App im Playstore
Pfeil rechts

Hallo Leute,


wie läßt sich die Einsamkeit überwinden? Welche Möglichkeiten gibt es mit anderen Leuten nicht nur in Kontakt zu treten, sondern eine Beziehung zu entwickeln?
Ich möchte mir einen Freundeskreis aufbauen und eine Freundin finden.
Die meisten Leute, die ich treffe,l haben reichlich Freunde, benötigen keine weiteren, oder kommen aus einer anderen Gegend, bzw. haben ganz andere Interessen.
Die Frauen, die mir gefallen, sind immer vergeben oder interessieren sich nicht für mich.
Ich bin momentan etwas ratlos.

Was ist zu tun?

Marcus

28.02.2010 21:32 • 21.07.2010 #1


17 Antworten ↓


hey ho,

ich habe dir zwar leider keine antwort af deine frage, wollte dir aber nur mitteilen dass du auf keinen fall alleine bist.
mir geht es genauso...
in kontakt zu treten gelingt mir ja auch irgendwie aber beziehngen aufzubauen scheitert immer. ich weiß nicht ob es an mir liegt...
zudem bin ich vor ca drei monaten in eine neue stadt gezogen. lange genug um sich einsam in der fremde zu fühlen...

du siehst du bist nicht alleine, auch wenn das zugegeben nicht hilft... sorry. solltest du einen lösungsweg gefunden haben kannst dich ja bei mir melden und mir dein geheimnis verraten...
ich dachte immer ihr typen hättet es diesbezüglich viel einfacher. saufkumpels findet man doch schnell und daraus können sich doch auch tiefe freundschaften entwicheln... hab ich mich wohl geirrt. außerdem ändert es nichts wenn man sich nach einer partnerschaft sehnt, ich weiß

A


Wie kann ich das Alleinsein überwinden - was tun?

x 3


Was zu tun ist?
Du musst eine Person werden, um die andere Menschen gerne herum sein wollen!

Um Wenn wollen andere Menschen gerne herumsein?
Um Menschen die Ihnen ein gutes Gefühl geben. Plastisch ausgedrückt, musst du mit deinen Verhaltensweisen dafür sorgen, dass bei Ihnen im Gehrin Glückshormone ausgeschütet werden. Wenn eine Person häufig mit dir zusammen ist und bei ihr Glückshormone in dieser Zeit ausgeschütet werden, koppeln sie das gute Gefühl mit dir und wollen dich wieder sehen, da du ihnen eben eine gute Zeit bereitest.

Das jetzt zum theoretischen Teil, wie du den praktischen schwierigen Teil jetzt umsetz überlasse ich dir...^^

Aber es gibt da so Sachen wie: Leute Komplimente machen, sie zum Lachen bringen u.s.w. schau vielleicht einfach mal in der einen oder anderen Buchandlung oder Bibo vorbei, da solltst du irgendwo gute Bücher finden...

Ich wünsche dir viel Glück und Leichtigkeit...

ich denke dann bleibe ich wohl weiterhin einsam...
ich möchte mich nicht mit aller macht verstellen nur um anderen zu gefallen.
ch gebe ja zu ich sehne mich schon nach mehr zwischenmenschlichen kontakten, aber doch nicht um jeden preis... ich möchte so akzeptiert und gemocht werden wie ich bin, auch wenn ich eben sehr verschroben bin...

das muss doch irgendwie möglich sein

Du sollst und musst Dich auch nicht verstellen....denn dann bist Du ja nicht mehr der Mensch der Du jetzt bist....Oberflächlichkeiten und gespieltes Getue gibt es doch schon genug im Leben...

Du hast doch bestimmt auch Vorzüge die Dich sympatisch machen...

lg.Eva

Zitat von Chaosfee:
Du hast doch bestimmt auch Vorzüge die Dich sympatisch machen...

lg.Eva


Jup genau darum geht es.
Vorzüge zur Geltung bringen die du hast und wohlmögliche negative Aspekte nicht so stark zur Geltung bringen, vor allem nicht, wenn man sih erst seit kurzem kennt. Nach längerer Zeit kann man die Beziehung dann tiefer knüpfen... ansonsten sind die Leute zu erschlagen gleih am Anfang....

das klingt ja ganz toll, aber....
ich kenne auch menschen die sind irgendwie immer und überall beliebt (sogar ich mag die) keine ahnung wie die das schaffen. kann mir auch keiner beantworten...
von wegen ich selbst sein... stellt euch vor: ich bin wie dr house. irgendwie von allen verabscheut und ich selbst hab auch keine gute meinung von den meisten menschen.
menschen lügen, betrügen, und verletzen... das klingt jetzt hart aber wenn man immer nur schlechte erfahrungen macht...
trotzdem sehne ich mich (wie dr.house auch) nach zwischenmenschlichen beziehungen...
schon schei.

Also meine Tochter liebt Dr.House

und ich mag auch die wenigsten Menschen aus dem selben Grund wie du auch...
Ich habe eigentlich nur meinen Freund und meine Kinder ansonsten nur SmallTalk Bekannschaften.

lg.Eva

ich finde dr. house auch super, weil ich mich in ihm irgendwie wieder erkenne (außer der genialität... )
zumindest hast du deinen freund und deine kinder... das ist verdammt viel wert.
vermisst du es mehr freunde zu haben?

Eigentlich nicht...ich wurd mal bitter enttäuscht von einer Freundin...das hat mir so richtig das Herz gebrochen.
Ich möchte einfach nicht mehr einen Menschen so in mein Leben lassen das er mir so richtig weh tun kann.Klar ich hab meinen Freund,der könnte es auch,wenn Ers tut würde ich auch keine Beziehung mehr führen wollen.
Je mehr man von sich preis gibt um so verletzlicher ist man am Ende auch...

Ich merke ziemlich schnell ob ich Menschen mag oder nicht,meistens mag ich die,die sonst keiner mag.....die Aussenseiter halt,irgendwie bin ich ja auch einer, ich pass mich aber soweit an das man mir nicht ansieht wie ich wirklich bin....oder gar mein Inneres erkennt...

Je mehr man von sich preis gibt um so verletzlicher ist man am Ende auch...

so habhabe ich es zwar auch (also bisher) aber einen richtigen freundeskreis fände ich schon super. das man immer irgendjemand hat mit dem man was unternehmen kann oder quatschen oder was weiß ich. es müssten nicht wahnsinnig viele leute sein. 3 oder 4 mit denen man echt gut kann...

trotzdem bin auch ich ein totaler außenseiter und die meisten menschen halten mich für komisch oder gar eingebildet...

sumisu, wenn du andere Menschen verachtest und als negativ empfindest, wirst du zwangsläufig allein bleiben, denn das spüren Andere. Und jemanden, der mich verachtet, den will ich nicht um mich haben. Hart, aber nachvollziehbar.

Menschen sind interessant, jeder für sich einzigartig und jeder für sich eine neue Chance, eine ganz eigene Welt zu entdecken. Mit manchen kommt man nicht gut zurecht, mit anderen schon. Das muss man einfach ausprobieren. Ich hatte früher auch eine sehr verachtende Haltung Anderen gegenüber, hab oft befunden, dass ich ihnen irgendwie überlegen bin, dass ich reifer bin als sie. Hab Andere als hohl oder stumpf empfunden, weil sie z.B. jedes Wochenende in die Disse gehen und sich da ein Glas nach dem Anderen hinter dir Birne kippen. Folglich war ich sehr einsam. Ich hab dann einfach gelernt, in jedem Menschen etwas Gutes zu sehen. Ich hab mir zu jedem, den ich ein wenig kenne oder sehe, was überlegt, zum Beispiel: Moritz ist zwar ziemlich überheblich, dafür hilft er Anderen oft beim Lernen oder Kathi sauft zwar wie ein Loch, dafür teilt sie ihr Pausenbrot mit Anderen. So hat sich meine überhebliche Meinung rasch gebessert. Ich hab erkannt, dass jeder Mensch gute und auch schlechte Seiten hat. Dass ein Mensch erst Mensch ist, wenn er Fehler und Schwächen und Stärken hat, und dass all das, das komplette Gesamtpaket, trotzdem liebenswert ist.

Heute fällt es mir sehr leicht, mit Anderen ins Gespräch zu kommen oder neue Kontakte zu knüpfen. Ich interessiere mich für die Anderen und nehme sie ernst, akzeptiere sie, wie sie sind - etwas, das ich vor ein paar Jahren nicht wirklich gut konnte. Und das spüren Andere, unbewusst, dass man sich für sie interessiert und sie wahr nimmt, an nimmt. Und dann akzeptieren sie auch dich und haben dich gern. Dafür muss man sich nicht verstellen oder verbiegen, das kann man einfach lernen. Du kannst trotzdem noch im Kern der sein, der du jetzt bist, nur bist du dann nachsichtiger mit Anderen. Dadurch verändert sich ja dein Charakter nicht. Einzig deine Sichtweise bekommt eine neuen Blickwinkel

Liebe Grüße,
Bianca

das klingt schon irgendwie einleuchtend aber

1. versuche ich ja das gute in jedem zu sehen soch manche menschen machen es mir halt echt schwer dies zu erkennen. sie sind von anfang an mir gegenüber voreingenommen und behandeln mich auch dementsprechend. hab wohl schon zu viel schlechte erfahrung diesbezüglich gemacht...

2. kennst du das buch homo faber der hauptprotagonist ist auch so ein bischen wie dr.house... oder wie ich.
er ist ein misanthrop und obwohl er es niemals zugeben würde sehnt er sich nach menschlicher nähe... er hat ein problem sich anderen zu öffnen und hält nicht viel von anderen menschen. außerdem hat er das gleiche problem wie ich auch: er hat angst davor mensch zu sein... das heißt nämlich fehler zu haben, schwächen zu haben und auch emotionen zuzulassen...

gar nicht so einfach

Hallo...
kommt vielleicht auch ein wenig aufs Alter an wie es so ausschaut.In eurem Alter ist es ja normal einen grossen Freundeskreis zu haben.Allein schon durchs Internet lernt man ja ne menge Menschen kennen,gibt ja heute so viele Plattformen...
In meinem Alter hat man schon das Problem das man am Wochenende nicht so wirklich weiss wohin....Kneipen sind meist langweilig,in Discos fühlt man sich auch nicht mehr recht wohl,Ü30 Partys ,da sitzen meist die hoffnungslosen Fälle....
Und sagen wir mal so.....die meisten Menschen sind schon oberflächlich und bisschen hohl....da gibs nicht viele Gesprächsthemen ausser vielleicht diverse Diäten oder Eheprobleme...
Ich finde es aber schon wichtig auf Menschen zu zugehn und sich auszutauschen obwohl es Aussenseiter heutzutage bestimmt noch viel viel schwerer haben in der Gruppe.Entweder Du gehörst dazu oder nicht....meist fängs ja schon bei Äusserlichkeiten an.

lg.Eva

sumisu, was genau meinst du denn damit, dass Andere dich dementsprechend behandeln? Was ist dir denn passiert? Dass manche Menschen einen nicht gern haben und einen auch dementsprechend behandeln, ist aber auch wieder was Normales. Ich hab in der Uni auch erlebt, dass manche Jungs nicht einmal Guten Morgen zu mir gesagt haben, nachdem ich sie gegrüßt habe. Ich wurde wirklich absichtlich und immer von den Gleichen ignoriert oder geschnitten. Man kann nicht von Allen gemocht werden, und solchen Leuten braucht man sich auch nicht zuwenden. Mit Anderen kam ich dafür sehr gut zurecht. Es gibt immer solche und solche Menschen. Ich selber mag auch sehr viele Leute gerne, aber bei Manchen, da hört's dann auch auf. Menschen mit depressiver und nörgelnder Grundeinstellung zum Beispiel kann ich absolut nicht um mich haben, das zieht mich runter.
Im Endeffekt stimmt es schon, was hier eingangs geschrieben wurde: Menschen müssen dich gern um sich haben, dann ist der erste Grundstein schon mal gelegt. Meistens sind es offene, liebenswerte und fröhliche/lustige Menschen, die schnell und leicht Anschluss finden. Aber das kommt auch immer auf die Gruppe an, in die man sich einfinden will. Es gibt ja auch solche -in der Kollegstufe war das ganz deutlich bei uns- die konnten mit kindischem Getue und Party-Saufen nix anfangen und haben sich bewusst ausgegrenzt und ihre eigene Peer-Group gebildet. Da kam man dann rein, wenn man die Anderen blöd fand

Den Homo Faber kenne ich übrigens, ich hab ihn mehr als nur einmal gelesen und auch interpretiert - Deutsch LK lässt grüßen. Der Homo Faber hat aber im Grunde gleich mehrere Probleme: Er versucht, die Welt rein technisch und rational zu erfassen, er verachtet die Frauen, er ist nicht in der Lage, Emotionen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren (z.B. weint seine Freundin, als er weg fliegt, und er sieht dies als Zeichen dafür, dass sie begriffen hat, dass er weg geht, tröstet sie aber nicht und geht auch nicht auf sie zu) und er verabscheut das Natürliche, Emotionale, weil es sich seiner Kontrolle entzieht.
Aber im Laufe des Buches durchläuft der Homo Faber ja auch die Wandlung zum fühlenden und naturverbundenen Menschen. Er ist z.B. von der Kunst, die Sabeth ihm zeigt, bewegt, oder er entdeckt die Schönheit der Natur und nimmt leichter Kontakt zu Menschen auf als vorher. Am Ende bemerkt er, dass seine rein rationale Weltanschauung der Realität nicht gerecht wurde, dass er Vieles in seinem Leben nicht gesehen hat, weil er nur rein rational an die Dinge heran ging. Ist ein sehr schöns Buch, finde ich. Max Frisch sagt über seinen Walter Faber sehr treffend: Dieser Mann lebt an sich vorbei, weil er einem allgemein angebotenen Image nachläuft, das von ‚Technik‘. Im Grunde ist der ‚Homo Faber‘, dieser Mann, nicht ein Techniker, sondern er ist ein verhinderter Mensch, der von sich selbst ein Bildnis gemacht hat, […] das ihn verhindert, zu sich selber zu kommen.

Sich komplett als Mensch nicht nur rational, sondern auch emotional zu erleben, das macht uns erst zum Menschen. Fehler und Schwächen sind menschlich, du kannst und darfst und solltest sie dir also auch erlauben. Ich war selber jahrelang Perfektionist, aber unglücklich. Ich ärgere mich noch immer über meine Fehler und Schwächen, aber sie gehören zu mir dazu. Eine Münze hat auch zwei Seiten, und ein Mensch besteht auch aus Schwächen UND Stärken. Emotionen sind nicht logisch, aber natürlich.
Leider leben wir heute in einer Welt, in der man scheinbar perfekt sein muss, um zu überleben, und Viele haben dadurch Angst, abgelehnt zu werden, verletzlich zu sein, wenn sie Schwächen zulassen. Viele meinen auch, selbstbewusst ist der, der mit stolzgeschwellter Brust durchs Leben geht. Das stimmt nicht. Selbstbewusst ist der, der seine Stärken und Schwächen kennt und sie akzeptieren und sich trotzdem selbst lieben kann.
Hast du dir mal Folgendes angeschaut?

Ich kann deine Angst vorm Menschsein ganz gut verstehen, aber prüfe sie mal auf ihren Wahrheitsgehalt hin. Hier bist du doch auch ganz Mensch, erzählst von deinen Schwächen und deinen Ängsten. Und das kommt gut an! Wirst du hier verurteilt oder klein gemacht, weil du dein Inneres offen legst? Nein. Wieso sollte es dir also bei anderen Menschen anders ergehen?
Trau dich also ruhig mal, Mensch zu sein. Vielleicht wirkst du im Moment so unnatürlich und abweisend und kühl auf Andere, weil du nicht zu dir selber stehst. Oftmals machen Schwächen einen erst liebenswert. Zum Beispiel Vergesslichkeit oder Schusseligkeit.. das finden Viele ganz süß. Auch Schüchternheit z.B. finden Viele eher niedlich als peinlich.


Liebe Grüße,
Bianca

wow der letzte link ist echt... ähm... naja....

ich denke so wie du dank deinem leistungskurs den walter faber auseinander genommen hast.... naja so in etwa ticke ich auch. nur habe ich meine sabeth auch noch nicht gefunden.
das ich hier so frei von meinen schwächen berichten kann liegt einzig an der anonymität... ansonsten würde ich nie mit jemandem darüber sprechen. ich hab sogar große probleme mich einem arzt oder fachmann anzuvertrauen.
ich landete nach einem nervenzusammenbruch vor 1 1/2 jahren in ner psychosomatischen klinik und wurde wegen meinen depressionen behandelt... das war das erste mal seit... puh.. ca 10 jahre dass ich mich endlich jemandem anvertraut habe... es war so hart und schlimm, denn es ging mir wirklich beschissen (gott sei dank reagierte mein hausarzt sofort...)
alle waren so enttäuscht von mir...
viele haben sich von mir abgewandt weil ich schwäche zeigte... ich wurde halt so erzogen :ein indianer kennt keinen schmerz...
das erste mal dass ich vor anderen menschen geheult habe war dann bei der beerdigung meines onkels... ich konnte mich nicht beherrschen und stand zudem noch unter medikamenten. alle schauten mich schräg an und fragten was denn mit mir los sei (sehr verächtlich) alle durften heulen nur bei mir schien es sich nicht zu gehören....

egal wie, ich versuche ja emotionen zu zeigen (was mir spätestens seit diesem ereignis nahezu unmöglich scheint) doch irgendwie... nur so ein eisklotz wie alle denken bin ich gar nicht. es ist halt so: wenn man mit so schweren depressionen zu kämpfen hat (schon als kind) dies aber nie zugebn darf spielt man halt es ginge einem gut... doch irgendwann ist man am ende und wird halt zum eisklotz. ich konnte irgendwann gar keine wahren emotionen mehr zeigen und tu mich noch heut damit schwer...
ich weiß auch nie was ich machen soll wenn jemand (egal wie nahe er mir steht) heult...
ich kann es auch nicht zeigen wenn ich mich wie bolle freue... alle meinen ich sei immer so ultracool...
ich tobe halt innerlich....
ich wäre wohl ein besserer mann geworden...
wenn die freundin schreit und mit den türen knallt würde ich ruhig bei meinem B. sitzen bleiben....

Zitat von sumisu:
wow der letzte link ist echt... ähm... naja....


Jaaa, gewöhnungsbedürftig. Ich hab auch erst gedacht: Okay.. wegklicken? Naja, ich geb ihm mal eine Chance. Und am Ende war's doch ein sehr gutes Video, finde ich.

Nach dem, was du jetzt geschrieben hast, ist es kein Wunder, dass du dich nicht traust, Gefühle zu zeigen. So viele negative Erfahrungen und Rückmeldungen.. das muss sehr weh tun. Anscheinend warst du die ganze Zeit über ziemlich cool nach außen hin und sehr beherrscht - und dann tut man sich sehr sehr schwer, mit diesem Image aufzuräumen. Kenn ich auch. Ich hab bis zum Tod meines Vaters auch nie vor Anderen weinen oder mich ehrlich freuen können. Aber als mein Papa gestorben ist, ging es einfach nicht mehr. Das war zu viel. Die ganze Wut und Trauer und Angst wollten aus jeder Pore raus, ich war quasi bis oben hin voll damit - und dann kam das hoch, einfach so. Ich, die beherrschte Bianca, hab vor der Familie andauernd geheult. Ich, die beherrschte Bianca, hab in der Schule einfach so in Bio oder Geschichte zu zittern und zu schluchzen begonnen. Ich, die beherrschte Bianca, hab mich Freunden und Freundinnen an den Hals geworfen in der Pause, weil ich einfach nicht mehr konnte. Das war mir sehr peinlich am Anfang, sehr unangenehm. Ich war das nicht gewohnt, und Andere waren das auch nicht gewohnt. Wie bei dir reagierten Manche mit Rückzug und Ignorieren. Aber Andere haben mich aufgefangen und gestützt, und das tat mir sehr gut.
Im Endeffekt musste echt erst was ganz Schlimmes passieren, damit ich lernen konnte, dass Weinen okay ist. Eigentlich tragisch, ebenso tragisch wie die Tatsache, dass ich mich am Klo versteckt hab, um zu weinen. Ich meine, was ist das für eine Gesellschaft, in der man das Gefühl hat, seine Emotionen heimlich ausleben zu müssen? Irgendwie krank. Ich weiß nicht, ob ich es jemals gelernt hätte, wenn nicht mein Papa gestorben und der Drück einfach zu massiv geworden wäre. Vielleicht hätte ich's nie gelernt.

Aber heute, wenn ich mich dabei ertappe, dass ich z.B. im Zug nicht weinen will vor den fremden Leuten, stell ich mir die Emotionen wie Dampf vor, der in mir drin brodelt, und bevor der Kessel explodiert -also ich- lass ich den Dampf lieber ab. Dazu gehört Weinen, sich richtig freuen und Andere umarmen, aber auch mal Wut ablassen. Und dadurch ist mein Innendruck immer relativ konstant, und mir geht's besser als vorher.
Vermutlich hilft dir das aber nicht viel, und mit dem Thema hat's schon gleich gar nichts mehr zu tun.
Aber ich würde an deiner Stelle versuchen, Emotionen auch mal raus zu lassen. Vielleicht hilft dir das Kessel-Bild ja ein wenig. Oder einfach der Gedanke, dass DU es bist, der mit den verkapten Gefühlen leben muss. Irgendwie muss man ja auch seine innere Mitte finden. Und das kann nicht gelingen, wenn man sich nach fremden, falschen Idealen von scheinbarer Stärke und Gefühlsarmut orientiert. Das kann nur gelingen, wenn man man selbst ist. Und dazu gehören eben auch die Emotionen.

Liebe Grüße,
Bianca
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Chaosfee:
...ich pass mich aber soweit an das man mir nicht ansieht wie ich wirklich bin....oder gar mein Inneres erkennt...


Liebe Chaosfee, da sitz ich hier früh am Morgen, neu hier und am Erkunden dieser Plattform. Stoße auf Deinen Beitrag, wo Du o.a. schreibst und erkenne mich darin selber wieder.

Ich habe vor einigen Jahren deutlich zu spüren bekommen, dass ich neue Freundinnen auf keinen Fall zu arg mit meinen Ängsten belasten darf. Denn diese haben sich von mir entfernt, und mir auch mitgeteilt, dass der Kontakt mit mir Ihnen nicht gut tut.
Das war mir eine Lehre, in die Eigenverantwortung zu gehen - einerseits; und andererseits den anderen vorzugsweise meine Angenehme Seite zu zeigen, die es ja auch gibt. Denn ich brauche auch Kontakte. Es funktioniert halbwegs.
Ich reisse mich seit längerem sehr zusammen und kontrolliere meine Gefühle. Versuche nach außen ein Bild abzugeben, dass keine Zweifel an einer Person mit gelungenem Leben aufkommen lässt. Es fühlt sich an, wie ein Doppelleben. Kostet Kraft. Und Stolz macht es mich nicht. Ich habe sogar körperliche Dauerschmerzen dadurch bekommen. Doch denke ich, dass man mit seiner Bürde einen eigenen Weg finden sollte zurecht zu kommen. Denn ich kann nicht anderen dies zumuten. Doch einer echten Freundin kann man schon bisweilen sein Herz auch mal öffnen. Wie gesagt. Manchmal.
Ich möchte micht mehr erleben müssen, dass sich Menschen, die mir viel bedeuten, von mir wegen meiner eigenen Probleme abwenden. Oder dass ich Sie zusätzlich belaste.
Es ist besser mit Menschen sich darüber auszutauschen, die ähnliches fühlen.
Meinst Du auch? Schöne unterstützende Seiten sind ja auch in uns allen.

A


x 4






Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore