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@JniL Zieh dein Ding durch, du brauchst niemandem Rechenschaft abzulegen. Du bist in Wirklichkeit frei, dein Leben so zu leben, wie es für dich stimmig ist.

Ich frage mich immer noch, was das Ganze hier soll.

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Der Sinn unseres Lebens / Seins

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mach was du willst ist eine recht tröstliche Lösung des Anfangssatzes, für mich passt es so

Grundsätzlich finde ich ja solche Gedankengänge interessant... nur weiß ich mittlerweile, sie führen zu nichts.

Mittlerweile denke ich mir auch... nicht so viel denken.... einfach leben.

Manchmal hilfts.

Koans können aufrütteln und uns in eine intellektuelle Enge treiben. Ziel ist es, unsere alltägliche Verblendung zu erkennen, unseren Persönlichkeitsglauben, die vermeintliche Stabilität und Entität von Ich und Welt - und somit unser duales Erleben - zu knacken.

https://de.wikipedia.org/wiki/K%C5%8Dan

Ich habe einige Jahre mit einem Koan zugebracht und darf sagen, dass es einen schon in eine generell einsichtige Lage versetzen kann. Man kann aber auch verrückt werden darüber. Koans können sehr unterschiedlich sein, manchmal werden sie auch kommentiert von einem erfahrenen Zen-Lehrer. Als das beste deutschsprachige Buch zum Mumon-kan (eine der bekanntesten Koan-Sammlungen der alten japanischen Meister) fand ich seinerzeit Zu den Quellen des Zen von Zenkei Shibayama. Ein echter Lesetipp für jemanden, der sich ernsthaft und ggfs. auch ohne persönliche Anleitung mit der Koan-Praxis beschäftigen möchte.

Dr. Ruediger Dahlke hat übrigens immerhin Zazen (= stille Meditationspraxis des Zen, zu der auch die Koan-Arbeit gehört) als ganzheitliche Therapieform bezeichnet und ihm in einem Buch über alternative Therapieformen ein ganzes Kapitel gewidmet. Von daher finde ich die gewählte Kategorie durchaus gerechtfertigt.

Zitat von life74:
... nur weiß ich mittlerweile, sie führen zu nichts.

Das ist doch immerhin etwas

Apropos @MaKaZen, vielleicht wäre in diesem Zusammenhang auch eine Reflektion über Nichts bzw. Leerheit (mu-shin bzw. sunnata) mal ganz reizvoll...

Das 'Nichts' zu reflektieren ist irgendwie Unsinn.

Für mich ist das 'Nichts' die Umkehrung zur 'Fülle des Lebens'. Die beiden bedingen sich. Je mehr 'Nichts' gelebt wird, umso mehr Fülle ist da. Es ist halt dumm, dass das Nichts nicht beschrieben werden kann. Wir Menschen hätten es gerne 'quadratisch praktisch gut'.

Das 'Nichts' kann zugelassen werden, damit jegliches Tun von Sinn erfüllt ist, auch wenn der Sinn nicht beschrieben werden kann.

PS
Achtsamkeit und Meditation werden hier oft als Hilfe genannt bei Angststörungen und PA!

Zitat von MaKaZen:
Es ist halt dumm, dass das Nichts nicht beschrieben werden kann.

Alan Watts hat das aber immerhin mal sehr inspirierend versucht: https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/A...tel=Nichts

Zitat von MaKaZen:
Achtsamkeit und Meditation werden hier oft als Hilfe genannt bei Angststörungen und PA!

Hatte in meiner Depri-Phase auch ein sehr hilfreiches Buch zur Hand (auch für Einsteiger geeignet): https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/P...tfEALw_wcB

@moo Was ist die Quintessenz von Allan bezüglich Nichts?

Kann ich nicht mehr sagen - ist gute 30 Jahre her, als ich das gelesen habe. Allerdings las es kürzlich ein guter Dhamma-Freund und der war äußerst angetan..

Die folgenden Zeilen aus dem 1. Artikel des Tao Te King sind für mich der Masstab aller Dinge

Zitat:
Darum führt das Streben nach dem Ewig-Jenseitigen
zum Schauen der Kräfte,
das Streben nach dem Ewig-Diesseitigen
zum Schauen der Räumlichkeit.
Beides hat Einen Ursprung und nur verschiedenen Namen.
Diese Einheit ist das Große Geheimnis.
Und des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis:
Das ist die Pforte der Offenbarwerdung aller Kräfte.


Schreibweise by MaKaZen
Zitat:
Das Streben nach dem 'Nichts' lässt die Transzendenz erkennen.
Das Streben nach der 'Fülle' lässt das Irdische erkennen.
Beides bildet eine Einheit und ist ein grosses Geheimnis.
Hinter dem Geheimnis verbirgt sich noch ein grössere Geheimnis,
was die Pforte zur Offenbarung aller Kräfte ist.


Am Geheimnis der Einheit vom Nichts und von der Fülle nehme ich teil. Ob ich je das Geheimnis hinter dem Geheimnis erkennen kann, steht in den Sternen.

Ich denke, dass wir Menschen nicht die Fähigkeit haben via Ratio einen Lebenssinn zu finden. Deshalb gibt es ja so viele Antworten von Menschen. Mir sagte z.B. mal ein Pfarrer: Der Sinn des Lebens ist Gott dienen. In der Bibel ist ja auch häufig von Selbstlosigkeit die Rede ( Belohnungen dafür gibts dann nach dem Tod im Himmel. Mein Ex, Katholik war sogar der Meinung, dass der Menschen sozusagen nach Leiden streben soll, damit die Belohnung dann im Himmel umso grösser wird).

Seit ich nach jahrzehntelangem Suchen mit Diskussionen bis tief in die Nacht, zum Resultat kam, dass ich den Sinn des Lebens nie ergründen würde, geht es mir besser. Ich tue viel Gutes für andere, aber auch mich selbst. Und dass es sowas wie ein Himmel/Paradies gibt glaube ich auch nicht. Ich denke mehr, dass wenn wir Menschen spüren können ( was ich ab und zu tue), dass wir in der Welt aufgehoben sind im Sinne eines Dazugehörend zum Ganzen ( ein spiritueller Moment), dann wird es sicher auch schön sein nach dem Tod sowas zu erleben. Ich hoffe dann auf dieses Gefühl.

Da ich mich intensiv auch mit einem Studium bei Elisabeth Kübler-Ross ( sie unterrichtete zur selben Zeit als ich in USA studierte) sowie unendlich viele Bücher über Sterben und Sterbende las, war dort oft die Rede von es ist alles ganz
anders als wir dachten..

Zudem kommt meine urpersönliche Erfahrung beim Krebstod meiner Mutter. Sie fing durch all die Sterbeprozess Fragen, in ihren letzten Lebenstagen war sie gelöst. Sie sah meinen verstorbenen Vater auf sie zukommen, UND sie schaute mich verklärt an , und sagte Es ist alles ganz ganz anders ! Ich fragte sie Wie anders ?. Sie antwortete, das könne sie mit Worten nicht beschreiben. Da muss also was ganz Spezielles rum sein , dass man nicht beschreiben kann.

Zitat von Lina60:
Zudem kommt meine urpersönliche Erfahrung beim Krebstod meiner Mutter. Sie fing durch all die Sterbeprozess Fragen, in ihren letzten Lebenstagen war sie gelöst. Sie sah meinen verstorbenen Vater auf sie zukommen, UND sie schaute mich verklärt an , und sagte Es ist alles ganz ganz anders ! Ich fragte sie Wie anders ?. Sie antwortete, das könne sie mit Worten nicht beschreiben. Da muss also was ganz Spezielles rum sein , dass man nicht beschreiben kann.

Der gesamte Beitrag von dir ist wunderbar formuliert. Vielen lieben Dank!

In anderen Dimensionen versagt die Sprache. Hab auch immer mal wieder Momente, wo ich mich mit dem Ganzen verbunden fühle. Ich kann das schon irgendwie beschreiben, möchte den Moment jedoch geniessen und nicht mit dem Verstand zerstückeln.

Ja MaKaZen mir geht es genauso wie Dir : mit dem Ganzen verbunden...genau das meinte ich. Nein, dieses Erleben ist nicht beschreibbar, es ist ein ganz grosses Gefühl, bei dem das einzelne Ich wie auf positive Art aufgelöst ist im Ganzen.

Zitat von Lina60:
mit dem Ganzen verbunden...genau das meinte ich. Nein, dieses Erleben ist nicht beschreibbar, es ist ein ganz grosses Gefühl, bei dem das einzelne Ich wie auf positive Art aufgelöst ist im Ganzen

Das hatte ich zuletzt in meinem Urlaub im Juli. Ich war stundenlang gelaufen und erreichte schließlich mein Ziel, die Salzwiesen an der Nordsee.
Es war warm und sonnig und außer Radfahrern war kein Mensch zu sehen.
Auf einer Bank machte ich Pause und genoss den Blick über die blühenden Salzwiesen und das Meer. Hier und da sah man eine Möwe am blauen Himmel und eine Goldammer leistete mir kurz Gesellschaft.
Es war eine Stimmung voller Frieden und Schönheit.
Ich fühlte mich vollkommen eins mit der Natur und glücklich.

Zitat von Cati:
Das hatte ich zuletzt in meinem Urlaub im Juli. Ich war stundenlang gelaufen und erreichte schließlich mein Ziel, die Salzwiesen an der Nordsee. Es war warm und sonnig und außer Radfahrern war kein Mensch zu sehen. Auf einer Bank machte ich Pause und genoss den Blick über die blühenden Salzwiesen und das Meer. ...

Jetzt soll noch eine(r) kommen und sagen, dass solche Erfahrungen nicht heilsam sind.

Cati, genau das Gefühl erlebte ich auch, das letzte Mal so : ich war spazieren auf einer grünen Wiese. Bei einem Baum beschloss ich eine Pause einzulegen , und legte mich ins Gras und schaute auf den Himmel. Gleich über mir die Blätter des Baumes, und weiter überhalb mir der Himmel. Und da kam eine unendliche Glückseligkeit und Verbundenheit mit allem.
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Ich besitze das Buch der Antworten von Anselm Grün

Zitat von Cati:
Das hatte ich zuletzt in meinem Urlaub im Juli. Ich war stundenlang gelaufen und erreichte schließlich mein Ziel, die Salzwiesen an der Nordsee. Es ...

Einer der Radfahrer war ich.

@life74 ich erinnere mich daran, dass ich vor vielen Jahren Bücher von Anselm Grün las. Erinnere mich jedoch überhaupt nicht mehr an den Inhalt. Danke für den Tipp

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