Hallo @Crazy-Monkey
danke für deine Antwort.
An für sich würde ich nicht mal sagen dass es mir schlecht geht.
Ich bin einfach ein Einzelgänger und meine Mitmenschen stören sich daran.
Das ist der erste negative Einfluss.
Dann sind es noch negative Einflüsse daheim und durch meine Mitschüler.
Um deine Frage zu beantworten: Ich habe einen unterschriebenen Studienvertrag (Duales Studium) und werde das Abitur ohne Probleme hinter mich bringen.
Hab zwar im Moment einige Lernschwierigkeiten, aber notentechnisch ist das noch ein Niveau auf das manche neidisch sind, leider. (Also 2er statt 1en)
Und auf das Studium und die Zeit in Hannover mit neuen Leuten, Musik, Kultur etc. freue ich mich auch riesig.
Ich bin diesbezüglich schon richtig zappelig
Nur kumulieren sämtliche vermutlich alle bereits erwähnten Einflüsse zu einem ziemlich negativen Umfeld, was meinem seelischen Zustand natürlich in die Karten spielt und mir in den letzten Wochen bereits einige Heulkrämpfe beschert hat. Meiner Meinung nach bin ich komplett für meinen beschriebenen Zustand verantwortlich.
Das ich ein Einzelgänger bin liegt an meinen Interessen. Zweckfreundschaften habe ich über die letzten Monate alle genüsslich gekillt (manchmal komme ich mir etwas sadistisch vor...).
Die seltenen Versuche Kontakt mit jemandem aufzunehmen scheitern leider zu häufig an der banalen Tatsache, dass ich kein Handy mehr benutze, was irgendwie schon traurig ist.
Ich habe gehofft, dass es ohne Handy besser wird, wurde es auch. Jetzt ist es anders schlimm.
Das ist eigentlich auch schon das schlimmste: DIese Einsamkeit und Gewissheit dass man den anderen eigentlich nichts wert ist machen mich fertig.
Es ist nicht so, dass ich in jedermanns Mittelpunkt stehen muss, aber ich denke du weißt was ich meine, oder?
Es ist eben immer schön ein paar Freunde zu haben.
Die Frage nach einem STOP habe ich mir nicht nur einmal gestellt. Nur gibt es viele Arten STOP zu sagen. Das eine Stop war die Aktion der Aufgabe des Handies. Ein anderes Stop was sehr präsent war, war die Idee abzuhauen, da ich bekannte in Griechenland, Litauen und Norwegen habe. Allerdings bin ich dafür wahrscheinlich kein wirklich geeigneter Mensch. Und die dritte sehr präsente Möglichkeit ist die, alles zu beenden inkl. meines eigenen Lebens, was daran scheiterte, dass ich dafür zu feige bin. Umso schlimmer ist darum die Präsenz dieses Gedankens. Früher hatte ich Albträume davon wie ich beispielsweise von einer Brücke springe und im Fallen die blauen Augen einer guten Freundin sehe und bemerke, dass das die falsche Entscheidung war. Letzten Winter war das sehr schlimm, ich hoffe, dass es diesmal nicht so extrem ist.
Da ich mich selbst gut kennen sollte kann ich dich beruhigen und mit 99%-iger Sicherheit sagen, dass die Selbstmord- und Mordgedanken auch nur Gedanken bleiben. Es gibt Situationen da würde ich tatsächlich am Liebsten diese Gedanken ausführen, die im übrigen sich immer nur auf die Aktion an sich und die Gefühle in dem Moment konzentrieren und nicht auf die Ausführung. Allerdings merke ich das schnell und verziehe mich an einen ruhigen Ort um mich wieder auf den Boden der Tatsachen zu befördern. Ruhig atmen oder mir selber Schmerz durch zwicken zuführen sind da recht effektive Methoden.
An Tagesklinik, Medikamente oder Therapie denke ich durchaus in heftigeren Momenten auch, mein Problem ist allerdings, dass das hier derartig ländlich und verkehrstechnisch unerschlossen ist, dass ich ewig in die nächsten Städte brauche bzw. man sich hier im Umfeld recht gut kennt, vor allem wenn man einen Vater hat, der überall mitmischt. Ich weiß, Ärzte haben Schweigepflicht, trotzdem traue ich denen nicht. Das ist nicht fair, ist nur leider so.
Allerdings habe ich mir auch vorgenommen, sollte das ca. in einem Jahr in Hannover auch so sein, werde ich mir über die Uni, die Firma oder irgendwie privat seelische Unterstützung in Form eines Therapeuten oder einer Vertrauensperson, mit der ich über alles reden kann, besorgen.
Und zu deinem ersten Zitat:
Ja, das ist definitiv der Fall, auch während der Trennung von meiner Freundin, die im ersten Moment recht friedlich verlief, weil wir es beide erwartet hatten. Allerdings dachte ich, dass sie mich verstehen würde, wenn ich sage, dass ich momentan etwas Abstand brauche. Vielleicht war die Entscheidung gut, ich habe auch öfter daran gedacht, aber eher aus interessenstechnischen Gründen als aus gefühlsmäßigen Gründen. Allerdings hat sie danach per E-Mail rumgezickt von wegen dass ich mir helfen lassen soll und ich ein A*sch sei mit meinem Verhalten ihr und ihrer besten Freundin gegenüber. Naja, dann haben wir uns halt gestritten, und im Nachhinein betrachtet merke ich wieder, wie anders ich in Situationen bin, in denen ich mich komplett von meinen defekten Gefühlen leiten lasse.
Wer mich kennt, weiß, dass ich zu sowas was ich da mal wieder abgezogen bin eigentlich nicht in der Lage bin, daher auch meine eigene Einschätzung, dass ich in gewissen Situationen, die durch etwas mir noch unbekannten ausgelöst werden, ein anderer Mensch bin.
Nun, wie du erwähntest, ich weiß nicht wie ich diese düstere und gefühlsmäßig defekte Lage bis zum Abi durchleben soll. Letztlich läuft es aufgrund meiner Feigheit darauf hinaus, dass ich es definitv überlebe, allerdings mit einigen Opfern wie eben jetzt meiner Freundin und im weiteren Verlauf vermutlich noch anderen Personen.
Zitat:Du bist isoliert, völlig instabil und stehst vor so wichtigen Prüfungen
Das hast du gut zusammengefasst und ich unterschreibe dir das genau so. Nur bin ich gerade in einem Punkt, in dem ich die Zukunft vor mir sehe, meinen Zustand halbwegs im Griff habe ohne fremde Hilfe, mir allerdings nicht wirklich bewusst bin was mit mir eigentlich los ist und am ehesten unter dieser Ungewissheit leide. Und unter der Tatsache, dass ich nicht mehr weiß, wie ich mich gefühlt habe bevor der ganze Schei* angefangen hat vor einigen Jahren.
Ich hoffe das ganze Gedankenchaos hier ergab auch nur irgendwie einen Sinn, falls nicht, entschuldige ich mich schon mal dafür ^^
Gute Nacht und danke Dir für deine Hilfsbereitschaft