ich bin hier neu und habe mich hier angemeldet, um euch meine Erfahrungen mit Panikattacken und Angststörungen mitzuteilen, in der Hoffnung dem einen oder anderen mit meiner Erfahrung helfen zu können.
Zu meinen Panikattacken:
Seit wann habe ich die Panikattacken?
Seit dem 05.01.2016, seit 3-4 Tagen endlich wieder Ruhe!
Wie fing die erste Attacke an?
Das ganze fing an mit plötzlichem Schwindel, starken Palpitationen und starker innerer Nervosität.
Wie oft und unter welchen Umständen traten die Panikattacken auf?
Unabhängig von dem wo ich war und was ich gemacht habe, meistens abends. Zuhause, beim Einkaufen, auf der Arbeit...
Was wurde ärztlicherseits Untersucht?
EKGs mehrmals im Rettungswagen, in der Notaufnahme, zuhause vom Notarzt. LangzeitEKG beim Hausarzt. Blutbilder mehrmals. Sonographie Schilddrüse.
Wie haben sich die Panikattacken angefühlt?
Angefühlt hat es sich wie ein Gurt um den Brustkorb, starke Palpitationen, sodass der Brustkorb sich vor lauter Herzschlag hin und her bewegt hat. Ganz kalte und nasse Füße Hände. Stechen in der Herzgegend, Druck auf der Brust. Heulattacken und Todesangst während der Panikattacken. Sehr starke Angst, dass etwas schlimmes mit meinem Körper passiert.
Wurden Medikamente oder Hausmittelchen eingesetzt?
Ja, Tavor 0,1mg in der Notaufnahme. Bidicin zur Beruhigung 3-4x am Tag zur Prophylaxe. Neurexan auch zur Prophylaxe (also vor der Panikattacke, zur Vorbeugung, da sie während einer Panikattacke so gut wie nichts nützen)
Wie und wann verschwanden die Panikattacken?
UND HIER KOMMT DAS INTERESSANTE AN DER GANZEN GESCHICHTE.
Bis zu dem Moment war ich davon überzeugt, dass ich entweder psychisch oder kardiologisch Krank bin und habe einen ganzen Monat lang eine ständige Todesangst verspürt, bis ich meinem Zahnarzt (JA! ZAHNARZT) die Symptome bei einer Kontrolle schilderte und dieser darauf bestand, den einzigen und recht gesunden Weisheitszahn, der in dem Moment so Wachstumsschübe hatte, zu entfernen. Ich war verzweifelt vor lauter Panikattacken und habe zugestimmt, denn ich dachte, es geht nicht mehr schlimmer! Der Zahn wurde SEHR SCHMERZHAFT rausoperiert, dabei stellte man fest, dieser drückte mit den Wurzeln einen Nerv zusammen (Obwohl ich ÜBERHAUPT KEINEN SCHMERZ an dem Zahn verspürte).
Nach der Zahn-OP bekam ich abends starke Nackenschmerzen, da ich sowieso schon einen Monat AU war, ging ich direkt am nächsten Tag zum Orthopäden, der eine Osteochondrose an der HWS feststellte. Nichts wildes, aber unangenehm. Salzablagerungen an der HWS aufgrund Bewegungsmangel (arbeite am Schalter bei den Gelb-Blauen, bewege mich kaum in den 8 Stunden, starre nur auf den Bildschirm).
Sollte sofort mit Dehnübungen an der HWS anfangen. Mache ich seit einer Woche jeden Morgen und ja, ob man es glaubt oder nicht , die Symptome sind weg!
Wann waren die Symptome weg?
Die Panikattacken kamen von heute auf morgen einfach nicht mehr zurück! Habe abends schon da gelegen und gewartet, dass es wieder anfängt wie jeden Abend. Es kam nichts! Lediglich starke Müdigkeit und Nervosität. Der Druck auf dem Brustkorb war noch tagelang da, der mir das eine oder andere Mal schon Panik bereitete, aber ohne den Drang den Notarzt zu holen, den ich sonst hatte. Zittern in den Händen habe ich immernoch, aber deutlich weniger. Seit Tagen ist auch der Druck auf dem Brustkorb vorbei.
Was ich euch, ihr Lieben, sagen möchte ist, dass man nicht immer meinen soll es wäre kardiologisch oder psychisch bedingt. Eine kranke HWS kann das vegetative System sehr stark durcheinander bringen. Dies war bei mir der Fall. Bei einer vegetativen Dystonie werden die Elektrolyte deutlich durcheinander gebracht. Das können die meisten Allgemeinmediziner garnicht richtig deuten und geben dem keine Aufmerksamkeit. Bei mit war der Natriumwert sehr hoch, mein HA meinte ich würde zuviel Wasser trinken und zuviel salziges Essen, ich weiß aber ganz genau dass ich weder viel salze und wirklich sehr wenig trinke. Erst der Zahnarzt verstand in dem Moment worum es ging, der Zahn wurde nur vorsichtshalber entfernt.
Mit Dehnübungen und Spaziergängen habe ich es gut hinbekommen und Neurexan nehme ich seit einer Woche nicht mehr. Elektrolyte sind jetzt wieder in Ordnung und seitdem geht es mit sehr gut.
Aber auch ein Monat Auszeit haben mit sehr geholfen, dem Arbeitsstress zu entfliehen und mal Zeit für sich zu haben.
Alles in einem kann schon solche Angstzustände auslösen.
Wünsche euch allen alles Liebe und baldige Besserung!
Sorry für den saulangen Text
08.02.2016 14:29 • • 09.02.2016 x 1 #1