Seit ca vier Monaten leide ich an einer angststörung und bin eigentlich ein Frischling aber eins habe ich geschafft: ich bin frei von panikattacken und habe mir immer vorgenommen meinen weg da raus mal niederzuschreiben.
Kurzfassung zum Anfang:
Erste panikattacke vor 4 Monaten nach einer Weihnachtsfeier
Übelkeit-schwindel-hyperventiliert-dachte muss sterben-Krankenwagen-Krankenhaus-Bluttests-noro Virus festgestellt
Eine Woche lang jeden Tag panikattacken, wusste nicht was das ist. Bis es mir mal eine Notärztin (in der Woche verging kein Tag ohne Notarzt) erklärt hat und mit mir die wahrscheinlich allseits bekannte Atemübung (tief ein-dann aus atmen-kurz Pause-dann wieder) durchgeführt hat. Sie sagte mir, ich solle mir mal im Internet und NUR bei Wikipedia panikattacken durchlesen. Dann wusste ich: alles klar, psychischer schei.
Voller Verzweiflung lies ich mich am nächsten Tag in eine Psychiatrie einweisen weil ich mich außerhalb eines Krankenhauses nicht mehr sicher fühlte.
Ich verbrachte 5 Wochen dort. In diesen 5 Wochen las ich viele Ratgeber, ging jeden Tag mehr schritte raus aus der Klinik, machte immer mehr. Am Anfang mussten mich Freunde begleiten. Irgendwann stand ich dann selber in der vollen Einkaufsstraße und fühlte mich gut.
Was mir half:
-Atemübungen: jeden Tag, zehn Minuten. Auch wenn keine panik da war! Man muss sie sich für den Ernstfall aneignen! Im Ernstfall dann: hinlegen, anlehnen, stehen bleiben, hinsetzen und ATMEN! Egal wie lange es dauert!
-Konfrontation: ich kann heute wieder (fast, dazu später) alles machen. Die Situation aushalten. Um Himmels Willen Leute. Wenn ihr nur an panikattacken leidet dann geht verdammt nochmal raus und haltet es aus! Am Anfang mit Begleitung und dann alleine!
-ein Satz, den ich mal in einem Ratgeber gelesen habe: diese Menschen um mich rum sind nicht meine Feinde und würden mir im Ernstfall helfen und mich weder auslachen, geschweige denn liegen lassen, wenn ich wirklich umfallen sollte!
-progressive muskelentspannung nach Jacobsen. Dachte am Anfang was bitte soll das bringen?. Aber es hilft. Auch das, Jeden Tag! Nicht nur wenn es einem schlecht geht.
-Sport, ganz klar. Der Körper läd adrenaline ab, was panikattacken ja zum Höhepunkt treibt. Es reicht auch schon nach'm aufstehen ein paar sit ups und Kniebeugen, viel spazieren gehen.
Das zu den panikattacken.. Die sind bei mir jetzt seit 2 Monaten weg und ich bin mir auch 100% sicher dass ich so leicht keine mehr bekomme. Klar, einen Anflug von ihnen hab ich oft bemerkt aber sie ist nie wieder hochgekommen.
Mein Problem jetzt: habe eine herzangst entwickeln. Eine dauerhafte Angst, die mir mein Leben versauen will. Ich habe eine Angst vor dem plötzlichen Tod entwickelt und habe angst alleine zu sein.. Mache ab Mai eine stationäre Therapie um auch diese Angst noch loszubekommen. Ich glaube daran, dass man alles schaffen kann.
Man lebt nur ein einziges mal! Wir sollten ALLES versuchen dieses Leben nicht dieser *beep* (tschuldigung ) angst zu überlassen! Kann dieses Wort schon gar nicht mehr hören..
Dieser Beitrag sollte auch speziell nur für Leute sein, die NUR an panikattacken leiden und sich deshalb nicht mehr raus trauen.
Ich hoffe, ich konnte jemandem helfen.
02.04.2014 20:34 • • 15.02.2024 x 11 #1