Hallo Hotin,
Interessantes Feedback von Dir!
Es war nicht so, dass ich einen Vortrag meiner Probleme machte
(wie hier in der Vorstellung).
Ich wurde gefragt, was ich arbeite.
Daraufhin habe ich wahrheitsgemäß gesagt, dass ich derzeit
eine Maßnahme mache.
Daraufhin die Frage warum.
Sagte dass die einer beruflichen Reha vorgeschaltet ist
(was ebenfalls stimmt),
darauf die Frage warum ich nicht arbeite.
Dass doch in meinem Bereich eine Arbeit gewiss zu finden sei.
Ich sagte, dass ich dazu erst in besserer gesundheitlicher Verfassung
sein muss um das zu schaffen.
Und da kam, wenn ich wie er nicht nur nen halben Tag in Maßnahme
wär sondern hart wie er 8-10 Std arbeiten würd,
dann ginge es mir besser.
Soll ich auf Fragen LÜGEN damit ich interessant erschein?
Weder Frage nach Beruf
noch nach Familie
noch nach Handy, I-net, Auto etc
endet in ner interessanten Antwort, egal wie knapp ich sie halte.
Ein: dazu möchte ich nichts sagen
wirkt wohl auch nicht interessanter als die Wahrheit in kurzer Form.
Und da mein GANZES Leben betroffen ist,
ALLE Lebensbereiche
wird jedes Gespräch schwierig.
Umso schwieriger wenn man nicht offen reden kann
oder es wie Du beschreibst uninteressant ist.
Nicht unbedingt ich wirke an nem negativen Verlauf mit
sondern mein Leben.
Alternativ könnte ich erst dann in Kontakt treten,
wenn mein Leben aus weniger Baustellen besteht,
also vielleicht in 10 Jahren...
Oder ich treffe auf jemanden,
der selber weiß, dass nicht alles eine Sache
des Willens ist
und sich nicht über andere erhebt
nur weil er selber viel bessere Ausgangspostionen hat
und somit sein Leben in besseren Bahnen verläuft,
oder er einfach Kontakte, Familie/Freund/Möglichkeiten/Geld hat
und sich nichtmal vorstellen kann, wie es ist,
mit absolut allem allein dazustehen.
Oder der ähnliche Erfahrungen machte
ebenfalls schlimmes erlebte und dann eben
sowas wie Brandstiftung nicht als Kleinigkeit abtut.
(wie soll ich denn wenn das der GRund war,
dass meine Belastbarkeit auf null ging wenn ich gefragt
werde, seit wann ich arbeitslos bin und warum anders sagen:
ich machte im DEzember 2010 ne Studienreise
nach Feuerland und das fand ich so faszinierend,
dass ich darüber die Berufstätigkeit vergaß?)
Entweder bin ich ehrlich
und ernte damit zu 99,99 Prozent Ablehnung.
Oder ich nimm Schauspielunterricht, leg mir
ein Lügenmärchen als Leben zu
mit Arbeit, Familie, Freizeitmöglichkeiten
um interessant zu wirken
(mal abgesehen davon, dass ich von Lügen nix halt,
weder von eigenen noch von anderen)
Zu Deiner Anmerkung, dass ICH nicht an die baldige Besserung
meiner Situation glaube.
Das Traumazentrum gab vor einem Jahr Bedenken an,
wenn ich nicht bald eine Traumatherapie erhalte, dass mir
das mit der PTBS dann ein Leben lang bleibt!
Bewerbungsfachleute sagen mit meinem Lebenslauf
und meinen Einschränkungen ist es extrem schwierig
da wieder Fuß zu fassen.
Gleichzeitig mindert die Abhängigkeit vom Jobcenter
insgesamt die Lebensqualität.
Ich könnte mir überlegen in EU-Rente zu gehen,
aber neben weiteren Aufwand, wird dann die Lücke
im LL noch größer und das Leben bessert sich nicht.
Bessert sich das Leben nicht, kann es mir auch nicht
besser gehen.
Seit nun mehr 6 Wochen lebe ich ohne Kühlschrank,
weil ich die nächsten Monate drauf hinsparen kann mit H4,
dabei wollte ich auf ein gebrauchtes Rad sparen.
Mein ganzes Leben ist zu einer einzigen Mängel-Verwaltung
geworden.
Da ich niemanden habe, habe ich seit eineinhalb Jahren
nicht mal Gardinen an den Fenstern, da mir niemand
ne Gardinenstange anbringt.
Von diesen Problemen wissen die hochnäsigen arbeitenden
Menschen nix, die meinen ich müsse wie sie 10 Std arbeiten
dann würde ich gesund werden.
Die sollen mal Monate rumrennen für nen neuen gebrauchten
Kühlschrank, sich ihr ohnehin kaputtes Kreuz durch Einkäufe
schleppen weiter kaputtmachen, da nichtmal ein Rad vorhanden.
Ich kann mich bei der Bank blöd anreden lassen,
da eine Kontopfändung drauf ist, weil neben eigener Schuld
eines Autounfalles im Jahr 2000 nach dem Tod meiner Mutter
mein Ex etwas versemmelte
(ich bat ihn um Inet-Vertrag auf Eis legen, da ich am zusammenbrechen
war, der Internetanbieter fackelte)und die eine Kontopfändung
einleiteten.
Ich war bei Schuldnerberatung etc, Vorstufe zu Privatinsolvenz,
dann drehten die noch mehr auf,
zudem musste ich Wohnung suchen und konnte das nicht weiterverfolgen.
So wenn ich heute Privatinsolenz beantrage, dann geht das 7 Jahre,
in 10 Jahre wird dann der Schufa-Eintrag gelöscht.
Somit ist das nicht nur MEINE Einschätzung, dass ich aus dem ganzen
Sumpf NICHT SO BALD rauskomme
sondern eine realistische Einschätzung der Gesamtlage
und Einschätzung von Fachleuten.
Und wie soll ich da mich schmackhaft handzahm pflegeleicht
dass ja mein Gegenüber nix von irgendwelchem Unbill was mitbekommt
etwas in Gesprächen sagen können?
Oder soll ich das nächste Jahrzehnt als Eremit leben
und erst Mitte 50 anfangen Kontakte zu finden,
die irgendwann zu Freundschaften werden könnten
oder gar irgendwann mal wieder zu einer Beziehung,
weil dann vielleicht das Gegenüber ein locker-flockig
interessantes Weibchen vor sich hat.
Und Dein Post bestätigt doch nur
(dass neben dem dass ich mit der Last meiner Probleme allein bin)
mich auch noch vor anderen schämen muss.
Schämen für Depressionen
für Arbeitslosigkeit
ja sogar noch dafür, dass mir jemand nach dem Leben trachtete.
Jede zweite Nacht träum ich entweder vom Brand
oder wie ich meine Mutter nur 8 Monate später unerwartet tot auffand.
Mit all diesen Bildern bin ich ohnehin allein.
Aber dann soll ich auch noch ne gesellschaftskonforme und interessante Lüge
dafür erfinden, dass ich derzeit nicht arbeitsfähig bin?