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Viele Menschen können sich nach eigener Aussage nur dann einer wichtigen Sache voll zuwenden, wenn alles Andere zuerst erledigt ist.

Da Letzteres meist so gut wie unmöglich ist, wandert die ursprünglich als Wichtigkeit benannte Sache währenddessen - oft unbemerkt - in die Kategorie jener Dinge, die dann wiederum erst noch erledigt werden müssen.

Ein Gefühl der Getriebenheit, des Hinterherarbeitens, der Unsicherheit ist die mittelfristige Folge. Längerfristig droht Schuldgefühl, Versagensangst und Selbstverurteilung.

Da die geschilderte Herangehensweise sowieso dazu führt, dass nahezu sämtliche Tätigkeiten oberflächlich ausgeführt werden, kann man sich zur Abwechslung mal fragen, was sich ändern würde, wenn man eine der folgenden Sichtweisenmodelle anwendet:

a) man verwirft die Bewertung - alle Aufgaben sind gleichwertig zu behandeln

oder

b) der wichtigen Sache wird vollumfängliche Aufmerksamkeit gewidmet.

Welche Folgen hätte es?

Antwortsvorschlag:

Sowohl a) als auch b) bringen das Individuum in eine autarke Position - a) ist eine bewusste, selbst gewählte Perspektivenveränderung, b) ist die Umsetzung (!) einer selbst getroffenen Bewertung.

Egal, welche Variante in der jeweiligen Situation zum Zug kommt, wäre eine stabilere und ruhigere Arbeits- und Denkweise die Folge. Und höchstwahrscheinlich auch bessere Arbeitsergebnisse.

Ich könnte mir vorstellen, dass hier sofort der Einwurf kommt: Schöne Theorie, aber in der Praxis. .

Ich behaupte, dass es möglich wäre, das zu praktizieren. Zuerst im Privaten, dann, wenn man die positiven Veränderungen erfährt, auch im Beruf.

Kritiken, Anmerkungen, Ergänzungen etc. sind jederzeit willkommen. Uns allen einen schönen Sonntag!

27.10.2019 07:41 • 27.10.2019 x 1 #1


2 Antworten ↓


Das wichtigste zuerst.
Nach diesem Motto gehe ich schon seit vielen Jahren vor. Diese Sicht habe ich bereits 1991 während eines Aufenthalts in einer psychosomatischen Klinik kennengelernt. Es war Thema einer Gruppentherapie.
Ich habe es privat und beruflich umgesetzt und es hat sich für mich bewährt.
Es gibt einfach Dinge, die keinen Aufschub dulden und sie in die Liste der weniger wichtigen Dinge einzuordnen würde mich total aus dem Takt bringen.
Früher, bevor ich nach diesem Motto lebte, habe ich mich oftmals verzettelt. Habe verschiedene Dinge gleichzeitig angefangen zu erledigen, aber nicht zu Ende gebracht oder/und nicht sorgfältig genug.
Anonsten kann ich Dinge, die weniger wichtig oder unwichtig sind, auch mal liegen lassen. Da mache ich mir keinen Druck mehr.

Ich würde zunächst einmal zwischen objektiv wichtigen und subjektiv wichtigen Dingen unterscheiden, ferner ergibt sich die Frage was wirklich wichtig ist.

Objektiv wichtige Dinge werden erledigt werden, was subjektiv wichtig war und nicht erledigt wurde, war dann vielleicht doch nicht so wichtig.

Eine Rolle spielen auch noch gemochte und nicht gemochte Aufgaben.




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