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Guten Morgen allerseits. Ich bin neu hier, komme aus dem norddeutschen Raum und leide seit 1997 an Panikstörungen. Ganze sieben Jahre verbrachte ich damit in ambulanter und stationärer Behandlung. Letzteres bereits 1998 in der damaligen Kleeblatt Klinik Rastede bei Fide und Dagmar Ingwersen. Mein Therapeut damals in Rastede war Dr. Christoph Meyer.

Ich habe meine Probleme mit der Panikstörung normalerweise gut im Griff, dennoch ist es so dass von Zeit zu Zeit die Angst zurück kommt nach dem Motto.: Manchmal, nur manchmal kommen sie wieder...

Mir ist damals gesagt worden das mich diese Angst/Panik Lebenslang verfolgen würde, bis heute ist dies so eingetroffen. Ich habe in Rastede gelernt nach/mit dem 12 Schritte Programm zu arbeiten. Das war für mich nicht immer verständlich und ich habe damit aufgehört.

Nach zirka acht Wochen in Rastede war ich fast Panik frei. Dennoch verblieb ich regelmäßig weitere sechs Jahre in ambulanter psychiatrischer Behandlung. Ich möchte ab und an hier publizieren und mich an Problemen beteiligen diese zu lindern.

07.07.2016 07:30 • 07.07.2016 #1


9 Antworten ↓


Moin minos,

herzlich willkommen im Forum.
Kenne diese Rückschläge nur allzu gut und hoffe, dass Du von den Infos hier profitieren kannst.

Grüße aus Hamburg!

A


Leben mit Panikstörung nach der Therapie

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Hi minos.

nach so langer Therapie hast Du immer noch Probleme? Wie sehen sie aus und wie lebst Du?

Danke für eure Antwort. Wie sehen die Probleme aus. Ich lebe in einer (offenen) Beziehung zu einer Frau mit zwei Kindern (12 und 16). Dies seit sieben Jahren, habe meine eigene Wohnung in ihrer Nähe auch aus dem Grund weil ich Schicht arbeite und weil ich gern auch mal für mich alleine bin. Mit ihren Kindern komme ich gut zurecht, anfangs aber gab es damit schon Probleme und Stress, machte mir auch Sorgen weil ich Angst hatte sie würde mich deswegen wieder verlassen.

Bevor ich sie kennenlernte war ich Single und eigentlich immer alleine, ich wollte es auch so und fühlte mich nicht unwohl dabei. Hatte ich auch guten Kontakt zu Freunden/Kollegen/Familie.

Die Probleme von denen ich spreche liegen im Grübeln und in der Vergangenheit. Mutter starb als ich 14 war 1977, mein Vater Alk. und mein Bruder Behindert (Epilepsie, lebt im Heim). 1997, also kurz vor den ersten Problemen starb auch mein Vater. Das wurde in Rastede in acht Wochen alles aufgerührt und aufgearbeitet. Ich war dort im September 1998 bis November 1998, bis 2004 war ich zusätzlich immer regelmäßig einmal die Woche in Therapie. Das beste in Rastede war die Gruppentherapie gewesen, es war eine schöne Erfahrung und ich habe davon gelernt. Aus dieser Zeit damals habe ich eine gute Freundin gewonnen, sie war auch zeitgleich in Rastede und wir haben regelmäßigen Kontakt.

Manchmal, nur manchmal kommen sie wieder ist da mein Motto.

Das hatte man mir auch damals in Therapie gesagt, ist so sehr oft bei Panikstörungen. Damals vor Rastede bekam ich Diazepam (früherer Name Valium) weil ich dachte ich müsste verrückt werden und sterben. Ich stand kurz davor mir bei diesen heftigen Attacken das Leben nehmen zu müssen. Ich lebte damals in einem Hochhaus und benutzte nicht den Fahrstuhl, dort drin eingesperrt wäre ich durchgeknallt.

Heute lebe ich ohne Medikamente, habe aber immer ein Antidepressiva liegen für den Fall der Fälle. Vor ein paar Tagen war so ein Fall, nun nehmen ich (prophylaxe) vor dem Schlafen gehen eine halbe Opipramol für zwei/drei Wochen, abgesprochen mit Hausarzt.

Es sind aus den Panikstörungen heraus kommend wohl nur ansatzweise leichtere, wie soll ich es aussagen, starke innere Unruhen die mich nicht ruhig sitzen lassen und mich hoch jagen. Auslösend sind, so nehme ich an, Grübeleien und dass ich zu sehr auf körperliches Miss empfinden achtend (z.B. Schmerz/Schwindel etc.). Aber auch so Sachen wie meine Angst vor dem danach, also was ist nach dem Sterben. Ich denke da oft an meine Mutter, habe immer dass Gefühl sie ist in einer anderen Art und Weise immer noch da. Diese extrem komischen Gefühle fühle und schmecke ich richtig und sie lösen dann schlagartig die Panik aus.

Ich bin aber Schwingungsfähig und habe gelernt mich gegen diese Panik auch zu erwehren. Ich muss dann etwas machen wie Arbeit/Sport etc. und mit dem Grübeln aufhören was aber nicht einfach ist. Es ist so schwer nicht zu Grübeln und nur noch zu leben, ein Leben ohne Grübeln wäre doll. Ich erwische mich so oft bei Grübeln, merke es manchmal gar nicht wenn ich gedanklich wieder wo anders bin. Wünsche euch einen guten Tag...

Hi minos,

und ziehst Du in Erwägung nochmals Therapie zu machen?

Zitat von Vergissmeinicht:
Hi minos,

und ziehst Du in Erwägung nochmals Therapie zu machen?


Nein! Eventuell und wenn überhaupt nur Stationär in einer Klinik mit Erfahrungen im Bereich Panik und Angststörung. Ich hätte gern noch einmal eine/meine Familienaufstellung gemacht, in Rastede war ich zu feige, aber dass dabei sein und Mitmachen alleine war schon der Hammer.

Hallo Minos

Bei mir begann auch alles mit Panikattacken 1995 und wurde dann zur GAS und dann zur Depression. Ein Mitglied dieses Forums hat mal ein Buch empfohlen von einer Frau geschrieben, die jahrelang unter schwersten Panikattacken gelitten hat und als austherapiert galt und dann ihren eigenen Weg da raus fand. Habe es bestellt aber noch nicht gelesen, ich poste hier mal den Link zum Forum, vielleicht wär das ja was für dich

agoraphobie-panikattacken-f4/sehr-gutes-buch-entdeckt-t73616.html

Familienaufstellung finde ich mega interessant. Schon vieles gehört darüber aber selber noch nicht gemacht.

@minos - Herzlich Willkommen hier im Forum auch von mir. Was ist eine Familienaufstellung, oder besser, was wird da gemacht?

Ganz schwer zu erklären. Man vertritt eine Person und versucht seine Wahrnehmungen zu geben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Familienaufstellung

Zitat von minos:
Ganz schwer zu erklären. Man vertritt eine Person und versucht seine Wahrnehmungen zu geben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Familienaufstellung


Ok ... danke.

A


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