Hallo an alle hier,
ich finde es gut, wichtig und schön, dass sich immer mehr Menschen hier einschalten und somit uns allen zeigen, dass wir gar nicht so allein sind! Finde ich toll von Euch.
Ich hoffe (und denke eigentlich auch), dass Hotin seine Worte gar nicht so hart gemeint hat. Ich sehe es ähnlich wie Abendschein, er möchte vielmehr eine positive Unruhe auslösen.
Nur leider ist das gerade für Menschen wie Moonlight sehr schwer. Ein innerer Rebell wäre schon gar nicht so schlecht, sich freimachen von dem was einen belastet, den anderen auch mal den Stinkefinger zu zeigen.
Allerdings kommt dabei der Punkt ins Spiel, den Marclifecrisis völlig richtig mal komplett anspricht. Danke dafür!
Zitat von Marclifecrisis:Hab dann erstmal gegooglet, ob du nicht ein Anrecht auf einen neuen Kühlschrank hast, aber nein, es scheint tatsächlich so zu sein, dass diese Gesellschaft einen wirklich ohne Kühlschrank dahinvegetieren lässt.
Jepp, so ist das inzwischen geworden in einem der reichsten Länder dieser Erde! Der (eigene) Bürger zählt nichts mehr und muß sich um alles selbst kümmern. Wenn man es nun doch schafft, aufzustehen und seinen inneren Rebell loszulassen, dann zeigen einen die Damen und Herren Staatsdiener in den Jobcenter schnell wo der Hammer hängt.
An diesen Staatsdienern sieht man aber übrigens dann, was es heutzutage für eine Glückssache ist, wer in Lohn und Brot steht und wer nicht. (Es gibt natürlich immer Ausnahmen in beide Richtungen).
Zitat von Marclifecrisis:Ich stelle mir das ganz schrecklich vor. Wenn man denn mal in der Verfassung ist, aufzustehen, sich die Krone zu richten und Probleme anzugehen, kann man sich gleich wieder hinsetzen, weil das dringenste Problem ein kaputter Kühlschrank ist und man kein Geld für einen neuen hat. Okay, dann das nächste Problem, meinetwegen die Gardinenstange. Geht auch nicht, veilleicht keine Bohrmaschine da, irgend einen Grund wird's schon geben.
Und so geht das immer weiter, immer weiter.
Wenn man da ganz alleine durch muss, kriegt man ja davon schon Depressionen, auch OHNE dass man Vorbelastungen, Traumas etc. im Nacken hat.
Die ganzen Ratschläge, mach was, geh unter Leute, such dir nen Hobby, wie soll das gehen, wenn man keine Kohle dafür hat? Den ganzen Tag spazieren gehen?
Ich zum Beispiel nehme Vitamin D3. Das kostet Geld. Für mich nicht viel, aber wenn ich auf Hartz4 wäre, könnte ich mir das vielleicht nicht leisten. Ich habe ein Auto. Damit fahre ich dann eben mal zum Shoppen in eine andere Stadt, wenn mir hier die Decke auf den Kopf fällt. Ich habe einen Job, der mich zumindest werktags von 8 bis 5 ablenkt. Ich habe KEINE schrecklichen Traumas (Traumen?) wie Mordversuche zu verarbeiten. Und trotzdem sitze ich manchmal im tiefsten, dunkelsten Loch, das man sich vorstellen kann. Bzw., das ICH mir vorstellen kann, rein offiziell ist meine Depression wohl eher nur so mittelgradig. Aber für mich ist sie schlimm genug.
Wenn ich mir jetzt noch dazu vorstelle, absolut keine Kohle zu haben, meine Fresse. Einsam, depressiv und ohne wirkliche Möglichkeiten, Probleme in Angriff zu nehmen? Existentielle Probleme, wohlgemerkt.
Finde ich einfach nur sachlich richtig dargestellt. Kann ich mich gut mit identifizieren.
Ich denke auch oft daran, wie es einigen hier im Forum geht, auch wenn der Computer schon aus ist. Es wäre schön, wenn die Gesellschaft mehr Rücksicht nehmen würde und noch mehr Hilfe bieten könnte, anstat vorschnell zu verurteilen.
Leider ist schon eine mittelgradige Depression wie sie Marclifecrisis beschreibt und sie vielleicht auch bei mir vorliegt und bei den meisten(?) anderen, ein totales No go in unserer ach so bunten und tollen Alles-ist-Toll Gesellschaft und schwächeln gilt nicht.
Zitat von Marclifecrisis:Moonlight, mir fällt an konkreten Vorschlägen leider nicht viel ein, ausser eben, dass du vielleicht mal Deinen Wohnort bekannt machst.
Ansonsten würde ich evtl. mal gucken, ob du das System nicht irgendwie bescheißen kannst. Vielleicht in die Notaufnahme stiefeln und versuchen, dich einweisen zu lassen. Wenn du dafür noch nicht verrückt genug bist, ein bisschen schauspielern. Da kriegst du dann ja evtl. Therapien und, vielleicht nicht unwichtig, Diagnosen, die es dir gegenüber der Krankenkasse und Arge leichter machen, an Leistungen zu kommen. Ist aber nur so eine Idee, kenn mich da nicht so aus, vielleicht auch Blödsinn.
Ein kleiner, aber guter Tipp! Ich kenne das, dass es in jeder (größeren?) Stadt zumindest eine psychotherapeutische Tagesklinik geben müßte. Wenn man also wegen überfüllter Therapeuten auf langen Wartelisten steht, dann kann man dort hingehen und die dürfen einen nicht abweisen, wenn man Bewohner der Stadt ist bzw. in deren Einzugsgebiet liegt.
So wurde mir das damals zumindest gesagt. Ich hatte dann doch Glück und konnte mich durchkämpfen und hab die Wartezeit bei meiner Therapeutin überstanden.
Aber vielleicht ist das ein hilfreicher Hinweis auch für andere hier?! Kann da auch gerne nochmal nachfragen, ob ich das richtig wieder gegeben habe, falls es interessiert. Einfach melden!
Mehr kann ich heute leider auch nicht schreiben, außer das ich es schön und wichtig finde, dass es eine solche Plattform gibt, wo wir zusammen etwas weniger allein sind. Und lasst uns zusammenhalten und nich auch noch aufeinander rumhacken, so wie es leider in dem ein oder anderen Thread hier schon mal passiert. Danke!
VG, noch ein schönes WE (trotz allem)
Yannick