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Hallo,

ich möchte heut und hier meine Geschichte erzählen. Mein Weg ist nicht so lang, wie vielleicht eure Wege es sind oder waren. Ich bin jetzt 22 Jahre alt und leide seit November letzten Jahres unter einer Angststörung. Ich befinde mich aber schon seit einigen Wochen wieder auf dem Weg der Heilung und bin sehr glücklich darüber auch wenn mich jetzt noch immer mal eine leise Angst beschleicht oder in bestimmten Situationen ein Gefühl der Unwirklichkeit, dass jeder kennt, der unter einer Angststörung leidet oder gelitten hat. Aber lasst mich am Anfang beginnen:
Im August 2007 habe ich entschieden, meine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau, für die ich lange gekämpft habe, aufzugeben. Warum kann ich nicht mal ganz genau sagen, aber ich hatte die Möglichkeit bei meinem Schwager im Büro eine Ausbildung anzufangen und glaubte, dass das vielleicht für mich einfacher wäre und ich mehr für mich tun kann als mir von einem fremden dauernd was sagen lassen zu müssen. Das führte soweit, dass ich völlig aufgelöst neben meinem Freund im Auto saß und nur noch heulte, weil ich wollte dass er mich versteht und mir bestätigt, dass es besser wäre die Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau hinzuschmeißen. Genau das tat er dann auch. Ich muss gestehen, ich habe ihm gegenüber schon oft angefangen zu heulen, um ihm zu zeigen, dass er mehr für mich tun soll und mehr Aufmerksamkeit will. Nun ja der Wechsel der Ausbildung ging dann nicht so leicht von Statten und ich war schließlich für ca 3 Wochen nicht krankenversichert und konnte also auch nicht zum Arzt gehen. Das war mir aber egal wann war ich denn schließlich schon mal krank!?
Außerdem habe ich zu der Zeit erfahren, dass meine große Schwester schwanger ist. Noch eine große Veränderung also, über die man sich natürlich eigentlich sehr freut aber eben eine Veränderung.
Kurz nachdem dann alles bezüglich meiner Ausbildung geklärt war und soweit alles in Ordnung bekam ich dann eine sehr schlechte Nachricht von meinem besten Freund. Wir telefonierten eines Nachmittags und er erzählte mir, dass ein gemeinsamer Bekannter (22 Jahre!) vor kurzem verstorben sei. Er hatte eine Lungenentzündung und war vorher schon einige Male wegen Schmerzen im Bein beim Arzt gewesen, wo aber nichts weiter gefunden wurde und er nur wegen seiner Lungenentzündung mit Antibiotika behandelt wurde. Als es ihm nach einer Woche noch schlechter ging, war er dann bei einem anderen Arzt, der ihm ebenfalls nur Antibiotika verschrieb. Nun ging es ihm immer schlechter, er konnte sich kaum noch bewegen und eines Tages war er dann allein zu Hause. Seine Mutter sagte er hätte als sie zur Arbeit fuhr noch am PC gesessen und drei Stunden später rief er sie dann an und sagte ihr, dass er jetzt sterben würde.
Das war das Schlimmste, was ich bis dahin jemals gehört hatte und meine Gedanken kreisten immer wieder darum: Warum hat er keinen Notarzt gerufen? Warum haben die Ärzte nicht geholfen? Warum hat seine Mutter ihn nicht zum Arzt geschafft? Sie muss doch gesehen haben, wie sehr er litt! Nun ich konnte es mir nicht erklären.
Mein bester Freund erzählte mir dann später, dass unser Bekannter noch gelebt habe als seine Eltern mit einem Notarzt eintrafen und ihn ins Krankenhaus brachten. Er verlor aber das Bewusstsein und verstarb in der Klinik.
Ich fragte mich immer wieder, wie kann es sein dass in Deutschland ein junger Mann einfach so an einer Krankheit stirbt und niemand kann ihm helfen?!
Im Nachhinein kam dann raus, dass er nicht nur an der Lungenentzündung erkrankt war, sondern eine nicht entdeckte Thrombose in seinem Bein die Schmerzen ausgelöst hatte. Das Blutgerinnsel hatte dann eine Lungenembolie ausgelöst, an der er starb.
Ich konnte nicht glauben, dass niemand es entdeckt hatte und niemand ihm helfen konnte. Zwei Wochen vergingen, in denen ich mit vielen Leuten darüber sprach, aber mir keine weiteren Gedanken machte.
Eines Abends saß ich dann mit meinem Freund auf dem Sofa und aß und urplötzlich bekam ich Herzklopfen, meine Hände und Füße wurden taub, mir war schwindlig. Ich sprang auf und tigerte in der Wohnung auf und ab. Schob das Gefühl auf meinen Kreislauf das hatte ich vorher schon erlebt aber diesmal kam noch die unbändige Angst dazu Was ist da los? Was passiert mit dir? Hast du auch eine schreckliche Krankheit? Ich konnte mich kaum beruhigen, ging aber dann doch ins Bett, um nur wenig später wieder los zu rennen und meinen Freund vor die Tür zu schleifen. Wir liefen also mitten in der Nacht durch die Stadt und ich wartete regelrecht darauf, dass ich zusammenbrechen würde und niemand mir noch helfen könnte Unser Weg führte uns schließlich in die Notaufnahme. Ich sagte dem Arzt was passiert war und auch dass ich mich vergewissern wolle, ob alles in Ordnung sei. Ich wartete lange und rannte beinahe eine Schneise in den Krankehausgang ich stand total unter Strom und konnte nicht ruhig sitzen!
Schließlich untersuchte mich jemand, machte ein EKG und sagte es wär alles in Ordnung, ich solle nur mal meine Schilddrüse untersuchen lassen. Ansonsten handele es sich bei mir wohl um eine Angststörung und im Gegensatz zu mir seien die anderen Fälle heute Abend multimorbide. Erstmal etwas ruhiger ging ich mit meinem Freund nach Hause. Bis zu dem Moment hatte ich noch nichts von Angststörungen gehört und konnte auch nichts damit anfangen. Ich glaubte am nächsten Tag wäre wieder alles in Ordnung und nahm mir vor meine Schilddrüse untersuchen zu lassen. Aber am nächsten Tag war nichts in Ordnung. Ich wachte auf mit einer starken inneren Unruhe und war ziemlich verunsichert über das was am Abend passiert war. Ich erzählte meiner Mama davon und stellte alles dar, wie ein Kreislaufproblem. Ich konnte nicht alleine sein und versuchte ständig jemanden um mich zu haben, der mir helfen konnte, wenn doch etwas passieren würde. Ich recherchierte ob die Schilddrüse Panikattacken auslösen konnte und hielt mich erstmal daran fest. Die Ärztin zu der ich ging, untersuchte mich nicht weiter sondern überprüfte nur ob meine Beweglichkeit von der Halswirbelsäule aus gegeben wäre und verschrieb mir Mass.. Ich flog regelrecht zur nächsten Physiotherapie und war froh, dass das alles offensichtlich nur durch einen verschobenen Wirbel und nicht durch irgendeine schreckliche Krankheit hervorgerufen wurde. Mit einem ständigen Gefühl von Unwirklichkeit von dem ich damals noch nicht wusste was es ist - versuchte ich meinen täglichen Aufgaben nachzugehen. Aber immer wieder überfiel mich dieses schreckliche Gefühl, dass jeden Moment etwas Furchtbares mit mir passieren würde und niemand da war, der mir helfen konnte. Ein Kribbeln in den Händen und Füßen, ein merkwürdiges leeres Gefühl im Kopf und immer die Sicherheit, dass irgendwas mit mir nicht stimmt und es nur noch niemand bemerkt hat verfolgte mich tagein tagaus. Ich ging zu meiner Hausärztin und schilderte ihr was mit mir passiert war. Sie führte mein Gefühl keine Luft mehr zu kriegen auf allergisches Asthma zurück damit hatte ich früher schon Probleme. Außerdem stellte sie eine Unterfunktion der Schilddrüse fest und verschrieb mir Medikamente. Ich krallte mich daran fest und hoffte damit würde es mir bald wieder gut gehen. Aber es wurde nicht besser. Zwar verbesserte sich meine Lungenfunktion, aber die gefühlten Atembeschwerden blieben. Meine verbesserte Lungenfunktion ist höchstwahrscheinlich auch darauf zurück zu führen, dass ich schlagartig aufhörte zu rauchen, weil ich viel zu viel Angst davor hatte. Ich hatte Angst zu rauchen, Angst zu essen, Angst allein zu sein. Und ich steigerte mich total rein und lief zu verschiedenen Ärzten. Ich war beim Augenarzt, weil ich feststellte dass ich nicht mehr richtig sehen konnte bzw. Dinge ganz anders wahrnahm als früher. Der Augenarzt konnte nichts finden und meinte nur ich solle mal etwas mehr essen Am selben Abend stand ich vor dem Spiegel und stellte fest, dass meine linke Pupille größer war als die rechte. Das löste wieder ein Alarmzeichen bei mir aus und ich ging zum Optiker. Dort ließ ich mir für meine wirklich schwache Kurzsichtigkeit eine Brille anfertigen. Ich sagte mir, wenn du erstmal wieder richtig siehst wird alles gut. Ich bekam meine Brille und plötzlich wurde dieses komische Gefühl der Wahrnehmungsstörung noch schlimmer ich schob es auf die Brille Kurz vor Weihnachten wurde der Eindruck nicht richtig da zu sein ganz extrem und auch die Angst, dass ich vielleicht verrückt würde stellte sich ein. Ich stand vor dem Spiegel und sah da jemanden, aber das war nicht ich. Mein Freund stand neben mir und ich sagte zu ihm: Das bin doch nicht mehr ich Ich erkannte mich selbst nicht wieder und meine Umwelt erschien mir fremd und unecht, als sei ich nicht richtig da. Ich glaubte auch oft, dass ich sterben würde einfach so und ganz plötzlich. Natürlich passierte das nicht, aber ich hatte furchtbare Angst und wartete regelrecht darauf. Meinen Winterurlaub, verbrachte ich ebenfalls in einem ständigen Gefühl innerer Unruhe und Angst, dass mir etwas passiert.
Als wir wieder nach Hause kamen, fühlte ich mich jedoch einigermaßen stabil und dachte jetzt schaff ich das. Ein paar Tage später brach ich dann völlig zusammen. Ich war am Abend mit meinem Freund im Fitnessstudio, wo ich nach zwanzig Minuten wieder raus musste, weil ich solche Angst hatte umzufallen und ohnmächtig zu werden. Ich dachte durch die körperliche Anstrengung könnte eine Ader in meinem Kopf platzen und das wars dann. Wir fuhren nach hause und ich schlief schlecht in dieser Nacht. Am nächsten morgen war ich völlig aufgelöst. Ich kauerte mich auf dem Sofa zusammen und weinte einfach nur noch und flehte immer wieder: Ich will doch nur mein Leben zurück ! Ich wollte, dass die Gedanken und diese Angst endlich verschwanden und ich wieder das tun konnte worauf ich Lust hatte ohne jedes Mal in mich hinein zu horchen ob alles in Ordnung war. Bei jeder Kleinigkeit ging mein Alarmsystem los, egal ob kalte Hände, eingeschlafene Füße, ein Kribbeln hier oder ein Pieksen dort Alles bedeutete für mich etwas Schreckliches und ich fürchtete an einer schrecklichen Krankheit zu sterben. Ich glaubte ich hätte auch Thrombose und kontrollierte sogar ob meine Beine gleich dick waren oder eins vielleicht geschwollen was meine Befürchtung dann bestätigt hätte. Aber natürlich war da nichts nur meine unkontrollierte Angst.
Ich ging wieder zu meiner Hausärztin, der ich auch von meinem Bekannten erzählt hatte und sagte ihr, dass ich nicht mehr konnte. Ich saß im Wartezimmer und mir liefen die Tränen übers Gesicht. Das alles passte so gar nicht zu mir. Ich war doch immer so stark. Jetzt saß ich da wie ein Häufchen Elend und wollte endlich wieder leben ohne mich ständig zu sorgen. Wollte wieder Sicherheit und mich auf meinen Körper verlassen können. Meine Ärztin verschrieb mir ein Medikament und versicherte mir, dass ich da wieder raus kommen und wieder ganz normal werden würde. Außerdem gab sie mir eine Überweisung an einen Psychologen. Ich habe bis heute noch keinen Termin bekommen, weil man Wartezeiten von über einem Jahr in Kauf nehmen muss und ich wollte sofort Hilfe. Ich recherchierte im Internet und versuchte soviel wie möglich heraus zu finden. Ich lernte, dass mein seltsames Gefühl und anders sehen eine so genannte Derealisation bzw. Depersonalisierung war und ich nicht verrückt wurde, sondern das ein Symptom meiner Angststörung war. Und trotzdem hatte ich weiterhin Angst. Ich erzählte endlich meinen Eltern und meiner Familie was mit mir los war. Natürlich konnte keiner es so richtig verstehen, aber sie versuchten es und bemühten sich mir zu helfen. Ganz besonders meine Schwester und mein Freund, die sich auch mit dem Thema auseinander setzten und sich informierten, was es eigentlich bedeutet eine Angststörung zu haben.
Nun geht es mir seit einigen Wochen kontinuierlich besser, obwohl ich manchmal aus heiterem Himmel noch Angst bekomme oder die Unwirklichkeitsgefühle auftreten, ich innerlich sehr nervös werde oder darüber nachgrüble vielleicht doch krank zu sein, aber mir keiner glauben würde, weil ich ja schließlich eine Angststörung habe Ich hoffe, dass sich das auch noch gibt und ich mich ganz und gar davon frei machen und mein Leben wieder aktiv genießen und gestalten kann ohne alles fünfmal überlegen zu müssen.
Ich habe auch überlegt eine stationäre Kur zu machen, um auf diesem Weg mehr dazu lernen zu können und mir doch professionelle Hilfe von Therapeuten zu holen. Die andere Überlegung ist Akupunktur, weil ich von einem Bekannten weiß, dass ihm das sehr geholfen hat. Er litt ebenfalls unter Angststörung und ist, soweit ich weiß, seit der Akupunktur beschwerdefrei. Allerdings glaube ich, dass Akupunktur lediglich die Symptome bekämpft, nicht aber die Ursache der Angststörung aufdeckt. Denn inzwischen will ich wissen warum ich das habe und nicht einfach nur die Symptome ausschalten.
Außerdem lese ich momentan das Buch Angstfrei leben von Lucinda Bassett. Ich kann es wirklich sehr empfehlen. Mir hilft es besser zu verstehen, was bei einer Angststörung passiert und dass man selbst dazu beiträgt die Angst aufrecht zu halten, durch negative Gedanken und Erwartungen. Es ist nicht leicht diese Gedanken zu kontrollieren, das weiß ich nur zu gut, aber es ist ein Anfang.
Ich hoffe euch mit meiner Geschichte ein bisschen geholfen zu haben und ich würde mich freuen von euren Erlebnissen zu erfahren, besonders natürlich von positiven Dingen über die ihr berichten könnt. Erfolge, die ihr geschafft habt und so weiter. Vielleicht ist ja einer von euch sogar aus der näheren Umgebung von Bernau bei Berlin und wir könnten uns mal treffen und unsere Erfahrungen persönlich austauschen?! Darüber würde ich mich echt total freuen und so kann man sich bestimmt auch gegenseitig helfen.

Also Kopf hoch! Ihr alle werdet euren Weg gehen und die Angst besiegen, wenn ihr es nur wollt!

18.03.2008 18:43 • 22.03.2008 #1


3 Antworten ↓


Hallo Just_Nicky,

ich bin auch heute auf dieses Chat gestößen, und habe mich gleich angemeldet. Deine Geschichte ist ähnlich wie meine, und ich war glücklich sie lesen zu können. Auch ich kenne das wenn man wegen jeden kleinen Wehwehchen Panik kriegt, wenn ich nicht richtig sehen konnte dachte ich, ich bekomm nen Schlanganfall, wenn man Herz zu schnell pochte, dachte ich ich bekomm nen Herzinfarkt, ständig hört man in sich rein und schaut ob alles in Ordnung ist. Ich habe mich damals gleich in die Pyschatrie einweisen lassen, obwohl dieser Schritt nicht einfach war, denn ich dachte ich gehöre jetzt zu den total Irren. Dort sah ich das es noch total schlimmere Fälle gab, mir hat diese Therapie sehr gut geholfen, doch leider kann ich nach zweieinhalb Jahren nicht sagen, das ich beschwerdefrei bin, auch heute noch habe ich Angstzustände. Ich frage mich manchmal ob nicht alles so sein kann wie früher und die Angstzustände einfach weggehen, doch ich glaubel man muß damit leben und versuchen das beste draus zu machen.

Ich wünsche dir jedenfalls alles gute. Und hoffe wir hören von einander.

A


Angstfrei leben - habe es geschafft - ihr könnt es auch

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Habe deine Geschichte ausführlich gelesen, und setze mich in eine Zeit vor ca. 8 Jahren zurückversetzt..
Bei mir fing auch alles irgendwie sehr komisch an, mit Unwirklichkeitsgefühl das heißt ich hatte das Gefühl nicht in mir zu seien, mit Tunnelblick mit Zittern, mit Schwindelanfällen etc. Ich konnte nachts nicht mehr schlafen, hatte das Gefühl mit mir passiert etwas in dieser Nacht etc. Ich habe mich dann freiwillig zur CT Behandlung ins KH einweisen lassen, da kam natürlich auch nichts bei raus, dann hat man mir aber noch Rückenmarkwasser entnommen, und dann wußte ich erst einmal was Schwindel heißt das war dann richtiger Schwindel.....
Bei dieser Untersuchung kam auch nur raus, das ich gesund bin. Ja da habe ich selbst an mir gezweifelt und habe mich mit einer psych.Klinik in Verbindung gesetzt in der ich schon einmal nach dem Tod von meiner Tochter war. (Hatte eine Schwangerschaftsvergiftung in der 26 SW Woche war verheiratet und mein Ex entpuppte sich zum Alkohilker ; man mußte das Kind dann holen ein Mädchen war es mit 750g Sarah hat dann sechs Wochen sehr gut gelebt und ist dann in der 8 Lebenswoche durch eine Entzündung ihres Blutes von uns gegangen. Heute nach so viel Jahren und vielen Jahren Therapie kann ich nur sagen , das es für meine kleine Sarah so besser war)
Jedenfalls bin ich damals vor 8 Jahren dann wieder in meine mir bekannte Klinik für 11 Wochen gegangen. Aber weißt du was dieser Aufenthalt hat mir persönlich nicht soviel gebracht wie eine Verhaltenstherapie die ich dann zu Hause begann. Ich wollte auch nicht mehr Autofahren, nicht mehr einkaufen, geschweige denn überhaupt raus....
Heute nach fast 8 Jahren kann ich sagen, das ich von meiner Angst nicht geheilt bin, aber ich versuche mit Ihr zu Leben mit Ihr gut Freund zu seien, sie zu akzeptieren, weil je mehr du dich gegen diese Angst stellst ,desto schlimmer wird es weil das ist die Angst vor der Angst. Ich bekomme heute auch noch meine Panikattacken (z.Bsp, vorgestern die letzte mir geht es zur Zeit körperlich auch nicht so gut - Grippe und Probleme mit meiner HWS- die aber auch mit meiner Angst zu tun hat da meine Angst sich in meinem Rücken niederläßt) aber ich mache weiter, weil ich nicht noch einmal da stehen möchte wo ich vor 8 Jahren gestanden habe. Es gibt Tage da geht es mir eigentlich ganz gut und ich könnte auch mir Erfolge eingestehen z Bsp das ich mich vor ca. 3 Jahren selbstständig gemacht habe, aber das ist mein Problem ich nehme alles zu selbstverständlich und kann mich leider nicht selbst loben für Sachen die ich getan habe das ist mein Problem welches aus meiner Kindheit her kommt und daran zu arbeiten ist für mich heute auch noch mit 40 Jahren manchmal nicht zu bewältigen.Ich hoffe ich habe dir ein bißchen helfen können weil ich dich nur zu gut verstehen kann.
Ich wünsche dir viel Kraft und gib nicht auf.Denk daran:
Es ist traurig, wenn die Angst das Leben beherscht, aber wir kämpfen weiter damit wir wieder über unser Leben selber bestimmen können.

viele liebe Grüße Gismo

Hey ihr alle da

Also bei mir fing es so an....
Vor 8 Jahren starb die freundin meines Bruders mit 19 an Lungenembolie..
Ich war damals 17...und kriegte da zum ersten mal Panikattacken..ich dachte ich würde auch daran sterben und kriegte keine Luft...Meine Mutter sagte schon damals...das es nur gefühle sind...Ich konnte es nicht glauben...Die verschwanden auch dann mit der Zeit...und es ging mir wieder gut...
Dann kam ich in eine 5 Jährige beziehung....Mein Freund damals hat mir vieles verboten...
Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus....und verliess ihn...
Zuerst ging es mir super...ich dachte...endlich kann ich tun was ich will...
Ich fuhr alleine Zug...ging mal wieder fort...
und plötzlich kriegte ich immer mal wieder eine Panikattacke...aber nach der Attacke fühlte ich mich wieder wohl..ich war zwar Müde...aber am nächsten Tag hab ich gar nicht mehr daran gedacht...
Doch eines Tages...kriegte ich plötzlich eine Attacke zu hause...ich wusste gar nicht wohin ich rennen soll...
meine Mam nahm mich in den Arm und sagte wie damals...das es nur gefühle sind...
aber das zittern und gedanken liessen mich einfach nicht mehr los...ich konnte nicht mal aus dem zimmer...Es plagte mich eine Attacke nach der Anderen...Ich hatte angst wenn jemand in mein zimmer kam...oder ich mich im spiegel sah...konnte nicht mehr essen und duschen...es war die hölle...
komischerweise half mir da...nur mein Ex-freund...mit ihm konnte ich stundenlang reden...und getraute mich mit ihm dann auch wieder raus...
ich machte dann selbst wieder übungen...einkaufen...verspürte dann auch wieder Freude...freute mich teilweise richtig was zu tun...
Leider wollte mein ex immernoch was von mir...und ich musste dann ihn wie ein zweites mal loslassen....
ich lernte dann übers Internet meinen jetztigen Freund kennen...ich verspürte gar keine ängste mehr...hatte schon noch angst vor einer panik..aber die kam nie...ich fuhr sogar ein paar mal mit ihm nach deutschland....8 Stunden Zug fahrt...und es gefiel mir auch dort...lernte neue leute kennen...
Plötzlich kriegte ich da in deutschland wärend eines Films eine Panikattacke...auch am nächsten tag fühlte ich mich sehr schlecht...aber es kam langsam wieder...
Aber seit da...getrau ich mich nicht mehr nach Deutschland...
Mein Freund wohnt jetzt so quasi bei mir...in einem Zimmer...
Und jedes Mal wenn er nach hause will kriege ich Panik...ich getrau mich nicht mit...und alleine finde ich es genau so schlimm...ich bin sehr traurig darüber...
Momentan geht es mir sogar so schlecht...das ich kaum aus dem Haus gehe...den ganzen Tag ein auf und ab...malö Panik...dann wieder herzkontrolle...wieder schweissausbrüche...das gefühl nicht wirklich da zu sein...
Ich mag nicht mehr... weiss nicht wie ich mich stabil kriege...und wieder dieses lebensgefühl kriege und geborgenheit...

Delicae Meae




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