Besonders im Trend liegt gerade das Intervallfasten (auch: Intermittierendes Fasten), von dem es im Grunde zwei unterschiedliche Ausführungen gibt.
Bei der ersten Variante (16:8) lässt man jeden Tag für 16-20 Stunden das Essen weg. Die Autophagie setzt nämlich schon nach 16 Stunden ein, bei Frauen etwas früher. Bewegung kann diese Zeit aber auch verkürzen. Auch 12 Stunden sind schon eine Hürde, die man nehmen kann. Wem das zu streng ist, kann sich vornehmen, immer mal wieder eine Mahlzeit auszulassen.
Bei der zweiten Variante hat man Auslasstage, an denen man höchstens 500 kcal aufnehmen darf. Es empfehlen sich 1-3 Tage pro Woche.
Auch sogenannte Entlastungstage sind möglich, an denen man zum Beispiel ausschließlich Obst isst. An einem heißen Sommertag wird es dein Körper dir danken.
Man sollte darauf achten, sich gesund zu ernähren, das gilt auch beim Fasten.
Wer sich mit dem Fasten auseinandersetzt, wird verschiedene Kuren finden. So zum Beispiel das Heilfasten nach Buchinger, das im Gegensatz zum Wasserfasten ein wenig Saft und Brühe gestattet. Einige Experten empfehlen auch Buttermilch, um Muskelabbau zu verhindern. Beim Schleimfasten ist dagegen Haferschleim oder etwas Buchweizen und Obst oder Gemüse gestattet. So stellt sich der Stuhlgang einfach ein, der auch ohne feste Nahrung regelmäßig kommen sollte. Denn unsere Ausscheidungen sind zum Großteil abgestorbene Darmbakterien. Wenn dieser sich nicht einstellt, aber auch um die Fastenzeit zu beginnen, kann man Abführmittel oder Einläufe (gibts in der Apotheke) einsetzen. Diese erleichtern den Verzicht erheblich, da mit einem leeren Magen-Darm-Trakt auch das Hungergefühl schwindet. Deswegen sollte man sich wirklich streng daran halten, keine feste Nahrung zu essen.
Den Entgiftungsprozess kann man durch einen Leberwickel beschleunigen, den man sich während eines Mittagsschlafs unter die rechten Rippen legt.
Für den Anfang kann man sich fünf bis sieben Tage vornehmen, es gibt aber auch Menschen, die ein halbes Jahr gefastet haben. Spätestens bei mehreren Wochen sollte man sich aber professionelle Unterstützung suchen, damit man keinen Nährstoffmangel erleidet. Wer sich gut informiert, kann aber auch alleine fasten. In Gemeinschaft ist es natürlich immer einfacher. Man kann sich austauschen und hat verbindende Erlebnisse. An vielen Orten gibt es gut angeleitete Kurse.
Wenn man Medikamente nimmt oder sich in einer schwierigen gesundheitlichen Lage befindet, sollte man sich vorher mit einem Arzt absprechen.
Es gibt sogar wunderbare Fastenkliniken, an denen das Fasten auch solchen Personen nicht mehr schwer fallen wird, die sich ein paar Tage ohne Essen nicht vorstellen können.
Nach der Fastenzeit ist es wichtig, langsam mit der Nahrungsaufnahme zu starten. Zum Fastenbrechen eignet sich etwa ein gedünsteter Apfel. So lernst du auch gleich einen bewussteren Umgang mit Ernährung. Du wirst merken, dass du ganz einfache Lebensmittel wieder richtig genießen kannst. Bleib dabei und lass nun die ungesunden Dinge weg.
Wenn du Angst hast, dass du es nicht alleine schaffen wirst, such dir Unterstützung und zögere nicht, zum Arzt zu gehen. Es gibt viele wissenschaftliche Belege, die eine heilsame Wirkung belegen können.
Fastenzeiten gibt es in vielen Kulturen und seit ewiger Zeit. Im Christentum gibt es neben der vierzigtägigen großen Fastenzeit von Aschermittwoch bis zur Osternacht je nach Glaubensausrichtung noch weitere Fastenzeiten im Jahr. Auch an einzelnen Wochen- oder Feiertagen gehört für viele Gläubige das Fasten zur Tradition.
Diese wurde leider immer weiter aufgeweicht, so ist zum Beispiel auch das Verbot für Fleisch an Freitagen in den 1960er Jahren vom Papst aufgehoben worden. Heute sollen Christen in der Fastenzeit auf etwas verzichten, das ihnen am Herzen liegt.
Das ist aber nur ein erster Schritt und hat nichts damit zu tun, dass wir uns einer wirklichen Not aussetzen. Um auch geistig zu reifen, ist es ratsam, in dieser Zeit auch bewusster mit Unterhaltungsmedien umzugehen. Lege dir ein Buch bereit, das dich wirklich interessiert.
Im Islam gibt es den Fastenmonat Ramadan, auch im Buddhismus gibt es unterschiedliche Herangehensweisen zum Fasten, um sich etwa auf Meditation vorzubereiten.
Meine Erfahrungen mit Fasten sind bisher sehr gut gewesen und viele Monate Intervallfasten haben meine Disziplin sehr gestärkt. Man sollte nicht erwarten, besonders viel in kurzer Zeit abzunehmen, dafür tut man seinem Körper aber generell etwas gutes und bewirkt damit einen Lebenswande, der es einem erleichtert, sich wieder mehr zu bewegen und bewusster zu essen. Man lernt auch, auf sein Hungergefühl zu vertrauen.
Literaturtipps:
Fröhlich Fasten! von Susanne Fröhlich (Spiegel Bestseller) 222 Seiten
Gesund durch Fasten von Dr. Thomas Rampp und Sabine Pork (Heilfasten, Intervallfasten, Kurzzeitfasten . Bewährte Methoden für jeden individuell anwendbar) 191 Seiten
Habt ihr Erfahrungen mit Fasten gemacht? Kann mich jemand von Saftkuren überzeugen? Ich bevorzuge die klassischen Fastenarten.
29.05.2022 12:26 • • 29.05.2022 x 1 #1