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Ich habe sehr gute Erfarhungen mit Ausdauersport als Entspannungstechnik gemacht.

Vor allem Schwimmen und Fahrradfahren wirken wahre Wunder. Danach fühle ich mich meistens sorgenfrei, gut gelaunt und entspannt.


Ausdauersport soll zudem auch gegen Depressionen helfen. In einer Studie wurde sogar festgestellt, dass Ausdauersport wirksamer gegen Depressionen hilft als die meisten Antidepressiva. Zudem ist die Rückfallquote geringer und man kann sich die Nebenwirkungen sparen.
Zudem soll Ausdauersport selbst Depressions-Patienten helfen die sonst als nicht-therapierbar galten.

03.11.2010 18:54 • 23.02.2011 #1


23 Antworten ↓


Die Erfahrung kann ich nur bestätigen.
Ich hab während meiner Therapie mit Fahrradfahren begonnen. Inzwischen bin ich wieder gesund und fit, aber den Ausdauersport mach ich weiterhin. Ich brauch meine 40 Minuten auf dem Rad jeden zweiten Tag, andernfalls merke ich wie ich angespannt und unglücklich werde.
Früher ist mir nie aufgefallen wie angespannt und bedrückt ich meist war - ich hab ja keinen Sport gemacht. Und nicht nur der Seele tut's gut sondern auch dem Körper.
Es ist wirklich einen Versuch wert seinen inneren Schweinehund zu überwinden.

A


Ausdauersport als Entspannungstechnik

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Freut mich zu höhren, dass Du es ebenfalls geschafft hast Deine Ängste zu überwinden


Ich habe es erst vor einigen Tagen hinkriegen können. (Davor waren meine Ängste dermaßen stark, dass ich mehrfach dachte es keinen Tag länger auszuhalten).

Jetzt habe ich nur noch hin und wieder leichte Rückfälle die ich aber unter Kontrolle habe und von denen ich überzeugt bin sie in wenigen Wochen vollständig los zu sein.

Ich bin meine Ängste schon gut ein Jahr los, aber ich mach immer noch meinen Sport, weil ich merke da sist mir sehr wichtig. Freut mich dass du es auch geschafft hast!
Ist ein tolles Gefühl, oder?
Bei mir war der Durchbruch dass ich erkannt hab dass ICH die Attacken unbewusst selbst hervor rufe, dass mein Körper auf Anspannung reagiert, und ich insgeheim dachte Jetzt is Alles vorbei - dann kam erst die Panik. In dem Moment in dem ich geschnallt hatte dass das eben nur die Angst ist und sonst nichts, ab dem Moment ab dem ich das auch aus innerster Überzeugung geglaubt hab, da hatte ich nur noch hin und wieder kleine Herzstolperer, aber eine Attacke wurde nie mehr daraus. Diese kleinen Stolperer zogen sich noch ein paar Wochen hin, dann wurden sie immer weniger je normaler ich damit umging und lebte, und inzwischen hab ich das gar nicht mehr. Einmal hab ich seit Abschluss der Therapie noch nen kleinen Stolperer vor Anspannung gehabt, das war vor einem Musical in einer prall gefüllten stickigen Halle, da war ich einfach zu aufgeregt und angespannt.
Aber eine richtige Attacke so wie früher dass ich denke ich erleb den nächsten Tag nicht mehr, die hatte ich nie wieder.
Ich wünsch dir dass du auch Ruhe hast!

Zitat:
Ist ein tolles Gefühl, oder?


Auf jeden Fall

Als ich es zum ersten Mal geschafft hatte einen kompletten Tag ohne Angst zu erleben war das wie ein Wunder.

Mir geht es jetzt noch so, dass ich alles so wahrnehme als wäre ich im Urlaub

Bei mir war es ebenfalls die Erkenntniss, dass ich meine Ängste selbst erzeugt habe.

Zuvor hatte ich mich immer in Angstzustände und Phantom-Symptome hineingesteigert von denen ich glaubte, dass ich sie nicht unter Kontrolle hätte.

Aber seitdem ich weis, wie sie ausgelöst wurden und wie ich sie abschalten kann habe ich die Lage wieder unter Kontrolle

Zitat:
Mir geht es jetzt noch so, dass ich alles so wahrnehme als wäre ich im Urlaub


Haha, so etwa einen Monat nach meiner letzten Panikattacke hatte ich auf einmal das Gefühl als wäre mein Kreislauf schwach, ich hab mich so transig und erschöpft gefühlt. Irgendwann kam ich dann auf den Trichter dass das einfach ein normales Gefühl der Entspannung ist. Da ich vorher Monatelang nur angespannt und in Alarmbereitschaft war kannte ich das gar nicht mehr

Mir ging es ebenfalls sehr ähnlich.

Die letzten 4 Monate waren für mich die Hölle. Zeitweise hatte ich schon überlegt mir das Leben zu nehmen, da ich glaubte es nicht mehr lange auszuhalten.

Dagegen ist der Zustand sich einfach wieder normal zu fühlen, ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht.



Heute hatte ich übrigens einen kleinen Mikro-Rückschlag: Die Ängstlichkeit kam kurz auf, aber da ich jetzt wusste, dass ich es unter Kontrolle habe verschwand dann relativ schnell wieder


Allerdings leide ich zurzeit immer noch an Schlafstörungen.

Meistens wache ich irgendwann um 4:00 auf und kann dannn erst ein oder zwei Studen später wieder einschlafen um dann um 6:00 aufzuwachen. Aber ich hoffe, dass sich mein Schlaf bald wieder normalisiert.

Ah ja, das mit dem Schlafen hatte ich auch eine Zeit lang als es mit der Angst besser wurde. Ich denke die Angst und Panik ist Gewöhnungssache, der Körper kennt das und hatte bisher damit Erfolg. Jetzt hast du den Kreislauf durchbrochen und es klappt nicht mehr - da sucht das Unterbewusstsein eben ein anderes Ventil, denke ich.
Ich hab einfach weiter gemacht wie bisher, meine Tage sehr voll gequetscht mit Aktivität und auch Spaß, und das mit dem Schlafen hat sich dann mehr und mehr von selber gelöst.

Ich glaube, der Hauptgrund weswegen ich an den Schlafstörungen leide liegt daran, dass ich zeitweise von Beruhigungsmitteln abhängig geworden war. Nachdem ich das Zeug abgesettz hatte konnte ich nächtelang keine Sekunde schlafen (ist eine typische Entzugserscheinung).

Danach ging es etwas besser, aber als die Angstzustände wieder losgingen und ich mich in verschiedene Hypochondrien hineingesteigert hatte konnte ich wieder nicht schlafen.

Als es mir wieder besser ging, wurde auch der Schlaf besser. Allerdings kam dann vor 6 Tagen ein Rückschlag durch den ich wieder schlechter schlafen konnte.

Zurzeit scheinen die Schlafstörungen allerdings mehr von der Grippe her zu kommen. (ich wache Nachts immer durch Hustenattacken auf)

Aber das wird sich sicherlich in den nächsten Tagen wieder geben.

Wahnsinn, du hast ja auch schon Einiges erlebt/durchleben müssen
Gut aber dass du das nun scheinbar hinter dir gelassen hast oder auf einem guten Weg bist es hinter dir zu lassen.

3:00 Nachts ist überigens auch meine magische Zeit. Wenn ich aufwache, dann um 3:00. Ich weiß aber nicht woran das liegt. Eine mögliche Erklärung ist dass ich vielleicht keine 8h Schlaf brauche sondern einfach bloß 6. Und deswegen wach werde und nicht mehr einschlafen kann. Allerdings brennen um 3:00 meine Augen so sehr dass ich nicht das Gefühl hab wach zu sein. Mein Kopf aber ist hellwach.

Wie dem auch sei: Letzte Nacht lag ich auch ab 3:00 wach, wegen Zahnschmerzen, und vorletzte Nacht war auch ab 3:00 die Nacht vorbei weil ich Panik geschoben hab wegen einer Expertenmoderation die ich in der Uni halten musste - am Ende war's unbegründet, lief Alles super.

Ich denke kleinere und größere Rückschläge gehören zum Gesundwerden dazu. Panik und Angst und die Attacken - all das ist ja irgendwie auch erworben, erlernt. Die Muster muss man überschreiben mit neuen Infos, aber manchmal fällt man dann doch zurück.

Mach dir nichts draus, du bist auf einem guten Weg!

Liebe Grüße und einen erfolgreichen Tag,
Bianca, die jetzt erst mal zum Zahnarzt geht

Hallo Bianca,

erst mal möchte ich sagen, dass mir Deine Beiträge sehr viel Mut gemacht haben, die bisherigen Rückschläge gut zu verkraften.

Zudem war heute, dass Wetter wieder ausreichend gut, dass ich wieder draußen Fahrradfahren konnte. (das hatte ich tagelang sehr vermisst)


Leider hatte ich heute einen weiteren Rückschlag

Eigentlich fing der Tag ganz gut an, aber als ich dann in der Uni saß, hatte ich mich erst in Stress, dann in Bluthochdruck und dann in noch stärkeren Stress (fühlte sich ähnlich wie Angst an nur etwas anders) hineingesteigert.

Während ich den Rückschlag hatte, hatte ich Angst bekommen vielleicht nie wieder gesund zu werden.

Zwar habe ich die anderen Ängste alle überwunden. Aber dafür habe ich immer noch das Problem, dass hin und wieder diese Rückschläge kommen in denen ich mich in Stress hineinsteigere.

Kannst Du mir vielleicht Tipps geben wie ich die Rückschläge besser verkraften kann?

Eigentlich bin ich mir sicher, dass ich wieder gesund werde, da ich immer wieder tageweise Phasen habe in denen ich 100%ig symptomfrei bin. Zudem sind die meisten Ängste die ich inzwischen abgebaut habe nie wieder genommen. Auch kleinere Rückschläge habe ich immer wieder innerhalb weniger Minuten unter Kontrolle bekommen.

Aber an Tagen wie heute schwindet mein Mut dann wieder zeitweise

Liebe Grüße
Edgar

Lieber Edgar,

Ich denke auch das was du schilderst ist sehr normal.
Es erinnert mich ganz gut an meine eigne komische Phase nach Abschluss der Therapie. Ich war zwar gesund, also ich hatte keine Panikattacken in dem Sinne mehr das sich dachte ich sterbe davon oder muss jetzt den Krankenwagen rufen nur weil mein Herz stolpert. Ich wusste dass das nur meine Seele ist die nach Hilfe ruft und dass die gelernt hat dass sie auf die Art und Weise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und durch meine vorhergehende Panikzeit hatte meine Seele wohl das Gefühl sie müsste wegen jedem Mückenschieß Aufmerksamkeit verlangen

Jedenfalls hatte ich in der Zeit danach oft kleinere oder größere Anfälle, wie du es schreibst. Keine richtige Attacke, aber normal eben auch nicht. Etwa nach körperlicher Anstrengung schlug mir plötzlich das Herz bis zum Hals. Oder vor einem Vortrag auch wieder. Manchmal auch wenn ich wo zu Besuch war oder an der Kasse. Das war keine Attacke per se, aber mir war ganz heiß, das Herz hämmerte wie verrückt, und das war einfach unangnehm. Ich hab dann jedes Mal überlegt was nun mein Problem ist, wieso ich solchen Stress habe in diesen Momenten. Wenn der Stress sich vermeiden ließ hab ich ihn vermieden. Wenn er nicht vermeidbar war hab ich mir gesagt: Sorry, aber da musst du jetzt eben durch, egal wie sich das anfühlt.
Das hat die Angst dann auch irgendwann kapiert.

Wie du auch dachte ich dann das ginge jetzt wieder los, vielleicht würde ich nie gesund. Ich hatte ja hier im Forum von Leuten gelesen die sich jahrelang mit der Krankheit rumschlagen. Ich hatte Angst ebenfalls so zu enden.

Was mir half war:
- Viel Aktivität suchen, viel ablenken, viel unterwegs sein.
- Ganz normal weiter machen wie bisher, bloß nicht wieder in alte Vermeidungsmuster fallen.
- Weiterhin meine PME geübt die ich vom Therapeuten hatte. Ich hab zweimal täglich für absolute Entspannung gesorgt und hab meditiert. Mich weiter auf das bewusste Entspannen konditioniert. Mittlerweile kann ich es so gut dass es fast immer und überall anwendbar ist, und zwar in sehr kurzer Zeit. Aber dazu muss man es vorher üben.
- Listen gemacht: Was hab ich schon erreicht im Vergleich zu früher? Ruhig auch winzige Kleinigkeiten aufschreiben, etwa nicht mehr den Arzt rufen wenn das Herz pumpt und sowas. Da hab ich zum ersten Mal gesehen wie viel ich eigentlich schon konnte. Daraus hab ich den Schluss gezogen: Japp, der Rest wird nach dieser Hölle die ich schon hinter mir hab ein Klacks
- Akzeptieren dass im Gehirn eben kein Schalter existiert mit dessen Hilfe man die Angst an oder ausschalten kann, sondern dass das Gehirn komplexer ist. Bis heute verstehen die Neurologen ja nicht so recht wie das wirklich funktioniert. Also die chemischen Botenstoffe und so, das ja. Aber Seele, Bewusstsein, all solche Sachen versteht man bis Heute nicht. Die Angst hat der Kopf gelernt, über Monate hinweg praktiziert und aus der Trickkiste geholt wenn was nicht stimmte. Das ist wie eine Konditionierung, aber eine unerwünschte. Bis man das wieder aus dem System hat, das dauert einfach.

Vielleicht hast du ja einen Hund oder kennst dich damit aus. Wenn der immer auf der Couch schlafen durfte und du bist dann mal dort und musst auf den aufpassen und versuchst dem beizubringen dass er das zwar gewohnt ist, aber jetzt bei dir eben nicht darf - das dauert auch eine gaaaanze Weile. Weiß ich aus leidvoller eigener Erfahrung.
Und so ist es mit der Angst wohl auch, sehr vereinfacht ausgedrückt.
Wenn du's so willst versucht dein Körper eben immer noch die gleiche alte Laier die er von früher noch kennt, ganz ungeachtet der Tatsache dass du eigentlich weißt dass es Quatsch ist. Aber was wir bewusst wissen, und was unterbewusst abgeht, das sind leider zwei Paar Schuh.

Kurzum: Bei mir half bloß Aussitzen. Mit der Zeit hat mein Körper dann begriffen dass er die Angst nicht mehr braucht. Dass ich schon wieder gut auf mich achte und für Ausgleich sorge. Aber dass es eben auch unangenehme Situationen gibt, in denen er aber dann nicht gleich um Hilfe schreien muss. Ich fand's immer hilfreich mir die Angst als horröses Monster mit einem kleinen Briefchen in den Klauen vorzustellen. Nicht wirklich bösartig, sondern nur penetrant und darauf bedacht eine Nachricht aus dem Unterbewusstsein zu übermitteln.

Bis die Angst wirklich komplett weg war gingen bei mir nochmal einige Wochen, wenn nicht gar Monate ins Land.

Also sei etwas geduldiger mit dir selbst.
Du hast schon viel erreicht, viel hinter dir gelassen, deinen seelischen Müllberg Beiseite geschaufelt, nach und nach. Und der letzte Schritt, der wird auch noch kommen. Aber bis du das Gelernte wirklich verinnerlicht hast so dass die Angst überhaupt nicht mehr kommen mag wird noch einige Zeit vergehen müssen.

Was Anderes: Vielleicht stresst dich die Uni auch zu sehr. Ich hab mich kürzlich mit einer Freundin unterhalten. Wir hatten beide das Problem zu viele Seminare und zu wenige Vorlesungen belegt zu haben (Wir stellen uns den Plan selber zusammen) und hatten deswegen Beide Stress, die Nerven lagen blank, in der Familie hing der Haussegen schief weil wir so gereizt waren. Kann ja sein dass es sich bei dir anders äußert, durch die Angst. Wir haben uns jedenfalls darauf geeinigt unsere Stundenzahlen zu reduzieren und dafür ein Semester länger zu studieren. Und nun geht's uns wieder gut.

Liebe Grüße und einen guten Start ins Wochenende,
Bianca

Ach noch was: Gestern wurde ich gefragt ob ich nicht eine Vernisage eröffnen möchte, so vor etwa 100 Leuten. Da hatte ich auch erst mal einen Herzstolperer und wir wurde ganz heiß, allein bei dem Gedanken vor so vielen Menschen eine Rede halten zu müssen, noch dazu da ich von Kunst keine Ahnung hab und nur deswegen gefragt wurde weil ich wohl nette Reden halten kann.
Du siehst also: Die Angst meldet sich einfach ab und zu wieder an in besonderen Stresssituationen. Ich glaube das ist normal. Oder vielleicht ist es auch eine normale Reaktion die man als Ex-Angst-Patient nur besonders extrem wahr nimmt weil es an die Attacken erinnert.
Jedenfalls hab ich die Angst nieder gekämpft, ein paar Mal tief durchgeatmet, und zugesagt.
Ich lass mir von der Angst nichts mehr verbieten oder vermiesen
Was ich aber dank der Angst gelernt habe: Dass ich trotz allem Ehrgeiz auch auf mich selbst achten muss. Ich glaub nur deswegen hatte ich die Attacken. Ich konnte früher nicht gut auf mich selbst aufpassen, hatte kein inneres Gleichgewicht sondern viel zu viel Stress.
Hätt ich so weiter gemacht wie bisher, wer weiß wie lang ich das durchgehalten hätte.
Aber dank der Angst weiß ich jetzt dass auch ich nicht immer Alles können muss und trotzdem ganz zufrieden mit mir sein kann.
Vielleicht hat dir die Angst ja auch schon was beigebracht.

Hallo Bianca,

vielen Dank für Deine umfangreiche und liebenswürdige Antwort

Das macht mir wirklich sehr viel Mut.



Allerdings bin ich jetzt wieder am zweifeln und grübeln was ich eigentlich genau für ein Problem habe.

Eine klassische Angststörung scheint es nicht zu sein.

Es ist mehr so, dass irgend Gefühl oder Symptom auftritt und dann bleibt.


Angefangen hatte es mit Bluthochdruck (bzw. einem bluthochdruckartigem Gefühl). Da ich es nach ca. einer Woche nicht losgeworden war wurde Angst daraus. Beide Problem hab ich dann irgendwie unter Kontrolle kriegen können. Aber das nächste Mal war es schlechte Laune die anhielt und nicht mehr wegging.

Zurzeit ist es ein Gefühl als wäre mein Herz eingefroren.

Scheinbar ist es immer die Angst davor, dass das jeweilige Symptom oder Gefühl nicht weggeht, wodurch es dann für einige Zeit bleibt.




...


Moment, jetzt glaube ich die Lösung gefunden zu haben

Ich muss es irgendwie schaffen die Angst davor zu verlieren, dass das jeweilige Symptom oder Gefühl nicht mehr weggeht.

Ich muss mir einfach sagen, dass es nicht real ist, es nicht meinen wirklichen Zustand repräsentiert und ich es einfach nur ignorieren brauche.


Insgesamt scheint mein gesamtes Problem nur darin zu bestehen, dass ich das alles nicht einordnen konnte und meistens versucht habe innerlich dagegen anzukämpfen (wodurch es noch schlimmer geworden ist)

Zudem habe ich mir mit unnötigen Sorgen zusätzlich Stress bereitet wodurch es mir nervlich schlechter ging.


...

Ich glaube jetzt weis ich wie ich wieder voran komme

Nochmals vielen Dank für Dein Schreiben Bianca. Das hat mir die Kraft gegeben weiter zu machen. Jetzt weis ich, dass ich wieder gesund werden werde

Liebe Grüße
Edgar

Hallo Bianca und Edgar,

hab gerade euren Thread gelesen. Total interessant! Edgar, ich erkenne mich in so vielem wieder bei Dir! Und Bianca, ich find`s toll wie Du das gemacht hast
Ich bin gerade selbst dabei mein Leben wieder zurückzugewinnen nach 4 Monaten mit hin und her, auf und ab.
Seit einer Woche bin ich wieder am Arbeiten und hab immer noch Angst vor der Angst.
Aber ich denke ich muss da jetzt durch und einfach so lange hingehen, bis es wieder gut wird.
Obwohl ich natürlich oft gern immer vermeiden würde, jaja...aber das geht ja auf Dauer nicht. Nur daheim rumsitzen und krankgeschrieben sein fühlt sich auch nicht richtig an.

@Bianca: Danke für Deine langen Beiträge, die haben mir auch Mut gemacht

@Edgar: wie geht`s Dir denn jetzt? Glaub ich hab Dich mal bei Erfolgserlebnissen auch gesehen Ich hoffe es geht Dir viel besser!!

LG
Strand

Hallo Strand!

Ja das stimmt, ins Vermeiden fällt man leider viiiiel zu leicht zurück. Der Geist merkt sich irgendwie dass der Weg des geringsten Widerstands, also das was am wenigsten anstrengt, angenehm ist weil er keine Mühe erfordert, und dann neigt man dazu Dinge zu meiden oder Situationen auszuweichen die unangenehm sind. Das ist zwar einfacher, aber auf Dauer rutscht man da viel zu weit vom Leben weg und irgendwann findet man sich isoliert und ohne Halt wieder. Und DA dann wieder heraus zu kommen find ich ungleich schwerer als sich einige Male zu überwinden und Arbeit/Uni/Schule durchzuziehen.
Mir hilft es in so schwachen Momenten in denen mir Alles zu viel wird (ich denke die hat Jeder ab und an) die Leute in meiner Umgebung anzugucken. Die jammern auch über zu wenig Freizeit, gehen aber trotzdem jeden Tag zur Arbeit und überwinden sich dazu. Und dann fällt es mir auch wieder leichter, weil ich weiß das liegt nicht an mir dass es mir ab und an schwer fällt, sondern das ist wohl ganz normal.
Magst du erzählen was bei dir los war und wie du zurück gefunden hast, und was dir dabei schwer und was dir leicht fiel?

Liebe Grüße,
Bianca

Liebe Bianca,

Also bei mir hat's im Juli 2010 mit hin und wieder Angstgedanken angefangen, immer mal wieder was andres (z.B. ohnmächtig zu werden, verrückt zu werden, nicht weg zu können, Kontrolle zu verlieren, Tinnitus zu bekommen, eine Psychose zu kriegen, schizophren werden, Hallus zu kriegen, Traumas erlebt zu haben von denen ich nichts mehr weiß usw usw)
Also seit Juli hab ich immer etwas neues gefunden vor was ich Angst haben könnte.

Ich bin Musikschullehrerin, also viele Kinder um mich rum mit Getöse usw. Nachdem die Schule im September wieder losging, gings mir dann immer schlechter.
Wurde beim Unterricht immer nervöser, konnte nicht mehr stillsitzen, es wurde mir schwummrig und komisch im Kopf fast die ganze Zeit, Druck auf dem Kopf wie eine Käseglocke auf dem Kopf und konnte mich nicht mehr konzentrieren.
Das war ganz arg schlimm
Dann wurde ich krankgeschrieben und traute mich kaum noch was zu machen. Fühlte mich zerbrechlich und krank und konnte kaum noch was essen.
Ich glaube im Endeffekt war es eine Erschöpfungsdepression mit Angststörung.

Dann hab ich eine Verhaltenstherapie angefangen. Zum Glück habe ich einen Platz bekommen bei einer ganz lieben Therapeutin. Und mein Psychiater ist auch ein verständnisvoller Schatz gewesen bisher, hatte super Glück.
Hab auch ganz liebe Kollegen und Chef zum Glück

Na ja, ich hatte dann extrem heftige Angst wieder in die Arbeit zu gehen und war 9 Wochen krankgeschrieben. Aber nachdem ich jetzt Citalpram seit Dezember nehme geht es total bergauf und die letzten Tage fühlte ich mich schon fast wieder normal
Gehe wieder unterrichten und lebe mein Leben wieder normal
Obwohl ich jetzt ganz vorsichtig mit mir und Stress bin
Ganz über den Berg bin ich noch nicht, aber soooo viel besser schon wieder.
Es besteht also Hoffnung!

Und wie war es bei Dir wenn ich fragen darf?

LG
Strand
Sponsor-Mitgliedschaft

Achso:

Was mir schwerfiel: zur Arbeit gehen (ging garnicht) Sport machen (dachte wenn ich mich anstrenge bekomme ich Angst und es würde mir komisch werden) ins Restaurant gehen oder Kino (wegen stillsitzen und nicht weg können)

Aber ich habs immer trotzdem gemacht meistens zumindest.. Nicht am Anfängt der Krise aber nach einer Weile.

Was mir übrigens total hilft und gut tut ist jeden Tag spazieren gehen und progressive Muskelentspannung

Grüssle
Strand

Hallo Strand,

Bei mir war es so dass ich in die Angsterkrankung quasi hinein gerutscht bin. Fünf Monate vor meinem Abi fiel mein Papa kurz vor Heiligabend plötzlich ins Koma und starb 3 Tage später dann. Das war so unerwartet und kam so plötzlich, es war ein richtiger Schock. Ich konnten icht verstehen wieso er einfach so urplötzlich aus dem Leben gerissen wurde, und diese Erfahrung von unmittelbaren Tod hat mir riesen Angst gemacht dass mir selbst oder anderen lieben Menschen das auch passieren könnte. Richtig verarbeiten konnte ich den Tod auch nicht, denn das Abi stand ja vor der Tür und ich hatte enormen Leistungsdruck und viel Stress. Dann fing es an mit Herzstolpern, Schwindel, heftigen Kopfschmerzen, und etwa einen Monat später hatte ich meine erste Panikattacke, und ab da ging dann gar nix mehr. Ich konnte zwar zur Schule gehen, denn komischerweise fühlte ich mich dort sicher und war natürlich gut abgelenkt, aber Zuhause überkamen mich oft die Angstattacken, teilweise gleich am Morgen oder im Schlaf, oder einfach nur so, oder auch im Supermarkt an der Kasse oder wenn ich mit Freunden weg war

Die Angst war mein ständiger Begleiter, und ich beobachtete meinen Körper immer mehr weil ich immer weniger verstand was mit mir los war - der klassische Teufelskreis eben.
Ich bin aber nie komplett aus dem Leben ausgestiegen, also nur noch Zuhause geblieben und hab mich dort versteckt wie es vielen Angstpatienten geht. Das konnte ich mit dem Abi ja gar nicht und heute bin ich echt froh drum, denn ich hatte wenigstens einige Konstanten im Leben, wenn ich auch ständig Angst hatte. Aber diese Konstanten gaben mir Halt.

Ich hab dann sehr schnell eine Therapie beginnen können, und kam mit meinem Therapeuten super zurecht. Medikamente hab ich keine genommen, denn er meinte es läge auch größtenteils am Lernstress und am Leistungsdruck, und der wär ja bald vorbei. Die Gespräche haben mir gut getan, und ich hab gelernt mit der Angst zu leben. Gelernt die Attacken auszuhalten, meinem Körper wieder zu vertrauen. Sport half mir dabei sehr, auch wenn ich, wie du, bei jedem schnelleren Herzschlag Angst hatte ich kipp um. Allerdings ist das nie passiert, und das hat mir dann gezeigt dass es eben doch ganz gut geht und dass mein Körper viel stärker ist als ich immer dachte. So nach und nach kam dann mein Vertrauen in den Körper zurück und ich dachte nicht mehr jedes Herzklopfen und jeder Atemzug müsste beobachtet werden. Das Abi hab ich auch geschafft, wenn auch unter Höllenqualen. In Deutsch hatte ich wirklich 6h lang NUR Angst, ich war leichenblass und verschwitzt, und die Lehrer wollten mich schon Heim schicken, aber das Abi war mir wichtiger als jede Angst. Und dadurch hab ich erkannt dass die Angst mir im Grunde absolut gar nichts kann. Sie bestimmt nicht, sondern ich.

Mit diesen Erfolgserlebnissen und dem bestandenen Abi ging es dann total steil bergauf. Attacken wurden weniger, die Angst zog sich zurück, ich war wieder richtig gesund. Nur einmal nach Abschluss meiner Therapie hatte ich noch eine Attacke. Das war bei einem Musical in dem riesigen voll gestopften stickigen Raum, da kam die Angst. Aber sie ging auch wieder. Bzw. es wird keine Attacke mehr daraus, weil ich inzwischen den Kreislauf erkannt hab und ihn einfach unterbrechen kann wenn ich will. Neulich war ich auch sehr aufgeregt und nervlich am Ende (wegen Papas Todestag und einer Präsentation in der Uni) und da begann mein Herz auch zu rasen, aber es wurde keine Attacke, ich konnte mich sofort wieder beruhigen. In ganz extremen Situationen kommt das noch, denn ich denke der Körper hat sich gemerkt wie er auf sich aufmerksam machen kann und wendet es dann an. Aber es beeindruckt mich so absolut gar nicht mehr inzwischen. Ich denke aber auch dass das nie verschwinden wird. Man kann ja keinen Knopf drücken, so nach dem Motto: Reset. Aber man kann lernen damit zu leben und es als Angst zu sehen, nicht mehr als Bedrohung.

Ich studiere inzwischen übrigens Lehramt!

Die Angst jedenfalls war ich relativ schnell wieder los, aber an Papas Tod hab ich jeden Winter erneut zu knabbern. Letztes Jahr war es nicht so schlimm, aber dieses Jahr hat er mir richtig gefehlt. Außerdem hing ich die letzten zwei Jahre immens an meiner Familie. Papas Tod hat uns alle ganz eng zusammen rücken lassen, aber ich weiß nicht ob das auf Dauer gesund ist dass man so aneinander klebt. Ich glaube für mich als Studentin nicht mehr

Liebe Grüße und ein erholsames Wochenende,
Bianca

mir hatte man geraten,wenn eine attacke kommt, schuhe an und rennen gehen, und es war super. ich hatte die mega energie und hab alles beim laufen rausgelassen.und wenn ich 10x am tag laufen war.bei jeder attacke raus. am ende war ich so fit, dass ich marathon gelaufen bin.ich find es super. beim joggen rast auch das herz u man schwitzt oder wird einem schwindelig im sommer.aber beim joggen akzeptiert man die symptome-panik ist wie dauerlauf. das könnt ihr mal ausprobieren

A


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