App im Playstore
Pfeil rechts
29

So, dieser Titel ist jetzt generationsübergreifend. Eigentlich ist doch das ganze Leben nichts für Feiglinge, oder? Genau genommen empfand ich meine Pubertät, also mein damaliges Älterwerden, als ganz extreme Herausforderung, eigentlich sehr viel schlimmer als meine heutige Alterspubertät. Nachdem ich diese schrecklichste aller Phasen schon überlebt habe und auch meine Eltern, denke ich, der Rest müsste doch nun auch zu schaffen sein . Ich würde also gerne in diesem Thread mit etwas Selbstironie gewürzt über Erfahrungen beim Eintritt in eine neue Lebensphase sprechen, egal in welche. Egal, ob ihr erstmalig dabei seid, erwachsen zu werden (wie immer auch der Einzelne erwachsen interpretiert) oder dabei seid, noch und noch und noch ... erwachsener zu werden, was für mich ja erst mit dem Tod aufhört. Ich würde gerne über einen bewusst wahrgenommenen Punkt Hoppla, da beginnt jetzt etwas ganz anderes ( , wertfrei) sprechen, falls es den bei euch gab, aber nicht so sehr auf die körperlichen Veränderungen bezogen, sondern mehr auf die sozialen und wann die etwas mit bestehenden Strukturen zu tun haben, also real sind, oder nur gefühlt. So könnte dieser Thread auch nützlich sein, um Konflikte zwischen Generationen mal etwas unter die Lupe zu nehmen. Denn nur wer die Jahre schon auf dem Buckel hat, kann schließlich wissen, wie sie sich anfühlen. Dennoch, das soll kein neuer Jammer-Thread werden, sondern soll Jüngeren eher Mut machen. In unserem Kulturkreis empfinden ja viele von ihrer Pubertät an die Eltern als peinlich, was auf andere Kulturkreise extrem abstoßend wirken kann. Bei mir war das zum Glück nicht so, obwohl ich in Deutschland aufwuchs.

Wie erlebt ihr eure Eltern und Omas und Opas oder habt sie erlebt? Und ist da/war da ein großer Unterschied zu dem, wie ihr kinder- und enkellose Ältere in oder außerhalb der Familie erlebt (habt)? Werden/wurden sie irgendwie argwöhnisch beäugt? Letzteres mal neugierig in eigener Sache gefragt.

Über Antworten würde ich mich natürlich sehr freuen.

Sixmilesoff

08.09.2016 11:10 • 14.09.2016 #1


61 Antworten ↓


Ein interessantes Thema. Vor allem, da es hier im Forum viel um Zukunftsängste geht.

Ich persönlich habe letztes Jahr die schöne 3 vorne dran bekommen und im Laufe des Jahres kamen viele Freunde dazu. Wir unterhalten uns seitdem häufig über das Alter, weil uns etwas aufgefallen ist: Wir fühlen uns NICHT, wie mit 30. Wenn man überhaupt sagen kann, da hat man ein bestimmtes Gefühl... Wir fühlen uns jedenfalls nicht älter, als mit 20.

Und das ist toll.

Was uns aber aufgefallen ist: Unsere Prioritäten haben sich verschoben und auch unser Lebensstil verändert. Wir legen mehr Wert auf gute Qualität bei Lebensmitteln, machen uns Gedanken über Müll und Umwelt, kümmern uns mehr um uns und unsere Gesundheit, haben kein so hohes Konsumbedürfnis mehr, tanzen, feiern und lachen immer noch gerne, finden aber nicht mehr peinlich einen Freitag Abend zu Hause zu verbringen.

Das Alles war aber ein schleichender Prozess und kein einschneidender Stichtag.

Meine Mutter und ihre Generation also 50+ (inklusive meiner Oma, 94 Jahre alt) haben übrigens bestätigt, dass sie sich innerlich nicht älter fühlen würden, als mit 20. Im Spiegel zwar älter aussehen, geerdeter sind, gelassener (was ich cool finde, denn mit 30 fehlt mir das manchmal etwas, das Unbeschwerte von früher), aber innen drin, da sind sie jung geblieben. Und das hört sich doch toll an oder?

Die Pupertät fand ich übrigens auch schrecklich, aber alles davor und danach fand und finde ich super!

Zu deinem letzten Punkt: Ich erlebe kinderlose Menschen meist verbittert, verbissen, herrisch, anmaßend, erzieherisch. Ich sage aber: meist!

Aber eventuell habe ich auch nur schlechte Erfahrungen gemacht. Aber gerade hier in meiner Firma sind viele Frauen, die sich bewusst für die Karriere und gegen Kinder entschieden haben und diesen fehlt mit 40/50 - nach meinem Gefühl - offensichtlich extrem etwas!

Enkellose Menschen erfahre ich oft ebenfalls als verbittert, bzw. eher traurig und einsam. Da habe ich wirklich schon sehr, sehr traurige Geschichten gehört. Im Gegenzug dazu habe ich den Eindruck meine Mutter blüht regelrecht auf, seit sie Oma ist. Es ist eben ein neuer Lebensabschnitt für sie, den sie sehr genießt.

Eine Freundin, die sich vor kurzem PLÖTZLICH gegen Kinder entschieden hat, weil sie jetzt einen Partner mit Kindern hat, der keine mehr möchte, erfahre ich auch als zweifelnd und mit sich selbst kämpfend.



EDIT: Oh. Ich glaube, ich habe deinen Thread falsch verstanden.

A


Altern ist nichts für Feiglinge - eure Erfahrungen

x 3


Zitat von Paddlmädchen:
Ein interessantes Thema. Vor allem, da es hier im Forum viel um Zukunftsängste geht.

Ich persönlich habe letztes Jahr die schöne 3 vorne dran bekommen und im Laufe des Jahres kamen viele Freunde dazu. Wir unterhalten uns seitdem häufig über das Alter, weil uns etwas aufgefallen ist: Wir fühlen uns NICHT, wie mit 30. Wenn man überhaupt sagen kann, da hat man ein bestimmtes Gefühl... Wir fühlen uns jedenfalls nicht älter, als mit 20.

Und das ist toll.

Was uns aber aufgefallen ist: Unsere Prioritäten haben sich verschoben und auch unser Lebensstil verändert. Wir legen mehr Wert auf gute Qualität bei Lebensmitteln, machen uns Gedanken über Müll und Umwelt, kümmern uns mehr um uns und unsere Gesundheit, haben kein so hohes Konsumbedürfnis mehr, tanzen, feiern und lachen immer noch gerne, finden aber nicht mehr peinlich einen Freitag Abend zu Hause zu verbringen.

Das Alles war aber ein schleichender Prozess und kein einschneidender Stichtag.

Meine Mutter und ihre Generation also 50+ (inklusive meiner Oma, 94 Jahre alt) haben übrigens bestätigt, dass sie sich innerlich nicht älter fühlen würden, als mit 20. Im Spiegel zwar älter aussehen, geerdeter sind, gelassener (was ich cool finde, denn mit 30 fehlt mir das manchmal etwas, das Unbeschwerte von früher), aber innen drin, da sind sie jung geblieben. Und das hört sich doch toll an oder?

Die Pupertät fand ich übrigens auch schrecklich, aber alles davor und danach fand und finde ich super!

Zu deinem letzten Punkt: Ich erlebe kinderlose Menschen meist verbittert, verbissen, herrisch, anmaßend, erzieherisch. Ich sage aber: meist!

Aber eventuell habe ich auch nur schlechte Erfahrungen gemacht. Aber gerade hier in meiner Firma sind viele Frauen, die sich bewusst für die Karriere und gegen Kinder entschieden haben und diesen fehlt mit 40/50 - nach meinem Gefühl - offensichtlich extrem etwas!

Enkellose Menschen erfahre ich oft ebenfalls als verbittert, bzw. eher traurig und einsam. Da habe ich wirklich schon sehr, sehr traurige Geschichten gehört. Im Gegenzug dazu habe ich den Eindruck meine Mutter blüht regelrecht auf, seit sie Oma ist. Es ist eben ein neuer Lebensabschnitt für sie, den sie sehr genießt.

Eine Freundin, die sich vor kurzem PLÖTZLICH gegen Kinder entschieden hat, weil sie jetzt einen Partner mit Kindern hat, der keine mehr möchte, erfahre ich auch als zweifelnd und mit sich selbst kämpfend.



EDIT: Oh. Ich glaube, ich habe deinen Thread falsch verstanden.


Wow, hallo Paddlmädchen,

so schnell hatte ich gar nicht mit einer Antwort hier gerechnet.

Zu deinem letzten Punkt: Ich erlebe kinderlose Menschen meist verbittert, verbissen, herrisch, anmaßend, erzieherisch. Ich sage aber: meist!

Ich bin froh, dass du das geschrieben hast, denn da ich keine Kinder/Enkelkinder habe, muss ich selbst darauf achten, dass ich mich nicht zu der von dir beschriebenen Spezies entwickle.
Bei anderen kommen da in der Familie schon rechtzeitig entsprechende Feedbacks, die einen davor bewahren, irgendwie in diese Richtung zu mutieren. Übrigens fühle ich mich auch keinesfalls meinem
tatsächlichen Alter entsprechend. Aber genau das könnte einem ja auch einen Realitätsverlust bescheren .... grummel.

Liebe Grüße,

Sixmilesoff

Bisher hat mir das Altern noch nichts ausgemacht. Körperlich bin ich f.itt.er als in meiner Jugend, wo ich noch nicht einmal in der Lage war, eine Runde um den Sportplatz zu laufen oder eine Bahn zu schwimmen. Ich habe erst ab Mitte 30 angefangen, regelmäßig Sport zu machen und mache es bis heute.
Vom Aussehen her ist es mir egal, denn ich war nie eine Schönheit und habe mich wenig verändert. Ich habe schon als Jugendliche immer meine geistigen Qualitäten in den Vordergrund gestellt.

Meine Oma war in meinem Alter schon eine alte Frau (ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn sie war erst 42 als ich geboren wurde) Ich habe sie immer als eine typische Oma in Erinnerung, die sich absolut omahaft kleidete und verhielt.
Meine Mutter war da schon sehr viel jugendhafter geblieben. Bei ihr fing es erst mit Anfang 70 an, dass sie anfing alt zu wirken. Dann ging es aber leider ziemlich rasant, dass sie abbaute. Und sie starb leider im Januar mit 79. Meine Oma dagegen wurde 82, obwohl sie die ganzen Jahre vorher viel kränker war.
Mein Vater war schon 40, als ich geboren wurde und ich habe ihn auch eher als alten Mann erlebt. Er starb auch schon mit 61, als ich erst 21 war.

Finde es eher peinlich, wenn sich Leute ab Mitte 30 bis über 40 oder älter, noch zwanghaft verhalten und verkleiden wie Jugendliche.
Selbst fühle ich mich so alt wie ich eben bin, nämlich 45 und das wird sich so wie ich mich kenne auch nicht mehr ändern.
Warum nicht zu seinem Alter stehen, es ist doch nicht schlecht älter zu werden. Immerhin werden es wir alle.
Es ist wohl dem Jugendwahn unserer Gesellschaft zuzuschreiben, so lange wie möglich so zu tun, als ob man noch
in der Pupertät steckt und gefälligst auch so auszusehen. Wenn ich Leute unter 30 zum Teil beobachte, ist es schon
schlimm wie unhöflich sie sich verhalten und dass ein gewisses Maß an schlechtem Benehmen, dazu gehört cool zu
sein. Als bekannte Beispiele sehe ich da Dieter Bohlen oder Jürgen Drews, einfach nur peinlich die Typen.
Meine Eltern empfinde ich nicht als alt, sie sind es einfach. Mutter 74 und Vater 70. Warum nicht einfach das natürliche
Alter akzeptieren und die natürlichen Einschränkungen die sich ergeben?
Wir sind Menschen keine Roboter, die ewig 17 bleiben.

Dies ist ein sehr schönes und interessantes Thema.
Wir hatten erst gestern darüber gesprochen, denn in meiner Ecke,
gehen wir fast alle Zeitgleich ( plus / minus ) in Rente.
Mit einigen bin ich im Sandkasten gesessen und heute
sitzen wir wie damaliger Zeit unsere Eltern oder Großeltern,
im bequemen Sessel im Garten bei Kaffee und Kuchen
genießen und reden.
Wenn ich auch jetzt 57 Jahre bin, ich fühle mich nicht so,
ich kleide mich normal, bequem ( mit Hund geht es auch gar nicht anders )
Die Zahl macht mir schon etwas zu schaffen.
Aber zu meinen Fältchen stehe ich ganz offen
und das die Knochen nicht mehr die jüngsten sind, das merke ich leider jeden Tag wenn ich aufstehe.
Ich denke das das jetzt sogar eine schöne / irgendwie Zeit ist.
Man wird ruhiger, gelassener, sieht nicht mehr alles so eng und überlegt mehr.
Ich freue mich auf morgen, in diesem Thread.
Einen schönen Abend noch.

Zitat von Sixmilesoff:
So, dieser Titel ist jetzt generationsübergreifend. Eigentlich ist doch das ganze Leben nichts für Feiglinge, oder? Genau genommen empfand ich meine Pubertät, also mein damaliges Älterwerden, als ganz extreme Herausforderung, eigentlich sehr viel schlimmer als meine heutige Alterspubertät. Nachdem ich diese schrecklichste aller Phasen schon überlebt habe und auch meine Eltern, denke ich, der Rest müsste doch nun auch zu schaffen sein . Ich würde also gerne in diesem Thread mit etwas Selbstironie gewürzt über Erfahrungen beim Eintritt in eine neue Lebensphase sprechen, egal in welche. Egal, ob ihr erstmalig dabei seid, erwachsen zu werden (wie immer auch der Einzelne erwachsen interpretiert) oder dabei seid, noch und noch und noch ... erwachsener zu werden, was für mich ja erst mit dem Tod aufhört. Ich würde gerne über einen bewusst wahrgenommenen Punkt Hoppla, da beginnt jetzt etwas ganz anderes ( , wertfrei) sprechen, falls es den bei euch gab, aber nicht so sehr auf die körperlichen Veränderungen bezogen, sondern mehr auf die sozialen und wann die etwas mit bestehenden Strukturen zu tun haben, also real sind, oder nur gefühlt. So könnte dieser Thread auch nützlich sein, um Konflikte zwischen Generationen mal etwas unter die Lupe zu nehmen. Denn nur wer die Jahre schon auf dem Buckel hat, kann schließlich wissen, wie sie sich anfühlen. Dennoch, das soll kein neuer Jammer-Thread werden, sondern soll Jüngeren eher Mut machen. In unserem Kulturkreis empfinden ja viele von ihrer Pubertät an die Eltern als peinlich, was auf andere Kulturkreise extrem abstoßend wirken kann. Bei mir war das zum Glück nicht so, obwohl ich in Deutschland aufwuchs.

Wie erlebt ihr eure Eltern und Omas und Opas oder habt sie erlebt? Und ist da/war da ein großer Unterschied zu dem, wie ihr kinder- und enkellose Ältere in oder außerhalb der Familie erlebt (habt)? Werden/wurden sie irgendwie argwöhnisch beäugt? Letzteres mal neugierig in eigener Sache gefragt.

Über Antworten würde ich mich natürlich sehr freuen.

Sixmilesoff


ein super Thema --hab schlimme Kopfschmerzen heute aber dazu werd ich garantiert auch was schreiben in den nächsten Tagen ....

Zitat von Schlaflose:
Bisher hat mir das Altern noch nichts ausgemacht. Körperlich bin ich f.itt.er als in meiner Jugend, wo ich noch nicht einmal in der Lage war, eine Runde um den Sportplatz zu laufen oder eine Bahn zu schwimmen. Ich habe erst ab Mitte 30 angefangen, regelmäßig Sport zu machen und mache es bis heute.
Vom Aussehen her ist es mir egal, denn ich war nie eine Schönheit und habe mich wenig verändert. Ich habe schon als Jugendliche immer meine geistigen Qualitäten in den Vordergrund gestellt.

Meine Oma war in meinem Alter schon eine alte Frau (ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn sie war erst 42 als ich geboren wurde) Ich habe sie immer als eine typische Oma in Erinnerung, die sich absolut omahaft kleidete und verhielt.
Meine Mutter war da schon sehr viel jugendhafter geblieben. Bei ihr fing es erst mit Anfang 70 an, dass sie anfing alt zu wirken. Dann ging es aber leider ziemlich rasant, dass sie abbaute. Und sie starb leider im Januar mit 79. Meine Oma dagegen wurde 82, obwohl sie die ganzen Jahre vorher viel kränker war.
Mein Vater war schon 40, als ich geboren wurde und ich habe ihn auch eher als alten Mann erlebt. Er starb auch schon mit 61, als ich erst 21 war.


Ich gebs offen zu --ich bewunder dich für einige Einstellungen die du hast .

Zitat von ichbinMel:
ein super Thema --hab schlimme Kopfschmerzen heute aber dazu werd ich garantiert auch was schreiben in den nächsten Tagen ....


Gute Besserung!

Zitat von ichbinMel:
Ich gebs offen zu --ich bewunder dich für einige Einstellungen die du hast .


Danke

Ein sehr schönes Thema.
Also seit ich die 50er überschritten habe merke ich auch dies Gelassenheit, unglaublich ist das.
Manches kann man einfacher annehmen, es sind die kleinen Dinge an denen ich mich freuen kann.
Und ich muss nichts mehr - ich kann. Dieses Gestresste ist plötzlich weg.

Klar merke ich meine Knochen und wie.
Aber ich finde auch das Alter nicht schlimm, im Gegenteil stolz es schon so weit geschafft zu haben.

Zu Älteren ohne Kinder und Enkel fällt mir eine alte Nachbarin ein. Die war völlig allein.
Sehr selbstbewußt, aber die liebste Frau . War bei meinem Sohn Oma Ersatz und für mich so gute Freundin.

So gehts also auch.

Zitat von Schlaflose:
Bisher hat mir das Altern noch nichts ausgemacht. Körperlich bin ich f.itt.er als in meiner Jugend, wo ich noch nicht einmal in der Lage war, eine Runde um den Sportplatz zu laufen oder eine Bahn zu schwimmen. Ich habe erst ab Mitte 30 angefangen, regelmäßig Sport zu machen und mache es bis heute.
Vom Aussehen her ist es mir egal, denn ich war nie eine Schönheit und habe mich wenig verändert. Ich habe schon als Jugendliche immer meine geistigen Qualitäten in den Vordergrund gestellt.

Meine Oma war in meinem Alter schon eine alte Frau (ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn sie war erst 42 als ich geboren wurde) Ich habe sie immer als eine typische Oma in Erinnerung, die sich absolut omahaft kleidete und verhielt.
Meine Mutter war da schon sehr viel jugendhafter geblieben. Bei ihr fing es erst mit Anfang 70 an, dass sie anfing alt zu wirken. Dann ging es aber leider ziemlich rasant, dass sie abbaute. Und sie starb leider im Januar mit 79. Meine Oma dagegen wurde 82, obwohl sie die ganzen Jahre vorher viel kränker war.
Mein Vater war schon 40, als ich geboren wurde und ich habe ihn auch eher als alten Mann erlebt. Er starb auch schon mit 61, als ich erst 21 war.



Hallo Schlaflose,

es tut mir leid, dass du erst vor kurzem deine Mutter verloren hast. Es ist schon mehrere Jahre her, dass meine Mutter starb, aber die Erinnerung an diesen Schmerz ist immer noch sehr präsent.

Auch bei mir ist es so, dass meine heutige Fitness - verglichen mit der von früher - erstaunlich ist, durch Sport einerseits und durch bewusste Ernährung andererseits. Es fehlte vorher einfach an den einschlägigen Informationen.

Liebe Grüße,

Sixmilesoff

Zitat von Blackstar:
Finde es eher peinlich, wenn sich Leute ab Mitte 30 bis über 40 oder älter, noch zwanghaft verhalten und verkleiden wie Jugendliche.
Selbst fühle ich mich so alt wie ich eben bin, nämlich 45 und das wird sich so wie ich mich kenne auch nicht mehr ändern.
Warum nicht zu seinem Alter stehen, es ist doch nicht schlecht älter zu werden. Immerhin werden es wir alle.
Es ist wohl dem Jugendwahn unserer Gesellschaft zuzuschreiben, so lange wie möglich so zu tun, als ob man noch
in der Pupertät steckt und gefälligst auch so auszusehen. Wenn ich Leute unter 30 zum Teil beobachte, ist es schon
schlimm wie unhöflich sie sich verhalten und dass ein gewisses Maß an schlechtem Benehmen, dazu gehört cool zu
sein. Als bekannte Beispiele sehe ich da Dieter Bohlen oder Jürgen Drews, einfach nur peinlich die Typen.
Meine Eltern empfinde ich nicht als alt, sie sind es einfach. Mutter 74 und Vater 70. Warum nicht einfach das natürliche
Alter akzeptieren und die natürlichen Einschränkungen die sich ergeben?
Wir sind Menschen keine Roboter, die ewig 17 bleiben.


Hallo Blackstar,

danke für deinen Beitrag in meinem Thread. Ich möchte nichts verallgemeinern, da ich nur über mich selbst Bescheid weiß, und selbst dieses Wissen hat Grenzen.
Ich gebe dir insofern recht, als es peinlich oder lächerlich wirkt, wenn man sich einen Stil überstülpen lässt, der nicht zu einem passt. Das kommt auch für mich zwanghaft rüber.

Soll aber ein Mensch, zu dem nur flottes und schickes Outfit passt, darauf verzichten (müssen), weil er der Altersgruppe entwachsen ist, für die es - vorwiegend - kreiiert wurde? Das hätte für mich mindestens ebensoviel Zwanghaftes. Die positive oder negative Rückkoppelung auf das eigene Selbstbild darf gleichfalls nicht unterschätzt werden, in Gang gesetzt auch durch das Äußere, das man sich gibt. Will sagen: Wenn ich mein Altern akzeptiere, da alles andere ja so wäre wie gegen Windmühlenflügel zu kämpfen, heißt das noch lange nicht, dass ich meinen Alterungsprozess auch noch freiwillig beschleunige.

Ich sehe das in etwa so wie mit Einrichtungsstilen - mir gefallen wirklich die verschiedensten, nicht nur einer. Sie müssen nur in sich stimmig sein.

Sich mit irgendwelchen Menschen zu vergleichen ist immer verhängnisvoll - ganz egal ob mit Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen oder mit Menschen aus dem eigenen Umfeld. Seine wirkliche Persönlichkeit widerzuspiegeln - in allem was man macht und noch öfter nicht macht - führt eben gerade zu keiner Verkleidung, sondern zur eigenen Authentizität.

Liebe Grüße,

Sixmilesoff

Zitat von boomerine:
Dies ist ein sehr schönes und interessantes Thema.
Wir hatten erst gestern darüber gesprochen, denn in meiner Ecke,
gehen wir fast alle Zeitgleich ( plus / minus ) in Rente.
Mit einigen bin ich im Sandkasten gesessen und heute
sitzen wir wie damaliger Zeit unsere Eltern oder Großeltern,
im bequemen Sessel im Garten bei Kaffee und Kuchen
genießen und reden.
Wenn ich auch jetzt 57 Jahre bin, ich fühle mich nicht so,
ich kleide mich normal, bequem ( mit Hund geht es auch gar nicht anders )
Die Zahl macht mir schon etwas zu schaffen.
Aber zu meinen Fältchen stehe ich ganz offen
und das die Knochen nicht mehr die jüngsten sind, das merke ich leider jeden Tag wenn ich aufstehe.
Ich denke das das jetzt sogar eine schöne / irgendwie Zeit ist.
Man wird ruhiger, gelassener, sieht nicht mehr alles so eng und überlegt mehr.
Ich freue mich auf morgen, in diesem Thread.
Einen schönen Abend noch.



Hallo Boomerine,

danke auch dir für deine Antwort. Es ist natürlich schön, wenn man wie du immer am selben Ort gewohnt hat und einen dann dieselben Menschen vom Sandkasten bis in die Rente begleiten. Da hat Einsamkeit wohl keine Chance.

Gut auch, dass du einen Hund hast, der dich zwingt, rauszugehen. Ich habe schon daran gedacht, mir vom hiesigen Tierheim Hunde zu holen und die auszuführen. Was mich davon abhält, ist die Vorstellung eines traurigen Hundegesichts, das vergeblich auf mich wartet, wenn ich öfters mal terminlich verhindert bin.

Hm. Das mit der Gelassenheit ist so eine Sache. Ich stelle da bei mir keine Veränderung fest, fände das irgendwie auch nicht logisch - genaugenommen. Denn was mich früher aufgeregt hat, tut es natürlich heute immer noch. Und gegenüber Dingen, die keine Aufregung wert waren, war ich auch jung ganz relaxt. Zu mir passt dann wohl eher: Unruhe ist die erste Menschenpflicht, nach Miguel de Unamuno, und das wird wohl so bleiben, ist irgendwie integraler Bestandteil meines Wesens.

Liebe Grüße,

Sixmilesoff

Zitat von ichbinMel:
in super Thema --hab schlimme Kopfschmerzen heute aber dazu werd ich garantiert auch was schreiben in den nächsten Tagen ....


Hoffe, dir geht es bald wieder besser !

Lieben Gruß,

Sixmilesoff

Zitat von yellowBag:
Ein sehr schönes Thema.
Also seit ich die 50er überschritten habe merke ich auch dies Gelassenheit, unglaublich ist das.
Manches kann man einfacher annehmen, es sind die kleinen Dinge an denen ich mich freuen kann.
Und ich muss nichts mehr - ich kann. Dieses Gestresste ist plötzlich weg.

Klar merke ich meine Knochen und wie.
Aber ich finde auch das Alter nicht schlimm, im Gegenteil stolz es schon so weit geschafft zu haben.

Zu Älteren ohne Kinder und Enkel fällt mir eine alte Nachbarin ein. Die war völlig allein.
Sehr selbstbewußt, aber die liebste Frau . War bei meinem Sohn Oma Ersatz und für mich so gute Freundin.

So gehts also auch.



Huch YellowBag,

jetzt bist du schon die Zweite, die schreibt, dass ihre Gelassenheit größer geworden ist. Kannst du mir da mal ein Beispiel geben, was dich früher aus der Ruhe brachte und heute nicht mehr ?
Ich habe mich hinsichtlich meiner Gelassenheit nicht verändert. Zugegeben, manchmal beneide ich Menschen auch um ihre Seelenruhe. Aber das bin ich nicht.

Was ich hingegen auch schon - frohlockend - an mir festgestellt habe, ist eine gewisse Stressreduktion (von außen). Allerdings neige ich dazu, mir selbst Stress zu machen. Da ist mir nicht zu helfen.

Danke, dass du auf meine Frage hinsichtlich der kinder- und enkellosen älteren Menschen in der Familie und/oder im Umfeld eingegangen bist. Schön, dass die beschriebene Nachbarin gerade durch dich und deinen Sohn nicht völlig allein war. !

Liebe Grüße,

Sixmilesoff

Hallo,

mein Titel wurde vom Administrator verändert, und es wirkt nun so, als hätte ich mit dem Ausspruch quasi das Rad neu erfunden. Mir war irgendwie wichtig, dass das ein 200 Jahre altes Zitat ist von
Goethes Leibarzt Christoph Wilhelm Hufeland. Erwähne ich das eben hier noch ergänzend. Will mich schließlich nicht mit fremden Federn schmücken.

Schönen Tag noch allen !

Sixmilesoff
Sponsor-Mitgliedschaft

Mir gefällt das Thema auch. Allerdings, wenn ich die Zahl 57 so anschaue, ist die schon stattlich und ich bin stolz darauf.

Alter kommt später, noch fühl ich mich nicht alt. Es ist jetzt eine Ausgeglichenheit in mir, ich weiß wer ich bin, hab soweit meine Pflichten erfüllt, leiste immer noch meinen Beitrag, der aber nicht mehr verbissen verfolgt werden muss.

Noch kann ich alles tun, muss es aber nicht mehr.

Ich bin zufrieden. Mit mir im Reinen, hab gelernt, dass Leben manchmal gelebt werden muss, es Hochs und Tiefs gibt, dass es die einfachen Dinge sind, die von mir wertgeschätzt werden, und mein Glas ist wieder halbvoll.

Altern ist nichts für Feiglinge - der Spruch ist lustig, gerade für uns mit unseren Ängsten. Ich bin der Meinung, dass wir alles andere sind, als Feiglinge. Mussten wir doch enorm viel Mut beweisen, trotz der Angst zu leben.

Und dieser Mut und diese Kraft wird uns das Alter auch nicht nehmen können. Haben wir es bis hierher geschafft, dann lassen wir uns von dem bisschen Altern auch nicht unterkriegen.

Ich wünsch mir für uns alle, dass wir gesund altern dürfen.

Und zu deiner Frage bzgl. Kinder und Enkel. Ich hab Kinder, keine Enkel. Auch das seh ich gelassen..es kommt, wie es kommt.

Meine Kinder leben selbstbestimmend. Da misch ich mich nicht ein.

Hallo,

ich bin neu hier, aber würde bei diesem tollen Thema gerne gleich mitsenfen.

Am Älter werden finde ich toll, dass mir die Meinungen anderer über mich mittlerweile wirklich total am Popo vorbei gehen.

So richtig angepasst war ich eigentlich noch nie und habe oft mein Ding gemacht,
aber war schon auch bei einigen Mitmenschen darauf bedacht,
mit dem, wer ich bin, was ich bin und wie ich bin, gut anzukommen.

Jetzt mit 52 Jahren weiß ich genau wer ich bin und wo ich stehe und was ich will und was eben nicht.

Das finde ich total schön und gibt mir eine gewisse Freiheit !


Zitat von FlowerPower:
Hallo,

ich bin neu hier, aber würde bei diesem tollen Thema gerne gleich mitsenfen.

Am Älter werden finde ich toll, dass mir die Meinungen anderer über mich mittlerweile wirklich total am Popo vorbei gehen.

So richtig angepasst war ich eigentlich noch nie und habe oft mein Ding gemacht,
aber war schon auch bei einigen Mitmenschen darauf bedacht,
mit dem, wer ich bin, was ich bin und wie ich bin, gut anzukommen.

Jetzt mit 52 Jahren weiß ich genau wer ich bin und wo ich stehe und was ich will und was eben nicht.

Das finde ich total schön und gibt mir eine gewisse Freiheit !




Hallo hüpfendes Senf-Schaf !

'Wünsch dir viel Spaß hier !

LG,

Sixmilesoff

A


x 4


Pfeil rechts



App im Playstore