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Zitat von Kentucky:
Mir sind Männer, die weinen eher sympathisch. Das sind dann ja auch Ängste. Angst vor den Konsequenzen / Folgen der Weltpolitik....(z.B. Krieg) Wenn man immer und ewig *etwas hat*....irgendwelche Beschwerden, Schmerzen, Sorgen, Ängste....dann ist das Maß auch mal irgendwann voll.....es REICHT einem mal so ...

Ja, bei mir ist regelmäßig das Maß voll wegen Schlafproblemen, Bauchkrämpfen, Verdauungsproblemen. Ich würde am liebsten regelmäßig darüber weinen. Ich finde es unfair. Ich schäme mich. Ich habe Schmerzen. Andererseits sind das echte Volkskrankheiten und andere Leute weinen auch nicht ständig darüber.
Ich habe Morbus Crohn, was das noch verschlimmert, aber generell kennen das andere Leute auch.

Wenn man jetzt weinen würde ich gefragt würde warum, könnte das bestimmt keiner nachvollziehen. Die würden sagen „Das ist der Grund?“.

@Islandfan
Ist bei mir ja auch so.

Auch das mit anderen weinen und die wurden den getröstet und mit den hatte man mehr Mitleid.

Weine auch nie wegen der Erziehung, aber da war ich selbst als Kind oft eifersüchtig.
Die wurden bemitleidet wegen jedem Pups und nur weil ich nicht Weine, aber mir es schlecht geht. Da kommt einfach gar nichts.
Ich war einfach nur still und in meiner Ecke und wurde nie beachtet.

Natürlich kann es auch keiner wissen, das es ein schlecht geht, wenn man nichts zeigt.
Aber als Kind denkt man ja nicht so.

A


Wenn Männer sehr oft weinen würden

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@Moelli80 ja, das ist besonders als Kind schwer, wenn man sieht, wie andere getröstet werden und man selbst leidet, aber das merkt keiner.

Ich hatte als Kind unter den anderen Jungs den Ruf wehleidig und feminin zu sein, weil bei uns toughness erwartet wurde. Ich komme aus so einem ländlichen Viertel einer Kleinstadt, beziehungsweise habe dort einen großen Teil meiner Kindheit verbracht. Wenn man einen Ball mit voller Wucht abgekriegt hatte, vom Fahrrad fiel, umgerempelt wurde hatte man tough zu sein.

Ich galt als „Schwalbenkönig“. Schwalbe bei Fußball? Sagt das auch den Mädels hier was oder soll ich es erklären?

Meine Eltern hatten Probleme, das wusste und spürte ich und wollte sie und meine Schwestern nicht belasten.

Ich hab manchmal heimlich geweint und als ich älter wurde bin ich tougher geworden, habe weniger geweint.

Manchmal würde ich am liebsten weinen.

Zitat von Frittensauce:
Ich galt als „Schwalbenkönig“. Schwalbe bei Fußball? Sagt das auch den Mädels hier was oder soll ich es erklären?

Na logo sagt mir das was.

Zitat von Frittensauce:
Manchmal würde ich am liebsten weinen.

Dann mach es doch.

Zitat von Frittensauce:

Wenn man jetzt weinen würde ich gefragt würde warum, könnte das bestimmt keiner nachvollziehen. Die würden sagen „Das ist der Grund?“.

Es spielen bei dir doch sicher noch andere Faktoren mit rein.
Die Psyche leidet doch auch, wenn der Körper krank ist.
Der Körper leidet, wenn die Psyche krank ist.
So kommt doch eines zum anderen.
Wer möchte schon eine (kaum heilbare, aber behandelbare) Krankheit haben.

Weinen ist doch wie wenn man ein Ventil öffnet. Druck ablassen....pfffffffffff

Nicht immer ist es Selbstmitleid oder sonstwas,
was einem gerne von anderen vorgeworfen wird.

Ich weine zur Zeit oft und gerne. Es ist ein Gefühl der Befreiung. Niemanden sollte weinen peinlich sein.

Zitat von Kentucky:

Weinen ist doch wie wenn man ein Ventil öffnet. Druck ablassen....pfffffffffff

Ja.
Wenn man endlich weinen kann und es einem seit Jahren nicht gelungen ist, ist das sicher ein Fortschritt.
Wenn man andauernd in Tränen ausbricht, bringt es einem nichts.

Genau, um Stress abzulassen. Ich würde jede Woche weinen wollen, weil ich habe jede Woche Stress.
Ich mach das natürlich nicht, aber fühle mich oft so.

Wenn ich denke, was manche Männer sich lustig machen würden, wenn sie das lesen, wird mir ganz anders… Aber dann ist es mir auch wieder egal. Solche Leute sind mir egal.

Wichtig ist mir, was Leute denken, die keine Bullys sind. Auch die würden ein Mal pro Woche weinen lächerlich finden. Befürchte ich.

Genau, ich habe eine chronische Krankheit, aber vielen haben das und weinen auch nicht jede Woche.

Zitat von Cbrastreifen:
Ja. Wenn man endlich weinen kann und es einem seit Jahren nicht gelungen ist, ist das sicher ein Fortschritt. Wenn man andauernd in Tränen ausbricht, bringt es einem nichts.

Mir würde es etwas bringen. Es schwimmt Stresshormone raus. Die sind wie Gift für den Körper.

Ich habe jede Woche Stress, jede Woche neue Stresshormone und oft das Gefühl, dass ich am liebsten weinen würde.

Zitat von Cbrastreifen:
Wenn man andauernd in Tränen ausbricht, bringt es einem nichts.

dazu habe ich mich ja auch noch anders geäußert.....eben wenn das Maß einfach voll ist

Zitat von Frittensauce:
Wenn ich denke, was manche Männer sich lustig machen würden, wenn sie das lesen, wird mir ganz anders

Die Menschen (nicht nur Männer) die sich darüber lustig machen.....wissen aber auch nicht, wie es ist wenn man reichlich psychische Probleme oder traumatische Erlebnisse im Gepäck hat.

Also von daher...

Zitat von Frittensauce:
Ich habe jede Woche Stress, jede Woche neue Stresshormone und oft das Gefühl, dass ich am liebsten weinen würde.

Dann mach, muss ja nicht öffentlich sein.
Ich bin noch old school gewesen und habe in Durchschnitt alle 5 Jahre mal geweint und vermutlcih ist sogar das noch übertrieben. Inzwischen habe ich da nachgebessert und kann das jetzt. Öffentlich eigentlich nie, bei engesten Freunden selten, aber privat geht das immer mal wieder, wenn es wirklich einen Anlass gibt.
Öfter wohl wegen Rührung, manchmal sogar Begeisterung, als wegen Trauer oder Schmerz, Selbstmitleid ist auch dabei.

Zitat von Kentucky:
dazu habe ich mich ja auch noch anders geäußert.....eben wenn das Maß einfach voll ist

Klar.
Was jetzt auch nicht auf Dich bezogen, sondern so generell weiter geführt.

Öffentlich nur bei Beerdigungen von Menschen, die mir sehr nahe standen.
Privat eigentlich nur beim TV schauen, vor Trauer, Wut, Rührung, Freude oder einfach innerer Berührung.

Da weinen keine echte psychische Heilungsfunktion hat, sondern nur ne (leise) emotionale Kommunikation mit zB den Eltern darstellt, im Gegensatz zu schreien oder kreischen, ist es eigtl. auch nicht sooo super wichtig, ob man viel weinen kann oder nicht.

Wenn das Weinen allerdings unterdrückt wird, kann das halt nen Indiz für ne emotionale Unterdrückung sein und das ist dann halt nicht gesund für den Geist.

Die sehe ich allerdings nicht gegeben, wenn Du Dich bei anderen Menschen zB anlehnst oder sowas.

Du kommunizierst ja Deine Emotionen, nur eben anders, als über weinen, kreischen, Schippe ziehen.

Ist nicht nur vom Naturell gegeben, sondern auch anerzogen.
Indianer kennen keine Schmerz.
Große Jungen weinen nicht.
Heulsuse, schäme dich.
Und weitere solche lenkenden Sprüche.
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Zitat von illum:
Da weinen keine echte psychische Heilungsfunktion hat

Abgelehnt !
Es kann schon sehr erleichtern und hilft mitunter aus einer Anspannungssituation wieder heraus.
Trigger

Die Menschen, die SSV betreiben selbstverletzendes Verhalten wie gegen die Wand boxen, dass Finger brechen oder schmerzen.... oder sich ritzen / schneiden damit das Blut fließt anstatt Tränen.
Manche wollen sich auch selbst bestrafen, aber die meisten empfinden es als Erleichterung...wenn der emotionale Druck / Stress zu hoch ist.


Zitiert vom Spiegel Panorama / 2009
https://www.spiegel.de/panorama/heulsus...55072.html

Auch das starke Geschlecht erlaubt sich ab und an etwas Gefühl:
Männer weinen bis zu 17-mal im Jahr - also im Schnitt alle 21 Tage.
Die wahren Königinnen der Tränendrüse sind jedoch die Frauen. Bei ihnen kullern die Tränen bis zu 64-mal im Jahr und damit bis zu viermal häufiger als bei Männern.

Bis zum 13. Lebensjahr weinen Jungen und Mädchen noch ungefähr gleich häufig.
Später ändert sich das: Männer weinen 6- bis 17-mal pro Jahr, Frauen 30- bis 64-mal.
Frauen sind dabei auch ausdauernder: Sie lassen in der Regel etwa sechs Minuten lang die Tränen kullern, Männer dagegen bringen es maximal auf vier Minuten.

Die Überbringer der nicht ganz überraschenden Nachricht sind Augenärzte der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft in München. In der Fachgesellschaft für Augenheilkunde sind Ärzte und Wissenschaftler organisiert.

Weinen geht laut Forschern nur bei sechs Prozent der Männer in Schluchzen über - dafür bei 65 Prozent der Frauen.

Dieser Unterschied hat Folgen: Weibliches Weinen wirkt länger, dramatischer und herzzerreißender, sagte Elisabeth Messmer von der Augenklinik der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Messmer hat diverse Studien über das Weinen untersucht. Ihre Arbeit wurde im Fachjournal Der Ophthalmologe (Bd. 106, S. 593) veröffentlicht.


Auch die Gründe für die Tränen unterscheiden sich nach Männlein und Weiblein: Frauen weinen am ehesten, wenn sie sich unzulänglich fühlen, vor schwer lösbaren Konflikten stehen oder sich an vergangene Zeiten erinnern.

Männer hingegen weinen häufig aus Mitgefühl oder wenn die eigene Beziehung gescheitert ist.

Messmers Untersuchung räumt auch mit einigen Vorurteilen auf - etwa mit der Annahme,

Weinen führe zu einer Art innerlicher Reinigung.
Wenn dies zuträfe, müsse es den Menschen nach dem Ausheulen besser gehen. Dem sei aber nicht so, sagt die Wissenschaftlerin - es sei denn, der Anlass für die Tränen sei weggefallen.

Dass Weinen körperlich entspannt, ist Messmer zufolge ebenfalls nicht haltbar: Beim Weinen seien Menschen körperlich erregt, und zwar von Anfang bis Ende.


Ups...mh...naja...habe ich mich nun geirrt oder Frau Messmer.
Eine Augenärztin ist keine Psychologin.

Zitat von Kentucky:
Abgelehnt ! Es kann schon sehr erleichtern und hilft mitunter aus einer Anspannungssituation wieder heraus.


Es geht ja darum Emotionen zu externalisieren, um sie nicht nur zu fressen.

Von daher kann es für Menschen, die sich sonst nicht ausdrücken können schon eine Erleichterung sein, klar. In den Wald zu gehen, um zu schreien oder an den Boxsack zu gehen, ist ja nicht Jedermanns Sache.

Allerdings stellt der Mechanismus selbst laut diverser Forschungsergebnisse keine exponierte Heilungsfunktion dar, sondern ist eines von vielen Ventilen.

Diese Forschungen zeigen, dass das bloße Ausleben oder Herauslassen von Emotionen nicht unbedingt zu einer dauerhaften Verbesserung des Zustands führt.

Manchmal ist das eigentliche Problem gar nicht, dass Emotionen nicht nach außen gelangen, sondern dass sie intern nicht richtig verarbeitet oder verstanden werden.

Man kann also auch tausend Tränen geweint haben, ohne dadurch gesund zu werden, wenn es nicht die fehlende Externalisierung ist, sondern die Internalisierung für konstante Probleme sorgt.

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Dr. Reinhard Pichler
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