wie wohl einige hier leide ich auch seit langem an einer sozialen Angststörung in Kombination mit einer Depression.
Ich persönlich bestand schon immer darauf, dass ich nur den Weg der Psychotherapie ohne Behandlung mit Psychopharmaka gehe, da ich insofern noch relativ gut durch den Alltag gekommen bin.
Für andere ist das vielleicht anders und da wäre dann wohl die Unterstützung mit Medikamenten sinnvoll.
Als erste Maßnahme gegen meine soziale Angststörung habe ich damit angefangen Kraftsport zu betreiben. 1 ganzes Jahr lang bin ich regelmäßig ins Fitnessstudio gegangen. Das ganze ohne Erfolg. Die Ängste sind gleich geblieben.
Seit Anfang diesen Jahres bin ich dann zu einer Psychiaterin gegangen. Die hat natürlich erstmal körperliche Untersuchungen angeordnet, und so fing es dann langsam an.
Zunächst gab es ein kleines einfaches Blutbild. Auffällig war hier im Grunde nur der stark erhöhte Schilddrüsenhormowert (TSH), also Diagnose: Hypothyreose unbekannter Ursache.
Nach dieser Diagnose habe ich mich natürlich im Internet darüber informiert, und bin dann den Weg über die Radiologie, Endokrinologie und Neurologie gegangen.
Beim Endokrinologen wurde ein großes Blutbild angefertigt.
Dort kamen dann die Diagnosen: starker Vitamin D-Mangel, starker Vitamin-B12-Mangel, Hormonmängel (Testesteron, LH, Prolaktin,...)
Nach Recherche über diese Vitamine fand ich teilweise echt interessante Themen. Es gibt sogar Menschen die eine gewisse Assoziation zwischen Vitamin D, B12 und dem zentralen Nervensystem sehen. Da psychische Erkrankungen mit den Nerven zusammenliegen habe ich damit begonnen mich über Substitutionsmaßnahmen zu informieren.
Sah dann so aus:
- starke Aufdosierung mit therapeutischen Dosierungen von 50.000 I.E (Vitamin D)
- subkutane Auffüllung von Vitamin B12 mit 1.000mcg/Hydroxocobalaminacetat wöchentlich 2x
Ausgangswerte waren ein B12-Spiegel von 140pg/ml und ein D-Spiegel von 7,8ng/ml
Seit etwa 2 Wochen muss ich sagen, dass mir diese Therapie extrem weitergeholfen hat. Meine soziale Phobie ist auf einem Stand dass ich sagen kann, dass ich sehr souverän durch den Alltag komme.
Damit meine ich, dass ich problemlos auf Menschen in der Öffentlichkeit zugehen kann und mich mit Ihnen unterhalte.
Natürlich waren das nicht NUR die Ausgleiche der Hormonmangellage, Vitamindefizite, aber Sie haben sicherlich um ein erhebliches beigetragen.
Bitte denkt jetzt nicht das wäre ein Allerheilmittel, ABER ich bin fest davon überzeugt (leider sind die Forschungen noch bei weitem nicht so weit) dass Mängel, gerade die, die das zentrale Nervensystem beeinflussen sehr sehr wichtige Faktoren sind, die es mitzutherapieren gilt!
In Kombination mit Ausdauersport in Form von Laufen, hat das meine soziale Phobie im Grunde so stark beeinflusst, das sie mittlerweile kein Thema mehr ist und ich mehr Freude am Leben habe.
Hatte so den Drang meine Erkenntnisse zu teilen. Ich bin kein Arzt, daher sind meine Informationen ohne Gewähr. Die Maßnahmen hier verhindern nicht dass die Notwendigkeit einer Psychotherapie doch sehr gegeben ist. Ich persönlich empfehle jedoch, Abstand von Psychopharmaka zu nehmen. Sie sollten höchstens als Hilfsmittel für Startschwierigkeiten eingesetzt werden. Auch sollte es nicht leichtsinnig eingesetzt werden und gut bedacht sein.
Leider zeigt meine Erfahrungen mit Ärzten dass die Hormon- und Vitaminlage stark unterschätzt wird.
Meinen Wissenenstand habe ich durch das Internet und durch zahlreiche Gespräche mit Endokrinologen, Allgemeinärzten und Psychiatern erlangt.
30.06.2017 15:38 • • 13.07.2017 x 6 #1