Ein Psychologe oder Psychotherapeut bin ich nicht. Werde mich dir als solcher auch nicht andienen.
Während meines Studiums, wie auch später berufsbegleitend erhielt ich Ausbildungen in angewandter Psychologie. Meine Kernkompetenz liegt jedoch in der Wirtschaft und der Analyse. Nach einem Burn Out geriet ich jedoch in eine, deiner Beschreibung sehr ähnliche Situation. Arbeitete mich daraus hervor. Begleitend studierte ich. Allerdings nicht, um irgendwann als 'psychologischer Psychotherapeut' tätig zu werden, sondern um meine beruflichen wie gesundheitsbedingten Erfahrungen in ein Konzept umzusetzen. Dieses wird derzeit in Teilen in der Praxis geprüft. Mein Ziel ist jedoch nicht die Erstellung von Therapien und deren Umsetzung, sondern die Erstellung von Konzepten in der Unternehmens-, Managementberatung, welche eine aktive Prävention von (u.A.) Burn Out beinhaltet.
Allerdings ist dies für deine Herausforderungen mehr nachrangig. Bei dir braucht es eigentlich 'nur einen Freund', der dir hilft deine Gedanken zu ordnen und auf den Punkt zu bringen. Ähnlich wie es seinerzeit bei mir ein guter Freund tat.
Zitat von Klausto:Nun die eine Herausforderung ist eine Einzeltherapie zu beginnen, eine 2. Herausforderung ist zu suchen und zu wissen was ich nun will, Freundin oder nicht das ist meine größte. [ ... ] Ich las einiges über NPS, ich habe Schwierigkeiten an eine Heilung zu glauben an aufstrebenden Gefühlen meiner Freundin gegenüber.
Ich habe selber diverse Diagnosen gehört. Von Ich find nix, über du hast nix, hin zu Simulant. Dann brach der 'Simulant' 2007 zusammen und war lange völlig arbeits- und handlungunfähig. NPS habe ich auch gehört, dies wurde allerdings zwei Sitzungen später wieder ausgetauscht. Viele Diagnosen sind Verlegenheitsschubladen. Ist übrigens nicht von mir, sondern ein Zitat.
Aus diesem halte ich es für sinnvoll, wenn du zweigleisig heran gehst. Einmal nach einer Einzeltherapie und einen passenden Therapeuten suchst. Das braucht seine Zeit. Andererseits würde ich beginnen mich selber zu sortieren und Punkt für Punkt in Angriff nehmen. Um wieder festen Stand unter den Füßen zu bekommen. Die Sache mit deiner Freundin kannst du danach in Angriff nehmen. Für eine Beziehung sollte man sich zunächst selber relativ sicher sein. Damit kannst du aber sofort beginnen und einen ersten Punkt in Angriff nehmen.
Aber auch das ist deine Entscheidung.
Ich betrachte das Ganze aber nicht viel anders, als wolle man Fahrrad fahren lernen. Die 'ersten Meter' hilft jemand, das Gleichgewicht zu wahren, danach geht es allein weiter. Austauschen kann man sich über seine Erfahrungen danach immer. Nur macht es m. A. n. wenig Sinn, vor dem Aufsteigen über Bergrennen oder die Tour de France zu unterhalten. Dazu ist später immer noch Zeit, meist jedoch nicht mehr von Interesse...
Zitat von Klausto:Und auch hätte ich gerne gewusst was und andere sagen zu dem Link was ich dir gepostet habe
Ob der Erlebnisbericht auf dich passt oder nicht, wird dir kein Mensch außer dir selbst sagen können. Allerdings halte ich ihn nicht einmal einer ernsten Prüfung wert. Es sei denn, du willst Äpfel mit Birnen innerhalb der 'Dr. Sommer Seite' der Bravo vergleichen. Teilweise muss ich deinen Ratgebern, die dir von der Ratsuche im Internet abraten, recht geben. Du wirst Quellen mit ernsthaften und wissenschaftlichem Hintergrund finden, ebenso wie pseudowissenschaftliche und solche, die nicht einmal letztere Bezeichnung verdienen. Ich stolperte gar vor Jahren über eine englischsprachige Seite, auf der *beep* zum Propheten hochstilisiert wurde...
Zitat von Klausto:Wieso bekommt man die Zufriedenheit nicht geschenkt deiner Meinung nach? also ich kenne viele Leute die gläubig sind und zufrieden sind, dank dem Herrn und den Glauben und sie beschäftigen sich auch damit und sind eben zufrieden weil es im Leben wenig gibt was wirklich ist außer dem Glauben, der rettet dich alles andere eh nicht.
Gehe hin, interviewe die Menschen, untersuche ihr Leben. Stelle fest, wie sie zu ihrer Zufriedenheit kamen. Mein Ergebnis war, diese Menschen stellten völlig andere Erwartungen an ihr Leben, als ich es tat. Waren mit deutlich weniger zufrieden. Auch hatten sie das, was sie hatten, 'mit Gottes Hilfe erarbeitet'. Geschenkt war ihnen jedoch nichts worden. Im Gegenteil, ich konnte oft nur feststellen, dass ihr Glaube ihnen Stärke gab, teilweise sehr harte Schicksalsschläge zu verarbeiten. Aber prüfe selber, achte darauf, dass du nicht Gefahr läufst Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Meiner Erfahrung nach kann Glaube retten, muss es aber nicht. Wird es auf keinen Fall, wenn du selber dazu nichts beiträgst. Erinnere dich an die Anekdote 'Gott wird mich retten'.
Als somatoforme Störung (umgangssprachlich auch psychosomatische Erkrankung) bezeichnet man körperliche Beschwerden, für die keine organische Ursachen gefunden werden können. (https://de.wikipedia.org/wiki/Somatoforme_St%C3%B6rung) Wiki betrachte ich als recht seriöse Quelle.
Nicht zuletzt hast du als Vertriebler im PK-Bereich eine häufig unterschätzte und offenbar noch ungenutzte Quelle direkt vor deiner Nase: Deine Kunden als Menschen. Höre ihnen zu. Gib ihnen Gelegenheit dir ihre Erfahrungen und Sorgen mitzuteilen. Nimm dich dazu zurück. Stehe ihnen mit Rat und Tat zur Seite, wenn du es tatsächlich kannst und sei einfach nur das Ohr, das zuhört, wenn du es nicht kannst. Meine Mandanten dankten es mir auf mehrere Arten. Unter Anderem habe ich durch sie mehr gelernt, als es mein Studium und alle Seminare danach vermochten.
Aber auch dies ist deine Entscheidung.
11.03.2016 20:30 • #21