Hey Leute!
Ich geb hiermit mal meinen Einstand auf dieser Seite...
Ich möchte an Solitario anknüpfen:
Ich chatte häufig im Internet, einerseits mit Freunden, da ich sie selten sehe, andererseits auch mit Fremden, wodurch sich so manch lustiges Gespräch ergibt. Dabei aber beobachte ich ein merkwürdiges Phänomen: Wenn nicht ich die Gesprächsleitung übernehme, dann herrscht Stille. D.h. ständig suche ich nach interessanten Themen, überlege intelligente Fragen, gebe Kommentare, erzähle über mich und so fort. Manchmal sind die Leute durchaus an mir interessiert, jedoch hängt die Qualität des Gesprächs ständig von mir ab. Wenn ich nicht kreativ bin verkommt das Gespräch zu einem langweiligen sich Anschweigen. Man kann jetzt denken, ja immerhin hast du's in der Hand, dazu muss ich aber einwenden, wie mühsam und mitunter schwierig es ist, und vor allem wie elendlich ermüdend es ist, ständig der einzige zu sein, der sich für das Gegenüber interessiert!
Merkwürdig finde ich, dass es im realen Leben, zumindest mit netten Menschen, genau andersrum läuft. Da stellen mir andere ihre Fragen und scheinen interessiert. Leider liegt hier schon das nächste Problem begraben: Auch hier rede plötzlich nur noch ich, weil ich von mir erzähle und dabei leider vergesse, den Anderen etwas zu fragen. Da fragt mich eine Komilitonin, wie ich die letzte Vorlesung fand und halte dann einen ausführlichen Monolog über die positiven und negativen Aspekte und schlussendlich vergesse ich das Gegenüber zu fragen, wie es denn die Vorlesung fand!
Oder da erzählt mir eine Freundin, dass sie für sechs Wochen nach Asien reist und ich mache eine Bemerkung über Asien und vergesse vollkommen sie nach Details oder ihre Befindlichkeit über die Reise zu fragen!
Kurz gesagt: Ich finde es schwierig mit Menschen Gespräche zu führen. V.a. das wechselseitige Reden/Redenlassen bleibt für mich eine hohe Kunst, in die nur 99% der Menschen eingeführt werden und der Rest geht vergessen.
Kennt dieses Phänomen sonst noch jemand?
02.04.2011 01:12 •
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