Hallo Esel,
ja das stimmt, etwas kurz geraten, das wie. Aber es ist auch wirklich schwer in ein paar Sätze zusammen zu fassen. Ich versuche es aber trotzdem
Bei mir was es zu Beginn sehr wichtig zu verstehen, woher die Herzstolper, das Herzrasen, die Schmerzen in der Brust usw. kamen, da mir diese ganzen körperlichen Symptome die Todesangst machten. Dazu musste ich immer aufschreiben wann sie kamen, wie ich mich vorher gefühlt habe und was ich vorher für Gedanken hatte. So konnte ich etwas mehr Abstand von meiner Situation nehmen und mich selbst beobachten, was echt nicht immer funktionierte, doch mit der Zeit habe ich erkannt, dass die Herzprobleme und Ängste immer zu bestimmten Gedanken oder Situationen da waren. Dann habe ich erkennen müssen, dass es mir psychisch wirklich schlecht ging. Ich habe noch vor dem Ausbruch der Angst fest daran geglaubt mit allem fertig werden zu können, und dass ich keine gravierende psychische Probleme hätte. Als mir dann immer mehr bewußt wurde, dass da doch Probleme waren, mit denen ich doch nicht klar kam, und dass ich im Grunde heftige Kontrollängste in mir hatte, war ich wieder ein Stückchen weiter. Diese Kontrollängste sind dabei eine wichtige Erkenntnis gewesen, da ich so sehen konnte, dass ich mich eigentlich von allen Geschehnissen um mich herum, in meiner Umwelt, bedroht gefühlt habe. Dort könnte das passieren, wenn ich das machen, dann könnte jenes auf mich einstürzen, das kriege ich nicht hin, weil das bestimmt passieren wird, und das kann ich nicht beeinflussen usw. Das Maß war voll und so kam auch der Ausbruch.
Mit diesen neuen Erkenntnissen konnte ich ein gewisses Muster in meiner Angstspiralle erkennen. Es wurde mir langsam bewußt, dass ich kein Herzinfarkt befürchte, sonder völlig andere Sachen. So konnte ich mich langsam auf leichte Angstexpositionsübungen einlasen, wie z.B. alleine in den Supermarkt zu gehen oder ein paar Treppen zu steigen usw.
Klar hatte ich immer wieder ganz heftige Tage und Momente gehabt, wo ich dachte das hat alles keinen Sinn. Ich schaffe das nicht. Warum geht das nicht mehr, früher konnte ich soger das und das usw. heute kann ich nicht mal alleine einkaufen gehen. Aber es blieb mir ja nix anderes übrig, als weiter zu kämpfen und versuchen die Angst zu verlieren.
Was ich wirklich heftig finde und mich noch heute zum Staunen bringt, ist das unglaublich starke Zusammenwirken von der Psyche, also den Gedanken und Gefühlen und dem Körper. Ich musste lernen, dass Schmerzen im Körper, die permanent ihren Ort wechseln zu psychosomatischen Schmerzen gehören. Also erst Schmerzen in der linken Brusthelfte und paar Minuten später in der rechten Hälfte, dann am Bauch z.B. Oder wenn ich sich alles im Kopf gedreht hat und ich dachte ich kipp gleich um, dann weiß ich jetzt, dass mir alles zu viel geworden ist und ich jetzt wieder runter kommen muss. Manchmal war dieser Schwindel mehrere Tag da, ich bin aber nie umgekippt, ich hatte nur wiedermal zu viel gehabt, das nicht verarbeitet und befürchtet die Kontrolle zu verlieren.
Nach der ein oder anderen überstandenen Angstexpositionsübung, war ich dem normalen Leben immer ein Stückchen näher. Ich konnte z.B. wieder mit weniger oder kaum Herzrasen einkaufen gehen, irgendwann auch wieder Autofahren usw. Dadurch konnte ich damit immer besser umgehen, die Abläufe in meinem Körper besser verstehen und auch verstehen wie es dazu kommt. Ich wurde etwas selbsständiger und bekam neue Lebenslust und so ging und geht es heute immer noch weiter...
Ich hoffe damit etwas genauer meinen Weg zur Heilung erläutert zu haben. Ich weiß nicht genau was ich noch schreiben könnte, daher schreib mir falls ich noch irgendetwas vergessen haben sollte.
Lg,
Trusty
23.05.2009 11:29 •
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