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Liebe Hally,

dem Umstand, selbst kein Internet zu haben und auf anderweitige gelegentliche Nutzungsmöglichkeiten ausweichen zu müssen, ist es zu verdanken, dass ich mich jetzt erst melde. Die Vielzahl der Antworten zu deinem Thema zeigt, wie sehr deine Geschichte andere berührt. Auch wenn ich eigentlich gar nichts vermitteln kann, was noch nicht genannt wurde, so möchte ich dich wissen lassen, dass

1. deine Empfindungen - gerade, was den Geburtstag angeht, für mich bestens nachvollziehbar sind (mein Erleben dieses Tages gleicht deiner Beschreibung, nur die
Vorgeschichte sieht anders aus);
2. mich die Anteilnahme und Bestätigung, die du hier bereits erfahren hast, erfreuen. Wenngleich sich an deiner Situation dadurch allein leider kaum etwas ändert, so lohnt
es sich dennoch, diese Erfahrungen in deinem Herzen zu bewahren.

Ich würde mich auch freuen, wieder von dir zu hören (bzw. zu lesen) - nicht zwangsläufig durch eine Antwort auf meine Zeilen, sondern unabhängig davon nach Lust und Laune.

LG

Heyho,
Ich hatte letztes Jahr schonmal im September einen Beitrag verfasst und freue mich auch heute noch über den Zuspruch und die Rückmeldungen.
Aber besser geworden ist nichts.
Ich habe irgendwie gar keine Kraft, klammere mich an jede Hoffnung, aber finde das alles so lächerlich von mir.
Mittlerweile ist es eher eine Konkrete Todessehnsucht als nur noch Einsamkeit.
Ich bin einfach immer allein. Weihnachten, Silvester, halt wirklich täglich.
Das mit den Feiertagen ist mir mittlerweile egal, die gehen so an mir vorbei.
Aber so das alltägliche Leben.
Niemand passt zu mir und niemand mag mich wirklich. Das ist nicht mal Selbstmitleid, sondern Tatsache.
Ich weiß einfach nicht weiter.
Ich habe keinen einzigen Grund weiter zu machen. Ich will so auch nicht mehr weitermachen.
Ich bin so zerfressen von Neid auf Menschen, die Spaß im Leben haben, die wissen, dass es immer jemanden gibt.

A


Wie kommt ihr mit der Einsamkeit klar?

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Zitat von Hally:
Ich bin einfach immer allein. Weihnachten, Silvester, halt wirklich täglich.

Und was unternimmst du um an diesem Zustand etwas zu verändern?

Hallo Hally,

ich finde es toll, dass Du die Kraft aufgebracht hast, ein Thema zu eröffnen
und Dein Problem klar auszudrücken . ich könnte das in meinem momentanen Zustand nicht.

Hast Du in deiner Stadt vielleicht Bekannte, mit denen Du Dich treffen könntest?

Alles Gute für Dich

calin

Zitat von FeuerWasser:
Und was unternimmst du um an diesem Zustand etwas zu verändern?


Was isn das für ne Frage? ._.
Man versucht permanent was dagegen zu ändern, allein dieser Thread ist ja schon sowas wie ein Hilfeschrei, und es ist auch nicht gesagt, dass es allein an einem Selbst liegen muss und man daher die Macht hat das auf die schnelle zu ändern.

Zitat von Mylenix:

Was isn das für ne Frage? ._.
Man versucht permanent was dagegen zu ändern, allein dieser Thread ist ja schon sowas wie ein Hilfeschrei, und es ist auch nicht gesagt, dass es allein an einem Selbst liegen muss und man daher die Macht hat das auf die schnelle zu ändern.


Das ist 'ne ganz berechtigte Frage, meiner Meinung nach! Würde mich auch interessieren!

Sicher löst sich ein derartiges Problem nicht mal eben so und es liegt auch nicht immer nur an einem selbst - aber zu einem gar nicht mal so unwesentlichen Teil eben doch. Du hast immer die Macht, dich selbst zu ändern. Deine Sichtweisen zu überdenken, dir Möglichkeiten zu überlegen, wie du dir das Leben auf der Suche nach Anschluss so angenehm wie möglich machen kannst. Das kann dir nämlich niemand abnehmen. Das ist die Verantwortung eines jedes Einzelnen.

Zitat von Mylenix:
Was isn das für ne Frage? ._.
Man versucht permanent was dagegen zu ändern, allein dieser Thread ist ja schon sowas wie ein Hilfeschrei, und es ist auch nicht gesagt, dass es allein an einem Selbst liegen muss und man daher die Macht hat das auf die schnelle zu ändern.

Die Frage richtet sich an die FS. Ich habe nicht dich gefragt was versuchst in deinem Leben zu verändern. Ich habe auch mit keiner Silbe geschrieben, dass es nur an ihr liegt und auch nicht, dass man das auf die Schnelle ändern kann. Wenn etwas unklar ist kann man gerne nachfragen aber ich bin nicht dafür verantwortlich was du dir für eine Geschichte zusammenbastelst

Sicher gibt es Umstände, dass es dazu kam aber man muss auch mitarbeiten, dass sich etwas positiv verändern kann. Laut der anderen Frage steht eine PTBS im Raum. Damit spielen auch noch ganz andere Schwierigkeiten eine Rolle und nicht nur die Einsamkeit. Die Einsamkeit wird aus der PTBS resultieren. Von daher halte ich meine Frage für durchaus angebracht.

Hallo Hally,
zuerst mal eines: Ich kann dich verstehen. Ausser meinen Eltern habe ich auch niemanden.

Zitat von Hally:
Mittlerweile ist es eher eine Konkrete Todessehnsucht als nur noch Einsamkeit.(...)
Ich habe keinen einzigen Grund weiter zu machen. Ich will so auch nicht mehr weitermachen.

Doch, du willst weitermachen! Wie ich darauf komme? Warum sonst hast du diesen Thread eröffnet?! Ok, so willst du nicht mehr weitermachen. Kann ich verstehen. Wenn man nur noch allein ist und wirklich niemanden mehr hat, dann macht das Leben wirklich keine Freude.
Aber hast du denn wirklich gar nichts, was dir Freude macht? Irgendein Hobby? Eine Fernsehserie? Ein gutes Buch? Irgendwas?
Wie wäre es mit einem Volkshochschulkurs? Eine neue Sprache lernen, oder Fotografieren lernen? In deinem Post vom September hast du geschrieben, dass du gerne kochst. Wie wäre ein Kochkurs? Komm schon, es gibt doch bestimmt irgendwas, was dir Freude macht.

Und wenn das alles nichts ist: Du hast geschrieben, dass du Katzen hast. Also scheinst du ja tierlieb zu sein. Wie wäre es denn, wenn du ehrenamtlich im Tierheim helfen würdest? Vielleicht findest du ja dadurch auch neue Kontakte. Menschen die tierlieb sind, können doch eigentlich keine schlechten Menschen sein.

Das Leben ist nicht immer leicht, aber bitte gib nicht auf. Bevor du der Todessehnsucht nachgibst, gib dem Leben bitte eine Chance. Trotz der Sorgen und Probleme, kann ich dir sagen, dass das Leben schön ist. Ich wünsche dir viel Kraft und ich wünsche dir, dass du einen Weg aus der Einsamkeit findest und wieder Freude am Leben bekommst. Alles Gute

Gruss
Markus

Vielleicht ist es ja möglich, sich in der Mitte der conträren Meinungen gegenseitig anzunähern:

Zitat von FeuerWasser:
Wenn etwas unklar ist kann man gerne nachfragen


Zitat von Mylenix:
allein dieser Thread ist ja schon sowas wie ein Hilfeschrei, und es ist auch nicht gesagt, dass es allein an einem Selbst liegen muss


Ich stimme beiden Aussagen zu. Wir wissen nicht, welche Anstrengungen Hally bisher unternommen hat, um zu einer lebensbejahenden Einstellung (zurück)zu finden, nicht wahr? Daher ist es durchaus legitim, danach zu fragen, um sich ein genaueres Bild von der hllfesuchenden Person und ihrer Situation machen zu können. Die Befragte kann daraufhin entscheiden, ob sie antworten möchte oder nicht.

Erst, wenn jemand gar nicht nachhakt und stattdessen pauschal verurteilt, die stattgefundenen Bemühungen des/der Hilfesuchenden schon im Vorfeld ignoriert oder negiert, dann gehört er zu den schwarzen Schafen, die dieses Forum zweckentfremden, nämlich zu einem Gerichtsschauplatz. Die Beteiligung an dem kleingeistigen 0-8-15-Geplapper jeder ist für sein Leid verantwortlich hilft vielleicht dessen Verfasser, sich in Szene zu setzen und sich der eigenen Verantwortung für gewissenhaftes Hinschauen zu entziehen, aber selten dem, der sein Problem vorstellt.

Es dürfte wohl klar sein, dass Hallys Ausführungen auf einen sehr hohen Grad an Verzweiflung hinweisen, das hat Mylenix richtig benannt. Die Veränderung j e d e r Situation (unabhängig davon, ob sich Veränderungsmöglichkeiten ergeben und welche) setzt eine gründliche Erfassung des Ist-Zustandes voraus, d.h. auch Hally verdient es, mit ihren Nöten zuallererst ernst genommen zu werden.

Zitat von Der Sorgenmacher:
Komm schon, es gibt doch bestimmt irgendwas, was dir Freude macht.

Und wenn das alles nichts ist: Du hast geschrieben, dass du Katzen hast. Also scheinst du ja tierlieb zu sein. Wie wäre es denn, wenn du ehrenamtlich im Tierheim helfen würdest? Vielleicht findest du ja dadurch auch neue Kontakte. Menschen die tierlieb sind, können doch eigentlich keine schlechten Menschen sein.

Das Leben ist nicht immer leicht, aber bitte gib nicht auf. Bevor du der Todessehnsucht nachgibst, gib dem Leben bitte eine Chance.


Eigentlich hätte ich deinen ganzen Text markieren können. Du meinst es wirklich gut; dein Pseudonym passt!

Zitat von Hally:
Ich hatte letztes Jahr schonmal im September einen Beitrag verfasst und freue mich auch heute noch über den Zuspruch und die Rückmeldungen.
Aber besser geworden ist nichts.


Hi Hally,

ich wollte dich schon längst fragen, hatte aber zwischendurch kein Internet: Was machst du so aktuell? Es wäre doch schön (sicher auch für andere Forumsmitglieder, die dir geantwortet haben) mal wieder von dir zu hören...

LG


Dein Problem kann ich auch nicht lösen. Was aber die Ausstrahlung anbelangt, da hatte ich letztens auf einer Schiffsreise interessante Beobachtungen machen können.

Uns ist es noch nie passiert, dass man mit Menschen zusammentrifft, die total ablehnend rüberkommen. Warum das so war, konnte ich jetzt nicht wirklich rausbekommen. Ist aber uninteressant. Interessant bleibt, dass ein Gegenüber Ablehnung spürt.

Und wenn du beschreibst, dass du Handlungen, Sichtweisen, Einstellungen und Verhalten nicht verstehst, merkt das das Gegenüber, denn du wirst ablehnend. Schreib ich jetzt total ohne Wertung.

Warum das so bei dir ist, würde ich mal abklären lassen. Evtl. stecken nur Ängste dahinter, oder autistische Züge? Dieser Bereich entzieht sich aber meiner Kenntnis.

Sehr gute Idee.
Wenn man drinsteckt kommt man nicht drauf.

Danke für die Antwort

Ob das Alleine- Sein auf Dauer wirklich schlimmer ist, dürfte sehr stark von der Mentalität des Einzelnen abhängen. Auch, ob das Alleine-Sein überhaupt als Einsamkeit empfunden wird.
In den Wüstengebieten der Erde gibt es Tiere, selbst grosse Säugetiere, die nirgends eine Quelle haben. Keinen Flusslauf , noch nicht einmal eine Pfütze um ihren Durst zu stillen.Sie decken ihren Flüssigkeitsbedarf einzig durch den Tau, der morgens auf den Blättern liegt.
Ähnlich geht es manchen Menschen : ihnen reicht das, was von anderen Menschen geschaffen wurde. Musik,Literatur, Kunst,Film usw. Und die Begegnung mit der Natur kann ebenfalls bereichern.


So gehts mir, ich bin sehr gerne alleine. Nur hin und wieder überkommt mich die Einsamkeit


... das Gefühl der Einsamkeit schmerzt. Dazu gibt es unzählige Bücher, in denen man lesen kann, dass es genauso schlimm ist wie körperlicher Schmerz. Vor allem an den Feiertagen, wenn die eigene Familie zerrüttet ist und man in den anderen Fenstern beobachten kann, wie dort die Feiertage erlebt werden.

Menschen mit Depressionen sind den anderen oft lästig. Bei ihnen ist eben alles normal, sie sind gesund und wollen erst gar nicht damit belastet werden. Und Depressionen strahlt man aus, vielleicht nicht jeden einzelnen Schub aber irgendwann wird eine chronische Depression nach außen sichtbar. Die Folge davon ist, dass man dann auch sofort auf andere ablehnend wirkt.

Mit einer Depression aktiv zu werden ist genauso schwer. Und leider bestätigt sich oft das Gefühl, dass man nur selbst einen Ausweg finden kann und es sonst kein anderer für uns tut ...
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Ich komme mit Einsamkeit überhaupt nicht klar!

Nun bin ich Mitte 40. War als Kind schon ängstlich. Hatte aber Glück und viele nette Menschen sind meinen Weg gekreuzt. Meine ersten Panikattacken vor nun schon 25 Jahren drehten sich irgendwann um das Thema Einsamkeit. Und seit damals hat sich das Thema eingebrannt, aber vorallem positiv. Ich suche Kontakt zu loyalen Menschen. Und den pflege ich gegen meinen inneren Schweinehund alles versanden zu lassen. Ich habe mir einen Geburtstagskalender angelegt und melde mich. Wenn ein lose gewordener Kontakt von weit weg anruft und fragt ob wir uns in der Mitte treffen, weil er in der Nähe ist, dann setzte ich möglichst alles daran dies zu ermöglichen. Etc.

Zwischendrin hat der Schweinehund immer mal Kämpfe gewonnen, den Krieg gewinne ich! Und nicht immer klappt es mit der Kontaktpflege und manches verläuft sich trotzdem.

Und dann gibt es Tage, da können gar nicht soviel Menschen da sein, dass ich nicht trotzdem einsam bin. Aber auch Tage da genieße ich das Alleine sein.

Meine besten Zeiten waren in großen WGs. Aber irgendwann wollte ich raus aus dieser Komfortzone. Wenn alleine sein so einfach wäre, gebe es nur noch Singles. Wer hält soviel Nähe zu einem anderen Menschen schon aus, wie es eine Partnerschaft verlangt!

So habe ich meine Panikattacken mögen gelernt. Die Angst vor weiteren läßt mich an meiner Arche bauen, das ist sehr sehr gut! Obwohl ich die letzte Attacke schlecht weg stecke und auch noch keinen großen Gewinn erkennen kann.

Wer einsam ist kann auch nicht verlassen werden.

... ein sehr guter Beitrag.

Ich habe mich auch oft gefragt, ob nicht vielleicht all die Menschen, die mich manchmal zufällig ansprechen, einsam sind. Wie der ältere Herr letzte Woche, der sich einfach zu mir auf eine Bank setzte. Bisher bin ich dann einfach immer aufgestanden und weiter gelaufen. Im Nachhinein tut mir das wahnsinnig weh. Und es tut mir wahnsinnig leid. Anderseits kann ich nicht wissen, ob es tatsächlich so ist. Ich denke immer automatisch, dass die Leute nichts mit mir zu tun haben wollen und handle dann auch dementsprechend. Mit Depressionen wird man nicht unbedingt von jedem angenommen bzw. akzeptiert.

Wer einsam ist, kann nicht verlassen werden. Ja. Das ist wahr.
Und jetzt?


A


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Dr. Reinhard Pichler
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