user2019
ich bin 30 Jahre alt und seit fast 12 Jahren durchgehend sozial isoliert. Habe schwere Depressionen, soziale Phobie, ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung.
Als Kind bin ich in schwierigen familiären Verhältnissen großgeworden. Mein Vater war gewalttätiger Alk. und ist relativ früh daran verstorben. Meine älteren Geschwister haben mich nie akzeptiert und gehasst. Mein Bruder war ein böser sadistischer Mensch und hat mich von klein auf körperlich, zwischenzeitlich sexuell und vor allem psychisch misshandelt und terrorisiert. Meine Mutter hat dagegen nichts getan und mir nie irgendetwas geglaubt.
Bindung, Zusammenhalt, Gefühle oder Liebe in familiärer Hinsicht sind bei mir nicht vorhanden. Das kenne ich nur von anderen Leuten, was ich auch schon oft beneidet habe. Mit ca. 18 Jahren bin ich von zuhause ausgezogen, habe die Stadt gewechselt und den Kontakt zur gesamten Familie abgebrochen. Wegen Wechsel der Stadt und auch Wegzug von Freunden verlor ich innerhalb eines Zeitraums von weniger als ca. 1 Jahr jegliche sozialen Kontakte.
Auch hatte ich zu dieser Zeit leider keinen Job oder Ausbildung. Lebte dann knapp 7 Jahre ohne soziale Kontakte. Habe dann relativ spät mit Mitte 20 eine Ausbildung angefangen und abgeschlossen. Danach ein knappes Jahr gearbeitet und bin nun wieder arbeitslos, weil ich psychisch den Stress und Mobbing auf Arbeit nicht mehr gewachsen war.
Bis vor kurzem habe ich ungefähr 5 Jahre eine Verhaltenstherapie gemacht, welche mir aber absolut nicht geholfen hat. Weil aber die Psychologin teilweise der einzige soziale Kontakt in meinem Leben gewesen ist, habe ich das ignoriert und bin dort weiter hingegangen. Damit ich wenigstens mal jemanden zum Reden hatte.
Jegliche Versuche sich mit neuen Leuten anzufreunden scheitern bei mir immer. Zuletzt habe ich durch Zufall, den ich hier jetzt nicht weiter erklären kann wegen sonst gefährdeter Anonymität, jemanden kennengelernt. Ich wollte mich nur mit ihr anfreunden, weil sie in einer Beziehung ist. Kein Problem für mich. Also schrieben wir fast 1 Monat lang intensiv über alles möglich. Dann machten wir ein Treffen aus. Ich drehe dann natürlich fast durch und hatte mir schon die aufwendigsten Pläne in meinem Kopf gemacht, was ich denn alles mit ihr unternehmen könnte unter Berücksichtigung meiner sozialen Phobie und ängstlich vermeidenden Persönlichkeitsstörung.
Dann war es quasi soweit und sie war so von meinen Plänen so sehr schockiert, dass das Treffen, worauf ich mich seit Wochen so sehr gefreut hatte, am Ende nicht stattfand. Sie hielt meine Unternehmungsvorschläge für unangemessen und übertrieben. Sie wollte nur ein Kurztreffen und kein Tagesausflug mit mir machen. Ich wollte ihr doch nur einen schönen Tag bereiten und dachte, dass ich sie eher für mich gewinnen kann, wenn ich versuche ihr auch ein bisschen was zu bieten. Ich hatte keine Hintergedanken. Davon abgesehen fühle ich mich auch hässlich und sie ist hübsch. Schon deswegen weiß ich, dass ich bei ihr in dieser Hinsicht keine Chance gehabt hätte und außerdem war sie vergeben. Also daran habe ich wirklich null gedacht.
Danach ging es mir und geht es mir immer noch super schlecht. Hätte nie gedacht, dass die Sache so scheitert. Ich sehne mich so sehr nach emotionaler Verbindung zu jemanden, dass ich dafür dann quasi mein Leben geben möchte und alles Einsätze, was ich habe. Was eindeutig gestört und krankhaft ist. Aber ich will doch nur mal einen Menschen haben der mich mag und den ich mag, so wie man halt ist. Man das tut mir so unglaublich weh, wenn solche Sachen dann so scheitern, dass ich diesen Druck und Schmerz kaum aushalten kann. Ich brauche Wochen um darüber ein wenig hinwegzukommen. Aber selbst nach Jahren tut mir sowas noch weh, wenn ich darüber nachdenke. Wieso kann das nicht einfach mal klappen.
04.12.2019 23:30 • • 14.12.2019 x 1 #1