Zur Zeit mache ich mir viele Gedanken über meine Beziehung, über mich und wo das Ganze noch hinführen wird. Ich glaube an einen Punkt zu angekommen zu sein an dem sich was ändern muß. Zulange habe ich Entscheidungen vor mich hin geschoben, zudem habe ich meine Bedürfnisse untergraben lassen.
Keine Ahnung ob ich einen Ratschlag suche. Vielleicht möchte ich mir nur meine Last von der Seele schreiben.
Erstmal möchte ein wenig von mir schreiben.
Ich bin mitte 30, stehe mit beiden Beinen fest im Leben und habe eine super Job. Mir gehts gesundheitlich gut (toi,toi,toi), nur hie und da unbedeutende Wehwehchen. Alles in allem habe ich ein gutes Leben bekommen, daß ich auch gerne lebe.
Doch, wenn ich so nachdenke weiß ich dass etwas fehlt.
Seit mehr als 5 Jahren bin ich mit meiner Partnerin zusammen. Damals hatte ich sie über eine Bekannte kennengelernt. Zu dieser Zeit war ich noch in einer anderen Beziehung, welche ich beendete um mit meiner jetzigen Freundin zusammen zu sein.
Lange Zeit hatte ich deswegen Schuldgefühle. Bei der Trennung war ich nicht ganz aufrichtig und gab nur einige Gründe an warum ich gehe. Wir blieben noch einige Zeit in Kontakt, telefonierten, schrieben SMS und trafen uns heimlich. Doch dies hörte auf als sie sich neu verliebte.
Mit der neuen Beziehung war es von Anfang an ein Kampf. Ständig mußte ich um Aufmerksamkeit kämpfen, andere Menschen waren wichtiger. Meine Person befand sich meist auf den hinteren Plätzen. Klar, Liebe muß erst wachsen. So oder so ähnlich redete ich es mir ein.
Die Zeit verstrich, Menschen verschwanden aus ihrem, bzw. aus unserem Leben neue kamen.
Eine neue beste Freundin, das gleiche Prinzip. Sie verbrachte mehr Zeit mit ihr als mit mir und meistens war ich außenvor. Ich spürte bald das etwas nicht stimmte. Wir schliefen nur noch selten miteinander, sie war reserviert und verschlossener als sonst. Ich konnte mir denken dass sie schluß machen möchte, aber den Anfang nicht fand.
So kam es dann auch. Ich hatte ne schwere Grippe, als sie die Beziehung beendete. Es überraschte mich nicht im geringsten und sah der Tatsache gefaßt entgegen.
4 Monate vergingen in denen ich nichts von ihr hörte oder sah. Dann kamen Briefe und SMS. Die ich zu erst ignorierte. Da ich noch für sie Gefühle hatte, zudem mich die Einsamkeit quälte, nahm ich mit ihr Kontakt auf. Bei einem Treffen sagte sie mir wie leid es täte mich mit ihrem Verhalten verletzt zu haben und sie wolle mich zurück. Sie weinte dabei. Ok, doch war es mir wichtig dass wir diesmal im selben Team spielen, dass sagte ich ihr auch. Sie versprach mir das es diesmal besser wird.
Doch leider hielten die guten Vorsätze nicht sonderlich lange. Die freundin war wie vorher wichtiger, die schlechte Laune wurde wieder an mir abgelassen und meine Wünsche waren zweitrangig.
Auch Intim wurden wir im laufe der Monate immer seltener. Vorher sprach ich öfters, bzw. versuchte es, die Probleme an, was mich bewegte, worüber ich mir Gedanken mache. Was mich fuchste ist das ich nie eine richtige Antwort bekam. Es war egal wie sehr ich mich auch bemühte ohne Vorwürfe ihr gegenüber ein Gespräch über uns zu beginnen, es endete zwangläufig immer in Streit.
Was in unserer Beziehung nie gewachsen ist ist ein Punkt an dem Beide immer wieder zurück kehren können um sich wieder zu finden. Es haben sich nur sehr wenige Gemeinsamkeiten entwickelt. Was echt schade ist.
Auch konnte ich nie einen Draht zu ihrer Familie verbinden. Auch hier bin ich außenvor, geduldet. Bei Familienfeiern muß ich oft an mich halten net auszuticken um mit der Faust aufn Tisch zuhauen. Wenn Witze über meine Person gemacht werden und ich mich herab gesetzt fühle. Was mir im Grunde egal wäre wenn ich wüßte dass sie hinter mir stünde.
Mittlerweile ist es so dass ich sie nicht einmal mehr berühren darf. *beep* darf ich sie ebenfalls nicht sehen, wenn sie sich umzieht wendet sie sich jedesmal ab. Sex hatten wir in diesem Jahr nur ein einziges mal, der von ihr aus ging. Und dann mußte ich bereit sein. Das setzte mich sehr unter Druck. Hätte ich mich verweigert wäre das wieder in einen Streit ausgeartet, wie es schon einmal gewesen war.
Das finde ich sehr egoistisch von ihr. Weil ich davon überzeugt bin dass es auch für uns Männer nicht nur eine körperliche Befriedigung ist.
Ich kann euch gar nicht sagen wann ich aus ihrem Mund letzte mal ich liebe dich gehört habe. Auch kann ich nicht mehr sagen wann ich das letzte mal gestreichelt oder liebkost wurde. Wenn ich diese kleine Liebesbeweise bei ihr tu sind sie selbstverständlich, aber ich muß darum förmlich betteln.
Miteinader reden, ich meine wirklich reden, über unsere Wünsche, Träume oder Ängste tun wir nie. Wir reden nur über Andere oder vielleicht was noch am Tag geschehen war.
Zu mir in die Wohnung kommt sie, hat sie zwar net gesagt aber ich spüre es, nur ungern. Dabei gebe ich mir echt Mühe damit sie sich bei mir wohlfühlt.
Es ist so dass ich mich jetzt auch wenn sie bei mir ist einsam fühle.
Vermutlich werdet ihr mich jetzt fragen warum ich noch mit ihr zusammen bin. Ich weiß es nicht.
Als ich mit ihr zusammen bin und die andere Frau aufgab hatte ich alles was man sich von einem Partner wünschen konnte. Nur vor 5 Jahren wußte ich dies nicht zu schätzen. Damit habe ich einen Menschen zutiefst verletzt. Was mir ehrlich leid tut.
Vielleicht ist das jetzt meine Strafe. Keine Ahnung. Ändern muß sich auf jeden Fall etwas. Sonst macht der ganze Mist kaputt.
24.10.2009 21:27 • • 17.11.2009 #1