Liebes Forum,
bin neu hier und schon lange auf der Suche nach hilfreichen Methoden zur Bewältigung meiner Angststörung. Wie viele hier habe ich auch schon einiges an Therapien durch, mit mehr oder weniger gutem Erfolg. Seit ein paar Monaten ist es mit den Panikattacken wieder viel schlimmer geworden, obwohl ich davor gut zwei Jahre Verhaltenstherapie gemacht hatte.
Mein, nun Ex-Therapeut, sieht mein Dilemma darin, dass ich mich nicht zu 100% auf die Konfrontationen eingelassen habe. Damit meinte er Konfrontationen, wo ich ohne jegliche Sicherheiten (Handy etc.) die Panik hätte aushalten müssen. Konkret in meinem Fall wollte er mich entweder alleine einsperren oder mich in einem einsamen Waldstück aussetzen. Ich bin mir ja sicher, dass ich auch DAS wohl überlebt hätte. Fragt sich bloß WIE? Ich fürchte ja um einige Traumatisierungen reicher. Deshalb lehnte ich dankend ab und das war dann das Ende unserer Zusammenarbeit.
Nun habe ich mir auch das Buch von dem Bernhardt bestellt. Bin natürlich skeptisch, da ich ja schon vieles versucht habe und mir einige Dinge bei ihm auch nicht gefallen. Zum Beispiel das Abwerten herkömmlicher Therapiemethoden. Es scheint aber irgendwie eine Krankheit dieser Zunft zu sein, sich gegenseitig die Methoden madig zu machen. Ich gebe deshalb da mal nicht so viel drauf.
Jedenfalls bin ich für neues offen und habe jetzt auch nicht den Anspruch auf 100 prozentigen Erfolg (obwohl, schön wär es ja )
Die 10 Satz Methode klingt interessant und ich bin gespannt, wie ich damit zurecht komme und ob sich bei mir dadurch etwas verbessert/verändert.
Mein Denken ist jedenfalls zur Zeit ziemlich negativ. Wenn ich z.B. morgens im Bett schon Angstsymptome habe, geht sofort eine Kaskade von negativen Gedanken, Vorstellungen etc. durch meinen Kopf und der Tag kann dann nur sehr bescheiden werden. Da könnte eine kognitive Umstrukturierung durchaus Sinn machen.
Andererseits beißt sich dieses Umstrukturieren bzw. Kontrollieren der Gedanken irgendwie mit den achtsamkeitsbasierten Methoden. Da geht es ja gerade darum ALLE Gedanken zuzulassen, aber eine Distanz zu ihnen zu entwickeln und sich NICHT mit den Gedanken zu identifizieren, indem man den Gedanken nicht so viel Bedeutung gibt, es sind halt nur Gedanken, nicht mehr und nicht weniger. Was aber sehr schwer ist, wie ich finde. Es setzt z.B. voraus, das man regelmäßig meditiert. Ich kann aber oft nicht mal 2 Minuten ruhig sitzen, wenn ich so rappelig bin. Wie soll ich da zur höheren Erleuchtung finden? Vielleicht klappt ja sowas erst, wenn man das Gröbste der Angststörung überwunden hat? Hat hier jemand Erfahrung mit den achtsamkeitsbasierten Methoden?
Ich hoffe jedenfalls, dass dieser Thread noch lange lebendig bleibt und weiterhin ein fruchtbarer Austausch stattfindet.
LG Silberauge
02.03.2017 09:24 •
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