Ohne Medikamente zurück ins normale Leben

@Rosenzauber

Um es genau zu sagen, auf der Couch. Ja, genau so war es. Ich dachte, mein Leben wäre vorbei und ich bin organisch schwer krank.

Zitat von sandracookie:

ja mit den Tabletten geht's mir teilweise besser, aber die negativen Verhaltensmuster, die beheben sie nicht und daher muss man abwägen. Braucht man die Tabletten um überhaupt fähig zu sein an solchen Sachen zu arbeiten oder schafft man das auch noch so. Wenn die Nebenwirkungen zu sehr Probleme machen ist bei mir der Punkt erreicht, wo die Kosten den Nutzen der Medikamente überwiegen.

Du sprichst mir aus der Seele.

@Rosenzauber
So war das während meiner ersten Einnahme von Fluoxetin auch. Deswegen bin ich eigentlich kein Gegner der Medikamente und jeder sollte da selbst in seiner Situation mit seinen Ärzten abwägen.
Bei der zweiten Einnahme hatte ich allerdings Gewichtszunahme, übermäßiges Schwitzen, vor allem im Gesicht, hab Zyklusbeschwerden, die damit zusammenhängen können, war während der Phase beim Einschleichen tagelang müde und konnte kaum Aufstehen, zuletzt hatte ich dann Nebenwirkungen plus meine psychischen Symptome von vor der Einnahme. Insgesamt habe ich hormonelle Probleme seit Schwangerschaft, Geburt, Stillen, Abstillen, die sich nicht regeln, aber auch nicht wirklich körperlich festlegen lassen (also Schilddrüse ist zb unauffällig und Bluttests anderer Hormone auch).
Mag sein, dass die aufgezählten NW vergleichsweise harmlos sind, aber sich nicht wohlfühlen vom Gewicht her und schwitzen ist auch ne Belastung im sozialen miteinander.
Und tja beim Bupropion, wenn das solch heftige Gedanken bei mir hervorruft, dann nein danke.
Ich finde es halt schwierig, dass man nicht sagen kann, welches Medikament nun das passende ist und das erst wochenlang ausprobieren muss, dadie Wirkung leider nicht sofort einsetzt. Ich kann halt beides verstehen, manchmal ist es der richtige Weg sie zu nehmen, manchmal nicht. Aber das ist sehr individuell...

@Rosenzauber

Man muss den anderen ja nicht immer verstehen, weißt du?

Zitat von Rosenzauber:

Aber die leichten Antidepressiva sind dagegen smarties. Ich fände es nur nicht gut dass Menschen die hier Angst vor Medikamenten haben hier lesen dass man es auch ohne schaffen kann und sich nicht ihren Ängsten stellen.

Diesen Absatz finde ich etwas daneben. Du schreibst, dass „leichte“ AD wie Samarties überhaupt kein Problem sind und nur gutes tun. Warum denn haben so viele dann starke NW? Du kannst Bonbons doch nicht mit straken Mitteln vergleichen. Im Forum schrieben genügend, wie gut AD sind, aber niemand darf mal schreiben, wie schlecht sie auch sein können. Es ist doch nicht schlimm, wenn Ängstler auch lesen, dass AD eben nicht immer nur gut sind. Warum darf man schreiben wie toll sie sind, aber nicht, wie schlecht sie auch sein können?

AD könne und sind bestimmt auch eine Stütze bei manchen, aber sie werden niemals das eigentlich Problem lösen.

@Rosenzauber

Das hat mich auch gewundert und war später eine zusätzliche Angst von mir . Mein Mann und mein Sohn selber.

@Rosenzauber


Das wird sich dann zeigen. Krebs wird nicht von allein oder nur mit einer Therapie weggehen können. Aber eine leichte bis mittelschwere psychische Erkrankung, kann sehr wohl auch ohne angegangen werden.

Zitat von Rosenzauber:

Ich frag mich dann nur wenn ihr zum Beispiel eine schlimme Krankheit hättet wie Krebs oder einen Schlaganfall würdet ihr auch im Krankenhaus ...

In solchen Fällen würde ich persönlich auf jeden Fall OP/Medikamente in Kauf nehmen. Ich nehme auch gegen andere Krankheiten welche (Asthma, Allergien zB). Es gibt viele Fälle in denen Medikamente gut und nützlich sind, aber sie haben auch Nebenwirkungen und können andere Probleme verursachen. Das meine ich mit Kosten/Nutzen abwägen und was die Ursachen meiner psychischen Probleme angeht, ist mir einfach bewusst, dass manches immer wieder kehren wird, wenn ich nicht weiter mit Therapie sozusagen an der Wurzel des Übels arbeite. Aber es kann und darf jeder seine eigenen Erfahrungen machen, die Hauptsache ist doch, dass man aus dem Tief/seiner Krankheit raus kommt, unabhängig ob mit oder ohne Medikamente.

puuuh Mensch hier werden ja wieder vergleiche gezogen die hinken schlimmer als manch 90 Jähriger Opi.

Gewisse Krankheiten kann man einfach nicht ohne Medikation heilen, stagnieren oder in den griff kriegen.
Gewisse psychische Probleme allerdings schon, und das ist es doch worum es hier geht. Das es auch ohne gehen kann.

@Rosenzauber

Es würde nichts bringen und deswegen lasse ich das auch. Du und auch andere können ihre Medikamente nehmen, so viel und so lange wie sie wollen und da rede ich ihnen auch nicht rein. Hier, wie gesagt, nur Erfahrungen, wie und ob es ohne möglich ist.

Jeder macht es so, wie er oder sie es für richtig hält. Ich bin an einem Punkt, wo ich weiß, dass nur ein konsequentes an mir arbeiten, mir auf lange Sicht weiter helfen wird. Ich möchte nichts unterdrücken, ich möchte lernen damit umzugehen und noch stärker aus der Sache heraus kommen. Das ist aber nur meine Entscheidung, die ich ganz allein für mich getroffen habe.

Und ich habe mir die NW eines AD erst gar nicht durchgelesen. Ich weiß von vielen, was sie mit und was sie ohne AD durchgemacht haben.

@Oakley

Danke!

@Oakley

Und das ist doch auch gerade etwas schönes, wenn man es evtl. auch ohne schaffen kann oder nicht?

@Rosenzauber

Wenn du welches nimmst, dann bist du denke ich auch in ärztlicher Behandlung. Und wenn dem so ist, wird dein Arzt dir dies bestimmt dann auch mitteilen. Wir wissen ja nicht, wie und was für Probleme dir zu schaffen machen. Und auch wenn sind NW ja meistens ähnliche Symptome wie als wenn man keine nehmen würden. Von daher, schwer zu sagen.
Bei langer Einnahme leiden irgendwann auch innere Organe, so wie es auch bei anderen Medikamenten wäre.

@Beebi

Ja krass, da hast Du auch was mitgemacht. Wahnsinn wie Du das geschafft hast. Ich nehme schon sehr lang Antidepressiva aber meine Blutwerte sind immer top. Mich hat sogar eine Ärztin gefragt, ob ich überhaupt schon mal Alk. getrunken habe, weil meine Leberwerte schon zu gut seien. Nehme auch Schilddrüsentabletten und Vergleiche das auch immer etwas damit. Mir fehlen sowohl im Gehirn als auch in der Schilddrüse bestimmte Botenstoffe, die ich durch die Medikamente bekomme.
Aber was ich auch merke, Dass sich die Probleme nicht auflösen oder negative Verhaltensweisen, Glaubenssätze usw.

@Rosenzauber

Dann hast du und viele andere Glück und das gönne ich euch auch von ganzem Herzen. Leider haben nicht alle so ein Glück und reagieren mit NW. Es gibt keine Medikamente, welches auf Dauer keinen Schaden anrichtet.

Eine Frage habe ich. Du nimmst es schon zehn Jahre, richtig? Hast du es ohne denn schonmal probiert , oder ruhst du dich auf den Tabletten aus? Was natürlich völlig in Ordnung wäre, wenn es dich glücklich und zufrieden macht.