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Wie steht es mit Eurem Urvertrauen?
Habt ihr ein ich hab dich lieb in der Kindheit gehört, wart ihr gut versorgt?
Habt ihr Freude in der Kindheit verspürt. Geborgenheit und körperliche Nähe erfahren.
Wer wurde als Kind verlassen oder abgeben?
Wer hatte eine Ersatzversorgung?
Wer hat Urvertrauen?
Wer hat kein Urvertrauen?
Wer weiß was Urvertrauen ist?
Wenn man anderen nicht vertrauen kann, kann man keine bindung eingehen, oder?
Nur schwierig und manche enttöuschen einen

oder habt ihr Hunger und einsamkeit als Kind vespürt.
Mußtet ihr euch durchboxen?

24.04.2013 12:08 • 17.07.2013 #1


50 Antworten ↓


Ich antworte mal auf Deine Fragen:

Zitat:
Wie steht es mit Eurem Urvertrauen?


Hmm, ich halte mich da an ein Zitat aus einem Film:
Es gibt zwei Menschen, denen ich vertraue, der eine bin ich, der andere sind nicht Sie!

Zitat:
Habt ihr ein ich hab dich lieb in der Kindheit gehört, wart ihr gut versorgt?


Ein Ich hab Dich lieb habe ich von meiner Mutter per SMS bekommen als ich 40 war, mein Vater hat es schon
einige Jahre früher durchblicken lassen. Was verstehst Du unter gut versorgt? Essen, Trinken, Kleidung?

Zitat:
Habt ihr Freude in der Kindheit verspürt. Geborgenheit und körperliche Nähe erfahren.


Als meine Oma noch lebte, die starb aber als ich neun war. Ansonsten war es mit diesen Dingen eher mau.

Zitat:
Wer wurde als Kind verlassen oder abgeben?


Habe ich mir manchmal gewünscht.

Zitat:
Wer hatte eine Ersatzversorgung?
Wer hat Urvertrauen?
Wer hat kein Urvertrauen?


Keine Ersatzversorgung (durch andere Erwachsene meinst Du sicher?) und kein Urvertrauen! Habe in frühester Kindheit gelernt, dass ich mich selbst mit Positivem versorgen muss, und nur mir selbst trauen kann.

Zitat:
Wer weiß was Urvertrauen ist?


Urvertrauen ist absolutes Vertrauen, was Säuglinge haben, und es - wenn sie in Liebe aufwachsen - auch nicht verlieren. Ein Beispiel: Mein Enkel z. B. läßt sich einfach fallen oder hüpft los, wenn man danebensteht, in dem Vertrauen, dass ihn jemand auffangen wird! Und das macht auch immer einer

Zitat:
Wenn man anderen nicht vertrauen kann, kann man keine bindung eingehen, oder?
Nur schwierig und manche enttöuschen einen


Man kann es lernen, anderen zu vertrauen, auch wenn man dies als Kind nicht gelernt hat! Und natürlich enttäuschen einen sehr viele, aber es sind halt nicht Alle
Trotz alledem bin ich mehr als vorsichtig mit meinen Mitmenschen, es gibt halt meine Familie (nicht nur Blutsverwandte!) und sehr wenige andere, die ich wirklich an mich ranlasse

Zitat:
oder habt ihr Hunger und einsamkeit als Kind vespürt.


Hunger hatte ich nicht, einsam war ich schon, weil ich das Gefühl hatte, nicht dazuzugehören. Meine Eltern und mein Bruder hatten da ihren gemeinsamen Draht, der nicht meiner war.
Schon rein optisch passte ich da nicht rein.

Zitat:
Mußtet ihr euch durchboxen?


Ja, und das war gut so! Ansonsten hätte ich nicht gelernt zu leben, sondern wäre einsam und traurig geblieben! Nur leider ist die Kraft sich durchzuboxen nicht jedem gegeben, da hatte ich halt Glück

Für mich war die mir in die Wiege gelegte Stärke ein Segen, und ich bin sehr dankbar dafür. Diese Kraft machte es mir möglich, mich irgendwann abzugrenzen und mir meinen inneren Schutzraum zu schaffen.
Wichtig ist, dass man seine Kindheitsgeschichte nicht vergißt, sie aber als Vergangenheit nimmt, die man als Erwachsener zwar nicht ändern aber ausgleichen kann.
Für mich bedeutet das, dass ich als erwachsener Mensch für mich selbst Verantwortung übernehme, und die Dinge besser (anders) mache, die mir als Kind geschadet haben.

Gruß

kein Wind

A


Wie steht es mit eurem Urvertrauen?

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Wie steht es mit Eurem Urvertrauen?
- Es ist etwas gestört, würde ich sagen.
Habt ihr ein ich hab dich lieb in der Kindheit gehört, wart ihr gut versorgt?
- Ja, oft bzw. immer, soweit ich mich erinnern kann.
Habt ihr Freude in der Kindheit verspürt. Geborgenheit und körperliche Nähe erfahren.
- Ja, aber auch manchmal Ängste verspürt. Richtige Unbeschwertheit nur sehr selten. Geborgenheit und Nähe ja - wenn alles gut war.
Wer wurde als Kind verlassen oder abgeben?
- Niemals komplett verlassen oder abgegeben, aber dennoch ständig auf's Neue (tageweise oder über Nacht). Oder es wurde (während Ehekrach) von einem Elternteil glaubhaft angedroht, das Haus und uns zu verlassen.
Wer hatte eine Ersatzversorgung?
- Die gab es.
Wer hat Urvertrauen?
Wer hat kein Urvertrauen?
Wer weiß was Urvertrauen ist?
- Ich glaube nicht, dass ich wirklich welches habe, warum auch immer. Die ersten Lebensmonate und -jahre können einen Menschen dauerhaft prägen, obwohl die Erinnerungen daran fehlen. Und spätere Situationen waren ohnehin nicht immer förderlich, soviel ich weiß.
Wenn man anderen nicht vertrauen kann, kann man keine bindung eingehen, oder?
- Richtig, oder es stellt sich mittelfristig als sehr schwierig heraus.
Nur schwierig und manche enttöuschen einen
- Und unterstreichen damit nur, wie unangebracht (Ur-)Vertrauen sein kann... dass man sich lieber selbst schützen sollte, anstatt auf andere Menschen zu bauen.
oder habt ihr Hunger und einsamkeit als Kind vespürt.
Mußtet ihr euch durchboxen?
- Hunger eigentlich nie, Einsamkeit gelegentlich. Durchboxen, oh ja.

Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde. - Henry Louis Mencken

@ Veritas:

Das ist ein sehr schöner Spruch. Sehr wahr, sehr tief.

Zum Urvertrauen kann ich nicht viel sagen. Ich denke, dass mir da einiges fehlt, wie es sein sollte, sehe ich an meinem Mann. Ich beneide ihn darum.

Ich bin heimatlos. Ich weiß nicht, wo meine Wurzeln sind, ob ich je irgendwo ankommen werde. Ich habe ein großes Vertrauen in meine Fähigkeiten und meinen Willen, aber ich habe dennoch Angst, dass das Leben mich abschießt. Dass das Leben mich aussortiert, dass ich mit irgendeiner Krankheit aus dem Spiel gekickt werde.

Zitat von Dubist:
Wie steht es mit Eurem Urvertrauen?


Also wenn ich so nach der Wikipedia Defition gehe, eher schlecht

Zitat von Dubist:
Habt ihr ein ich hab dich lieb in der Kindheit gehört, wart ihr gut versorgt?


Ja, theoretisch schon. Auch wenn es nicht immer meinen Bedürfnisen entsprochen hat.

Zitat von Dubist:
Habt ihr Freude in der Kindheit verspürt. Geborgenheit und körperliche Nähe erfahren.


Freude in der Kindheit ist für mich nicht mit Geborgenheit und körperlicher Nähe gleichzusetzten.
Hab beides erlebt, obwohl ich von letzterem als Kind kein großer Fan war. Meine Mutter wollte auf jedenfall weit häufiger mit mir kuscheln, als ich es wollte. Eigentlich wollte ich das (irgendwann) überhaupt nicht mehr. Daher auch die Diskrepanz mit der gute Versorgung die nicht immer meinen Bedürfnissen entsprochen hat.

Zitat von Dubist:
Wer wurde als Kind verlassen oder abgeben?


Berufsbedingt alle paar Wochen an die Oma abgegeben, aber die hat ja eh im gleichen Haus gewohnt. Hat also nur zum Unterschied gehabt, wer nun zu Mittag gekocht hat.


Zitat von Dubist:
Wenn man anderen nicht vertrauen kann, kann man keine bindung eingehen, oder?


Doch kann man schon. Aber sicherlich sind da Grenzen gesetzt und/oder es muss gut mit dem Gegenüber passen. Mein Vertrauen muss man sich erarbeiten und es hat schnell seine Grenzen erreicht, aber Menschen die ähnlich ticken wie ich, erlangen mein Vertrauen wesentlich schneller und auch ein etwas höheres Maß.

Zitat von Dubist:
Mußtet ihr euch durchboxen?


Klar, aber das halte ich auch für normal. Die Eltern können und sollten auch nicht alles für einen regeln. Wer das als Kind nicht lernt, wird es als erwachsener nicht können und unter gehen. Aber natürlich sollte es in einem angemessenen Rahmen sein, wie zB die Rauferein unter Jungs. Die sind für die Ausbildung deren Sozialverhalten enorm wichtig, weshalb es eine totale Katasrtophe ist, dass sowas oft von Eltern und KindergärtnerINNEN (Männer reagieren da anders) unterbunden wird.

Meine Mutter war sehr krank und mit sich selbst beschäftigt, nur begrenzt für uns Kinder da, deshalb ist mein Urvertrauen durchaus beschädigt... Vater war arbeiten, klar, immerhin war die Oma oft da, aber eben nicht immer.

Meine Geschwister hatten es besser, die hatten einen grossen Bruder...

Warum macht mich das Thema so müde, wenn ich auch was dazu schreiben will, krieg ich nix auf die Reihe.

Urvertrauen - kann ich nichts mit anfangen ...

Ich vertraue mir und sonst .... Da ich nichts von anderen erwarte... Und jeden sein lasse, wie er ist ... Ich mache mir über Vertrauen keinen Kopf....

Ich habe mir früher mit Urvertrauen immer mein eigenes Grab geschaufelt ...

Zitat von Dubist:
Wie steht es mit Eurem Urvertrauen?
Habt ihr ein ich hab dich lieb in der Kindheit gehört, wart ihr gut versorgt?
Habt ihr Freude in der Kindheit verspürt. Geborgenheit und körperliche Nähe erfahren.
Wer wurde als Kind verlassen oder abgeben?
Wer hatte eine Ersatzversorgung?
Wer hat Urvertrauen?
Wer hat kein Urvertrauen?
Wer weiß was Urvertrauen ist?
Wenn man anderen nicht vertrauen kann, kann man keine bindung eingehen, oder?
Nur schwierig und manche enttöuschen einen

oder habt ihr Hunger und einsamkeit als Kind vespürt.
Mußtet ihr euch durchboxen?


Ja, meine Eltern hatten mich lieb, ich war gut versorgt und ich habe auch Freude in der Kindheit erfahren, Geborgenheit und körperliche Nähe. Leider musste ich mit zweieinhalb Jahren ins Heim und das war schrecklich. Ich wurde von einer Erzieherin mit dem Kleiderbügel verdroschen und wurde mehrmals ins Bett geschmissen, wo ich dann den ganzen Tag bleiben musste zur strafe. Ich habe sehr viel weinen müssen, aber da war niemand, der mich tröstet, hatte totale Sehnsucht nach meiner Mutter... Ich denke schon, dass ich Urvertrauen erfahren hatte, leider wurde ich mit ca. vier bis fünf Jahren mehrmals missbraucht, es tat weh..., leider konnte ich mit niemanden darüber reden, auch später nicht, viel zu groß war die Angst und Scham... Erst als ich schon meine beiden Kinder hatte gelang es mir, meiner Mutter was zu sagen. Sie reagierte da sehr erschrocken. Ich konnte eigentlich immer über alles reden mit meiner Mutter, tröstete sie, wenn sie traurig war, denn sie litt sehr unter den Alk. meines Vaters. Nur über diese schlimmen Erfahrungen in meiner frühesten Kindheit nicht...

Finja, warum mußtest du ins Heim?
Es ist schrecklich was dir passiert ist, Keiderbügel verdroschen, Missbrauch.
Ich schreib dir ne Pn.

Weil meine Mutter ins Krankenhaus musste über längere Zeit und mein Vater ja arbeiten war. Wir waren viele Kinder zu Hause, deshalb musste ich für ein halbes Jahr ins Heim, ich habe dort viel geweint... Und als mich meine Mutter von dort endlich wieder abholte, war ich so überglücklich vor lauter Freude...

schlimm, schlimm. in einer nicht perfekten familie, sind kinder wohl doch allermeistens noch besser aufhoben, als in jedem kinderheim.

Keine Ahnung...

Tja, du hast ja so schlimmes geschrieben von diesem heim. Schluck.

War es auch, ich habe es nie vergessen können...
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Vergessen nicht, aber du bist frei.

Ich wäre dort fast vor Kummer gestorben..., gut das mich meine Mutter dann endlich abgeholt hatte...

@Finja
Habe ähnliches erlebt wie Du, Hospitalismus und sexueller Mißbrauch (Stief-Opa) im Alter von 2-4 Jahren. Mir wurde erklärt, das im Kleinkindalter eben Urvertrauen wächst, ich es aber dadurch nie gelernt habe.
Dann bekam ich zwei Töchter, ich bewachte sie regelrecht vor Männern...nützte nur nix. Meine beiden Töchter wurden widerum von ihrem (was für ein Hohn!) Stief-Opa mißbraucht...das erfuhr ich vor 4 Jahren. Es kam zur Anzeige, er bekam 2Jahre auf Bewährung da er gestand. Meine Mädels waren 5 und 7 Jahre als es passierte(heute 18/22J). Ich schrie und tobte. Der Hammer war, das wir von der kompletten Familie gemieden werden, da wir ihn vor Gericht zerrten.
Nach dem Urteil, fiel ich in ein sehr tiefes Loch...kämpfe immer noch daran.
Meine Töchter können zum Glück trotz dieses Ereignisses ein normales Leben führen, und sind derzeit in glücklichen Beziehungen.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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