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Hey.

Wer von Euch war wg. der Psyche schon mal in der Klinik; wie lange und was hat es gebracht?

Vor 20 Jahren ergriff mich auf der Autobahn das erste Mal die Angst, wobei ich nicht wusste was mit mir los war. Ich hyperventilierte bei 160 Sachen mitten auf der Autobahn. Ich fuhr weiter zu meinem Freund und flugs ins KH. EKG und das Übliche. Die EKG´s die ich habe machen lassen kann ich nicht mehr zählen.

Mein Zustand verschlechterte sich und ich ging freiwillig nächtens in die Notaufnahme. Daraus wurde 1/2 Jahr.

Ich bekam 8 mg Tafil, ein AD, ein Schlafmittel und so schlief ich wochenlang rund um die Uhr. Das einzig Positive war, das ich damals Privat versichert war und so hatte ich einmal die Woche ein Gespräch mit einem Thera. Nach nem halben Jahr wurde ich mit 4,0 mg Tafil entlassen und weg war garnichts. Weiter EKG´s etc. Lange wusste ich garnicht was ich überhaupt habe, da vor 20 Jahren das mit den Ängsten noch nicht so publik war. Erst durch eine Fersehsendung wurde ich darauf gestoßen und besorgte mir alles an Fachliteratur was es gab. Vieles half nicht und bei 2 Büchern bin ich hängengeblieben.

Habe die Reduzierung von Tafil selber in Angriff genommen, wobei ich sie in all den Jahren immer zur Hand hatte.

Irgendwann war ich es leid und besuchte einen VHS-Kurs, machte Yoga, ging zur Aquagymnastik und schlussendlich gab ich meinen Bürojob auf und arbeitete als Gärtnerin. Von da an gings bergauf und dies bis vor gut einem Jahr.

Auf der Arbeit wurde ich mies gemobbt und es zerriss mir das Herz. Ich schlief nicht mehr, aß nichts mehr und nahm in meiner Verzweiflung wieder die Tafil und war erneut bei 4,0 mg, was nichts half. Es stimmte was nicht mit mir. Ich entschied mich erneut für die Klinik. Vier Monate war ich dort. Keine Gespräche, Beschäftigungstherapien die nicht wirklich was brachten und so wurde erstmal ein Entzug vom Tafil durchgeführt, dafür bekam ich Tavor, dann Diazepan und die AD´s wurden probiert. Ich bekam Citalopram wovon ich nicht wirklich was merke.

Ab nächster Woche werde ich eine ambulante Thera in Anspruch nehmen. Ferner habe ich mir vorgenommen wieder schwimmen zu gehen, Yoga zu machen etc. Momentan bin ich bei 0,5 mg Tavor und werde sie kommende Woche absetzen, da der Thera keine Therapie mit Benzos macht.

Beruflich bin ich hin und hergerissen und denke da liegt der Hund begraben.

Geholfen haben mir die Aufenthalte nicht wirklich, da der Weg sehr hart war und ich ihn selbst gehen musste.

Wie sind Eure Erfahrungen?

06.08.2015 13:46 • 08.08.2015 #1


15 Antworten ↓

Liebes Vergissmeinnicht, es liegt an der Bewertung deiner Situationen. Durch deine Jobveränderung hattest du ja mal einen Erfolg.

Hinterfrage dich zum Thema Mobbing und zu deinem Anteil daran. Nicht falsch verstehen, es geht hierbei um Möglichkeiten, immer wieder in Situationen zu geraten, die einen runterziehen. Und meistens liegt es an deiner Bewertung der Situation.

Da musst du dich aber selbst anschauen. Was bist du für ein Mensch. Was kannst du ab was nicht. Und warum reagierst du so.

Panikattacken haben was mit Hilflosigkeit, Eingesperrtsein zu tun..du musst sie finden, die Schräglage.

A


Meine Klinikerfahrungen

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Liebe Icefalki,

ja, damals war nach dem neuen Job dr Spuk vorbei.

Mit dem Mobbing tue ich mich schwerer. Merkte bei Aussprache der Kündigung das es mir glühend heiß wurde. Ein paar Tage dachte ich ich hätte Urlaub und dann fing der Spuk mit den Depressionen an. Ich weiß heute, das ich einen Teil Schuld hatte.

Es hat einfach weh getan.

Danke Dir sehr für Deine Zeilen.

Liebe Icefalki.

Ich schaute mir gerade Dein Profil an und las Deine Eingangszeilen hier. Dir erging es nicht anders @ Mobbing und Jobverlust.

Bist Du mittlerweile aus der Depri raus und warst Du je in einer Klinik?

Huhu, bei mir ist alles ok. Klinik war nicht nötig, die depri mit citalopram weg und nach Jobwechsel und Aufarbeitung war ich soweit ok.

Darum hab ich dir geschrieben. Ich wurde gebosst. Komischerweise immer. Und das lag mit an mir. Wer will schon Mitarbeiter, die eigene Ansichten und gewiss auch unbequem sind? Habe lange dazu gebraucht, das zu erkennen und zu verstehen. Aber zwischenzeitlich, liegt wohl auch am Alter, habe ich vieles verstanden.

Auch mein Anrennen gegen Autorität, extremer Gerechtigkeitssinn usw..

Und das Aussprechen von Kündigung, ging mir auch so. War auch immer bis in Mark erschüttert. Kommt bei mir von der Kindheit. Habe gelernt, nur mit Leistung gibt es Anerkennung. Und wenn die versagt wird, obwohl ich so gut bin, dann oh weh.

Also muss man lernen, mit seinen Fehlern oder Ansichten bewusst umzugehen.

Wo sind meine Negativpunkte, wie reagiere ich, was kann ich mir leisten, was will ich überhaupt usw, usw.

Wenn du da mal durch bist, brauchst du keine PA mehr, weil du dann bewusst lebst. Ist aber nur möglich, wenn du auch bei dir suchst und dich kennenlernst.

Eigentlich nicht so schwer, aber du musst ehrlich zu dir sein.

Schau, warum zieht es dir den Boden unter den Füßen weg, wenn du rausgeschmissen wirst. Abgesehen vom finanziellen Aspekt.

Huhu zurück.

Ja, das kenne ich auch mit der Leistung und Anerkennung. Hast Du die Aufarbeitung alleine durchgeführt oder mit einem Thera o.ä.?

Danke für Deine Zeilen; sie machen Mut

Hauptsächlich alleine, mein Psychiater hat mich nur dabei unterstützt und meine Ansichten vernünftig kommentiert.

Hab mich echt lange damit auseinandergesetzt. Und irgendwann begriffen, dass ich ein Leben führte, das mit zuviel Power und innerer Getriebenheit verlaufen ist.

Alles recht machen, trotzdem dagegen anrennen, keine Schwäche zeigen, verletzt zu sein, aber es nicht verstehen, und dann kommen da die Explosionen natürlich in Form von PAs..

Liegt echt an uns und unsere Einstellung zu allem. Aber man muss den Grund erkennen. Wenn du den gefunden hast, verstehst du es besser. Und dann kommt die Bewertung.

Manchmal darf man auch schwach sein, das war mein größter und schwierigster Punkt bei allem. Und vernünftig Nein sagen lernen. Nicht bockig sondern sachlich und wohlüberlegt.

Hey.

Wie lange war der Prozess und tat vieles weh?
Und, wie machten sich bei Dir die PA bemerkbar?

Fragen über Fragen, aber das wirst Du kennen.

Danke Dir.

Ich war 17 Jahren unbehandelt. Und die PAs , die volle dröhnend, mit allem was dazu gehört. Und überall. Damals war das nicht so bekannt.

Meine vermeintliche Stärke hat mir da auch geholfen, bzw. mich Weitermachen lassen. Ich habe soweit es ging, immer funktioniert. Und am Schluss kam dann aber der Zusammenbruch. Dann ging gar nichts mehr.

Ich bin analytisch veranlagt. Habe im med. und Psych. Bereich immer gearbeitet. Dadurch kenne ich auch die psychologischen Fragen der Therapeuten und die habe ich auf mich angewandt.

Das Problem ist aber, wenn du noch in den körperlichen Problemen drin steckst, hast du mehr damit zu kämpfen. Und die Angst von der Angst ist gewaltig.

Irgendwann habe ich mich nach dem warum gefragt. Das ging aber besser mit dem medis, denn da ging es mir ja gut.

Und ich bin seit 11 Jahren soweit ok. Trotzdem noch regelmäßig beim Therapeuten. Das gebe ich auch nicht auf. Viel zu schnell rutscht man wieder in die alte Schiene. Hier schreiben und regelmäßig mich mit mir auseinandersetzen ist gut.

Das ist auch nicht mehr belastend. Und weh tun, nichts ist so schlimm wie die Angst und die Einschränkung des Lebens.

Da kannst du genausogut dich mit deinen Problemen auseinandersetzen, zumal das der richtige Schritt raus aus der Angst ist.

Das Geheimnis ist das annehmen, sowohl der Krankheit als auch der Hintergründe. Und dir vergeben und dich mit all Deinen Macken mögen.

Wir sind keine schlechten Menschen, sondern nur aus irgendwelchen Hintergründen nicht in der Lage, mit bestimmten Lebensumständen vernünftig umzugehen. Sprich,wir machen etwas, das wir nicht wollen, von dem wir aber gar nicht wissen, was es ist und warum es so ist.

Denk in allen Richtungen darüber nach, wer bist du? Und warum machst du dir dein Leben schwer?

Hey Icefalki.

Hm, 17 Jahre sind ne lange Zeit. Mir ging es damals ähnlich, da es nicht so publik war. Das ich nach dem Mobbing eine Depri bekomme ist mir noch klar. Das aber die Ängste vor einigen Wochen wieder anfingen eher nicht. Es ist allerdings anders und somit keine Herzphobie.

Wie oft gehst Du heute zur Thera? Auch mir hilft das Niederschreiben hier und das Einbringen bei anderen Usern.

Nun, warum mache ich mir das Leben schwer ist eine gute Frage. Das ganze finanzielle Fiasko, in einer unglücklichen aber abhänigen (vermeintlich) Beziehung, der/ein Job fehlt etc. pp.

Dann schau dir Deine Beziehung an und frage dich selbst, warum du das tust. Nur dich allein. Musst noch keine Änderung machen.

Warum halte ich an bestimmten Situationen fest? Geh weiter in Gedanken an deine Opfermentalität. Ich denke an Mobbing und Abhängigkeit. Suche nach den ehrlichen Antworten. Warum muss du das aushalten?

Und denke nicht so an die finanzielle Seiten, sondern warum bist du Opfer?

Ich schreibe das ohne Wertung, nicht falsch verstehen. Was zwingt dich dazu?

Liebe Icefalki,

danke für Deine Zeilen.

Ich denke vieles ist Gewohnheit und einmal mehr wenn wir ein wenig älter sind, haben wir bestimmte Muster. Viele schaden aber Veränderung macht Angst.

Und wenn du nur gedankliche Veränderungen machst?

Ich habe es gelernt, dass meine Meinung nicht unbedingt für alle gilt. Ist so ok. Aber ich habe meine Meinung und lebe danach. Ich muss niemand mehr erziehen oder mich krummlegen. Ich muss aber auch andere leben lassen.

Ist so eine innere Freiheit oder Gelassenheit. Ich mache freundlich mein Ding, bin lernfähig, konfliktfähig, durchaus kompromissfähig, aber immer mit mir einverstanden.

Und wenn ich merke, dass ich vom Weg abkomme, dann wird mir so leicht komisch in der Magengrube und dann denke ich bewusst darüber nach. Klappt ganz gut.

Ein guter Weg Icefalki. An der Stelle bin ich noch nicht, da ich mit vielem nicht einverstanden bin mich betreffend.

Liest sich paradox, ist aber so und es ist ein mühsamer Weg.

Meine Liebe, fang mal an, dich zu mögen. Üb das mal. Und häng die Messlatte nicht so hoch.

Hm, wo fängt man da an?! Wird schon.

Danke Dir wie immer für Deine Zeilen. Lese gerne von Dir

A


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