Bei mir hat es lange gedauert, bis ich überhaupt bemerkt habe, das ich einsam bin.
Es war eine kurze und heftige Liebe, die mir gezeigt hat, wie trostlos das Leben sein kann.
Nachdem sie mit mir Schluss gemacht hatte wurde ich völlig mutlos und unglücklich. Nichts schien mehr Sinn zu machen. Habe mich dann zwecks Ablenkung sehr in meinen Job eingebracht. Aber da lief es auch nicht so toll, da alle meinen Seelenzustand doch irgendwie bemerkten. Die Leistungen waren zwar gut, aber für das Späßchen nebenbei oder ein gemeinsames Essen nach der Arbeit war ich nicht zu gebrauchen.
Ich suchte nur nach dem Sinn des Ganzen und wenn ich abends alleine war, schien mir das Leben mehr Strafe denn etwas Schönes zu sein.
Bin dann sehr schnell in eine Psychotherapie gekommen. Allerdings fühlte ich mich dort auch irgendwie nur wie ein Vorgang mit einer Nummer, an dem man Geld verdient. Wenn eine Therapeutin während des Gespräches oft die Uhr anschaut, um sich auf den nächsten Patienten vorzubereiten, während man seine tiefsten Bereiche der Seele offen legt, dann hilft das nicht wirklich. Habe mich dann ständig mit irgendwelchen teuren Dingen belohnt. Klamotten, Elektronik u.s.w, alles vom feinsten. Macht aber auch nicht glücklich.
Besser wurde es erst, als ich eine neue Bekanntschaft, hier im Forum , gemacht hatte und die alte Beziehung mehr und mehr in der Vergangenheit der Gedanken verblieb.
Jetzt versuche ich mehr zu verstehen, wie ich auf meine Mitmenschen wirke. Das Ziel ist, ihnen ein gutes Gefühl und Freundschaft zu bieten. Mich selber, bzw. meine Bedürfnisse habe ich etwas ausgeblendet.
Das funktioniert zwar auch nicht richtig gut, aber wenigstens ist man weniger alleine, wenn man sich mehr um die Menschen kümmert, die einem wichtig sind.
In der letzten Zeit habe ich jedoch das Gefühl, das es niemanden wirklich interessiert, wenn ich leide.
Dadurch bin ich jetzt wieder hier bei Euch. Ich möchte zwar Geben und Nehmen niemals vergleichend in die Waagschale werfen, doch ab und zu hat jeder Mensch auch Bedürfnisse.
Und sei es nur einmal frei von Leber erzählen zu dürfen oder einfach mal in den Arm genommen zu werden....