Ich bin letztes Jahr im Sommer von Süddeutschland nach HH gezogen und habe hier ein ähnliches Problem.
Ich war in meiner Heimat sozial gut aufgestellt, hatte Freunde, Eltern und war jedes Wochenende unterwegs. Jetzt sitze ich hier in einer coolen Stadt und war noch nicht mal im Kino. Grund: ich bin mit meinem Freund zusammengezogen, der damals eine persönliche Krise hatte und sich seither zur totalen Couchkartoffel entwickelt hat. Nach einer vorrübergehenden Trennung im letzten Winter und meinem Auszug in eine eigene Wohnung haben wir uns wieder zusammengerauft. Mit dem Ergebnis, dass er nach wie vor meine einzige Bezugsperson ist.
Mein zusätzliches Problem ist, dass ich kaum Geld habe, obwohl ich sehr viel arbeite. Das heißt, ich es fehlt mir erstens die Zeit und zweitens auch die Kohle, um mal auszugehen oder einen draufzumachen. Oft schäme ich mich auch, weil ich natürlich nicht so gut angezogen und gestylt bin, und das in der Stadt der Reichen und Schönen. Solche Gefühle sind relativ neu für mich. In meiner Heimat sind die Leute nicht so wohlhabend und gehen im Trainingsanzug in die Stadt zum Einkaufen.
In Kürze werde ich arbeitslos und dann sieht es zwar finanziell noch schlechter aus, aber ich habe wenigstens mal wieder Zeit. Trotzdem belastet mich auch dies und gibt mir das Gefühl, dass ich als Akademiker mit meinen 28 Jahren voll versagt habe.
To cut a long story short: Ich würde mich freuen, dich zu treffen. Ich will raus aus meiner Einsamkeit und Traurigkeit. Ich weiß nicht, ob wir viel gemeinsam haben, aber vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig.
26.09.2009 16:23 •
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