Zitat von Lanthan:Man zieht wegen dem Studium, der Ausbildung, dem Job oder der Liebe, die einen dann verlässt in eine andere Stadt und dann steht man ganz alleine da. Wo lernt man neue Menschen kennen für Freizeit, Liebe und mehr? In jungen Jahren sieht das ganze noch einfach aus aber mit steigendem Alter wird es schwieriger. In meinem Alter z.B. sind fast alle gerade damit beschäftigt eine Familie zu gründen, das Eigenheim zu planen und die kleinen zur KITA zu bringen. So hat jede Altersklasse ihre Schwierigkeiten. Würde gerne hier mal Eure Meinungen dazu hören.
Ich selber habe vor einiger Zeit mit schwimmen als sportlichem Ausgleich angefangen, aber es eignet sich meiner Meinung nach nciht besonders um andere Mitmenschen kennenzulernen, da jeder nur seine Bahnen schwimmt und dann erschöpft uter die Dusche verschwindet.
Eine Selbsthilfegruppe ist da aus meiner Erfahrung auch der falsche Ort für, weil die Leute dort gerade an Ihren eigenen Problemen arbeiten und/oder man sich überlegt ob man sich nun noch mit weiteren Problemen belasten will.
Würde gerne dazu mal Eure Meinungen und Erfahrungen hören.
Hallo Lanthan,
auch wenn ich deine Meinung nachvollziehen kann, kann ich sie nur bedingt teilen. Menschen kann man überall kennen lernen, sei es im Supermarkt, an der Tanke, oder auch beim Schwimmen oder bei einer Selbsthilfegruppe. Das Alter ist auch eigentlich keine Begrenzung, eher eine weitere Chance. Voraussetzung ist allerdings die grundsätzlich eigene Bereitschaft auf andere Menschen zu zugehen, Freundschaft oder auch nur Bekanntschaft zu geben, aber auch zu erhalten.
Als Kind bin ich recht früh mit Mobbing und Ausgrenzung in Kontakt gekommen, dadurch wurden Bücher zu meinen besten Freunden. Nun, meinen Schulnoten tat es zwar gut, aber ich wollte Freunde. Aber am Fehlen derselben konnten auch meine sportlichen Aktivitäten nichts ändern. Irgendwann habe ich angefangen zu üben mit Menschen 'umzugehen', kurze Small Talks zu halten. Sei es im Bus, an der Haltestelle, im Supermarkt. Ein Buch von Dale Carnegie, 'wie man Freunde gewinnt', gab den Anstoß dazu. Mit der Zeit hatte ich einen riesigen Bekanntenkreis, allerdings subjektiv nur recht wenige Freunde. Bis ich begriff, dass ich zu viele Menschen gar nicht an mich heran lassen wollte. Allerdings musste ich später feststellen, dass sich unter Bekannten viele Freunde verbargen, auch das manche Freunde besser den Status Bekannte behalten hätten.
Bereits vor meinem Burn Out vollzog sich gewissermaßen der umgekehrte Weg. Allerdings zog ich mich hier - zunächst für mich selber unbemerkt - von vielen Freunden und Bekannten zurück. Der Verlust meines Jobs, andere Probleme, Umzug und eine Trennung taten ihr übriges. Auch eine selbständige Tätigkeit, welche vorwiegend am PC in einem Home Office stattfindet, ist nicht gerade geeignet, frische Bekannte zu gewinnen. Allerdings gibt es selbst hier Möglichkeiten. Sei es, dass man sich mit einem zufälligen Nachbarn kurz mal unterhält, an der Kasse des Tante Emma Ladens, oder nur freundlich einem zufälligen Passanten begrüßt. Es gibt da einen Spruch, nach dem man verflixt viele kleine Steinchen anstoßen muss, um eine Lawine loszulösen. Der scheint hier auch zu gelten.