selbst gar nicht so ist, wie man bisher fühlte. Es schwinden also bereits die Konturen unserer Illusion.

c) Daraus resultiert, dass wir uns als nicht getrennt von Anderen und unserer Umwelt erkennen, indem wir uns so annehmen, wie wir sind. Der Dualismus von Ich und Welt löst sich hier ein Stück weit auf.

Leider benutzen diese Technik die Therapeuten nahezu ausschließlich dafür, um dadurch (vermeintlich!) unser Ego zu stärken! Obwohl dies auch ein nötiger Zwischenschritt für viele psychisch Kranke sein kann, sollte er eben nicht nur bis dahin gehen, sondern allmählich die Punkte a) bis c) hervorbringen.

Zitat von moo:
Dieses Ich-Gefühl ist also bedingt, abhängig, nicht von sich aus heraus existent!

Naja................
Jeder Hahn, der auf dem Mist kräht, hat ein Ich- Bewusstsein!
Sag nicht ich, sagt Konrad Lorenz.

@moo danke für deine Mühe.
Ich glaube soweit bin ich noch nicht. Ich brauche mein Ich. Ich war ein niemand, nichts wert und das ändert sich gerade. Vielleicht kann/will ich mein Ego zu einem späteren Zeitpunkt wieder mehr loslassen, aber im Moment noch nicht.

Soweit ich weiß, hattest du Burnout. Der kommt ja nicht von irgendwo her. Daher vermute ich, dass dein Ego eher groß war. Nichts geht ohne dich....
Vielleicht ist das ein Grund, warum du dein Ich mehr loslassen musst/willst.

So mein Gefühl jetzt. Das ist nicht in Stein gemeißelt.

@hereingeschneit

Der folgende Text stammt aus einem Brief, den in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ein buddhistischer (westlicher) Mönch an einen befreundeten Arzt geschrieben hat. Er soll dazu dienen, in analogischer Weise die Notwendigkeit des Verstehens von Sucht (in unserem Fall: des Verstehens des o. g. Wohlerfahrungssuch(t)laufs) zu veranschaulichen. Lies ihn also bitte immer in Bezug auf unser Themas!

Es wurde dem Buch Notizen zu Dhamma und andere Schriften von Nanavira Thera entnommen. Der aktuelle Herausgeber einer geplanten Neuauflage gab mir die Erlaubnis zur teilweisen Veröffentlichung in diesem Rahmen.

Zitatbeginn

Was hat nun der Buddha einem Dro. zu bieten? Zunächst einmal verlangt der Buddha von einem Menschen Intelligenz oder Einsicht, sonst ist nichts zu machen. Zweitens sagt uns der Buddha, dass Rauschmittettelkonsum (der natürlich Morphium und so weiter einschließt) zum Niedergang der Intelligenz führt. Zählen wir zwei und zwei zusammen, stellen wir fest, um Dro. aufzugeben muss ein Mensch verstehen, dass er sie nicht aufgeben kann, solange er sie nicht aufgibt, oder mit anderen Worten, um Dro. aufzugeben, muss man den Weg zum Aufgeben der Dro. verstehen, und der besteht darin, sie aufzugeben.

Auf den ersten Blick scheint das nicht sehr hilfreich zu sein – "eine Binsenweisheit", werden Sie vielleicht sagen, "natürlich versteht der Süchtige, dass der Weg zum Aufgeben der Dro. darin besteht, sie aufzugeben: Das ganze Problem besteht doch darin, dass er sie nicht aufgeben kann." Aber ist das wirklich nur eine Binsenweisheit?

Lassen Sie mich meine eigenen Erfahrungen wachrufen, als ich damals Zig. aufgab. Ich hatte jahrelang vierzig oder mehr geraucht, als ich beschloss sie aufzugeben. Weil ich nicht in der Lage bin, Dinge halbherzig zu tun, hörte ich auf einen Schlag mit dem Rauchen auf. Ich erinnere mich, wie ich im Park spazieren ging, kurz nachdem ich meine letzte Zig. zu Ende geraucht hatte, und zufrieden mit mir selbst war, dass ich diese Entscheidung getroffen hatte. (Ich fühlte mich auch ziemlich schwindlig, was zweifellos ein Entzugssymptom war – dies hielt einige Tage an.) Aber der Hauptgedanke, der mich bestürmte, war dieser: Obwohl ich keinerlei Zweifel hatte, dass ich mich an meinen Vorsatz halten konnte, gab es dennoch etwas, das ich wirklich brauchte, um ihn zu bestätigen und um mich in meinem Entschluss zu festigen, keine weitere Zig. mehr zu rauchen, und dieses eine war … eine Zig.!. Es war bei weitem keine Binsenweisheit für mich, dass ich Zig. aufgeben sollte, um Zig. aufzugeben, und ich hatte
dabei die größten Schwierigkeiten, der bedrängenden Vorstellung zu widerstehen, dass ich, um Zig. aufzugeben, eine Zig. rauchen sollte.

Ich will Ihnen auch von den Forschungen von Dr. Klar berichten, als er kurz nach dem Krieg in Persien war. Dr. Klar ist nicht nur Arzt, er interessiert sich auch für Psychologie; und er hatte in Persien ein geniales Hilfsmittel dabei, um den Charakter und Geisteszustand einer Person abzulesen. (Es besteht aus einem Satz Karten, auf die jeweils etwa acht Paare farbiger Quadrate aufgeklebt sind. Der Versuchsproband muss lediglich angeben, welche Farbe er in jedem der Paare bevorzugt. Er "las" uns alle in der Hermitage, mit verheerend akkuraten Ergebnissen, über die nicht alle von uns wirklich glücklich waren. Aber hier schweife ich vom Thema ab.) Er erzählte uns, dass 80% aller Perser über 35 Jahre (ich glaube, so sagte er) Opium nehmen (und auch, dass alle Perser aus Prinzip Lügen erzählen – aber hier schweife ich schon wieder ab), und mit so einem Reichtum an Studienmaterial zur Verfügung war er in der Lage, einiges an Forschungen anzustellen. Er gab in der Regel jedem Süchtigen zwei Lesungen, eine bevor er Opium nahm und eine danach. Die Lesungen ergaben alle dasselbe: Vor dem Opium war der Geisteszustand des Süchtigen abnormal und ungeordnet; nach dem Opium war er normal und geordnet. Die Wirkung des Opiums auf den Süchtigen war nicht, wie man etwa denken könnte, die Persönlichkeit aufzulösen; im Gegenteil, die Wirkung war, eine aufgelöste Persönlichkeit zu integrieren. Das Opium war notwendig, um im Süchtigen den Normalzustand wieder herzustellen. (Ich habe ähnliche Beobachtungen von einem anderen Arzt gehört, der viele Jahre medizinischer Gesandter in China war: Wenn Sie mit einem Opiumsüchtigen Geschäfte machen wollen, dann feilschen Sie mit ihm, wenn die Wirkung seiner letzten Dosis nachlässt.)

Was können wir aus all dem schließen? Wir schließen daraus, dass, im Gegensatz zu einer "normalen" Person, die eine Dro. vielleicht nur einmal nimmt, um einer neuen Erfahrung willen oder weil die Wirkung angenehm ist, und die zu jenem Zeitpunkt "abnormal" wird, ist der Gewohnheitssüchtige nur dann "normal", wenn er die Dro. genommen hat und wird "abnormal", wenn ihm diese entzogen wird. Der Süchtige kehrt die übliche Situation um und ist von der Dro. abhängig, um in seinem normalen integrierten Zustand zu verbleiben. (Das heißt natürlich nicht, dass der Süchtige aus gelegentlichem Entzug Lust gewinnt, so wie der Abstinenzler aus gelegentlicher Berauschung; ganz im Gegenteil: In beiden Fällen ist der Zustand unter Dro. angenehmer, aber für den einen ist er normal und für den anderen ist er abnormal.) Der Süchtige kann seine Arbeit nur effizffizient erledigen und seine normalen Funktionen ausfüllen, wenn er die Dro. nimmt, und genau unter diesen Umständen wird er Pläne für die Zukunft schmieden. (Wenn er die Dro. nicht nehmen kann, ist sein einziger Plan, so schnell wie möglich eine neue Dosis zu beschaffen.) Wenn er beschließt, dass er die Dro. aufgeben muss (sie ist zu kostspielig; sie ruiniert seinen Ruf oder seine Karriere; sie untergräbt seine Gesundheit usw.), wird er den Entschluss nur dann fassen, wenn er fit ist, die Angelegenheit zu erwägen, nämlich, wenn er unter Dro. steht; und von diesem (für ihn normalen) Standpunkt aus fasst er die Zukunft ins Auge. (Demnach beschloss ich als Raucher, das Rauchen aufzugeben.) Aber sobald der Süchtige seinen Entschluss in die Tat umsetzt und den Dro. stoppt, hört er auf, normal zu sein, und Entscheidungen, die er getroffen hatte, als er normal war, erscheinen jetzt in einem ganz anderen Licht – und das schließt die Entscheidung, mit der Dro. aufzuhören, mit ein. Entweder gibt er die Entscheidung dann als ungültig auf ("Wie konnte ich nur so eine Entscheidung treffen? Ich muss ja ganz von Sinnen gewesen sein!") und kehrt zu seinem Dro. zurück, oder (obwohl er die Entscheidung gutheißt) er empfindet es als dringend erforderlich, zu dem Zustand zurückzukehren, in dem er die Entscheidung ursprünglich getroffen hatte (in dem er unter Dro. stand), um die Entscheidung wieder gültig erscheinen zu lassen. (Und so geschah es, dass ich das dringende Bedürfnis nach einer Zig. hatte, um meine Entscheidung, sie aufzugeben, zu bestätigen.) Das Ergebnis ist in beiden Fällen dasselbe – eine Rückkehr zur Dro.. Und solange der Süchtige seinen "normalen" Zustand unter Dro. für bare Münze nimmt – d.h. als normal – wird dasselbe immer wieder passieren, wenn er versucht, seine Sucht aufzugeben.

Der Dro. steckt nicht nur in einem Teufelskreis – je mehr er nimmt, desto mehr will er und je mehr er will, desto mehr nimmt er – sondern, solange er nicht lernt, seine Situation von außen zu betrachten und in der Lage ist, die Natur der Dro. zu sehen, wird er feststellen, dass all seine Versuche, einen Weg aus dem Teufelskreis heraus zu erzwingen, ihn einfach wieder dahin zurückführen. (Ein Teufelskreis ist somit ein geschlossenes System in einem stabilen Gleichgewicht.) Nur wenn der Süchtige Sucht versteht und sich fest an die richtige Ansicht hält, dass – trotz allem Anschein, trotz aller Versuchungen, es sich anders zu überlegen – sein "normaler" Zustand unter Dro. nicht normal ist, wird er in der Lage sein, das zeitweilige Unbehagen des Entzugs zu ertragen und schließlich von seiner Sucht loszukommen.

Kurzum, ein Süchtiger entschließt sich also, die Dro. aufzugeben und er nimmt an, dass es dazu lediglich nötig ist, sie aufzugeben (was sicherlich eine Binsenweisheit wäre, wenn es nicht der Fall wäre, dass er sich auf tiefgreifende Weise selbst etwas vormacht, wie er sehr schnell herausfinfindet). Kaum hat er angefangen, sie aufzugeben, entdeckt er (wenn er sehr unintelligent ist), dass er einen Fehler gemacht und die falsche Entscheidung getroffen hat, oder (wenn er weniger unintelligent ist), dass die Entscheidung zwar richtig ist, er sich aber in der Methode geirrt hat und, um Dro. aufzugeben es notwendig ist, sie zu nehmen. Nur der intelligente Mensch versteht (allem Anschein zuwider), dass sowohl die Entscheidung, wie auch die Methode richtig sind; und nur er hat Erfolg. Für den intelligenten Menschen ist also die Anweisung, "um Dro. aufzugeben ist es notwendig, sie aufzugeben" – weit davon entfernt, eine Binsenweisheit zu sein – eine tiefgründige Wahrheit, die die Natur der Sucht enthüllt und dahin führt, von ihr loszukommen.

Zitatende

Auf unser Thema konkretisiert erklärt dies, weshalb es notwendig ist, unser Ich-Verständnis und dessen Entstehung sowie die fesselnden Folgen daraus zu verstehen UND deshalb mehr und mehr davon abzulassen, unseren Gefühlen zu folgen.

Ich hoffe, dass dieser lange Exkurs für Dich von Nutzen ist und danke für Deine (schon oft gepriesene) Nachhaltigkeit!

Zitat von Chingachgook:
Naja................
Jeder Hahn, der auf dem Mist kräht, hat ein Ich-Bewusstsein!
Sag nicht ich, sagt Konrad Lorenz.

Ich würde dem zustimmen, wenn es weder Du, noch Konrad Lorenz sondern der Hahn sagen würde...
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von hereingeschneit:
Ich glaube soweit bin ich noch nicht. Ich brauche mein Ich. Ich war ein niemand, nichts wert und das ändert sich gerade. Vielleicht kann/will ich mein Ego zu einem späteren Zeitpunkt wieder mehr loslassen, aber im Moment noch nicht.

Genau das ist der therapeutische Anspruch, den ich auch (vorerst) voll unterstütze! Aber es geht letztendlich über Selbstwert bzw. Selbstunwert hinaus.

Zitat von hereingeschneit:
Soweit ich weiß, hattest du Burnout. Der kommt ja nicht von irgendwo her. Daher vermute ich, dass dein Ego eher groß war.

Gut erkannt!

Zitat von hereingeschneit:
Vielleicht ist das ein Grund, warum du dein Ich mehr loslassen musst/willst.

Ich würde mehr loslassen durch anders loslassen ersetzen. Letztlich geht es um Loslassen (lose lassen) der Illusion. Ob nun die Illusion viel oder nix wert zu sein darstellt, ist m. E. unerheblich. Sowohl ein gefühlt starkes Ego als auch ein gefühlt schwaches Ego wirken dahingehend, den Gefühlen das Steuer zu übergeben. Außer, man bekommt das mit und arbeitet daran - und das machen wir hier ja irgendwie alle, denke ich.

Zitat von moo:
Ich hoffe, dass dieser lange Exkurs für Dich von Nutzen ist und danke für Deine (schon oft gepriesene) Nachhaltigkeit!

Das wird die Zeit zeigen. Der Brief ist auf alle Fälle sehr interessant. Danke fürs Teilen.


Zitat von moo:
Ich würde mehr loslassen durch anders loslassen ersetzen.

Ja, damit bin ich einverstanden.

Ich glaube irgendwas ist angekommen

Zitat von moo:
Ich würde dem zustimmen, wenn es weder Du, noch Konrad Lorenz sondern der Hahn sagen würd

Ich denke K. Lorenz hat dies aus dem Sozialverhalten des Hahnes geschlossen. Aus seiner genauen Kenntnis über seinen Platz in der Hackordnung auf dem Hühnerhof.
Ohne Ich- Bewusstsein ist das nicht denkbar.

A


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