Eines Nachts lieg ich in der Koje und habe pötzlich das Gefühl ohnmächtig zu werden
Also in ich wie ein Springmesser hoch, um das zu vermeiden. Dazu kam Herzrasen- und stolpern, Hyperventilation und das volle Programm.
Das klang dann nach ner Stunde ca. ab und ich hab mir nix weiter dabei gedacht.
Dann passierte wochenlang nichts, bis dann eines Nachts das gleiche Spiel einsetzte. Am nächsten Morgen bin ich dann zum Doc, der mich kurz beäugte und dann beschloss, dass ich wohl nur nervös sei und mir ne Spritze in den Hintern verpasst hat.
Muss dazu sagen, dass ich in den Tropen in einem Schwellenland lebe und die Docs hier nocht so ein großes Aufheben machen.
Jedenfalls wars dann wieder monatelang alles prima.
Dafür gings dann vor knapp 2 Monaten richtig los. Die gleichen Sympthome und dann fast täglich. Der Höhepunkt war dann, dass ich 2x nachts in die Dorfklinik bin wegen Todesängsten, Herzinfarkt, mit fettem Bluthochdruck(150/100).
Wieder gespritzt worden um down zu coolen, sonst nix.
OK. Dann zum Privatarsch ähh Arzt, EKG OK mit so ne Art kurzen Stolperern, das wär aber normal und hätten viele Menschen
Blutbild gemacht: Schildkröte OK, Zucker etwas zzu hoch und die Blutfettwerte(Triglycerin) auf 400
OK, 1-2 Flaschen Wein pro Tag, 2 Päckchen Kippen und zero Sport ist dann auch nicht so förderlich
Doc hat mir erstmal Fluoxetin verschrieben. Ich mir selbst ne Diät, Alk-Verzicht und die Kippen halbiert. Außerdem angefangen zu walken und zu joggen.
Trotz allem hörte die schei. nicht auf
Meine Zuckerwerte habe ich innerhalb einer Woche halbiert und der Blutdruck hat sich auch weitgehend normalisiert.
Trotzdem jeden Abend um 8: Guten Abend Panik. Herzinfarkt gefällig?
Ich kann dir auch mal schon die Gliedmaßen einschlafen lassen. Kribbelt doch so schön
Der Sport ist mir vorgekommen wie Mord. Obwohl ich soft begonnen habe, dachte ich teilweise das Herz springt mir gleich durch die Brust. Einmal war ich mit meinem Sohn(18 Monate) auf der Schulter im Dschungel walken und als ich am weitesten von daheim entfernt war, kamen die Ohnmachtsgefühle, Herzrasen und der ganze Müll. Und ich dachte nur, du darfst jetzt hier nicht verrecken, dein Sohn allein hier im Dschungel, wer weiss wann hier mal wieder ein Auto voreikommt. Bin also betend und festen Schrittes Richtung Casa, schwitzend wie ein Schwein vor Angst um meinen Sohn. Es war mir egal, ob ich zuhause verrecke, nur meinem Sohn sollte nix passieren.
Natürlich bin ich nicht gestorben und kam gestärkt aus diesem Kampf hervor. Den nächsten Tag bin ich allein knapp ne Stunde durchgejoggt und hab mich danach so gut gefühlt wie selten.
Trotzdem gabs natürlich ein Hallo gegen 20h mit den Freunden der Attacke. Sie wollten mich wieder reinziehen. In den Sog der Panik und der Todesängste. Ich merkte richtig, wenn das Tageslicht anfängt zu schwinden, kommen die Dämonen und wollen mich zu sich in die Hölle ziehen.
Letztlich habe ich zu ihnen bzw zu mir selbst gesagt: OK, kommt und nehmt mich mit. Lasst mich verrecken, ich messe mir trotzdem keinen Blutdruck mehr. Wenn ich jetzt sterbe, kann ich es nicht ändern. Hier gibt es nunmal keinen Kardiologen an jeder Ecke, und die Tests könnte ich eh nicht bezahlen.
Und ich bin natürlich auch wieder nicht gestorben, dafür aber der größte Teil meiner Dämonen, die ihre Macht über mich verloren haben.
Sicher wirkt auch das Fluoxetin langsam, aber das werde ich auch asap wieder absetzen. Muss aber noch ein paar Probleme lösen bis dahin.
Lasst euch nicht unterkriegen!
Euer el panico
16.09.2009 06:30 • • 12.10.2009 #1