Hallo zusammen,
Warum ich eigentlich auf der Seite gelandet bin, im Moment habe ich eine ziemlich depressive Phase wegen eine Liebesgeschichte, der Zusammenhang zwischen Depression und Angst ist ja wohl auch nicht von der Hand zu weisen, jedenfalls merkte ich, wie die Angst leicht im Nacken hochkroch, sie kann mir aber nicht mehr viel anhaben.
wollte mal meine Erfahrungen schildern. Bin jetzt 49. Anfang 1998 bekam ich aus heiterem Himmel
eine Panikattacke. Nachdem meine Ärztin mich gleich in eine Angstambulanz überwiesen hatte, konnte ich direkt an einer Verhaltenstherapie teilnehmen. Für mich war das im Nachhinein das Beste, was mir passieren konnte. Ich hatte auch alle möglichen Symptome, Schwindel, weiche Gummibeine, die Angst, umzukippen die Angst zu sterben, Angst einen Hirntumor zu haben, Angst vor der aufkommenden Panik, Angst vorm Busfahren, S-Bahnfahren, Fahrstuhlfahren, Angst vorm Fliegen, Angst vor Leuten zu sprechen, also vor allen Situationen, aus denen man nicht flüchten kann.
Erstmal wurde einem in diesen verhaltenstherapeutischen Sitzungen erklärt, was überhaupt im Körper abläuft wenn Panik entsteht, ganz wichtig für mich, das ganze erstmal halbwegs verstehen zu können, dann die volle Aufmerksamkeit auf Konfrontation mit der Angst. Es gab verschiedene Aufgaben, S-Bahn fahren, Zug fahren, ins Kino gehen usw. Ich habe alles gemacht und überlebt. Beruflich mußte ich sehr oft fliegen, ich dachte, ich brech schon auf dem Flughafen zusammen, dann voll gestresst ins Flugzeug,kurz vor der Panik,auf dem Sitz angeschnallt, immer aufs schlimmste gefaßt, es war subjektiv die Hölle für mich, aber ich habe es einfach nie vermieden, mittlerweile liebe ich Fliegen und kann die nächste Dienstreise kaum erwarten. Beim Autofahren genauso, am Anfang hatte ich einfach die besagte Plastiktüte dabei und wenn die Panik kam, habe ich ein paar Mal etwas in die Tüte geatmet, hat immer geholfen. Keine Medikamente. Ich mußte vor 60 Leuten sprechen, konnte kaum schlafen, habs aber trotzdem gemacht, war dann gar nicht so schlimm. Die Symptome sind einfach verschwunden, nach zirka 12 Monaten hatte ich überhaupt keine Panik mehr. Soweit so gut.
Es gab natürlich auch Gründe für die Attacke: Habe immer funktioniert, viel in mich reingefressen, nie nein gesagt, nie wütend geworden (wer wütend ist, hat keine Angst) nie das gemacht, was ich eigentlich immer wollte. So gesehen war diese Panik ein satter Tritt in die Fresse durch mein eigenes Ich. So gehts nicht weiter, du mußt was ändern, ich zeige es dir auf die harte Tour. Und ich habe einiges geändert, komplizierte Beziehung beendet, Dinge getan, die ich schon immer machen wollte, Musik, Sport, Sprachen lernen usw. das getan, was ich wollte, meine eigenen Bedürfnisse befriedigen, tun und sagen, was ich will, Selbstbewusstsein aufbauen usw. Ohne die Panik hätte ich es nicht geschafft.
Das ist aber nur meine Story, hat ja jeder seine eigene Geschichte, jetzt habe ich euch zugetextet, aber ich wollte euch Mut machen, so klein die Schritte auch sein mögen, man kommt voran, wenn man nur losgeht.
Viele Grüße
tom
Warum ich eigentlich auf der Seite gelandet bin, im Moment habe ich eine ziemlich depressive Phase wegen eine Liebesgeschichte, der Zusammenhang zwischen Depression und Angst ist ja wohl auch nicht von der Hand zu weisen, jedenfalls merkte ich, wie die Angst leicht im Nacken hochkroch, sie kann mir aber nicht mehr viel anhaben.
wollte mal meine Erfahrungen schildern. Bin jetzt 49. Anfang 1998 bekam ich aus heiterem Himmel
eine Panikattacke. Nachdem meine Ärztin mich gleich in eine Angstambulanz überwiesen hatte, konnte ich direkt an einer Verhaltenstherapie teilnehmen. Für mich war das im Nachhinein das Beste, was mir passieren konnte. Ich hatte auch alle möglichen Symptome, Schwindel, weiche Gummibeine, die Angst, umzukippen die Angst zu sterben, Angst einen Hirntumor zu haben, Angst vor der aufkommenden Panik, Angst vorm Busfahren, S-Bahnfahren, Fahrstuhlfahren, Angst vorm Fliegen, Angst vor Leuten zu sprechen, also vor allen Situationen, aus denen man nicht flüchten kann.
Erstmal wurde einem in diesen verhaltenstherapeutischen Sitzungen erklärt, was überhaupt im Körper abläuft wenn Panik entsteht, ganz wichtig für mich, das ganze erstmal halbwegs verstehen zu können, dann die volle Aufmerksamkeit auf Konfrontation mit der Angst. Es gab verschiedene Aufgaben, S-Bahn fahren, Zug fahren, ins Kino gehen usw. Ich habe alles gemacht und überlebt. Beruflich mußte ich sehr oft fliegen, ich dachte, ich brech schon auf dem Flughafen zusammen, dann voll gestresst ins Flugzeug,kurz vor der Panik,auf dem Sitz angeschnallt, immer aufs schlimmste gefaßt, es war subjektiv die Hölle für mich, aber ich habe es einfach nie vermieden, mittlerweile liebe ich Fliegen und kann die nächste Dienstreise kaum erwarten. Beim Autofahren genauso, am Anfang hatte ich einfach die besagte Plastiktüte dabei und wenn die Panik kam, habe ich ein paar Mal etwas in die Tüte geatmet, hat immer geholfen. Keine Medikamente. Ich mußte vor 60 Leuten sprechen, konnte kaum schlafen, habs aber trotzdem gemacht, war dann gar nicht so schlimm. Die Symptome sind einfach verschwunden, nach zirka 12 Monaten hatte ich überhaupt keine Panik mehr. Soweit so gut.
Es gab natürlich auch Gründe für die Attacke: Habe immer funktioniert, viel in mich reingefressen, nie nein gesagt, nie wütend geworden (wer wütend ist, hat keine Angst) nie das gemacht, was ich eigentlich immer wollte. So gesehen war diese Panik ein satter Tritt in die Fresse durch mein eigenes Ich. So gehts nicht weiter, du mußt was ändern, ich zeige es dir auf die harte Tour. Und ich habe einiges geändert, komplizierte Beziehung beendet, Dinge getan, die ich schon immer machen wollte, Musik, Sport, Sprachen lernen usw. das getan, was ich wollte, meine eigenen Bedürfnisse befriedigen, tun und sagen, was ich will, Selbstbewusstsein aufbauen usw. Ohne die Panik hätte ich es nicht geschafft.
Das ist aber nur meine Story, hat ja jeder seine eigene Geschichte, jetzt habe ich euch zugetextet, aber ich wollte euch Mut machen, so klein die Schritte auch sein mögen, man kommt voran, wenn man nur losgeht.
Viele Grüße
tom
01.10.2011 22:34 • • 25.10.2011 #1
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