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Zitat von moo:
Für mindestens 75% des Leides ist das Ego verantwortlich, der Rest ist schlicht einfach so. (...)

Uff ...
Also .. nichts für Ungut, aber was ich insgesamt als Message verstanden habe, war: Versuch mal diese Methode und staune, wie gut sie aus dir einen gefühllosen Roboter macht.
Ich meine, ich weiß wie es war. Ich hatte eine Zeit, in der war ich so ein Gefühlloser auf Autopilot laufender Roboter. Außer Wut und Hass habe ich keinem weiteren Gefühlszustand erlaubt zu existieren. Ich empfand gar nichts, außer halt den negativen Zuständen, wie Du es umschreibst. Das war o.k., aber nicht lebenswert.

Und diese Kontemplation (hab mal gegoogle't) habe ich durchaus drauf. Wenn ich beispielsweise Schmerzen habe, kann ich mich, wenn ich will, auf die Stelle des Schmerzes und den Schmerz selbst fokussieren und mit geradezu meditativer Konzentration und nahezu neutral darüber sinnieren.
Und auch was negative Gefühle betrifft, hilft es mir manchmal, wenn ich mir vor Augen halte, dass in diesem Moment meiner depressiven Sehnsucht nach etwas wie Zweisamkeit einfach nur gewisse Synapsen im Gehirn vollkommen mit ... keine Ahnung wie diese Viecher heißen, also diesen negativen Botenstoffen überflutet werden.
Das bringt mir auf lange Sicht aber nichts. Leider. :/

Edit und On Topic:

Ich wüsste gern wie das der Threadersteller sieht.

Zitat von Alex1979:
was ich insgesamt als Message verstanden habe, war: Versuch mal diese Methode und staune, wie gut sie aus dir einen gefühllosen Roboter macht.
Ich meine, ich weiß wie es war. Ich hatte eine Zeit, in der war ich so ein Gefühlloser auf Autopilot laufender Roboter. Außer Wut und Hass habe ich keinem weiteren Gefühlszustand erlaubt zu existieren. Ich empfand gar nichts, außer halt den negativen Zuständen, wie Du es umschreibst. Das war o.k., aber nicht lebenswert.


Kann Dich gut verstehen. Aber außer Wut und Hass keinerlei Emotionen zuzulassen kann ich mir alles andere als O.K. vorstellen Und leider liegt hier eindeutig ein Missverständnis vor. Die (medizinische) Betrachtung der neuronalen Vorgänge im Gehirn hat nichts mit Kontemplation des Geistes und dessen Inhalte zu tun, auch wenn das manche Therapeuten als überaus wichtig erachten. Schmerzkontemplation ist eine andere Liga, da Schmerz ein relativ unpersönlicher Sinneseindruck und somit leichter zu objektivieren ist.

Wenn das Ego leiser wird, wird der Bewerter schwächer - der Unterscheider zwischen Glück und Leid. Dieses Glück liegt jenseits von Glück und Unglück, wie wir es üblicherweise empfinden. Es ist auch gar nicht so unbekannt - jeder hat das schon zigmal erlebt, wenn er ganz in einer Sache aufgeht.

Wut und Hass sind übrigens streng genommen keine Gefühle sondern Emotionen. Emotionen folgen den Gefühlen.

Einen Menschen mit einem Roboter zu vergleichen - naja... Wieviele Sinne hat denn ein Roboter (außer vielleicht bei Asimov... ?

A


Zwischenmenschliches mein persönlicher Abgrund

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Uff ... nichts für Ungut, aber das wird mir langsam zu hoch.
Ich kam schon bei Deinem letzten Beitrag nicht ganz hinterher und jetzt lese ich so etwas:

Zitat von moo:
Die (medizinische) Betrachtung der neuronalen Vorgänge im Gehirn hat nichts mit Kontemplation des Geistes und dessen Inhalte zu tun, auch wenn das manche Therapeuten als überaus wichtig erachten.
(...)
Wenn das Ego leiser wird, wird der Bewerter schwächer - der Unterscheider zwischen Glück und Leid. Dieses Glück liegt jenseits von Glück und Unglück, wie wir es üblicherweise empfinden. Es ist auch gar nicht so unbekannt - jeder hat das schon zigmal erlebt, wenn er ganz in einer Sache aufgeht.

Entweder, ich bin zu dumm, um das in seiner ganzen Bandbreite zu verstehen (was wohl sehr wahrscheinlich ist ), oder Du drückst Dich zu Wikipedia-mäßig aus.

Hallo ,
nachdem ich über eine Woche ohne Internet war, wollte ich heute endlich antworten.
AD einschleichen, Coronaimpfung heute und Depressionen machen es mir aber leider unmöglich dies vernünftig zu tun.
Sorry, ich antworte bestimmt, sobald es wieder besser geht.
LG sibelchen

Zunächst einmal Gute Besserung.
Das wird schon, immer langsam. Es drängt hier ja keiner. ^^

Zitat von Alex1979:
Zunächst einmal Gute Besserung.
Das wird schon, immer langsam. Es drängt hier ja keiner. ^^


Dito von mir! Schön, dass Du zwischendurch Bescheid gibst - eine rar gewordene Tugend

Hallo zusammen,
ich hab mich inzwischen ein bisschen berappelt und möchte gern ein paar genannte Punkte ansprechen:
Es wurde die Frage nach dem Glauben an Gott angesprochen.
Ich habe dazu wie jeder andere keine gültige Antwort parat.Und gerade diese nichtwissen empfinde ich als Ursprung des Leids.Für mich lässt sich der Sinn des Lebens schwer finden, wenn ich nicht weiss, was am Ende unseres Lebens passieren wird.
Trotzdem glaube ich an eine höhere Macht, wie immer man sie auch nennen mag.Wieso sie mir das Leben immer wieder zur ( subjektiv empfundenen) Hölle macht ist eine der vielen Fragen , die mich immer wieder quälen.

Es wurde auch von eigenen Wahrnehmungen gesprochen, die evtl objektiv nicht so sind.
In manchen Bereichen mag das so sein bei mir. Definitiv reagiere ich äusserst sensibel , wenn ich mich ignoriert fühle.Es ist ein riesiger wunder Punkt in meinem Leben, um den sich viel zu viel dreht.Der grosse Wunsch es zum besseren zu ändern bewirkt bei aller erfolgloser Mühe immer wieder, dass ich am Boden liege.
Bisher hab ich es glücklicherweise immer wieder geschafft, aufzustehn und weiterzugehn...
Dass es aber eine objektive ungewöhnliche Einsamkeit und Ignoration von anderen gibt, dessen bin ich mir sehr sicher.Rund 52 Lebensjahre kenne ich Menschen und deren Verhalten zueinander.Immer wieder werde ich nicht mit einbezogen, vergessen, ignoriert.Meiner Meinung nach nicht mal böswillig, sondern....ja das wüsst ich zu gern?
Obwohl ich niemandem böses Verhalten unterstelle, bricht es mir immer wieder das Herz.
Ich möchte so gern auch wie jeder andere Liebe und Freundschaft geben und empfangen.
Danke fürs Lesen und jeden Beitrag...hilft mir sehr...
Schönes WE
sibelchen

Hallo zusammen,
nachdem ich mit Hilfe des Sertralin ein bisschen stabilisiert habe muss ich einen Weg finden besser mit meinen Problemen umzugehen bzw eine Änderung zu schaffen.
Ich denke ich brauche Menschen, die mir guttun.
Obwohl ich eigentlich gut alleine sein kann, merke ich immer wieder, dass es ohne gute Beziehungen für mich nicht funktionieren wird.
Allerdings hab ich es in all meinen Lebensjahren nicht geschafft....mit normalen Leuten
Aber was kann ich nun tun?
Vieles hab ich ja schon versucht...
Meine Gedanken sind, Menschen zu suchen, denen es ähnlich geht wie mir, bzw die auch jemanden suchen so wie ich.Doch wo finde ich die? In Vereinen oder so denke ich nicht.
Meint Ihr eine Annonce in der Zeitung macht Sinn?
Oder ne Anfrage über eine Klinik?
Wäre dankbar für jeden Tipp...
Schönen Restsonntag
sibelchen

Grüß Dich sibelchen,

Zitat von sibelchen:
Ich denke ich brauche Menschen, die mir guttun.
Obwohl ich eigentlich gut alleine sein kann, merke ich immer wieder, dass es ohne gute Beziehungen für mich nicht funktionieren wird.


Eine wichtige Einsicht - mir geht es ebenso.

Zitat von sibelchen:
Meine Gedanken sind, Menschen zu suchen, denen es ähnlich geht wie mir, bzw. die auch jemanden suchen so wie ich. Doch wo finde ich die?


Zum Beispiel in Selbsthilfegruppen. Werden z. B. in vielen Bürgerhäusern angeboten. Derlei Gruppen bergen ein Riesenpotenzial für echte, bereichernde Kontakte welche weit über das übliche Blabla mit sogenannten Bekannten hinausgehen.

Ich grüsse Dich zurück, moo
Selbshilfegruppen versuche ich zu finden, jedoch bisher ohne Erfolg.
Terminlich ist es bei mir auch nicht so einfach...bin berufstätig mit unterschiedlichem Feierabend.
Genial wär für mich am Wochenende...
Du schreibst: mir geht es ebenso
Magst Du mir was dazu schreiben ? Erreichst Du dieses Ziel für Dich persönlich ?
Liebe Grüsse
sibelchen

Zitat von sibelchen:
Ich denke ich brauche Menschen, die mir guttun.


Logo, ist natürlich schön, wenn man solche findet, allerdings kann kein anderer Mensch so passend sein, dass nicht hin und wieder Verletzungen stattfinden.

Du kannst dich aber passender machen, indem du dir und anderen die Freiheit einräumst, Fehler im Miteinander begehen zu dürfen und die Grösse besitzt, das zu verzeihen und deine Erwartungen an andere deutlichst reduzierst.

Gleichzeitig ist immer wichtig, dass du deine Reaktionen, deine Denkweisen einmal genauestens analysierst, da du derjenige bist, der unter der Zwischenmenschlichkeit leidet.

Ich musste auch ganz dolle an mir arbeiten, um zu erkennen, alles was mich betrifft, ist mein Thema und niemand anderes kann das lösen. Wie ich etwas lösen möchte , ist dann natürlich auch wieder meine Angelegenheit.

Mit der Zeit merkt man nämlich, das nix, aber auch gar nix in Stein gemeißelt ist. Alles kann man ändern, kann neue Wege beschreiten, und mit der Zeit wird man auch immer sicherer, was einem nun gut tut, und was nicht.

Zitat von Icefalki:
Mit der Zeit merkt man nämlich, das nix, aber auch gar nix in Stein gemeißelt ist. Alles kann man ändern, kann neue Wege beschreiten, und mit der Zeit wird man auch immer sicherer, was einem nun gut tut, und was nicht.


diesen Satz möchte ich unterstreichen.

Man kann sich jeden Tag neu entscheiden. . . und das ist auch gut so . . .

Hallo Sibelchen,
Ich kann Dir leider auch keinen Rat geben.
Ich habe aktuell eine Reha beantragt und weiß noch nicht, was mir diese bringen soll....
Zum Verhältnis zum Glauben habe ich ein zwiespältges Verhältnis... ich bin da schon ewig auf der Suche.
Ich selbst bin ohne Glauben aufgewachsen, suche diesen aber mein Leben lang.
Kurioser Weise habe ich mich interessiert buddhistischen Tempeln im Thailand sehr verbunden gefühlt.
Ab und zu lese oder höre ich Ajahn Brahms. Vielleicht hörst du mal rein.
Viele Grüße
Forki

Grüß Dich sibelchen,

danke für die Rückmeldung...

Zitat von sibelchen:
Selbshilfegruppen versuche ich zu finden, jedoch bisher ohne Erfolg.
Terminlich ist es bei mir auch nicht so einfach...bin berufstätig mit unterschiedlichem Feierabend.


Da wird es leider wirklich schwierig mit der regelmäßigen Teilnahme. Aber trotzdem würde ich irgendwie versuchen, mich zumindest mal bei einer Gruppe testhalber vorzustellen. Bereits ein erster Kontakt kann ordentlich was anstoßen in Dir. Natürlich ist das bei jedem unterschiedlich:

Zitat von sibelchen:
Du schreibst: mir geht es ebenso
Magst Du mir was dazu schreiben? Erreichst Du dieses Ziel für Dich persönlich?


Bis zu meiner ersten richtigen Sinn-Krise (inkl. Depression) war ich gewohnt, dass die Menschen zu mir kamen, sowohl beruflich als auch familiär (Elternhaus) und im Freundeskreis. Ich musste mich nie um Menschen bemühen.

Mit der Krise kam die Einsicht, dass die wenigsten Kontakte (gilt für alle o. g. Lebensbereiche) wirklich berührend waren. Ich hatte bis ins Alter von 37 noch nie eine feste Beziehung UND war der der tiefen Überzeugung, dass das genau mein Lebensweg ist, der mich glücklich macht und hält. In der Krise erkannte ich, dass ich stets davongelaufen, mich nie wirklichen Herausforderungen gestellt, niemals echte Risiken, echte Nähe eingegangen bin.
Die damit resultierende Depression brachte mich buchstäblich mit dem Rücken an die Wand. So ging es nicht mehr weiter - soviel war klar.

Ich machte zuerst den Cut, mich erstmal von allen Menschen zurückzuziehen, was anfangs gut tat und mir den erstmals(!) erfahrenen Raum gab, auf mich zu hören - denn die Stimme war so gut wie nicht zu vernehmen...das war ein anstregendes halbes Jahr und viele wandten sich nachvollziehbarerweise von mir ebenfalls ab.

Mit der Zeit aber ging es mir wie Dir jetzt: ich wollte plötzlich wieder Menschen um mich haben. Jedoch auf völlig andere Weise als früher. Echter, offener und vor allem näher... Gleichzeitg merkte ich, dass ich genau davor jedoch eine Heidenangst verspürte! Ein ganz schön heftiger Spannungskonflikt.

Aus meinem Interesse für die Buddhalehre und (damals noch) Zen begann ich, erste Wochenkurse in Richtung Meditation zu belegen. Ich traf Menschen, mit denen ich so gut wie kein Wort wechseln musste (durfte - denn es waren logischerweise Schweigekurse). Und bereits bei meinem ersten Einsteigerkurs machte ich eine für mich bahnbrechende Erfahrung:

Bei der Eingangsrunde, wo sich jeder Teilnehmer kurz vorstellte, war mir jeder der anderen Übenden total unsymphatisch - an jedem hatte ich etwas auszusetzen. Ich erkannte, wie negativ ich im Grunde dem gesamten Erleben gegenüber tickte - und das schon immer, mein ganzes Leben lang! Ich, der offenbar immer Leute um sich und massig Freunde hatte, war im tiefsten Grunde ein nörgelndes, missmutiges, siebengescheites und in höchstem Maße verurteilendes Wesen. Dies zu erkennen, war zwar unglaublich schmerzhaft, wirkte aber binnen weniger Tage wie eine Katharsis. Und nun kommts: durch die gemeinsam geschwiegenen Tage mit vielen Stunden Sitzmeditation veränderte sich meine Wahrnehmung um 180 Grad. Einerseits erlebte ich für wenige Minuten die vollständige Ruhe des Geistes bei gleichzeitig vollbewusstem Erleben. Ich spürte eine tiefe Verbundenheit zu allen Anwesenden, ja zu allen Wesen insgesamt. Auch wenn sich das etwas esoterisch anhört - es war eine Rückkehr in den Normalzustand. Das war eindeutig erkennbar. Ich hatte im wahrsten Sinne die Blickrichtung, meine Ausrichtung geändert.

Am letzen Tag des Kurses erzählte jeder, wie es ihm ergangen war und ich stellte erfreut und verwundert fest, dass ich ausnahmlos jeden der Anwesenden von tiefstem Herzen liebte! Für mich damals unfassbar und mit Worten auch nicht erklärbar. Auch zuhause nahm ich für ca. 1 Woche die Menschen total anders wahr. Sie waren mir buchstäblich nahe, auch wenn sie sich derzeit woanders befanden.

Seitdem läuft in meinem Leben alles ziemlich anders, auch wenn es viele holprige Wege zu durchlaufen gab. Das Erlebnis jedoch, dass wir im Grunde alle nicht wirklich voneinander getrennt sind, gab auch den finalen Impuls, nach einer Partnerin zu suchen, die ich auch kurz danach fand (via Internet). Zwar war diese erste Beziehung nur ca. 2 Jahre haltbar aber ich lernte Seiten an mir kennen, die so immens wichtig waren und die ich bislang als nicht vorhanden eingeschätzt hatte.

Ich bin heute über 12 Jahre mit meiner (2.) Partnerin glücklich zusammen, habe den Beruf gewechselt, einen Burnout durchstanden, mich von der A.l.k.sucht befreit etc. Im Zuge der Therapien habe ich Gruppentherapien, Selbsthilfegruppen und zahlreiche Meditationsgruppen kennengelernt. Bei zweien bin ich immer noch, je 1x pro Woche dabei und pflege dort intensive Kontakte.

Letztlich ging es bei mir um das Erkennen der ent-zweienden Lebenshaltung der meisten Menschen, der Verblendung, des Wollens, des Anhaftens, den Nicht-Wollens, des Sich-Isolierens. Das Sich-Öffnen ist tatsächlich ein Sich-(Auf)Geben und damit ein (S)ich-Loslassen (von lose lassen, denn es gibt nichts, was man eigentlich festhalten könnte).

Ich hoffe, es kann Dir ungefähr veranschaulichen, wie es in meinem Fall lief/äuft.

Hallo zusammen,
vielen lieben Dank euch !
@Icefalki und life74:
Ein wunderbarer Satz: Nix ist in Stein gemeisselt-das gibt Hoffnung
@Forki70:
Alles Gute für Deine Reha...ich hoffe dass Du positiv überrascht wirst
@moo:
Eine interessante Geschichte, die Du da erzählst...Hattest es wohl auch nicht immer leicht und hast es trotzdem geschafft, vieles zum Besseren zu wenden...mein Kompliment!
So ein AHA-Erlebnis bräuchte ich auch, verbunden mit einer anderen/besseren Wahrnehmung.
Ich versuch die Hoffnung nicht aufzugeben, auch wenns schwerfällt.
Euch Allen schöne Wochenendtage
LG sibelchen

@sibelchen , im Moment kannst du mir wahrscheinlich nicht glauben, wenn ich dir sage, dass diese Ängste im Endeffekt eine riessen Chance waren.

Man bekommt dadurch, dass man sich viel mit sich selbst beschäftigen muss, eine ganz andere Einstellung für sich und für andere.

Früher habe ich mich über mich über Gott und die Welt aufgeregt, mich verbogen und pseudoangepasst, gemeint, das was mir in der Kindheit aufdoktriniert wurde, wäre wahr.

Heute bin ich ein freier Mensch im Denken und Handeln geworden. Alles darf, nix muss, Störungen kann man besprechen, Erwartungen sind minimiert, und das Wissen, dass ich Probleme bewältigen kann. Gut, war ne harte Schule, am Ende hat sie sich aber gelohnt.

Hallo Sibelchen,

ich finde, das ist ein sehr interessantes Thema und eine interessante Geschichte, die du da beschreibst.

Was ich traurig daran finde, ist, dass du dich meinem Eindruck nach oft den Menschen nicht zugehörig fühlst und das Gefühl hast, unwichtig zu sein.
Vielleicht sind ja das diese Wunden, die getriggert werden, wenn dich jemand ignoriert. Und wenn du bei der Planung der anderen nicht berücksichtigt wirst, hast du ja auch vielleicht das Gefühl, dass deine Bedürfnisse übergangen werden.

Was vielleicht noch eine interessante Frage ist: Was macht es denn mit dir, wenn jemand gerade keine Zeit hat, dir seine Aufmerksamkeit zu geben und dir signalisiert, dass dies später geschieht? Kannst du dann damit verständnisvoll umgehen oder fällt es dir schwer weil es weh tut? Könnte mir vorstellen, dass es bei dem Thema schmerzhafte Erinnerungen in der Kindheit gibt, die nicht richtig verarbeitet wurden. Ich kann dir, wenn das der Fall sein sollte, wärmstens empfehlen, solche Gefühle in Verbindung mit den Erinnerungen einmal bewusst zu durchleben. Man lernt gewissermaßen, sie auszuhalten und zu akzeptieren. Danach kann es auch passieren, dass man neue Wege findet, mit solchen Situationen umzugehen. Ich empfinde sowas irgendwie als Reifeprozess. Es stärkt.

Zu dem anderen Thema.
Bei mir selbst ist es oft so, dass ich sehr in Gedanken verloren bin und ich bin auch viel mit mir selbst beschäftigt. Das wirkt auf andere Menschen manchmal in der Art, dass sie mich dann nicht stören wollen. Oder anders gesagt, ich wirke vielleicht nicht immer sehr zugänglich auf andere Menschen. Aber da ich das weiß, nehme ich es nicht persönlich, wenn ich mal nicht gesehen werde.
Wie ist es denn bei dir?

Ich hoffe, ich konnte dir neue Impulse geben, deinen Weg weiter zu gehen und neue Lösungen auszuprobieren.

Viele Grüße,
Mirko
Sponsor-Mitgliedschaft

Guten Morgen Sibelche,
mir ist eine Sache wieder eingefallen die mir sehr geholfen hat, als ich am Boden war.
Robert Betz kann ich dir sehr ans Hetz legen. Der Mann hat mehrere Bücher geschrieben und hat etliche Youtube videos gemacht, über Themen wie Glück und selbstliebe.
Das ist eins seiner Videos, sich selbst lieben lernen.
Vielleicht hast du ja Lust der Sache eine Chance zu geben. Wie gesagt mir hat er eine neue Perspektive auf viele Dinge gegeben.
Lg und einen schönen Sonntag

@Icefalki Superschön dass Du Dich positiv entwickeln konntest.Mein allergrösster Respekt dafür dass Du die harte Schule bestanden hast...

@Mirko89 Lieben Dank für Deine Ratschläge !
Wenn ich mich einmal übergangen oder ignoriert fühle kann ich das manchmal auch relativ gut wegstecken.Passiert es aber wieder dann bestätigt mich das in der Annahme, dass irgendetwas mit mir nicht stimmt.Eben weil ich dieses Verhalten bei meinen Mitmenschen in dieser Dimension nicht erkennen kann.Das nehm ich dann sehr persönlich.Und ja...es ist wohl seit meiner Kindheit so.
Dann fängt das dunkle Gedankenkarusell an zu kreisen und kreist immer mehr ins Schwarze ab.Da gibt es dann oft kein Halten mehr...leider.

@Acidville Auch Dir lieben Dank für Deinen Tipp mit Robert Betz.

Habs natürlich gleich angesehn und hat mir sehr gut gefallen.
Mein grösstes Problem bleibt halt: Was mach ich falsch, dass diese Situationen immer wieder so entstehn? Hab ich überhaupt Einfluss darauf? Ist das mein Schicksal?
So oder so Ähnliches sind meine Gedankengänge...
Schönen Sonntagabend Euch Allen
sibelchen

@sibelchen
Ich will dir keine Ratschläge geben weil ich da auch mit Probleme habe.

Was ich aber überlege ist, wie kommst du 'rüber?
Leider ernten wir Reaktionen von Signalen die wir (unbewusst zum gròsten Teil) ausssenden.

Da gibt es dieses CPBAS oder wie das heisst.

Kommst du unterwürfig-aggessiv (auch versteckte Aggressionen werden vom andern erfühlt, zB. wenn man denkt nicht gesehen zu werden und man deshalb wütend ist) rüber, reagiert der Partner dominant-ablehnend, auch wenn er höflichkeitshalber erstmal anders reagiert.

Diese Muster laufen bei mir schon unbewusst. Ich denke ich bin nach aussen schon offen und wunder mich, dass die Reation anders ist.

Am besten ist es, Freundlich-Dominant zu sein, wenn ich das richtig verstanden habe.
Dominant nicht im Sinne von Aggressiv, eher von Ich bin auch da, übersieh' mich nicht, weil auch ich wichtig bin, und bin dir aber offen zugetan, vertraue dir, weil mich niemand verletzen kann, ausser ich mich selbst....
Hör' blos auf, dich immer wieder selbst zu hinterfragen.
Selbst der grösste Depp hat Freunde, grade weil er das nicht tut und oft nicht einmal mitkriegt. Und das ist auch gut so.
Der projeziert nicht seine selbstabwertenden Gedanken in die Köpfe des anderen.

Der Mensch reagiert immer Konträr.

Alle Charismatische Menschen sind freundlich-dominant
Sie füllen den Saal mit ihrer Präsenz.
Sie lassen die anderen leben, aber sich eben auch.
Etwa so: Ich bin OK, du bist OK. Ich brauche dich nicht aber es ist gut, dass du da bist.
Das entspannt auf beiden Seiten.

Soweit habe ich das verstanden.

Unterwürfigkeit provoziert Dominanz. Verschlossenheit Aggression und so weiter.
Früher sagte man auch, So wie es im den Wald schallt, kommt es wieder heraus.

Problem ist nur, wie erreicht man Dominant-Freundlich, wenn im Gefühl alles anders läuft.

Da geht es wieder mit der beingungslosen Selbstliebe los, die wir erreichen sollten.
Ja, ich weiss, ein viel beanspruchtes Wort. Woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Aber das ist der Casus Knaxus.

Ich hoffe das klingt jetzt nicht zu Lehrbuchhaft und hoffe dich richtig verstanden zu haben und ich würde mich gerne weiter mit dir darüber unterhalten.

Gruss Robinson.

Zitat von sibelchen:
dass irgendetwas mit mir nicht stimmt.


Das ist der Punkt.
Mit uns ist alles in Ordnung, weil wir einzigartig sind und jeder das Recht hat, so auch angenommen zu werden.
Leider wollen andere dich so haben, wie es ihren Vorstellungen entspricht. Das geht schon mit den Eltern los.
Die setzen uns Introjekte ins Hirn und wir glauben das bis heute.
Ich finde, wer nicht bedingungslos Geliebt wurde tut sich schwer im Leben, ist immer auf der Suche nach Zuwendung durch Leistung.
Das Geben wird dann an eine Erwartung geknüpft, die leider zu oft enttâuscht wird.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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