Ich antworte mal auf Deine Fragen:
Zitat:Wie steht es mit Eurem Urvertrauen?
Hmm, ich halte mich da an ein Zitat aus einem Film:
Es gibt zwei Menschen, denen ich vertraue, der eine bin ich, der andere sind nicht Sie!
Zitat:Habt ihr ein ich hab dich lieb in der Kindheit gehört, wart ihr gut versorgt?
Ein Ich hab Dich lieb habe ich von meiner Mutter per SMS bekommen als ich 40 war, mein Vater hat es schon
einige Jahre früher durchblicken lassen. Was verstehst Du unter gut versorgt? Essen, Trinken, Kleidung?
Zitat:Habt ihr Freude in der Kindheit verspürt. Geborgenheit und körperliche Nähe erfahren.
Als meine Oma noch lebte, die starb aber als ich neun war. Ansonsten war es mit diesen Dingen eher mau.
Zitat:Wer wurde als Kind verlassen oder abgeben?
Habe ich mir manchmal gewünscht.
Zitat:Wer hatte eine Ersatzversorgung?
Wer hat Urvertrauen?
Wer hat kein Urvertrauen?
Keine Ersatzversorgung (durch andere Erwachsene meinst Du sicher?) und kein Urvertrauen! Habe in frühester Kindheit gelernt, dass ich mich selbst mit Positivem versorgen muss, und nur mir selbst trauen kann.
Zitat:Wer weiß was Urvertrauen ist?
Urvertrauen ist absolutes Vertrauen, was Säuglinge haben, und es - wenn sie in Liebe aufwachsen - auch nicht verlieren. Ein Beispiel: Mein Enkel z. B. läßt sich einfach fallen oder hüpft los, wenn man danebensteht, in dem Vertrauen, dass ihn jemand auffangen wird! Und das macht auch immer einer
Zitat:Wenn man anderen nicht vertrauen kann, kann man keine bindung eingehen, oder?
Nur schwierig und manche enttöuschen einen
Man kann es lernen, anderen zu vertrauen, auch wenn man dies als Kind nicht gelernt hat! Und natürlich enttäuschen einen sehr viele, aber es sind halt nicht Alle
Trotz alledem bin ich mehr als vorsichtig mit meinen Mitmenschen, es gibt halt meine Familie (nicht nur Blutsverwandte!) und sehr wenige andere, die ich wirklich an mich ranlasse
Zitat:oder habt ihr Hunger und einsamkeit als Kind vespürt.
Hunger hatte ich nicht, einsam war ich schon, weil ich das Gefühl hatte, nicht dazuzugehören. Meine Eltern und mein Bruder hatten da ihren gemeinsamen Draht, der nicht meiner war.
Schon rein optisch passte ich da nicht rein.
Zitat:Mußtet ihr euch durchboxen?
Ja, und das war gut so! Ansonsten hätte ich nicht gelernt zu leben, sondern wäre einsam und traurig geblieben! Nur leider ist die Kraft sich durchzuboxen nicht jedem gegeben, da hatte ich halt Glück
Für mich war die mir in die Wiege gelegte Stärke ein Segen, und ich bin sehr dankbar dafür. Diese Kraft machte es mir möglich, mich irgendwann abzugrenzen und mir meinen inneren Schutzraum zu schaffen.
Wichtig ist, dass man seine Kindheitsgeschichte nicht vergißt, sie aber als Vergangenheit nimmt, die man als Erwachsener zwar nicht ändern aber ausgleichen kann.
Für mich bedeutet das, dass ich als erwachsener Mensch für mich selbst Verantwortung übernehme, und die Dinge besser (anders) mache, die mir als Kind geschadet haben.
Gruß
kein Wind