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Hallo liebe Community,
bin neu hier, frisch registriert und hoffe den ein oder anderen Rat zu erhalten.

mhh weiss garnicht so recht wo ich anfangen soll.

In der Kindheit gab es von seitens der Mutter, selten ach vom Vater viel Geschlage.
Egal ob man im KiGa-Alter etwas vom Tante Emma Laden mitgenommen hat, nicht wissend dass das nicht richtig ist. Das Zimmer nicht aufgeräumt, klamotten schmutzig. Gründe gab es immer welche.

Wir sind andauernd umgezogen, man konnte nie richtig Freunde machen.
Andauernd neue Arbeit für die Eltern und das heraus reissen aus dem Umfeld.

Habe mich schon sehr früh sehr alleine und anders gefühlt.
So etwas wie Liebe, gespräche mit Eltern, irgendetwas, gab es nie.
Meiner Schwester ging es da besser, immer das Vorbild, gelobt und geliebt.
Genügend Zuwendung, hatte Sie dafür lange richtig gehasst.
Einmal habe ich auch ein Gespräch belauscht in dem meine Mutter dann einer Bekannten mitteilte das Sie niemals einen Jungen wollte.

Irgendetwas musste mit mir doch nicht stimmen, warum ging es anderen gut, deren Eltern waren immer lieb und nett?

Es ging so weit bis ich in der Grundschule schon von daheim weglaufen wollte, blöde nur das Ich einen Abschiedsbrief geschrieben hatte der vorher gefunden wurde. Was auch wieder in Geschlage anstelle von Mitgefühl endete.
Hatte mich sogar einmal an die Klassenlehrerin gewandt weil sie wegen nichtgemachter Hausaufgaben daheim anrufen wollte, ich meinte zu ihr das ich dafür Dresche kriege doch ohne Erfolg, das Resultat kann man sich denken?

Es ging immer mehr bergab, in der 4ten zur 5ten Klasse dann die Scheidung der Eltern.
Ich wollte immer zum Vater weil der halt nur selten zu Handgreiflichkeiten griff, doch musste erstmal mit zu meiner Mutter.Die einen sogar auslachte und in die Schule schickte wenn man krank war, richtig krank.

Irgendwann kam ich dann doch zu meinem Vater, mit meiner Schwester.
Doch da war ich dann auch andauernd nur der Störenfried.
Dauernd Hausarrest, keine Nähe, nur Schlecht gemache a la Du wirst mal so wie dein Cousin Warum machst dieses und jenes Ständige Vorwürfe.
Mein Selbstbewusstsein war immer im Keller, ist es heute noch irgendwie, konnte mich selbst in brennzlichen Situationen nie wehren.

Von der Real auf die Hauptschule, sitzen geblieben, abgebrochen.

Ich hatte mit 15J dann auch meine erste Freundin, man war das ein Gefühl, geliebt zu werden? Wunderschön, anders und trotzdem komisch?
Konnte mit diesen gefühlen nicht umgehen, ständige Verlust und Versagensängste.
Stress pur, dauernd angespannt und überlastet. Bis ich irgendwann nicht mehr schlafen konnte wenn ich nicht ein paar Tage wach war.
Das ging so weit bis ich einen Nervenzusammenbruch hatte, konnte nichts mehr essen, kam alles wieder raus. Trinken nur wasser, es ging gesundheitlich sehr tief runter.

Mit 16 daheim raus. Dro., bis hin auf die Straße.

Dann irgendwo eine Einsicht, sein Leben ändern zu wollen.
Lehrer und co waren immer entsetzt darüber, das ich wenn ich wollte bestnoten bekam.
Ohne richtig aufzupassen, dinge schnell zu verstehen, verständlich zu erklären.
Soviel Aufmerksamkeit für etwas zu zeigen, sich mühe zu geben und dann wieder alles stehen und liegen zu lassen und zu blockieren.

Also mit kurz vor 18j dann über den Onkel wieder Kontakt zum Vater aufgenommen (der mittlerweile eine neue Freundin hatte). Hauptschulabschluss (gleichwertigen) nachgeholt.
2er Schnitt, trotzdem musste ich kurz bevor ich fertig war und die Anmeldung für die weiterführende angenommen war ausziehen.
Die Begründung? Ich sperre mich daheim ein, sitze nur vorm PC gehe nicht in Discos, will keinen Führerschein machen.
Besonders Familiär war es halt nicht, zu verwandten mitgehen? Grausam für mich.
Discos? Steh ich in der Ecke rum und trinke, nichts für mich. Selbst bei einem heranwinken und etwas Blickkontakt mit einem Lächeln trau ich mich doch nicht.

Bin sogar während des Abschluss nachholens nachts Arbeiten weil Sie Vater/Freundin der Meinung waren ich müsse etwas tun, nicht für Sie sondern für mich.

Also Obdachlosen-Unterkunft, wieder das Gefühl von warum bin ich nur so anders...
Dro., ein paar andere für mich schlimme Erlebnisse bis ich dann endlich eine eigene Wohnung mit Hartz4 beziehen konnte.
Nun also auf der weiterführenden Schule, alles eigtl i.o von Noten. Super Rückmeldungen und Unterstützung von Lehrern bei meiner Situation. Trotzdem brach ich dann kurz vor fertig ab.

Nun bin ich 24, werde 25 dieses Jahr und sitze seit Jahren daheim rum. Traue mich nichtmehr raus, nichtmal richtig zu Terminen von der Agentur für Arbeit.
Selbst Einkaufen fällt manchmal schwer, muss mich immer sehr überwinden.
Seit 1J Clean. Nikotinfrei, mache etwas für meine Gesundheit, joggen/Fitness-Übungen.

Nur sitz ich trotzdem nur rum, habe so ziemlich alle Bekanntschaften verenden lassen. Träume vor mich hin, wenn ich dieses oder jenes machen würde, wie toll das wär. Mal wieder nette Menschen kennenlernen.
Etwas aus sich machen, habe es auch mal versucht mit Dorf-Disco, bar, aber hatte immer das Gefühl ich mach mich nur zum Hampelmann, stress pur.

Ich lade nur ungern meine Probleme auf jemanden ab, deshalb der Versuch mal hier über das Board mit etwas Anonymität, ohne eine direkte Reaktion von Person zu Person.

Nach Angaben von ehemaligen Bekanntschaften/beziehungen bin ich Humorvoll,vertrauenswürdig, moralisch, nett und sympathisch.
Auch in diversen Praktika hörte ich immer sehr nette Sachen von Mitarbeitern.
Da ist unser Sonnenschein war dann doch mal die Krönung

Nur irgendwie, wenn jemand ein Kompliment mir gegenüber machte, ob mitschüler/in.
Lerher/in,kolleg(e/in),bekannte zog mich das immer sehr runter so das ich wieder alles abbrach.

Wie ich selbst mittlerweile über mich denke?
Es gab eine lange Zeit in der ich nicht in den Spiegel schauen wollte, mich gehasst habe und nicht sehen wollte. Mittlerweile kann ich das schon ohne Probleme, finde auch obwohl ich unscheinbar aussehe ist das doch nichts schlechtes. Villeicht etwas jung für meine Altersgruppe, man wird auch mal auf 16/17 geschätzt.

Extrem schüchtern zu Anfang, ein Ansprechen von jemand fremdes geht garnicht, unter keinen Umständen. Abgesehen davon es gibt einen Grund wie z.b man sucht etwas in einem Laden. Ist in einem Gebäude mit Rezeption und sucht einen gewissen Raum etc.

Gut finden tu ich das bei all den schlechten Erinnerungen die mir im Kopf rumgeistern, ich trotzdem ein netter geblieben bin, und sehr gegen schlechte Menschen bin. Gibt genügend die ihrem Ärger luft machen, auf egal welche Art und Weise.

In Gesprächen kann ich mich selten durchsetzen, mit längeren Bekanntschaften geht das schon einigermaßen.

Eigentlich bin ich schon eine Frohnatur, sonne im Gesicht und schon macht das etwas glücklicher.
Nur hilft alles nichts gegen dieses Gefühl von Einsamkeit, aber ich will meine Probleme auch nicht auf andere übertragen bzw jemanden mit runter ziehen. Auch wenn ich sehr lange und sehr effektiv alles runterschlucken kann, platzt die Bombe irgendwann.So hab ich mich vor langer Zeit dazu entschlossen eben nichtmehr Beziehungen oder zu tiefe Freundschaften einzugehen...

Gut finde ich auch das ich immer ein Ohr für andere hatte, gerne versucht habe mit Rat und Tat beiseite zu stehen. Nur irgendwie war das umgekehrt nie der Fall, hatte es einmal versucht aber die Masse an Problemen war glaube ich viel zuviel.


Glaube ich habe den Großteil erzählt, hier und da fehlen ein paar Sachen aber der Text ist auch ziemlich lang geworden.


Also seit 6 Jahren jedes Weihnachten allein, geburtstage alleine, silvester einfach durchschlafen.
Ich würde mich gerne trauen können auf andere zugehen zu können, traue mich nichtmal in einem Chat jemanden anzusprechen. Bin auch auf der ein oder anderen Börse zu finden doch mach ich mir da nichts draus...irgendwie. Hoffe aber trotzdem irgendwo, das mich jemand mal kennenlernen mag

Mich hat es lange nicht gestört, hatte mich eher mit meiner Situation irgendwo abgefunden.
Doch mittlerweile quält es schon, die Angst rauszugehen, wie man auf andere wirkt.Passe mit 1.71m körpergröße und 62Kg auch nicht gerade in das perfekte Männerbild.
Was auch ziehmlich frustriert.Menschenmassen,sind recht erdrückend, will nicht im Mittelpunkt stehen, in einer kleinen gemütlichen Runde mit Leuten die man kennt ging ich aber immer voll auf.Aber halt wie gesagt selbst übers Netz trau ich mich iwie nicht so richtig. Wo man sich doch nach Gesprächspartnern sehnt wie, was man heute so gemacht hat, wie es einem geht, einfach des Unterhaltens wegen.
Kann man als Mann überhaupt zu emotional sein?! Viele meinen ja das Männer nur dumm nach dem Schema 1+1 funktionieren, fühl mich nicht so als ob ich da reinpasse.

Früher konnte man mal über mich sagen du machst aber leicht Freunde, da ist man aber auch mit Schutzmaske rumgelaufen und hat einen Charakter gelebt der nicht der eigene war


Liebe Grüße

17.02.2012 15:51 • 18.02.2012 #1


2 Antworten ↓


wie man gegen Einsamkeit und Ängste vorgeht ist ganz einfach: Gar nicht! Akzeptiere sie und mache sie zu deinen Stärken.

Wenn dich niemand mag, die ganze Welt dich hasst und gegen dich verschworen hat so gibt es doch immer eine Person der du Vertrauen kannst. Und das bist du selber.

Lerne die Einsamkeit in eine Waffe zu verwandeln und Richte sie gegen deine Feinde aka die gesamte Menschheit. So kannst du leben und überleben.

Hallo Tom87

Herzlich Willkommen im Forum.

Ich selber habe ein ähnlich desolates Elternhaus erlebt, und ich
habe leider viel zu lange zugelassen, dass diese Erfahrungen
grosse Teile meines Lebens bestimmt haben.

Daher mein Rat:
Löse dich, so gut es geht, innerlich von deiner Familie ab.
Versuche für dich aus diesen Erfahrungen zu lernen, sie aber
nicht über dein Leben bestimmen zu lassen.
Das alles ist nicht einfach, aber es funktioniert.

Liebe Grüsse, Der Beobachter





Dr. Reinhard Pichler
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