Hallo juwi, boomerine, Holger und Hotin,
vielen lieben Dank für eure Antworten! Ich habe mir jetzt erstmal Zeit genommen und über eure Beiträge intensiv nachgedacht. Hier in dem Forum öffne ich mich dennoch nicht ganz. Natürlich rede ich hier über meinen Unfall und mein Seelenheil. Aber das ist dennoch was anderes. Ich sage hier nirgends was ich wirklich mag, nicht mag, was ich gerne mache, nicht mache etc. Die Freunde, dich ich hier im Forum habe, behandle ich auch nur oberflächlich und fühle mich dabei eigentlich nicht gut.
Im Prinzip gliedert sich ein Kennenlernen (überspitzt) in folgende Phasen:
1. Grundlegendes Kennenlernen: Oberflächliches Geplänkel, Small-Talk und Feststellen ob man miteinander kann.
2. Erweitertes Kennenlernen: Aus dem Oberflächlichen wird Stück für Stück etwas mehr Privates mit reingetragen (Hobbies, Ansichten etc.)
3. Einladung zu gemeinsamen Unternehmungen: Geben und Nehmen findet statt
4. Entwicklung von Freundschaft über einen langen Zeitraum
Also bei 1. muss ich mich oft überwinden. Weil wie ich bereits gesagt habe, beginne ich sehr zu schwitzen und zu zittern wenn ich mit jemanden reden soll/will/muss. Ob das wirklich eine soziale Phobie ist, weiß ich nicht, aber gerne lese ich mich dazu mal ein. Mein Freund, der mich sehr unterstützt im Menschen kennenlernen, hat mir mal gesagt, dass ich es wohl einfach velernt habe. Kann man Sozialisation wirklich verlernen?
Jah Selbstwertgefühl ist bei mir so eine Sache. Manchmal hab ich Tage, da denke ich mir, ich bin super wie ich bin. Und dann gibt's wieder Tage, da würde ich mich gerne in den Boden eingraben. Das ist total bescheuert. Ich hab sehr mit mir zu kämpfen. Ich weiß nicht, ob es an Bestätigung mangelt, vielleicht weil ich im Elternhaus nie gut genug war und daher perfektionistisch geworden bin. Aber man muss sich doch irgendwann mal davon ablösen und sich so akzeptieren wie man ist, oder wenn einem das ganr nicht passt, dass muss man eben was ändern. Aber man kann doch nicht einfach zwischen den Stühlen stehen bleiben.
Um jetzt wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen, habe ich durch eure Beiträge gemerkt, dass ich gar nicht in 1. feststecke, sondern in 2. Gerade mit den zwei Personen bin ich definitiv bei 2. schon über einen Zeitraum angelangt. Aber dann geht es nicht weiter.
@Hotin : Ich bin knapp Ende 20 mittlerweile Aber ich werde oft für Anfang 20 gehalten. Selbst mein Psychotherapeut hat mir das direkt gesagt, als ich ihm mein Alter sagte. Ich hab mich aber nicht getraut zu fragen, ob er das positiv oder negativ meint. Ich weiß nicht, ich persönlich find's nicht so dolle jünger auszusehen. Diverse Frauen mögen sich ja davon geschmeichelt fühlen, ich hab eher den Eindruck ich werde dann nicht für voll genommen. Was ja eigentlich auch ein blöder Gedanke ist und wohl nichts mit dem Kennenlernen zu tun hat.
Also in der Schule damals hatte ich keine Probleme mit Freundschaften. Ich habe meine Freunde in- und außerhalb der Schule gehabt und das war gut. Ich kriege auch immer wieder den Spruch zu hören Stille Wasser sind tief. Denn wenn ich mal mit Freunden aufdrehe bin ich völlig anders und die sind dann oft verwundert, dass ich so sein kann.